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Tirteln auch Tirtlan Turteln Tirschtln Tirschtlan oder ladinisch Tutres sind ein traditionelles Schmalzgeback der Sudtiroler Kuche das ursprunglich besonders im Pustertal um Brixen im Gadertal und im Eisacktal 1 Verbreitung fand Tirteln bestehen in der Hauptsache aus einem Teig aus Weizen und Roggen Mehl Milch Eiern sowie Butter und werden mit verschiedenen Fullungen zubereitet Tirtln mit Weisskohl Inhaltsverzeichnis 1 Zubereitung 1 1 Fullungen 2 Brauchtum und Tradition 3 Literatur 4 EinzelnachweiseZubereitung BearbeitenDer aus Mehl Weizen und Roggen zu gleichen Teilen Butter Milch und Eiern geknetete Teig wird zu einer Rolle geformt von der Stucke abgeschnitten und zu tellergrossen Scheiben ausgerollt werden Die Halfte der Scheiben wird mit der zubereiteten Fullung bestrichen mit einem zweiten nicht bestrichenen Teigstuck bedeckt und rund ausgeradelt oder mit einer Backform ausgestochen und an den Randern zusammengedruckt Anschliessend werden sie schwimmend in heissem Fett klassisch Butterschmalz gebacken Fullungen Bearbeiten Tirteln werden traditionell unterteilt in susse saure und grune Tirteln Susse Tirteln werden mit einer Mischung aus Marmelade oder Preiselbeeren und Johannisbrotkernmehl gefullt wahrend sich in den sauren vor allem Kraut befindet Grune Tirteln werden mit Spinat oder Mangold Topfen und zerdruckten Erdapfeln gefullt Der Phantasie sind jedoch keine Grenzen gesetzt so schrieb die Hochzeits und Primiz Kochin Nothburga Engl in ihrem handgeschriebenen Kochbuch von 1837 elf verschiedene Fullungen auf u a auch mit Fleisch Innereien Griess oder Schokolade Brauchtum und Tradition BearbeitenTirteln waren ursprunglich nur an hohen Festtagen ublich sie galten fruher als feiner Leckerbissen Erst spater burgerte es sich ein sie zu jeder Gelegenheit zu essen warm oder kalt am Abend oder zum Fruhstuck zum Kaffee oder mit Mus In Milland bei Brixen veranstaltete man bis 1925 jeweils am zweiten Fastensamstag neben dem Viehmarkt einen Turtlmarkt In Lusen gab es anlasslich des St Georgi Kirchtags ein Armenmahl bei dem laut einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1749 auch Torteln zur Verteilung kamen Besondere Tirteln gab es in Olang dessen Bevolkerung wegen eines alten Pestgelubdes am Tag vor dem Sebastianitag dem 19 Janner nichts Tierisches essen durfte Am Abend gab es daher Tirteln fur deren Teig Zwiebeln mit Leinol und einer Mete vermischt wurden Die Mete bestand aus einer Einbrenn aus Leinol und Mehl der man zusatzlich Mohn und Holzkohle zugab und mit Zuckerwasser aufgoss Wenn die Mete besonders schwarz war sah man das als besonderes Fastenessen Literatur BearbeitenFranz Maier Bruck Vom Essen auf dem Lande Klassische Bauernkuche und Hausmannskost Kremayr amp Scheriau Orac Wien 2006 ISBN 978 3 218 00662 0 S 492 493 Einzelnachweise Bearbeiten Anton Dorrer Leopold Schmidt Volkskundliches aus Osterreich und Sudtirol Hermann Wopfner zum 70 Geburtstag dargebracht 1947 S 155 Google Vorschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tirteln amp oldid 221944570