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Der Trennungssatz auch Satz von Eidelheit benannt nach Meier Eidelheit ist ein mathematischer Satz uber die Moglichkeiten zur Trennung konvexer Mengen in normierten Vektorraumen oder allgemeiner lokalkonvexen Raumen durch lineare Funktionale Dabei handelt es sich um geometrische Folgerungen aus dem Satz von Hahn Banach Wie dieser beruht daher der Trennungssatz auf einem nicht konstruktiven Argument wie dem Lemma von Zorn beziehungsweise dem Auswahlaxiom Inhaltsverzeichnis 1 Erste Formulierung 2 Weitere Formulierungen 3 Hyperebenen 4 Anwendungen 5 LiteraturErste Formulierung BearbeitenDie einfachste Version des Trennungssatzes lautet wie folgt Sei X displaystyle X nbsp ein normierter Vektorraum oder lokalkonvexer Raum uber R displaystyle mathbb R nbsp oder C displaystyle mathbb C nbsp Seien weiter M X displaystyle M subset X nbsp eine abgeschlossene konvexe Menge und x X M displaystyle x in X setminus M nbsp Dann existiert ein lineares stetiges Funktional f X displaystyle varphi in X nbsp mit R e f x lt inf R e f y y M displaystyle rm Re varphi x lt inf rm Re varphi y y in M nbsp dd dd Hier bezeichnet R e displaystyle rm Re nbsp den Realteil und X displaystyle X nbsp den topologischen Dualraum von X displaystyle X nbsp Man sagt dann Das Funktional f displaystyle varphi nbsp trennt den Punkt x displaystyle x nbsp von der Menge M displaystyle M nbsp Weitere Formulierungen BearbeitenIn obiger Formulierung kann der Punkt x displaystyle x nbsp durch eine kompakte konvexe Menge ersetzt werden Man erhalt dann den folgenden Satz Sei X displaystyle X nbsp ein normierter Vektorraum oder lokalkonvexer Raum uber R displaystyle mathbb R nbsp oder C displaystyle mathbb C nbsp Seien weiter M X displaystyle M subset X nbsp eine nicht leere abgeschlossene konvexe Menge und K X M displaystyle K subset X setminus M nbsp eine nicht leere kompakte konvexe Menge Dann existiert ein lineares stetiges Funktional f X displaystyle varphi in X nbsp mit sup R e f x x K lt inf R e f y y M displaystyle sup rm Re varphi x x in K lt inf rm Re varphi y y in M nbsp dd dd Schliesslich kommt man zu einer schwacheren Trennungseigenschaft wenn man in obiger Version auf die Abgeschlossenheit und Kompaktheit verzichtet Sei X displaystyle X nbsp ein normierter Vektorraum oder lokalkonvexer Raum uber R displaystyle mathbb R nbsp oder C displaystyle mathbb C nbsp Seien weiter M 1 M 2 X displaystyle M 1 M 2 subset X nbsp nicht leere disjunkte konvexe Mengen M 2 displaystyle M 2 nbsp sei offen Dann existiert ein lineares stetiges Funktional f X displaystyle varphi in X nbsp mit y M 2 sup R e f x x M 1 lt R e f y displaystyle forall y in M 2 sup rm Re varphi x x in M 1 lt rm Re varphi y nbsp dd dd Hyperebenen Bearbeiten nbsp Im Anschauungsraum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp werden disjunkte konvexe Mengen durch Ebenen getrennt Mengen der Form x X R e f x r displaystyle x in X rm Re varphi x r nbsp wobei f X displaystyle varphi in X nbsp und r R displaystyle r in mathbb R nbsp sind abgeschlossene Hyperebenen Sie zerlegen den Raum X displaystyle X nbsp in einen oberen Halbraum x X R e f x r displaystyle x in X rm Re varphi x geq r nbsp und einen unteren Halbraum x X R e f x r displaystyle x in X rm Re varphi x leq r nbsp Zu einer kompakten konvexen Menge und einer dazu disjunkten abgeschlossenen konvexen Menge kann man nach obigem Trennungssatz eine Hyperebene finden so dass die beiden Mengen in unterschiedlichen Halbraumen liegen und zwar jeweils im Inneren dieser Halbraume Man sagt die Hyperebene trenne die beiden konvexen Mengen Das ist im 2 dimensionalen und 3 dimensionalen Fall besonders anschaulich da die Hyperebenen in diesen Fallen Geraden bzw Ebenen sind nbsp Die disjunkten konvexen Mengen M 1 displaystyle M 1 nbsp und M 2 displaystyle M 2 nbsp lassen sich nicht durch offene Halbraume trennen Hat man zwei disjunkte konvexe Mengen in X displaystyle X nbsp von denen eine offen ist so gibt es zu diesen nach der zuletzt genannten Version des Trennungssatzes ebenfalls eine Hyperebene so dass die beiden Mengen in unterschiedlichen Halbraumen liegen Im Allgemeinen kann man aber nicht mehr erreichen dass beide im Inneren der Halbraume liegen Dazu betrachte man in X R 2 displaystyle X mathbb R 2 nbsp die untere Halbebene M 1 x y y 0 displaystyle M 1 x y y leq 0 nbsp und die offene Menge oberhalb des Graphen der Exponentialfunktion M 2 x y y gt e x displaystyle M 2 x y y gt e x nbsp Wie durch nebenstehende Zeichnung verdeutlicht ist x y f x y 0 displaystyle x y varphi x y 0 nbsp mit f x y y displaystyle varphi x y y nbsp die einzige trennende Hyperebene und M 1 displaystyle M 1 nbsp liegt nicht im Inneren des zugehorigen Halbraums Anwendungen BearbeitenDieser Satz hat auch ausserhalb der Funktionalanalysis viele wichtige Anwendungen und stellt fur viele Beweise ein nicht konstruktives Existenzargument dar unter anderem Existenz von Subdifferentialen fur geeignet formulierte verallgemeinerte Richtungsableitungen Beweis von Farkas Lemma das heisst Anwendung in der konvexen Optimierung Beweis des Fundamentalsatzes der Arbitragepreistheorie fur faire Preise von Derivaten im Mehr Perioden Modell Literatur BearbeitenRichard Kadison John Ringrose Fundamentals of the Theory of Operator Algebras Graduate studies in mathematics 15 16 American Mathematical Society Providence RI 1997 EA 1983 1997 ISBN 0 8218 0819 2 1997 ISBN 0 8218 0820 6 Dirk Werner Funktionalanalysis 7 Auflage Springer Berlin 2011 ISBN 978 3 642 21016 7 EA Berlin 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trennungssatz amp oldid 190142535