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Hijiki japanisch ヒジキ 鹿尾菜 oder 羊栖菜 hijiki oder auch Hiziki Sargassum fusiforme Syn Hizikia fusiformis ist eine Braunalge aus der Gattung der Golftange Sargassum die wild an felsigen Kustenlinien Japans Koreas und Chinas wachst Sie findet in der japanischen und der koreanischen Kuche Verwendung Aufgrund moglicherweise toxischer Mengen anorganischen Arsens ausserten die Lebensmittelsicherheitsbehorden mehrerer Lander Bedenken gegen den Verzehr von Hijiki HijikiSargassum fusiforme rechts oben var clavigera links Systematikohne Rang Stramenopile Stramenopiles ohne Rang Braunalgen Phaeophyceae ohne Rang FucalesFamilie SargassaceaeGattung SargassumArt HijikiWissenschaftlicher NameSargassum fusiforme Harv Setch 1931 Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung und Synonyme 2 Aussehen und Verbreitung 3 Kultivierung und Ernte 4 Verwendung 5 Inhaltsstoffe und gesundheitliche Aspekte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBezeichnung und Synonyme BearbeitenHijiki ist die japanische Bezeichnung fur diese Algenart Im Koreanischen heisst sie tot 톳 oder nongmichae und im Chinesischen Hai tso Chiau tsai Hai ti tun Hai toe din Hai tsao oder Hoi tsou Das Wort hijiki tauchte erstmals 1867 in einer englischsprachigen Publikation auf namlich in James Curtis Hepburns A Japanese and English Dictionary Seit den 1960er und 1970er Jahren wird es mit der zunehmenden Verfugbarkeit der aus Japan importierten getrockneten Alge in Lebensmittelgeschaften und japanischen Restaurants einhergehend in den Vereinigten Staaten weitlaufiger benutzt Das Basionym von Sargassum fusiforme ist Cystophyllum fusiforme Harv 1860 Synonyme sind Cystoseira siliquastra Mertens ex Turner C Agardh Carl Adolph Agardh 1824 Turbinaria fusiformis Harv Yendo 1907 und Hizikia fusiformis Harv Okamura 1932 1 Aussehen und Verbreitung BearbeitenFrisches Hijiki hat eine grune bis braune Farbe Seine Blattstruktur ist feiner als die von Wakame und Kombu Es wachst am Grund des Eulitoral und am oberen Rand des Sublitoral Seine Verbreitung erstreckt sich um ganz Honshu und uber die sudliche Kuste Hokkaidōs die koreanische Halbinsel und die meisten Kusten des Chinesischen Meeres Kultivierung und Ernte Bearbeiten nbsp Ernte von HijikiIn Japan wird Hijiki wild gesammelt und auch importiert vor allem aus Korea wo es auch angebaut wird Beispielsweise wurden 1990 in Sudkorea 10 000 Tonnen Nassgewicht Hijiki wild gesammelt und 20 000 Tonnen kultiviert und 1995 waren es schon 6 000 gegenuber 37 000 Tonnen Eine Schwierigkeit beim Anbau ist die kunstliche Samenproduktion sodass junge Wedel in der Natur gesammelt und zu dritt oder zu viert mit 10 cm Abstanden in ein Seil eingebracht werden Die Setzseile werden an das Hauptanbauseil angehangt das mithilfe von Bojen in zwei bis drei Metern Tiefe gehalten wird und an den Enden am Meeresgrund befestigt ist Hijiki wird von November bis Mai kultiviert und von Mai bis Juni geerntet Bei Niedrigwasser ernten Fischer und professionelle Taucher Hijiki mit Sicheln Nach der Ernte wird es in Meereswasser gewaschen und in der Sonne getrocknet wobei seine Farbe zu Schwarz wechselt Die dunkle Farbe kommt von ungewohnlich hohen Gehalten des Pigments Phlorotannin das auch fur einen bitteren beissenden Geschmack sorgt Daher ist das Zwischenprodukt suboshi hiziki genannt in dieser Form ungeniessbar Die weitere Verarbeitung beinhaltet das Kochen in Wasser traditionell in einem eisernen Kessel zusammen mit einer anderen Braunalge Eisenia bicyclis oder Ecklonia cava uber vier bis funf Stunden Durch das Kochen wird ein Teil des Pigments entfernt und der Eisenia oder Ecklonia Zusatz verschafft Ersatzfarbe Nach dem Kochen wird das Hijiki vier bis funf Stunden lang gedampft um das Phlorotannin zu entfernen Anschliessend wird es in kurze Stucke geschnitten und in der Sonne getrocknet Dieses Produkt wird hoshi hiziki genannt und verpackt in trockenen schwarzen sproden Stucken verkauft die vor der Verwendung 10 bis 15 Minuten lang eingeweicht werden Verwendung BearbeitenHijiki hat eine angenehm feste Textur und einen milden nussigen Geschmack der etwas fade wirken kann und von einem Schuss Sojasauce profitiert Es lasst sich gut mit susslichen Zutaten kombinieren besonders wenn es mit Zugabe von Mirin gekocht wurde 2 Hijiki wird seit Jahrhunderten in der japanischen Kuche verwendet Das getrocknete Hijiki wird zunachst in Wasser eingeweicht und anschliessend gekocht zum Beispiel mit Sojasauce und Zucker oder anderen Gemusesorten Normalerweise wird es als Vorspeise Fruhstucksbeilage oder Garnierung auf gekochtem Reis verzehrt Hijiki kann zu gedunsteten gekochten oder in Soja oder Fischsauce marinierten Speisen gereicht oder zu Suppen Salaten Pfannengeruhrtem mit gebratenem Tofu und Gemuse wie Karotten oder Quiches hinzugefugt werden Es kann auch mit Sushi Reis vermischt werden wird aber anders als Nori nicht als Sushi Umhullung benutzt In Korea wird es als Namul gewurzte Gemusebeilage gegessen 3 oder zusammen mit Reis bap gekocht Seit einigen Jahrzehnten wird Hijiki auch in den USA und dem Vereinigten Konigreich verkauft nbsp japanische Zubereitung nbsp koreanisches Tot muchim eine Namul Variante nbsp koreanisches Tot bapInhaltsstoffe und gesundheitliche Aspekte BearbeitenDie Zusammensetzung von Hijiki ist 12 3 Protein 1 5 Lipide 54 4 resorbierbare Kohlenhydrate 10 7 Ballaststoffe sowie 21 2 Asche und damit ahnlich wie bei Kombu wobei die Spurenelementgehalte in Hijiki hoher sind Hijiki ist reich an Mineralstoffen wie Calcium Eisen und Magnesium Das Verhaltnis von Calcium zu Magnesium in Hijiki ist 2 zu 1 Es enthalt auch relativ viel Kupfer und Mangan Wie bei den meisten Braunalgen ist der Fettgehalt mit 1 5 niedrig aber 20 bis 25 der Fettsaure ist Eicosapentaensaure Hijiki enthalt auch das antioxidative Fucoxanthin 4 Dem japanischen Volksglauben zufolge tragt Hijiki zu Gesundheit und Schonheit bei und dickes schwarzes glanzendes Haar wird mit dem regelmassigen Verzehr kleiner Mengen davon in Verbindung gebracht Aufgrund des Arsengehalts in Hijiki raten oder rieten kanadische US amerikanische britische und Hongkonger Behorden von dessen Verzehr ab 5 Eine Studie fand in Hijiki Proben deutlich hohere Mengen an anorganischem Arsen als in anderen untersuchten Algenarten 6 Das japanische Ministerium fur Gesundheit Arbeit und Soziales antwortete mit einem Bericht in dem darauf hingewiesen wird dass der Verzehr von mehr als 4 7 Gramm Hijiki pro Tag zwar zu einer uber der tolerierten Tagesdosis liegenden Arsen Einnahme fuhren konnte der durchschnittliche Tagesverbrauch in Japan aber auf 0 9 Gramm geschatzt wird 7 Bisher wurden keine bekannten Erkrankungen mit dem Verzehr von Hijiki in Verbindung gebracht Literatur BearbeitenDennis J McHugh A guide to the seaweed industry FAO Fisheries Technical Paper Band 441 Rom 2003 ISBN 92 5104958 0 englisch 8 Seaweeds used as human food abgerufen am 5 November 2020 Kazutosi Nisizawa Hiroyuki Noda Ryo Kikuchi und Tadaharu Watanabe The main seaweed foods in Japan In Hydrobiologia Band 151 Nr 1 1987 S 17 18 doi 10 1007 BF00046102 englisch Hui Xi Zou et al Excess copper induced proteomic changes in the marine brown algae Sargassum fusiforme In Ecotoxicology and Environmental Safety Band 111 Januar 2015 S 271 280 doi 10 1016 j ecoenv 2014 10 028 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sargassum fusiforme Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Food Standards Agency UK Hijiki your questions answered Memento vom 18 Juli 2013 im Internet Archive englisch Einzelnachweise Bearbeiten Sargassum fusiforme Harvey Setchell 1931 In AlgaeBase Abgerufen am 5 November 2020 englisch Masahiro Suzuki ヒジキ Sargassum fusiforme Abgerufen am 5 November 2020 englisch japanisch inklusive Bildergalerie Ole G Mouritsen Prannie Rhatigan Jose Lucas Perez Llorens World cuisine of seaweeds Science meets gastronomy In International Journal of Gastronomy and Food Science Band 14 2018 S 57 doi 10 1016 j ijgfs 2018 09 002 englisch Soon Hee Kim Dae Young Kwon und Donghwa Shin Namul the driving force behind health and high vegetable consumption in Korea In Journal of Ethnic Foods Band 7 2020 15 doi 10 1186 s42779 019 0026 2 englisch Xiaojun Yan Yoshihiro Chuda Masahiro Suzuki und Tadahiro Nagata Fucoxanthin as the Major Antioxidant in Hijikia fusiformis a Common Edible Seaweed In Bioscience Biotechnology and Biochemistry Band 63 Nr 3 1999 S 605 607 doi 10 1271 bbb 63 605 englisch Inorganic arsenic and hijiki seaweed consumption Canadian Food Inspection Agency 9 Dezember 2019 abgerufen am 5 November 2020 englisch Food Standards Agency Arsenic in seaweed Food Survey Information Sheet 61 04 Memento vom 19 Juli 2013 im Internet Archive englisch aktueller Consumers advised not to eat hijiki seaweed Food Standards Agency 5 August 2010 archiviert vom Original am 18 April 2013 abgerufen am 5 November 2020 englisch United States Department of Agriculture Survey of Total and Inorganic Arsenic in Seaweed Food Safety Research Information Office Memento vom 28 Marz 2014 im Internet Archive englisch 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