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Tonovcov grad ist ein Hugel im oberen Tal des Isonzo slowenisch Soca in Slowenien Die Erhebung liegt oberhalb von Kobarid und trug eine spatantike Hohensiedlung Tonovcov gradHohe 412 m i J Lage SlowenienGebirge Julische AlpenKoordinaten 46 14 52 N 13 35 20 O 46 247777777778 13 588888888889 412 Koordinaten 46 14 52 N 13 35 20 OTonovcov grad Slowenien Besonderheiten Besiedlungsspuren von der Steinzeit bis zum Mittelalterf6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Besiedlungsgeschichte 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLage BearbeitenDie Erhebung liegt direkt am Isonzo slowenisch Soca und zeichnet sich durch steil abfallende Flanken aus Dadurch sperrt sie den Durchgang des Tales was zeitweise von grosser strategischer Bedeutung war Gegenuber auf der westlichen Seite des Flusses liegt unterhalb der Anhohe der kleine Ort Kobarid Das Gipfelplateau das von Felsen und zeitweise auch von Steinmauern geschutzt war bedeckt eine Flache von 150 90 m 1 Besiedlungsgeschichte Bearbeiten nbsp Bereich des Verteidigungssystems Claustra Alpium Iuliarum auf einer Karte des Romischen ReichesSiedlungsspuren zeugen von einer Nutzung des Berges bereits im Mesolithikum In spatromischer Zeit hatte der Platz gemeinsam mit dem benachbarten Hugel Gradic eine wichtige strategische Bedeutung und war einer der wichtigsten Stutzpunkte des Claustra Alpium Iuliarum Dies war ein System von Befestigungen in den Julischen Alpen das angelegt wurde um die Zugange nach Italien gegen einfallende Barbaren zu sichern So konnte etwa die wichtige Direktverbindung uber den Predilpass zwischen Forum Iulii und Karnten kontrolliert werden Die Bedeutung von Tonovcov grad wird noch hoher eingeschatzt seit Grabungen ergaben dass auf dem Hugel Bardo bei San Pietro al Natisone wo eigentlich eine Sperre dieser Strasse vermutet wurde keine romische Befestigung nachgewiesen wurde 1 Bereits seit dem 3 Jahrhundert n Chr ist eine romische Hohensiedlung nachweisbar Aus dieser Zeit sind Munzen ausserdem Bronze sowie Eisengegenstande aber keine Gebaudereste bekannt Unklar ist ob schon damals eine Befestigungsmauer errichtet wurde In der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts und am Beginn des 5 Jahrhunderts scheint die Intensitat der Besiedlung den Funden zufolge zugenommen zu haben Mauerreste und Ergebnisse vergleichbarer Siedlungen Rifnik Brinjeva gora deuten auf eine Befestigung in dieser Zeit hin Gesichert ist dies allerdings nicht Die Metallfunde sind jenen der wichtigen romischen Festung Ad Pirum auf der Passhohe des Birnbaumer Waldes vergleichbar Zahlreiche Waffenfunde aus dieser Zeit sprechen fur eine Militarbesatzung 1 Seine wichtigste Rolle spielte Tonovcov grad im spaten 5 Jahrhundert und wahrend des 6 Jahrhunderts als das Gebiet zuerst Teil des Ostgotischen Reiches war dann kurzzeitig von Ostrom zuruckgewonnen wurde und schliesslich von den Langobarden erobert wurde Aus dieser Zeit stammen die Ruinen auf dem Plateau die offenbar Wohngebaude Befestigungsanlagen Zisternen und drei Kirchen darstellten Die Gebaude waren zum Teil recht gross und hatten oft mehrere Raume die Kirchen etwa massen einschliesslich der Narthexe etwa 20 17 m Die Siedlung selbst war von Felswanden und Steinmauern geschutzt Durch eine weitere Mauer eingefasst lag direkt vor der Siedlung eine kleinere Vorburg offenbar um Fluchtlinge aus anderen Orten oder Vieh aufzunehmen Eine vierte Kirche stellt moglicherweise eine arianische Kirche dar die wahrend der Herrschaft der Ostgoten oder Langobarden errichtet worden sein konnte Die Anwesenheit einer langobardischen Besatzung im spaten 6 Jahrhundert ist durch den Fund einer Bugelfibel und einer Spatha bezeugt Ob Goten zu deren Reich die Festung vorher gehort hatte sich ebenfalls hier aufhielten ist unbekannt Die Mehrheit der Bevolkerung scheint damals romanisch gewesen zu sein Davon zeugen Bugelfibeln Armbrustfibeln Ohrringe und Eisenstilnadeln Mit dem Einfall der Slawen in der Zeit um 600 wurden viele Befestigungen in Slowenien aufgegeben Wie lange die Siedlung von Tonovcov grad nach dem Ende des 6 Jahrhunderts weiter bestand ist unklar 1 Die spatere slawenzeitliche Bevolkerung scheint sich in den verfallenen antiken Gebauden Unterkunfte eingerichtet zu haben Wie lange diese letzte Besiedlungsphase dauerte ist unklar Von dieser Phase sprechen beispielsweise eine karolingische Riemenzunge der Zeit um 800 und ein awarischer Gurtelbeschlag derselben Zeit 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Slavko Ciglenecki Castra und Hohensiedlungen vom 3 bis 6 Jahrhundert in Slowenien S 511 ff In Heiko Steuer Volker Bierbrauer Hrsg Hohensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria Unter Mitarbeit von Michael Hoeper de Gruyter Berlin u a 2008 ISBN 978 3 11 020235 9 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsbande 58 Weblinks BearbeitenBuch zu Tonovcov grad auf der Seite des Archaologischen Instituts Ljubljana Late antique Tonovcov grad Slovenia a local capital amid the chaos of a crumbling empire englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tonovcov grad amp oldid 233492992