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Johann Andreas Hunigen 13 August 1712 in Kleinsedlitz bei Heidenau 15 November 1781 in Zittau war ein deutscher Baumeister Zimmermeister und Oberbauschreiber Schloss Weesenstein Blick zur Schlosskapelle und dem markanten SchlossturmInhaltsverzeichnis 1 Leben in Weesenstein 2 Leben in Zittau 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben in Weesenstein BearbeitenAndreas Hunigen wurde am 13 August 1712 in Kleinsedlitz geboren 1 Sehr fruh verwaist verbrachte er bei Verwandten in Weesenstein seine Kindheit Im Jahr 1737 heiratete im Alter von 25 Jahren in Weesenstein Unter der Leitung des Zimmermeisters Johann George Schmidt eines Schulers Nachfolgers und Schwagers von Ratszimmermeister George Bahr arbeitete er 1736 beim Ausbau der Schlosskapelle Weesenstein Vermutlich war diese Arbeit Hunigens Meisterstuck 2 Spater selbstandig leitete Hunigen einige Um und Neubauten von Kirchen im Kurfurstentum Sachsen Er wurde zum gefragtesten Bau und Zimmermeister jener Zeit in Sachsen vornehmlich in den Gegenden um Pirna Dippoldiswalde und in der Oberlausitz Fur einige Dorfer Herrenhauser und Ritterguter leitete er Um und Neubauten und pragte damit das landliche Bauen in den Regionen Die dreischiffige Stadtkirche St Nicolai in Pulsnitz aus dem 16 Jahrhundert wurde nach einem Brand im Jahr 1742 nach seinen Planen bis 1745 wieder aufgebaut Erst 1781 wurde die Turmhaube vollendet 3 Bereits 1747 wurde unter Leitung Hunigens die Turmspitze des Schlosses Weesenstein in der heutigen Form errichtet Die Herren von Bunau liessen nach seinen Planen 1750 im Park Weesenstein einen zweigeschossigen Jagdpavillon bauen Von 1754 bis 1755 gestaltete er im Schloss Weesenstein ein Schlosszimmer um und unter seiner Regie entstanden im Schlossgarten die Brucke uber die Muglitz und die prachtigen Gartentore Vermutlich ist er fur den Ausbau der Kirche in Rammenau von 1744 bis 1749 sowie der Kirche in Breitenau bei Pirna bis 1748 verantwortlich Die Dorfkirche in Rohrsdorf bei Pirna baute er bis 1749 ein Rechteckbau mit Emporen und Kanzelaltar sowie einem Dachreiter uber dem Kruppelwalmdach Im Jahr 1750 folgte die Dorfkirche in Johnsbach bei Dippoldiswalde Von 1749 bis 1756 und von 1763 bis 1766 wurde die Dorfkirche in Kittlitz bei Lobau nach den Planen von Karl Gotthelf von Hund mit achteckigem Grundriss erbaut Ihr stirnseitiger Westturm entstand erst von 1772 bis 1775 Um 1752 baute er fur die Herren von Nostitz das Wasserschloss in Niederruppersdorf auf den Grundmauern eines abgebrannten Vorgangerbaus wieder auf 4 Leben in Zittau BearbeitenIm Jahr 1757 erfolgte der Umzug nach Zittau Dort warteten nach dem Beschuss der Stadt durch die Osterreicher am 23 Juli 1757 umfangreiche Wiederaufbauarbeiten Zunachst erhielt die Petri Pauli Kirche eine neue Turmbekronung mit Laterne Spitze und Kreuz 5 Der ausgebrannte Rathausturm wurde mit einer pyramidenahnlichen Spitze erneuert Im Jahr 1760 wurde Hunigen vom Zittauer Rat zum Bauschreiber berufen Gleichfalls 1760 begann der Wiederaufbau der spatgotischen Johanniskirche die 1757 durch osterreichische Truppen im Siebenjahrigen Krieg vollig zerstort worden war Fur die Kirche plante er eine zweiturmige stirnseitige Giebelseite Der Wiederaufbau wurde mehrfach wegen Geldmangel und Baumangeln verzogert so dass spater der Baumeister und Architekt Karl Friedrich Schinkel mit dem Weiterbau beauftragt wurde 6 Von 1763 bis 1766 baute er fur den Kabinettsminister Johann Georg von Einsiedel nach Planen von Friedrich August Krubsacius das nahe Zittau gelegene Schloss in Reibersdorf Im Jahr 1768 fertigte er einen Entwurf fur eine neue Kirche in Oberoderwitz Viele Baumassnahmen in der Stadt und ihrer Umgebung an Muhlen Mauern Wasserleitungen Bachen und Brucken tragen seine Handschrift Fur seine Verdienste wurde er 1774 zum Oberbauschreiber der Stadt Zittau ernannt Nach seinen Planen begann 1777 der Neubau des Zittauer Rathauses Hunigens Bauten waren von einer gelungenen asthetischen Profilierung bestimmt welche noch heute die erhalten gebliebenen Werke auszeichnet Am 15 November 1781 verstarb er in Zittau und wurde am 22 November beigesetzt 7 Nach seinem Tod folgte ihm sein jungerer Sohn Johann Georg Hunigen im Oberbauschreiber Amt 8 Literatur BearbeitenHunigen Johann Andreas In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 18 Hubatsch Ingouf E A Seemann Leipzig 1925 S 60 61 Udo Fehrmann Andreas Hunigen ein sachsischer Baumeister In Sachsische Heimatblatter 8 Jahrgang 1962 Heft 9 S 647 656 Udo Fehrmann Leben und Werk des Baumeisters Andreas Hunigen zwei Bande Dissertation Technische Hochschule Dresden 1966 Auszug aus der Dissertation Memento vom 27 August 2013 im Webarchiv archive today Hans Eberhard Scholze Schloss Weesenstein Leipzig 1969 DNB 364583738 Hermann Heckmann Baumeister des Barock und Rokoko in Sachsen Verlag fur Bauwesen Berlin 1996 ISBN 3 345 00594 8 S 353 362 Walter Fellmann DuMont Kunst Reisefuhrer Sachsen Kultur und Landschaft zwischen Vogtland und Oberlausitz Leipziger Tiefland und Erzgebirge DuMont Ostfildern 2006 ISBN 978 3 7701 4093 0 S 145 178 203 Weblinks BearbeitenHermann Heckmann Johann Andreas Hunigen In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Heckmann Johann Andreas Hunigen In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Hans Eberhard Scholze Schloss Weesenstein Leipzig 1969 Kamenzer Umland Pulsnitz In Dresden und sachsen de Archiviert vom Original am 15 November 2013 abgerufen am 15 September 2013 Udo Fehrmann Andreas Hunigen ein sachsischer Baumeister In Sachsische Heimatblatter 8 1962 Zittau und Umgebung Klosterplatz Kirche St Petri amp Paul Heffterbau Brunnen Gruner Born Pfarrstrasse In Dresden und sachsen de Archiviert vom Original am 15 September 2013 abgerufen am 15 September 2013 Die Baugeschichte der Kirche St Johannis Johanniskirche in Zittau Euroregionales Kulturzentrum St Johannis Zittau e V archiviert vom Original am 6 Februar 2013 abgerufen am 15 September 2013 Lausitzisches Magazin vom 15 Januar 1782 S 13 Lausitzisches Magazin vom 15 September 1782 S 263 Normdaten Person GND 139708596 lobid OGND AKS VIAF 102564680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hunigen Johann AndreasALTERNATIVNAMEN Hunigen AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher BaumeisterGEBURTSDATUM 13 August 1712GEBURTSORT Kleinsedlitz bei HeidenauSTERBEDATUM 15 November 1781STERBEORT Zittau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Andreas Hunigen amp oldid 207389924