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Die Teufelszunge Amorphophallus konjac Syn Amorphophallus rivieri ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Titanwurze Amorphophallus innerhalb der Familie der Aronstabgewachse Araceae In Osterreich wird sie auch Tranenbaum genannt Die Knolle wird Konjakwurzel genannt TeufelszungeVerschiedene Details der Teufelszunge Amorphophallus konjac Lithographie von Walter H FitchSystematikMonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie Aronstabgewachse Araceae Unterfamilie AroideaeGattung AmorphophallusArt TeufelszungeWissenschaftlicher NameAmorphophallus konjacK Koch Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Beschreibung 3 Systematik 4 Kultivierung 5 Verwendung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVorkommen BearbeitenDie Teufelszunge stammt ursprunglich aus Sudostasien nach einer Quelle aus Vietnam 1 ist aber heute jedenfalls im ganzen ostasiatischen Raum von Japan und China bis Indonesien verbreitet Die Teufelszunge bevorzugt feuchte und halbschattige Standorte in den dortigen Tropen und Subtropen Beschreibung Bearbeiten nbsp Blatt sowie Fruchtstand von Amorphophallus konjac nbsp Blutenstand der Teufelszunge Sie bluht im blattlosen Zustand nbsp Austreibende KnollenDie Teufelszunge ist eine mehrjahrige krautige Pflanze Dieser Geophyt wachst aus einer Knolle die bis zu 25 cm Durchmesser erreichen kann Dabei bildet die Konjakwurzel im spaten Fruhjahr ein einzelnes Laubblatt das an einen Baum in Form eines Regenschirms erinnert und ebenso hoch wie breit ist Die Angaben zur maximalen Hohe dieses Blattes schwanken zwischen 1 3 und 2 5 m 1 Das Blatt ist doppelt gefiedert und dreiteilig in zahllose blattahnliche Strukturen aufgelost Nach der anfanglichen Wachstumsphase bleibt das Blatt den Sommer uber stabil bis die Nahrstoffe im Herbst wieder in die Knolle einziehen Die Reste des Blattes trocknen aus und losen sich dabei von der Knolle Die Pflanze ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Adulte Pflanzen bilden im zeitigen Fruhjahr einen Blutenstand Dieser besteht aus einem dunkelvioletten Kolben Spadix mit einer Lange bis zu 55 cm der von einem Hochblatt Spatha umhullt wird Auf dem Kolben sitzen unten die weiblichen und oben die mannlichen Einzelbluten Wie bei vielen Arten der Gattung Amorphophallus stromt der Blutenstand einen strengen Aasgeruch aus Dieser lockt die Insekten an die die Bestaubung sichern Blutenokologisch handelt es sich um eine Kesselfallenblume Die Bestaubung erfolgt in zwei Schritten Die Insekten werden in den Grund der Kesselfallen blume gelockt Dort bestauben sie die unten am Kolben sitzenden weiblichen Einzelbluten mit den von anderen Individuen mitgebrachten Pollen Die Insekten verharren am Grund der Spatha bis die weiblichen Bluten nicht mehr bestaubt werden konnen Erst dann offnen sich die oben am Kolben befindenden mannlichen Bluten und ergiessen ihre Pollen auf die Insekten die die Pollen dann zum nachsten Blutenstand tragen Durch diesen Mechanismus wird die Selbstbestaubung vermieden Der Kolben oder Spadix schwitzt zu Beginn der Bluhphase Flussigkeitstropfchen aus und erwarmt sich dabei auch Damit setzt die geruchsintensive Phase ein Dieses Verhalten hat der Pflanze den weiteren deutschen Namen Tranenbaum eingebracht Es werden orange Beeren gebildet Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 2 nbsp Junges Blatt nbsp Blutenstand aufgeschnitten nbsp Mannliche Bluten bereits verbluht nbsp Weibliche BlutenSystematik BearbeitenDie Erstbeschreibung durch den deutschen Botaniker Karl Heinrich Emil Koch wurde 1858 veroffentlicht 3 Es gibt folgende Synonyme Amorphophallus rivieri Durieu ex Carriere Amorphophallus rivieri var konjac K Koch Engl Kultivierung BearbeitenDie Teufelszunge ist eine seltene aber wenig anspruchsvolle Kubelpflanze Dabei kann ihr Blatt in humoser und durchlassiger Erde bis zu 2 5 m hoch 1 und ca 1 80 m im Durchmesser werden Im Herbst fallt das Blatt in sich zusammen und die Knolle kann kuhl und vor Frost geschutzt uberwintern Ab einem Gewicht der Knolle von etwa 500 g bildet sich im zeitigen Fruhjahr eine recht imposante Blute die ahnlich streng riecht wie beim verwandten Titanwurz Amorphophallus titanum Erstaunlich daran ist dass die Knolle den Blutenstand treibt ohne eingetopft zu sein Die Teufelszunge bildet wahrend der Vegetationsperiode Tochterknollen die nach Ablauf der Vegetationsperiode mit der Mutterknolle nicht mehr verbunden sind Verwendung BearbeitenDie Knolle ist reich an Glucomannanen Polysacchariden Sie zeigt hervorragende filmbildende Eigenschaften und wirkt hydratisierend Besonders in Japan wird die Konjakwurzel in der Lebensmittelindustrie genutzt In der EU wird das Mehl der Konjakwurzel Konjakmehl als Lebensmittelzusatzstoff E 425 gehandelt Die Konjakwurzel wird haufig fur kosmetische Produkte benutzt nbsp Konnyaku japanische Speise aus der KonjakwurzelIn der japanischen Kuche wird Konjak dort Konnyaku jap 蒟蒻 oder 菎蒻 genannt in Gerichten wie Oden verwendet Typisch ist es grau gefleckt von gelartiger Konsistenz und fast geschmacksneutral Es ist ein Nahrungsmittel mit niedriger Energiedichte das mehr wegen seiner Textur geschatzt wird als wegen seines Geschmacks Japanisches Konjakgel wird hergestellt indem Konjakmehl mit Wasser und gesattigter Kalziumhydroxidlosung gemischt wird Haufig wird hierbei Hijiki zugefugt um dem Gemisch einen anderen Geschmack und eine dunkle Farbe zu geben Danach wird die Mischung gekocht und ausgehartet Konjak in Nudelform heisst Shirataki und wird in Nahrungsmitteln wie Sukiyaki und Gyudon verwendet Konjak wird auch in den beliebten Fruchtsnacks verwendet die in Plastikbecherchen angeboten werden Gelee Susswaren in Minibechern jelly mini cups Diese Snacks werden haufig von asiatischen Landern exportiert In den spaten 1990er Jahren gab es Todesfalle durch Ersticken was zu Ruckrufaktionen in den Vereinigten Staaten und Kanada fuhrte Im Gegensatz zu Gelatine lost sich Konjak nicht schnell im Mund auf Deshalb tragen die Snacks immer Warnhinweise die Eltern darauf hinweisen dass Kinder die Snacks vor dem Schlucken gut kauen mussen Die EU hat ihre Richtlinie 95 2 EG 4 dahingehend geandert die Menge Konjakgummi und Konjak Glukomannan in Lebensmitteln auf 10 g kg zu begrenzen 5 Die Einfuhr von Jelly Minicups in die EU wurde durch die Richtlinie 2003 52 EG verboten 6 Die Regelungen sind auch in der Stand November 2020 aktuellen Verordnung EG Nr 1333 2008 enthalten 7 Im Zweiten Weltkrieg wurde Konjak als Klebstoff bei der Herstellung von Ballonbomben durch die Japaner verwendet Einzelnachweise Bearbeiten a b c Amorphophallus konjak Araceae pages unibas ch 14 November 2004 archiviert vom Original am 20 Marz 2006 abgerufen am 2 Januar 2017 Tropicos Teufelszunge Wochenschr Gartnerei Pflanzenk 1 262 1858 Siehe Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants Richtlinie 95 2 EG Richtlinie 98 72 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 15 Oktober 1998 Richtlinie 2003 52 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 18 Juni 2003 zur Anderung der Richtlinie 95 2 EG hinsichtlich der Verwendungsbedingungen fur den Lebensmittelzusatzstoff E 425 Konjak Verordnung EG Nr 1333 2008 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 16 Dezember 2008 uber LebensmittelzusatzstoffeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Teufelszunge Amorphophallus konjac Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Teufelszunge im Botanischen Garten der Universitat Basel Memento vom 20 Marz 2006 im Internet Archive Glucomannan Knolle mit Abnehmeffekt test de abgerufen am 27 November 2016 Amorphophallus konjac bei Useful Tropical Plants abgerufen am 18 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teufelszunge amp oldid 236620275