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Theodor Egon Oppolzer ab 1869 Theodor Egon Ritter von Oppolzer 26 Oktober 1841 in Prag 26 Dezember 1886 in Wien war ein osterreichischer Astronom deutschbohmischer Herkunft der vor allem durch seinen Canon der Finsternisse 1887 und das zweibandige Lehrbuch der Bahnbestimmung von Kometen und Planeten weltweit bekannt wurde Er war Universitatsprofessor in Wien Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien und auch in der internationalen Erdmessung tatig Theodor Oppolzer Photographie von Carl Kroh 1884 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheodor war der Sohn des Mediziners Johann Oppolzer ab 1869 Johann Ritter von Oppolzer 1808 1871 und dessen Ehefrau Maria Pleischl einer Tochter des Chemikers Adolf Pleischl Ab dem neunten Lebensjahr erhielt er Unterricht durch Privatlehrer und 1859 erreichte er als Externer Prag die Matura am Piaristengymnasium mit Auszeichnung 1 Anschliessend studierte er auf dringenden Wunsch seines Vaters Medizin in seiner Heimatstadt und beendete dieses Studium 1865 mit der Promotion zum Dr med Parallel dazu horte er aber schon astronomische und mathematische Vorlesungen Auf Grund seiner umfassenden Kenntnisse in Astronomie wurde Oppolzer 1866 ohne fachbezogene Promotion und ohne Habilitationsschrift in diesem Fach habilitiert Bis zu diesem Jahr hatte er bereits beinahe 80 Arbeiten auf den Gebieten der Beobachtung und Bahnbestimmung von Kleinplaneten und Kometen veroffentlicht Im Garten des elterlichen Anwesens Wien Josefstadt Alser Strasse 25 2 liess er in diesen Jahren auch eine leistungsstarke Privatsternwarte mit einem achtzolligen Refraktor errichten 1868 unternahm er eine Forschungsreise nach Arabien und 1874 nach Rumanien 1865 heiratete Oppolzer in Baden Niederosterreich Coelestine Mautner 1845 1923 3 Mit ihr hatte er sechs Kinder darunter der spatere Astronom Egon von Oppolzer 1870 ernannte man Oppolzer zum ausserordentlichen Professor fur theoretische Astronomie Funf Jahre spater nahm er einen Ruf an die Universitat Wien an wo er als o Prof fur Astronomie und Geodasie Ordinarius wurde 1872 berief man ihn in die Kommission der europaischen Gradmessung um die wissenschaftliche Kooperation im Bereich der Geodasie zu fordern und im darauffolgenden Jahr in den Vorstand des k k Gradmessungsbureaus dessen Prasident er 1885 wurde 1884 wurde Oppolzer Mitglied der Commission internationale des poids et mesures 1885 Mitglied der Normal Aichungs Commission in Wien 1886 wurde er auf dem 8 Internationalen Kongress der Internationalen Erdmessung in Berlin zum Vizeprasidenten der Internationalen Geodatischen Gesellschaft gewahlt Oppolzer berechnete und beobachtete die totale Sonnenfinsternis vom 18 August 1868 in Aden den Venustransit 1874 in Iași Rumanien und die Merkurdurchgange 1868 und 1878 in seiner privaten Sternwarte in der Josefstadt nbsp Wiener Zentralfriedhof Alte Arkaden Gruft Nr 34 Grabstatte der Ritter von OppolzerIm Jahr 1879 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Academie des sciences in Paris 4 1882 wahlte ihn die Akademie der Wissenschaften in Wien zum wirklichen Mitglied 1883 die National Academy of Sciences 1884 auch die Royal Astronomical Society 1885 wurde er in die Leopoldina Deutsche Akademie der Naturforscher gewahlt und in der Folge in weitere internationale Assoziationen Die Universitat Leiden verlieh ihm das Ehrendoktorat der Philosophie 1885 konnte Oppolzer seinen Canon der Finsternisse vorstellen die Berechnung von etwa 8000 Sonnen und uber 5000 Mondfinsternissen zwischen 1208 v Chr und 2163 n Chr Im Alter von nur 45 Jahren starb nach kurzem Leiden Theodor Egon von Oppolzer am 26 Dezember 1886 in Wien 5 Seine letzte Ruhestatte fand er in der oppolzerschen Familiengruft in den Alten Arkaden auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe AAL Nr 34 Im Jahr 1874 wurde in Wien Innere Stadt 1 Bezirk die Oppolzergasse nach ihm und seinem Vater Johann von Oppolzer benannt Seinen Namen erhielten auch der Asteroid 1492 Oppolzer und der Mondkrater Oppolzer Publikationen Auswahl Bearbeiten nbsp Karte der Sonnenfinsternisse zwischen 2008 und 2030 Canon der Finsternisse 1887 Canon der Finsternisse Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe Bd 52 ZDB ID 961131 9 in Commission bei Karl Gerold s Sohn Wien 1887 Digitalisat Lehrbuch der Bahnbestimmung der Kometen und Planeten 2 Bande Engelmann Leipzig 1870 1880 Digitalisat Bd 1 Digitalisat Bd 2 Uber die Sonnenfinsterniss des Schu king In Monatsberichte der Koniglichen Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1880 ZDB ID 2790421 0 S 166 185 Determination of the Longitudes of Berlin Munich Leipzig Vienna Paris and Pulkowa Monthly Notices of the Royal Astronomical Society Vol 39 p 438 London 1879 Uber die Methode der Beobachtung bei Venusdurchgangen Astr Nachrichten AN Berlin 1870 Beobachtung der am 17 August 1868 in Aden totalen Sonnenfinsterniss AN 1868 Beobachtung Elemente und Ephemeride des Cometen III 1867 Winnecke und des Cometen I 1866 Tempel Astr Nachrichten Band 68 69 Berlin 1867 Wiederauffindung der Clytia 73 und Elemente und Ephemeride des Planeten 73 Clytia AN 1865 Elemente und Ephemeride des Cometen V 1863 fruher Comet IV 1863 AN 1863 Beobachtung und Elemente der Diana 78 AN 1863 Bahn Bestimmung des Cometen I 1861 und des Cometen II 1862 Astronom Nachrichten Berlin 1862Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Oppolzer Theodor In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 21 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 79 f Digitalisat Siegmund Gunther Oppolzer Theodor Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 710 712 Konradin Ferrari d Occhieppo Oppolzer Theodor von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 239 f Direktlinks auf S 239 S 240 Hermann Haupt Oppolzer Theodor Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 578 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor von Oppolzer Sammlung von Bildern Veroffentlichungen von Th Oppolzer Auswahl aus 320 Arbeiten im Astrophysics Data System Nachrufe auf Th Oppolzer im Astrophysics Data System Theodor Oppolzer im Personenlexikon OsterreichEinzelnachweise Bearbeiten IV Verzeichniss der absolvierten Gymnasiasten und extern Studirenden In Programm und Jahresbericht des kais erlich kon iglichen Josephstadter Gymnasiums in Wien fur das Schuljahr 1860 Jahrgang 1860 S 25 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung jjo Oppolzer Theodor R v In Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Le Ro Kremayr amp Scheriau Orac Wien u a 2004 S 456 Coelestine von Oppolzer In dynastiemautnermarkhof com Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe O Academie des sciences abgerufen am 29 Januar 2020 franzosisch Kleine Chronik Hofrath Professor Oppolzer In Wiener Abendpost Beilage zur Wiener Zeitung Nr 295 1886 27 Dezember 1886 S 2 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrzNormdaten Person GND 117139319 lobid OGND AKS LCCN n85801553 VIAF 74155026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppolzer TheodorALTERNATIVNAMEN Oppolzer Theodor Egon Ritter vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AstronomGEBURTSDATUM 26 Oktober 1841GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 26 Dezember 1886STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Oppolzer amp oldid 237766064