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Karl Heinrich Emil Koch 6 Juni 1809 auf dem Ettersberg in Ettersburg bei Weimar 25 Mai 1879 in Berlin war ein deutscher Botaniker und gilt als einer der Begrunder der Dendrologie Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet K Koch fruher war auch das Kurzel C Koch in Gebrauch Karl Heinrich Koch undatierte Lithografie von Georg Engelbach 1817 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKoch besuchte das Gymnasium in Weimar und studierte von 1829 bis 1831 in Jena Medizin anschliessend bis 1833 in Wurzburg Botanik Nachdem er 1833 Dr med und 1834 Dr phil geworden war nahm er in Jena eine Tatigkeit als Privatdozent fur Botanik auf und wurde 1836 zum ausserordentlichen Professor ernannt Von 1836 bis 1838 unternahm er Forschungsreisen in den Kaukasus 1 Auch 1843 brach er zusammen mit dem Sprachforscher Georg Rosen jun zu einer Reise in den Kaukasus auf von der er 1844 nach Jena zuruckkehrte 1847 zog Koch mit seiner Familie nach Berlin in voller Hoffnung auf eine botanische Laufbahn aber zunachst nur mit einer fur zwei Jahre vom preussischen Konig zugesagten Unterstutzung Er arbeitete an der Veroffentlichung seiner Reiseergebnisse und schrieb Bucher und Aufsatze in grosser Zahl Ab Beginn des Jahres 1849 stand er mit einer vielkopfigen Familie aber ohne Einkommen da Seine Bewerbungen auf mehrere in der Folgezeit freiwerdende Professuren wurden abschlagig beschieden 1850 habilitierte er sich in Berlin Es folgte fur ihn eine finanziell harte Zeit in der Koch uber kein geregeltes Einkommen verfugte Erst ab 1855 besserte sich seine Situation Hermann Steudner wurde von ihm wie ein Sohn aufgenommen Sie blieben bis zu Steudners Tod enge Freunde Koch wurde 1852 zum Generalsekretar des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues gewahlt Er beriet Furst Hermann von Puckler Muskau bei seinem Vorhaben in Branitz aus dem Nichts einen zweiten Landschaftspark zu schaffen Ebenfalls im Jahr 1852 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 2 Ab 1853 war er am Botanischen Garten Berlin angestellt allerdings nicht wie von ihm erhofft als Adjunkt sondern als Gehilfe des Direktors Mehrere Jahre war seine Aufgabe die taxonomische Revision der Pflanzenbestande Ab 1853 veroffentlichte er seine Ergebnisse im jahrlich erscheinenden Index Seminum des Berliner Botanischen Gartens Seit Anfang der 1860er Jahre las Koch im Auftrage des Ministers der landwirthschaftlichen Angelegenheiten an der von Carl Schulz Fleeth eingerichteten landwirthschaftlichen Lehranstalt in Berlin uber landwirthschaftliche Botanik 3 Trotz Bedenken der philosophischen Fakultat der Berliner Universitat wurde Koch auf Antrag des Kultusministers Heinrich von Muhler Mitte Marz 1864 vom Konig zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Facultat zu Berlin ernannt 4 In dieser Eigenschaft erhielt er ab Juli 1866 allerdings nur ein Gehalt von 300 Talern jahrlich weil nach Ansicht des Kultusministers Kochs Thatigkeit vorherrschend die Richtung auf das Practische genommen und auf diesem Gebiete lobliche Erfolge erzielt hat fur die Universitat kann aber seine Wirksamkeit nicht hoch angeschlagen werden und sein Einfluss beschrankt sich wesentlich auf die Zoglinge des landwirthschaftlichen Lehr Instituts 5 Zu seinen Schwerpunkten innerhalb der Botanik zahlten die Dendrologie und die Pomologie Er war aber auch facherubergreifend in den Gebieten Volkerkunde Anthropologie Archaologie Kartographie Geologie Gartenbau und Sortenkunde tatig Karl Heinrich Koch starb 1879 zwei Wochen vor seinem 70 Geburtstag in Berlin und wurde auf dem Alten St Matthaus Kirchhof in Schoneberg beigesetzt Das Grab ist nicht erhalten geblieben 6 Schriften BearbeitenDas naturliche System des Pflanzenreichs nachgewiesen in der Flora von Jena Erste und zweite Abtheilung Carl Hochhausen Jena 1839 Digitalisat mit Ernst Erhard Schmid Die Fahrten Abdrucke im bunten Sandsteine bei Jena Carl Hochhausen Jena 1841 Digitalisat Wanderungen im Oriente wahrend der Jahre 1843 und 1844 I Reise langs der Donau nach Konstantinopel und nach Trebisond Landes Industrie Comptoirs Weimar 1846 Digitalisat Wanderungen im Oriente wahrend der Jahre 1843 und 1844 II Reise im pontischen Gebirge und turkischen Armenien Landes Industrie Comptoirs Weimar 1846 Digitalisat Wanderungen im Oriente wahrend der Jahre 1843 und 1844 III Reise in Grusien am kaspischen Meere und im Kaukasus Landes Industrie Comptoirs Weimar 1847 Digitalisat Die Krim und Odessa Reiseerinnerungen Neue Ausgabe Leipzig 1867 Google Books Hortus dendrologicus Verzeichniss der Baume Straucher und Halbstraucher die in Europa Nord u Mittelasien im Himalaya und in Nordamerika wild wachsen und moglicher Weise in Mitteleuropa im Freien ausdauern nach dem naturlichen Systeme und mit Angabe aller Synonyme so wie des Vaterlandes aufgezahlt und mit einem alphabetischen Register versehen Schneider Berlin 1853 Digitalisat Die botanischen Garten Ein Wort zur Zeit Riegel Berlin 1860 Digitalisat Vorlesungen uber Dendrologie Gehalten zu Berlin im Winterhalbjahr 1874 75 In drei Theilen 1 Geschichte der Garten 2 Bau und Leben des Baumes sowie sein Verhaltniss zu Menschen und Klima 3 Die Nadelholzer oder Koniferen Ferdinand Enke Stuttgart 1875 Digitalisat Die deutschen Obstgeholze Vorlesungen gehalten zu Berlin im Winterhalbjahr 1875 76 In zwei Theilen 1 Geschichte und Naturgeschichte der deutschen Obstgeholze 2 Auswahl der zum allgemeinen Anbau empfohlenen Obstsorten Ferdinand Enke Stuttgart 1876 Digitalisat Literatur BearbeitenErnst Wunschmann Koch Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 395 398 Andreas Mettenleiter Selbstzeugnisse Erinnerungen Tagebucher und Briefe deutschsprachiger Arzte Nachtrage und Erganzungen III I Z In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Bd 22 2003 ISSN 0177 5227 S 269 305 hier S 273 Eduard Lucas Prof Dr Karl Koch Biographische Skizze mit Portrait In Illustrirte Monatshefte fur Obst und Weinbau Bd 8 1872 S 1 19 Weblinks BearbeitenClemens Alexander Wimmer Karl Kochs Berliner Jahre 1847 1879 Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Karl Heinrich Koch beim IPNI Werke von und uber Karl Heinrich Koch in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Karl Heinrich Koch Reise durch Russland nach dem kaukasischen Isthmus in den Jahren 1836 1837 und 1838 2 Bande Cotta Stuttgart u a 1843 Mitgliedseintrag von Karl Koch bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 21 Juli 2022 GStA PK I HA Rep 89 Nr 21484 fol 188 v GStA PK I HA Rep 89 Nr 21484 fol 190 r GStA PK I HA Rep 89 Nr 21485 fol 12 r Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2006 S 304 Normdaten Person GND 117527483 lobid OGND AKS LCCN no2001079619 VIAF 5184920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch Karl HeinrichALTERNATIVNAMEN Koch Karl Heinrich EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 6 Juni 1809GEBURTSORT Ettersburg bei WeimarSTERBEDATUM 25 Mai 1879STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinrich Koch amp oldid 234374781