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Die evangelische Trinitatiskirche obersorbisch Cyrkej swjateje Trojicy ist eine barocke Saalkirche im Ortsteil Kittlitz von Lobau im Landkreis Gorlitz in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Kittlitz Nostitz im Kirchenbezirk Lobau Zittau der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Trinitatiskirche in KittlitzOstansichtTurmInnenansichtOrgelBis in die 1920er Jahre wurde hier auch in sorbischer Sprache gepredigt Der letzte sorbische Pfarrer war Paul Georg Mrosack Pawol Jurij Mrozak Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Umgebung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie prachtvolle barocke Saalkirche die eine der bedeutendsten Leistungen des evangelischen Kirchenbaus in Sachsen darstellt 1 wurde nach einem Plan von Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau durch Andreas Hunigen unter Verwendung von spatmittelalterlichem Mauerwerk in zwei Etappen von 1749 1756 und 1763 1766 erbaut Der Turm wurde in den Jahren 1772 1775 errichtet Veranderungen der Fenster wurden 1859 vorgenommen Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1859 1908 und 1990 1995 Das Bauwerk ist ein verputzter Bruchsteinbau auf langsrechteckigem Grundriss mit geradem Schluss abgeschragten Ecken und hohem Walmdach mit farbig glasierten Dachpfannen Im Westen ist ein machtiger Turm angeordnet der im oberen Viertel in ein Oktogon ubergeht und durch eine schlanke Haube abgeschlossen wird Das Innere ist ein durch schlanke Holzpfeiler eingegrenzter Emporensaal mit schlichtem gedrucktem Tonnengewolbe uber dem ovalen Saal und dem schmaleren Chor Der Raum ist von zweigeschossigen umlaufenden Emporen umgeben die mit Kreuzgratgewolben abgeschlossen werden Der Chor ist um drei Stufen erhoht die Emporenarchitektur ist hier durch zu Dreiergruppen geordnete verglaste Fenster geschlossen ahnlich der von Andreas Hunigen umgebauten Stadtkirche in Pulsnitz Ausstattung BearbeitenDer Altar die Kanzel die Taufe und der Orgelprospekt stammen aus der Entstehungszeit der Kirche Der tabernakelahnliche Altar wird von einem prachtigen hochaufragenden Ziborium uberragt Das Altarbild zeigt eine Darstellung des Schmerzensmannes in einer Kopie nach Carlo Dolci mit einem Holzkruzifix daruber seitlich sind die Figuren von Marie und Johannes dem Evangelisten angeordnet Das Ziborium besteht aus vier Saulen die durch geschweifte Bogen mit Rankenwerk geschlossen sind als Abschluss dient eine Glorie der Dreifaltigkeit Es wurde von den Bildhauern Emanuel Gotthelf Siegismund aus Lobau A F Zentner und Franz Vogel sowie dem Tischlermeister Johann Christoph Mertzsching aus Lobau und dem Maler Adam Friedrich Grote geschaffen die Fassung besorgte Joseph Menschel aus Rumburg Die mit reichem Schnitzwerk versehene Kanzel besteht aus dem mehrfach geschweiften Korb auf reich mit Rocaillen verzierter Konsole der Schalldeckel ist mit einem kunstvollen Rocailleaufbau versehen und wurde von Emanuel Gotthelf Siegismund und Johann Christoph Mertzsching gearbeitet Der Tauftisch in Rokokoformen auf geschweiften Beinen stammt von Franz Sieber aus Georgenthal die Fassung besorgte Joseph Menschel Die Orgel ist ein Werk von Johann Gotthilf Barmig aus dem Jahr 1859 mit 36 Registern auf zwei Manualen und Pedal 2 Der Prospekt ist mit Schnitzwerk und zwei bekronenden Posaunenengeln mit dem Hundschen Wappen daruber versehen und wurde von Emanuel Gotthelf Siegismund und Adam Friedrich Grote gearbeitet Erneuerungen erfolgten in den Jahren 1912 und 1964 durch Eule Orgelbau Bautzen In den verglasten Emporen sind vier Fayenceofen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts erhalten Eine Inschrifttafel hinter dem Altar und eine Kartusche an der Orgelempore geben den Stiftungs und Bauvorgang wieder Hinter dem Altar ist ein Grabdenkmal fur Fritzko von Nostitz aus dem 15 Jahrhundert aufgestellt Umgebung Bearbeiten nbsp Grabtafel von Korla Awgust KocorAuf dem Friedhof befindet sich die um 1730 erbaute Nostitzsche Gruft die 1954 zur Leichenhalle umgebaut wurde Der breite Gruftbau mit Walmdach ist mit Pilastern und Putzspiegeln gegliedert und hat ein Korbbogenportal mit einem wohlgestalteten schmiedeeisernen Gitter mit einem Dreiecksgiebel mit dem Wappen derer von Hund Das Innere ist mit einer schlichten Putzdecke geschlossen Weitere Grabdenkmale des 18 und des 19 Jahrhunderts sind an der umgebenden Friedhofsmauer aufgestellt An der Ostseite befindet sich ein breiter Torbau mit Korbbogenportal aus dem 19 Jahrhundert Auf dem Friedhof befinden sich zudem die Grabdenkmale des sorbischen Komponisten Korla Awgust Kocor und der Pfarrersfamilien Domaska Domaschke und Renc Rentsch alle mit sorbischen Inschriften Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 481 482 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trinitatiskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Kirchengemeinde Kittlitz NostitzEinzelnachweise Bearbeiten Dehio Handbuch Sachsen I S 481 482 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 2 Januar 2021 51 132156 14 676014 Koordinaten 51 7 55 8 N 14 40 33 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trinitatiskirche Kittlitz amp oldid 237555541