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Georg Friedrich Wilhelm Rosen eigentlich Georg Friedrich Wilhelm Ballhorn 21 September 1820 in Detmold 29 Oktober 1891 ebenda war ein deutscher Iranist Turkologe und Diplomat Georg Rosen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Rosen besuchte das Detmolder Gymnasium Leopoldinum wo der Schriftsteller Rudolf Cruel ein Klassenkamerad war 1 Spater studierte Rosen in Berlin u a bei dem Begrunder der deutschen Orientalistik Friedrich Ruckert Julius Heinrich Petermann dem Sanskritforscher Franz Bopp und in Leipzig Arabistik bei Heinrich Leberecht Fleischer Im Alter von 23 Jahren gab er 1843 seine Sprachlehre der Neupersischen Sprache heraus Elementa persica mit Grammatik Glossar Von Alexander von Humboldt empfohlen brach er im Auftrag der Preussischen Akademie der Wissenschaften zu einer sprachlich volkskundlichen Forschungsreise in den Kaukasus auf Wahrend eines langeren Aufenthalts im damals noch persisch gepragten Tiflis vertiefte Rosen seine Kenntnisse des Persischen und freundete er sich mit dem Dichter Friedrich von Bodenstedt an Im Ergebnis dieser Forschungsreise publizierte er Uber die Sprache der Lasen und seine Ossetische Sprachlehre Hierin fuhrte er als Erster den Nachweis dass einige kaukasische Dialekte mit dem Baskischen verwandt sind 1858 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Auf Vermittlung Humboldts wurde Rosen 1844 Dragoman bei der preussischen Gesandtschaft in Konstantinopel Wahrend seines Dienstes dort beschaftigte sich Rosen intensiv mit der Politik Geschichte Kultur und Literatur der Turkei und Persiens Wahrend dieser Zeit entstanden sein Das Buch des Sudan oder Reisen des Scheich Zain el Abidin in Migritien und seine Ubersetzung von Mesnevi oder Doppelverse des Scheich Mewlana Dschelal ed Din Rumi des Begrunders des Ordens der tanzenden Derwische Von 1852 bis 1867 war er preussischer Konsul in Jerusalem 2 Wahrend dieser Zeit publizierte er Untersuchungen uber die Topographie von Jerusalem uber samaritische Inschriften uber das Felsengrab von Palastina und seine Bedeutung fur die formelle Ausbildung der christlichen Kirche sowie uber Syrien das Land und seine Bewohner Sein wissenschaftliches Hauptwerk aus dieser Zeit ist Die Geschichte der Turkei vom Siege der Reform 1826 bis zum Pariser Traktat vom Jahre 1856 Zudem ubersetzte er dort das Papageienbuch Tuti Nameh eines seiner auch ausserhalb der Fachwelt bekanntesten und mehrfach aufgelegten Werke 1867 wurde Rosen Generalkonsul des Norddeutschen Bundes ab 1871 des Deutschen Reichs in Belgrad bis 1875 Dort erlernte er die serbische und bulgarische Sprache und machte in Ubersetzungen kroatische Volkslieder erschienen in der Zeitschrift Deutsche Dichtung und bulgarische Volksdichtungen auf Deutsch bekannt Andere Schriften uber die politiſche Geschichte der Sudslawen aus jener Zeit sind Die Beziehungen des Serbenvolkes zu Russland Historisches Taschenbuch 5 Folge Bd VIII Serbien in seinen politischen Beziehungen zu Russland Leipzig 1877 unter dem Pseudonym K Wardi und Serbien und Bulgarien in ihren Wechselbeziehungen erschienen in der Deutschen Revue In den Ruhestand getreten kehrte er 1875 in seine Vaterstadt Detmold zuruck wo er sich ganz der wissenschaftlichen Tatigkeit widmete Rosen lieferte zahlreiche grossere Beitrage zu Brockhaus Konversationslexikon zu Ersch und Grubers Enzyklopadie der Wissenschaften zur Zeitschrift der Deutschen morgenlandischen Gesellschaft zum Johanniter Wochenblatt das fruhzeitig grosses Interesse fur den Orient zeigte und insbesondere auch fur die Deutsche Revue Georg Rosen war der Sohn von Friedrich Ernst Ballhorn Rosen und Halbbruder von Friedrich August Rosen Er war verheiratet mit Serena Anna Moscheles 1830 1902 der einzigen Tochter des Komponisten Ignaz Moscheles Er war Vater des spateren deutschen Aussenministers Friedrich Rosen und der Malerin Jelka Rosen sowie auch des Botanikers Felix Rosen 1863 1925 Sein Enkel Georg war im japanisch chinesischen Krieg 1937 an der Errichtung einer Schutzzone fur die chinesische Zivilbevolkerung in Nanjing beteiligt was Tausenden das Leben rettete Ehrung BearbeitenNach Georg Rosen wurde der Alpenveilchen Blaustern Scilla rosenii K Koch durch Karl Heinrich Koch 1809 1879 benannt Im Mai 1907 erhielt die Rosenstrasse in Detmold ihm zu Ehren ihren Namen 3 Schriften BearbeitenNarrationes persicae Veith Leipzig 1843 Digitalisat womit er die preussische Regierung auf sich aufmerksam machte und von seiner Befahigung uberzeugte Mesnewi oder Doppelverse des Scheich Mewlana Dschelal ed din Rumi aus dem Persischen ubertragen von Georg Rosen Leipzig Fr Chr Wilh Vogel 1849 Uber die Sprache der Lazen Lemgo 1844 Ossetische Grammatik Lemgo 1846 Ubersetzung des Tuti nameh Papageienbuch einer Sammlung orientalischer Erzahlungen und Marchen Leipzig 1858 zwei Bde Das Haram zu Jerusalem und der Tempelplatz des Moria Gotha 1866 Geschichte der Turkei vom Sieg der Reform 1826 bis zum Pariser Traktat 1856 Leipzig 1866 1867 zwei Bde Die Balkan Haiduken Leipzig 1878 Bulgarische Volksdichtungen ins Deutsche ubertragen Leipzig 1879 Turkje bilurmisiniz Verstehen Sie Turkisch Turkischer Sprachfuhrer bestehend aus kurzgefasster turkischer Grammatik einer Wortersammlung und aus dem Leben gegriffenen Gesprachen zur raschen Erlernung der turkischen Sprache Leipzig 1891 Viele weitere wissenschaftliche Beitrage und Artikel z B Proben neuerer gelehrter Dichtungen der Araber topographische Aufsatze uber Jerusalem etc Nachrichten uber alte Handschriften des samaritanischen Pentateuch u a finden sich alle in der Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Literatur BearbeitenEinige Bemerkungen uber Georg Rosens literarische und wissenschaftliche Lebensarbeit Nachwort von S W zur Neuauflage des Tuti Nameh das Papageienbuch nach der turkischen Fassung Insels Romanbibliothek 1913 S 421 432 Digitalisat Gregor Pelger Rosen Georg Friedrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 51 f Digitalisat Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 3 Gerhard Keiper Martin Kroger L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 S 723Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Rosen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Cruel In Friedrich Ernst Ballhorn Rosen Welch tolle Zeiten erleben wir die Briefe des lippischen Kanzlers Friedrich Ernst Ballhorn Rosen an seinen Sohn Georg in Konstantinopel 1847 1851 Lippische Geschichtsquellen 199 S 152 Zeev W Sadmon Die Grundung des Technions in Haifa im Lichte deutscher Politik 1907 1920 Munchen et al Saur 1994 Einzelveroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Bd 78 S 22 Zugl Trier Univ Diss ISBN 3 598 23222 5 Rudiger Henke Die Strassen der Detmolder Kernstadt 2 Auflage Detmold 2013 S 45 Normdaten Person GND 116621257 lobid OGND AKS LCCN no96026316 VIAF 77072429 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosen GeorgALTERNATIVNAMEN Rosen Georg Friedrich Wilhelm vollstandiger Name Ballhorn Georg Friedrich Wilhelm wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Iranist Turkologe und DiplomatGEBURTSDATUM 21 September 1820GEBURTSORT DetmoldSTERBEDATUM 29 Oktober 1891STERBEORT Detmold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Rosen Diplomat 1820 amp oldid 236712834