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Thomas Clausen 16 Januar 1801 1 in Snogbaek Gemeinde Sottrup Herzogtum Schleswig heute Danemark 12 Maijul 24 Mai 1885greg 2 in Dorpat war ein danischer schleswigscher Astronom und Mathematiker Thomas Clausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenClausen hatte wie viele damalige Naturwissenschaftler kein regulares Universitatsstudium absolviert Er wurde als Sohn eines armen Kleinbauern im danischen Nordschleswig geboren und kam 1813 noch des Lesens und Schreibens unkundig als Hutejunge zu dem Pfarrer und Liebhaber der Mathematik Georg Holst in der Nachbargemeinde Nybol Nubel der unter anderem astronomische Beobachtungen anstellte Holst ermoglichte ihm den Schulbesuch und unterstutzte ihn bei der Aneignung elementarmathematischer Kenntnisse Bei der Schulabschlussprufung fiel Clausen durch aussergewohnliche Leistungen auf Etwa um 1819 kam er auf Empfehlung von Holst zu Heinrich Christian Schumacher nach Altona und veroffentlichte bereits 1823 seine Berechnung der Sternbedeckungen vom Monde zur Bestimmung der geographischen Lange in den Astronomischen Nachrichten Von 1824 bis 1827 war er an der unter Schumachers Leitung stehenden Sternwarte als Assistent tatig und konnte dort mathematisch viel von Schumachers Gehilfen Peter Andreas Hansen lernen In dieser Zeit gab es verschiedene Unstimmigkeiten mit Schumacher u a weil sich Clausen in eine Nichte von Schumacher verliebte Im Januar 1827 schloss Joseph von Utzschneider einen Vertrag mit Clausen uber eine Tatigkeit in dem beruhmten optischen Institut Utzschneiders zu Munchen Clausen erneuerte daraufhin seine Werbung um Schumachers Nichte erhielt jedoch eine erneute Ablehnung und Hausverbot was er als eine sehr empfindliche Krankung empfand Erst Ende November 1828 brach Clausen nach Munchen auf und wurde von Utzschneider in seinem Haus aufgenommen Auch hier kam es zu gewissen Unannehmlichkeiten 1833 erkrankte er schwer und aus der Zeit 1834 bis 1840 ist uber ihn nichts bekannt Im Juni 1840 kam er nach einer langen Fussreise in einem schlimmen Zustand von Munchen wieder in Altona bei Schumacher an Zuvor schrieb Gauss an Schumacher Es ware doch sehr zu beklagen wenn sein wirklich ausgezeichnetes Talent fur abstracte mathematik in der Verkummerung so ganz zu Grunde ginge Liesse sich nicht etwas fur ihn thun nbsp Sternwarte DorpatAn der Altonaer Sternwarte nahm er die Stelle eines Observators an und veroffentlichte 1840 eine Abhandlung uber den denkwurdigen Kometen von 1770 fur die ihm der Preis der koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften in Kopenhagen zuteilwurde 1842 wurde er unter Madler Observator und 1865 Professor an der Sternwarte Dorpat 1866 folgte er Madler im Direktorat der Sternwarte Dorpat die er bis zu seiner Pensionierung 1872 bekleidete sie war 1867 um funf Jahre aufgeschoben worden Seine grosste Bedeutung gewann Clausen als rechnender Astronom Insbesondere beschaftigte er sich mit Kometenbahnen Auch als Mathematiker besass er eine ausserordentliche Rechenfreudigkeit Er schreibt am 3 November 1826 an Utzschneider Theoretisches Studium der Mathematik hat immer fur mich das grosste Interesse gehabt So berechnete er die Kreiszahl p mit einer Kontrollrechnung auf 250 Dezimalstellen Reihe von John Machin bzw Euler In diesem Zusammenhang hatte er auch Interesse an zahlentheoretischen Fragen so fand er 1840 unabhangig von Karl Georg Christian von Staudt uber die Nenner der bernoullischen Zahlen den heute nach von Staudt und Clausen benannten Satz Weiter zerlegte er 1853 die Zahl 10 17 1 9 displaystyle tfrac 10 17 1 9 nbsp in die Primfaktoren 2 071 723 und 5 363 222 357 und 1854 die Fermat Zahl F 6 2 64 1 displaystyle F 6 2 64 1 nbsp in 274177 und 67 280 421 310 721 wobei er hinzufugte dass die letzte Zahl die grosste bis dahin bekannte Primzahl sei Auch auf dem Gebiet der unendlichen Reihen hat er bedeutende Einzelergebnisse gefunden Z B hat er bereits 1830 vor Hjortnaes 1953 bzw Roger Apery 1978 und Melzak 1973 eine schnell konvergierende Reihe fur z 3 displaystyle zeta 3 nbsp angegeben z 3 1 2 p k 0 2 k k 2 4 k 2 k 1 2 3 8 k 0 1 2 k 1 k k 1 3 displaystyle zeta 3 tfrac 1 2 pi sum k 0 infty frac binom 2k k 2 4k 2k 1 2 tfrac 3 8 sum k 0 infty frac 1 binom 2k 1 k k 1 3 nbsp 1854 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften 3 und 1856 der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 4 gewahlt 1856 erhalt er die Gauss Gedenkmedaille und wurde 1869 zusammen mit seinem Kollegen Ferdinand Minding Ehrenmitglied der Petersburger Universitat Der sonst im Lob sehr karge Gauss hatte mehrfach die mathematischen Fahigkeiten von Clausen wertgeschatzt Literatur BearbeitenKurt R Biermann Thomas Clausen Mathematiker und Astronom Crelle Journal vol 216 1964 S 159 198 Kurt R Biermann Thomas Clausen als Astronom Janus vol 57 1970 Nr 4 S 299 305 Fritz Treichel Clausen Thomas In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 4 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1976 S 40 42 Kurt R Biermann Genie ohne Chance Thomas Clausen Joseph von Fraunhofers designierter Nachfolger Kultur amp Technik Zeitschrift des deutschen Museums vol 15 1991 Nr 3 S 42 45 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Thomas Clausen In MacTutor History of Mathematics archive Veroffentlichungen von Th Clausen im Astrophysics Data SystemEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Taufregister der Gemeinde Sottrup Sonderborg Amt Eintrag im Beerdigungsregister der Universitatsgemeinde zu Dorpat estnisch Tartu ulikooli kogudus Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 59 Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Klauzen Foma Tomas Klausovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 1 Oktober 2021 russisch Normdaten Person GND 116540087 lobid OGND AKS LCCN no98086289 VIAF 17976636 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clausen ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher AstronomGEBURTSDATUM 16 Januar 1801GEBURTSORT Sottrup bei SonderborgSTERBEDATUM 24 Mai 1885STERBEORT Dorpat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Clausen Astronom amp oldid 233930372