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Die Trinitatiskirche in der thuringischen Kreisstadt Sondershausen ist eine evangelisch lutherische Kirche die neben dem furstlichen Residenzschloss zu den bedeutendsten Baudenkmalern der Stadt zahlt Sie diente einst der Furstenfamilie von Schwarzburg Sondershausen als Hofkirche mit eigenem Herrschaftsstand im Inneren Im angebauten Mausoleum wurden die letzten Mitglieder der Furstenfamilie beigesetzt TrinitatiskircheDie Trinitatiskirche mit der FurstengruftDatenOrt SondershausenBaujahr 1620Koordinaten 51 22 13 N 10 52 25 O 51 370277777778 10 873611111111 Koordinaten 51 22 13 N 10 52 25 OBesonderheitenmit furstlicher GrabkapelleInnenraum PanoramaHerrschaftsstand und Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Furstliche Grabkapelle 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1174 gab es eine capella in Sundreshusun Ihr Standort ist nicht bekannt An heutiger Stelle der Trinitatiskirche stand die Andreaskirche welche 1608 abgerissen wurde 1620 wurde die neue Kirche feierlich eingeweiht Das Bauwerk war nach Planen des Baumeisters Peter Sengelaub entstanden 1 Es fiel dem Stadtbrand vom 3 Juni 1621 zum Opfer und wurde in grosseren Zeitabstanden in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wiederaufgebaut Die heutige Bausubstanz geht auf die Arbeiten des 17 Jahrhunderts zuruck An der Ostseite wurde 1890 91 die neugotische furstliche Grabkapelle hinzugefugt Kirchenrenovierungen und Umbauten gab es in den Jahren 1890 91 1931 32 und 1987 bis 1997 Architektur BearbeitenDer Kirchturm an der Westseite ist sechsgeschossig und tragt eine dreistufige welsche Haube An diesen schliesst sich das Kirchenschiff mit dem Satteldach an An den Seitenwanden befinden sich je funf spitzbogige Fenster Das mittlere Fenster jeder Seite ist nur in der oberen Halfte ausgebildet weil darunter die Zugange zum Erdgeschoss und zu den Emporen sich befinden An der Nord und Sudwand fuhren von beiden Seiten Treppen auf einen spitzwinkligen Vorbau In der Mitte des Vorbaus sind rundbogige Eingangsportale An der Nordseite am Ubergang vom Schiff zum Chor befindet sich ein Wendelstein zum Herrschaftsstand Die Sudwand wurde nach Osten verlangert in der sich die Sakristei im Erdgeschoss und die Bibliothek im Obergeschoss befinden Der Innenraum wird durch holzerne Arkaden in drei Schiffe gegliedert Das Mittelschiff ist mit einem Tonnengewolbe gedeckt die Decken der Seitenschiffe fallen pultartig leicht von den Arkaden zu den Aussenwanden ab Mithin ist die Kirche eher als Pseudobasilika denn als Hallenkirche einzuordnen Die holzernen Arkadenpfeiler tragen ausserdem Emporen in den Seitenschiffen Stilistisch lasst sich das Schiff am ehesten der Spatrenaissance zurechnen Im Unterschied dazu sind der Triumphbogen zwischen Schiff und Chor und die Rippengewolbe des Chors in gotischen Formen gehalten Die Kanzel an der Sudseite des Chores entstand Ende des 17 Jahrhunderts Vor dem Chor auf der Nordseite wurde 1691 der Herrschaftsstand angebracht Er besteht aus drei verglasten Obergeschossen mit Wappen und Monogrammen Das Untergeschoss ist offen und schlicht gehalten Uber dem Altar sind drei Gemalde Abendmahl Grablegung und Auferstehung Christi Hinter den Orgelprospekt von 1680 an der Westseite wurde 1997 eine neue Orgel der Firma Hey eingebaut Die alteste Sondershauser Glocke von 1623 aus der Trinitatiskirche wurde 2005 aufwendig in Nordlingen restauriert Zum Erntedanksonntag am 2 Oktober 2005 rief ihr Gelaut die Glaubigen wieder zum Gottesdienst Ausstattung BearbeitenDas Bildnis Martin Luther auf dem Sterbebett wird Lukas Furtenagel zugeschrieben Es wurde nachweislich am Sterbebett gemalt und hing seit 1620 uber dem Altar der Trinitatiskirche Zum Bestand gehoren ebenso zwei Abendmahlskelche aus dem 14 Jahrhundert In der Kirchenbibliothek liegen die Handschrift Duringische Chronik des Johannes Rothe aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und andere Kostbarkeiten Orgel Bearbeiten nbsp Die neue Hey Orgel im Prospekt von 1680Bereits 1681 befand sich in der Trinitatiskirche eine Orgel die von dem Orgelbauer Christoph Junge erbaut worden war Dieses Instrument das von Andreas Werckmeister abgenommen wurde hatte 28 Register Erhalten sind von dieser Orgel der Prospekt und drei Register Das zunachst zweimanualige Instrument wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erweitert zudem auf pneumatische Trakturen umgestellt und schliesslich auf drei Manuale erweitert Von 1994 bis 1997 wurde in dem historischen Prospekt durch die Orgelbaufirma Hey Urspringen Rhon ein neues mechanisches Instrument errichtet Die Orgel hat heute 40 Register 2811 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal 6 Register im Schwellwerk sind uber Wechselschleifen im Pedal spielbar 2 I Unterwerk C g31 Copula 8 2 Quintaton 8 3 Principal 4 4 Nasard 2 2 3 5 Waldflote 2 6 Terz 1 3 5 7 Quint 1 1 3 8 Scharf III9 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g310 Bourdon 16 11 Principal 8 12 Viola da Gamba 8 13 Grobgedackt 8 14 Octave 4 15 Gemshorn 4 16 Quint 2 2 3 17 Octave 2 18 Cornett IV19 Mixtur IV20 Mixtur III21 Trompete 8 Tremulant III Schwellwerk C g322 Gedackt 16 23 Holzflote 8 24 Salicional 8 25 Unda maris 8 26 Rohrflote 8 27 Principal 4 28 Dulciana 4 29 Flauto Travers 4 30 Schwiegel 2 31 Mixtur IV VI32 Rankett 16 33 Oboe 8 34 Zink 4 Tremulant Pedal C f135 Prinzipal 16 36 Subbass 16 37 Quintbass 10 2 3 38 Flote Nr 26 8 39 Octavbass 8 40 Choralbass 4 41 Bassflote Nr 29 4 42 Schnabelpfeife Nr 30 2 43 Mixtur IV Nr 31 44 Posaune 16 45 Horn Nr 33 8 46 Basszink Nr 34 4 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen 640 fache elektronische Setzeranlage Crescendowalze mechanische Tontraktur mechanisch elektrische Registertraktur Doppelregistratur Furstliche Grabkapelle Bearbeiten nbsp Das furstliche Mausoleum von 1890 91Bei der furstliche Grabkapelle Mausoleum oft auch als Furstengruft bezeichnet handelt es sich um einen neugotischen Anbau in Form einer Chorscheitelkapelle mit achteckigem Grundriss Zeltdach und bekronender Laterne Nach Planen des furstlichen Bauinspektors Heyder wurde sie 1890 91 im Zuge weiterer baulicher Veranderungen auf Wunsch des Fursten Karl Gunther umgesetzt An der Nordseite befindet sich das Portal dem gegenuber in einer Nische unterhalb eines Rundfensters eine Christusfigur steht Der Innenraum ist unter anderem mit einem Sternenhimmel aus dem Jahr 1897 vom Hofdekorationsmaler Ernst Schedensack 1865 1925 ausgeschmuckt worden Das Mausoleum dient sieben verstorbenen Mitgliedern des Furstenhauses Schwarzburg Sondershausen als letzte Ruhestatte deren steinerne Prunksarkophage verzieht mit Lowenfussen und Bibelspruchen vom Baurat Otto Erlandsen 1858 1910 entworfen wurden Bestattet wurden folgende Personen Reihenfolge nach Geburtsjahr Furst Gunther Friedrich Carl II 1801 1889 Furst Karl Gunther 1830 1909 Sohn von 1 Furstin Marie geb Prinzessin v Sachsen Altenburg 1845 1930 Gemahlin von 2 Prinzessin Elisabeth 1829 1893 Tochter von 1 Prinz Leopold 1832 1906 Sohn von 1 Prinzessin Marie 1837 1921 Tochter von 1 Prinz Hugo 1839 1871 Sohn von 1Literatur BearbeitenHendrik Barnighausen Evang Luth Trinitatiskirche Sondershausen Schnell amp Steiner Regensburg 1997 ISBN 3 7954 5838 2 Kulturelle Entdeckungen THURINGEN Landkreis Eichsfeld Kyffhauserkreis Landkreis Nordhausen Unstrut Hainich Kreis Band 1 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2009 ISBN 978 3 7954 2249 3 S 199 200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trinitatiskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien offizielle Website der Trinitatisgemeinde Sondershausen Orgel Trinitatiskirche Sondershausen Beitrag Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Axmann Peter Sengelaub um 1558 1622 der bedeutendste Maler und Baumeister der casimirianischen Epoche In Frankenland Wurzburg 2003 Band 55 Heft 2 S 112 115 Nahere Informationen zur Orgel Abgerufen am 4 Dezember 2014 Normdaten Geografikum GND 4507908 0 lobid OGND AKS LCCN nb2010016929 VIAF 236997882 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trinitatiskirche Sondershausen amp oldid 234957559