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51 3053 9 1936 Koordinaten 51 18 19 N 9 11 37 OTodenhausen Wolfhagen Todenhausen war eine Dorfsiedlung in der heutigen Gemarkung der nordhessischen Stadt Wolfhagen Landkreis Kassel Der Ort wurde im Jahre 1074 erstmals urkundlich erwahnt und war spatestens 1422 wust Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichte 4 Fussnoten 5 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDer Ort befand sich etwa 2 5 km sudostlich von Wolfhagen und rund 1 km nordlich des Wolfhager Stadtteils Brundersen an der Wolfhager Gemarkungsgrenze auf 302 m Hohe in den Feldern der Flur Todenhausen unmittelbar ostlich der Kreisstrasse 107 von Wolfhagen nach Brundersen Etwa 250 m westlich befindet sich das Naturschutzgebiet Glockenborn ein Feuchtgebiet um den gleichnamigen und von der Quelle Glockenborn und dem Muhlenwasser gespeisten Teich Auch die Flurnamen Am Todenhauser Sande etwas sudostlich gelegen und Todenhauser Wiesen um das NSG Glockenborn weisen auf die verschwundene Siedlung hin Ortsname BearbeitenDer Ortsname erschien im Laufe der Jahrhunderte in wechselnder Schreibweise wobei es bei den fruhen Angaben unklar ist ob sie sich auf dieses oder ein anderes Todenhausen beziehen Doddonhusun 968 969 Dodenhusen 976 979 1206 Dodenhusun 1081 Dǒdenhusen 1123 Tutenhusen 1154 59 Dothenhusen 1231 Tudenhusen 1253 1310 Thodinhusin 1361 Todeshusen 1424 1435 Thodenhusen 1442 Todtenhausen 1708 10 und Todtenhausen 1926 1 auch Dudinhusen und Dudenhusen werden genannt 2 Geschichte BearbeitenNur wenig ist zur Geschichte des Orts bekannt und ob es sich bei einigen der urkundlichen Hinweise um dieses oder ein anderes Todenhausen handelt ist auch nicht immer klar So ist z B nicht mehr festzustellen in welchem Todenhausen das Kloster Corvey im 10 Jahrhundert Grundbesitz hatte Unsicher ist auch ob die Bestatigungen der Papste Innozenz III im Jahre 1206 und Gregor IX 1231 von Besitz des Klosters Werbe sich auf dieses Todenhausen beziehen allerdings ist dies wahrscheinlich da die Dorfer Brundersen und Immenhausen als benachbart genannt werden Gesichert ist dass der Abt Hildebold des Klosters Hasungen in der Zeit 1154 1159 insgesamt funf Hufen in Todenhausen erwarb und sie seinem Kloster als Seelgerat schenkte Zehnteinkunfte in Todenhausen sind fur das St Petri Stift in Fritzlar 1209 1253 und 1310 bekundet Die Siedlung lag wohl bereits 1422 wust spatestens jedoch 1437 als Reinhard von Dalwigk und dessen Neffe und Mundel Friedrich IV von Hertingshausen dem Landgrafen Ludwig I von Hessen die Weidelsburg und auch Todenhausen zu Lehen auftrugen 1448 wurden die beiden nach wiederholtem Landfriedensbruch vom Landgrafen und dem Mainzer Erzbischof Dietrich durch Entzug grosser Teile ihres Lehnsbesitzes darunter die Weidelsburg und Todenhausen bestraft Der alte 1927 letztmals belegte Friedhof an der K 107 nordlich des Muhlenwassers im Volksmund Alte Kraft genannt 51 18 16 N 9 11 32 O 51 3044 9 1921 ist der Kirchhof der einstigen um 1100 geweihten Todenhauser Kirche die von den Eltern des damaligen Presbyters Albrandt gestiftet wurde Sie war ursprunglich eine Filialkirche der Kirche auf dem Schutzeberg und wurde im Jahre 1124 vom Erzbistum Mainz dem Kloster Hasungen unterstellt Auch nachdem Todenhausen aufgegeben wurde diente sie noch bis ins 15 Jahrhundert den Einwohnern von Brundersen das erst 1534 eine eigene Dorfkirche und 1895 einen neuen Friedhof erhielt Eine der beiden Glocken der Kirche musste um 1422 der Stadt Wolfhagen uberlassen werden Die andere soll beim spateren Einsturz der Kirche in den westlich unterhalb der Kirche befindlichen Glockenborn gefallen sein einer ortlichen Sage nach sei sie absichtlich in dem sumpfigen Gelande versenkt worden damit sie nicht umherziehenden Banden oder Kriegsvolk zur Beute wurde 3 Einer anderen Sage gemass wollten einige Wolfhager die Glocke fur ihren eigenen Kirchturm stehlen zogen nachtens mit einem Wagen nach Todenhausen holten die Glocke vom einsturzgefahrdeten Turm luden sie auf den Wagen und fuhren mit ihr davon Auf dem Weg nach Wolfhagen fiel die Glocke vom Wagen und da es bald Tag werden sollte deckten die Diebe sie zunachst mit Reisig zu In der nachsten Nacht kehrten sie zuruck um die Glocke abzuholen fanden aber an ihrer Stelle nur ein Loch im Erdboden vor Als sie mit Stocken nach der Glocke stocherten begann plotzlich Wasser aus dem Loch zu sprudeln und seitdem befindet sich dort der Glockenborn der Wolfhagen lange mit gutem Wasser versorgte Die Steine der eingefallenen Kirche wurden in der Folge anderswo verbaut zum Teil in das Portal des Kirchhofs wahrend die Mauer des Kirchhofs aufgrund dessen Nutzung als Friedhof erhalten blieb 4 Eine der Grabplatten am Portal der Kirchhofsmauer ist fur den Kommandeur einer englischen Kavallerieeinheit der im Siebenjahrigen Krieg in einem Gefecht mit Franzosen zwischen Brundersen und dem Graner Berg sein Leben verlor Fussnoten Bearbeiten Todenhausen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heinrich Reimer Hrsg Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Elwert Marburg 1974 S 541 https www xn brndersen r9a de unser dorf naturschutzgebiet glockenborn naturpark habichtswald html https www brundersen de unser dorf todenhausen alte kraft htmlLiteratur BearbeitenGeorg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstenthum Hessen und in den grossherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue am Oberlahngaue und am Ittergaue Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Supplement 7 ZDB ID 200295 4 Theodor Fischer Kassel 1858 S 176 Heinrich Reimer Hrsg Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Elwert Marburg 1974 S 541 Weblinks BearbeitenTodenhausen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS https www brundersen de unser dorf todenhausen alte kraft html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Todenhausen Wolfhagen amp oldid 221904185