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Undaria pinnatifida in Japan auch Wakame genannt ist eine marine Braunalgenart aus der Ordnung der Laminariales In Japan und Korea wird sie als Lebensmittel geschatzt Ursprunglich heimisch an den Kusten Ostasiens ist sie als eingefuhrte und invasive Art inzwischen in vielen Meeren verbreitet Undaria pinnatifidaUndaria pinnatifidaSystematikohne Rang Stramenopile Stramenopiles ohne Rang Braunalgen Phaeophyceae ohne Rang LaminarialesFamilie AlariaceaeGattung UndariaArt Undaria pinnatifidaWissenschaftlicher NameUndaria pinnatifida Harvey Suringar Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen und invasives Verhalten 3 Systematik 4 Nutzung 5 Inhaltsstoffe 6 Quellen 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp nbsp Oberer Teil des Stiels und abgeflachte MittelrippeDer Sporophyt von Undaria pinnatifida ist ein grosser gelblicher bis brauner Seetang dessen Thallus ein bis zwei selten drei Meter Lange erreicht Am Untergrund ist er mit einem wurzelartigen Haftorgan Rhizoid befestigt welches gabelig verzweigt und klauenartig ist Das ruderformige stielartige Cauloid ist abgeflacht und besitzt einen unregelmassigen Rand der an ein Spiegelei erinnert Daran entspringen kleine Auswuchse und im unteren Teil zwei lappige zur Reifezeit ruschenartig geschlangelte Sporophylle Der obere Teil des Cauloids setzt sich im blattartigen Phylloid als abgeflachte 1 3 cm breite Mittelrippe fort Das mehr oder weniger pyramidenformige Phylloid ist in zahlreiche breite Blattlappen von 50 80 cm Lange zerteilt 1 Im Sommer werden die Sporen freigesetzt Sie werden verbreitet setzen sich fest und keimen zu mikroskopisch kleinen Gametophyten aus auf denen im Spatwinter bei geeigneter Temperatur Lichtstarke und Wassertiefe die Spermien und Eizellen heranreifen Die befruchtete Eizelle wachst wieder zum grossen Tang heran 2 Vorkommen und invasives Verhalten Bearbeiten nbsp Tangwald aus Undaria pinnatifida an der Kuste von AustralienUndaria pinnatifida ist ursprunglich an den kalt gemassigten Meereskusten des West Pazifik China Japan und Korea heimisch An den Kusten von Neuseeland Tasmanien und Argentinien wurde sie vermutlich durch Fischereiflotten aus Sudostasien eingeschleppt Nachdem sie in der Bretagne zur kommerziellen Nutzung eingefuhrt worden war 2 hat sie sich als invasive Art inzwischen auch im Nordost Atlantik Sudkuste Englands Frankreich Spanien und im Mittelmeer weit verbreitet 1 Undaria pinnatifida wachst in der unteren Gezeitenzone und im Bereich wenige Meter unterhalb der Niedrigwasserlinie Sie bevorzugt geschutztere Stellen und ist oft in Yachthafen an Bojen oder schwimmenden Hafenstrukturen zu finden In Venedig uberwuchert sie die unteren Stufen zum Markusplatz und die Ankerketten der Haltestellen des Wasserverkehrs 1 Undaria pinnatifida besiedelt sehr schnell neue Substrate und bildet einen dichten einjahrigen Kelpwald Durch ihren uppigen Aufwuchs beispielsweise auf Fischkafigen oder Muschelkulturen kann Undaria pinnatifida zum lastigen Problem fur Meeresfarmen werden Ausserdem kann sie einheimische Arten verdrangen Daher wurde sie auf die Liste der 100 gefahrlichsten Neobiota gestellt 2 An der deutschen Kuste kommt die Art zurzeit noch nicht vor wurde aber 2013 auf die Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen gesetzt 3 4 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1860 durch William Henry Harvey als Alaria pinnatifida Willem Frederik Reinier Suringar stellte die Art in die Gattung Undaria deren Typusart sie ist Ein weiteres Synonym ist Ulopteryx pinnatifida Harvey Kjellm 5 Nutzung Bearbeiten nbsp Getrocknete Wakame nbsp Gekochte WakameIn Japan Korea und China besitzt Undaria pinnatifida eine betrachtliche wirtschaftliche Bedeutung als Algen Nahrungsmittel In Japan ist sie als Wakame bekannt japanisch 若布 和布 oder ワカメ in Korea als miyeok kor 미역 und in China als Qundaicai chin 裙带菜 In Japan ist Wakame bedeutender als die Laminaria Arten Undaria pinnatifida wird dort seit der Nara Zeit kultiviert 6 Zur Erhohung der Produktion in Wildbestanden wurden fruher zusatzliche Steine eingebracht oder Felsen zertrummert um die besiedelbare Oberflache zu vergrossern Aus naturlichen Bestanden konnten 1960 1969 jahrlich 40 000 60 000 t Frischgewicht geerntet werden Seit Anfang der 1960er Jahre wird die Alge an langen Seilen kultiviert die mit den Sporophyllen besetzt sind Die Ertrage betrugen 1976 etwa 20 000 t Frischgewicht aus Wildbestanden und 127 000 t aus Kulturen Die geernteten Algen werden gewaschen und in getrocknetem Zustand vermarktet 7 Wakame dient in der japanischen Kuche haufig als Zutat fur Suppen beispielsweise fur Miso Suppe die dadurch ein kraftigeres Aroma erhalt Wakame wird auch gerostet Yaki wakame halbfeucht mit Reis oder mit Zuckerhulle Ito wakame zubereitet 7 Als Salat mit Sesam Goma wakame wird es auch ausserhalb Japans gern zu Sushi gereicht Wakame Salat aus gekochtem feingeschnittenem Wakame mit etwas Sesamol Chili und Sesamsamen wird auch als chuka wakame bezeichnet und meist in gefrorenem Zustand verkauft 8 In der koreanischen Kuche wird diese Alge fur Suppen Breie und Salate genutzt Die Salate gibt es in unterschiedlichster Form und Zubereitung oft wird Sesam zur Verfeinerung verwendet 9 In China ist Undaria pinnatifida weniger beliebt als die Laminaria Arten und wird in geringerem Umfang genutzt Auch in der Bretagne wurde die Alge zeitweise erfolgreich an Seilen kultiviert 1 Inhaltsstoffe BearbeitenWakame ist iodhaltig 10 20 mg 100 g Trockensubstanz Iod daneben enthalt es unter anderem auch Alginsaure 9 Der Inhaltsstoff Fucoidan konnte vorbeugende Wirkung gegen Krebs haben 1 Das Fucoxanthin aus Wakame bewirkte bei Mausen eine verstarkte Fettverbrennung 7 Quellen Bearbeiten a b c d e Michael Guiry The Seaweed Site information on marine algae Undaria pinnatifida abgerufen am 27 Mai 2014 a b c Undaria pinnatifida In issg org Global Invasive Species Database archiviert vom Original am 11 Juni 2011 abgerufen am 28 November 2023 englisch Wolfgang Rabitsch Stephan Gollasch Maike Isermann Uwe Starfinger Stefan Nehring Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen In BfN Skripten 331 Bundesamt fur Naturschutz 2013 S 34 abgerufen am 28 Mai 2014 M Isermann S Nehring Naturschutzfachliche Invasivitatsbewertung Undaria pinnatifida Wakame erstellt am 15 Januar 2013 Bundesamt fur Naturschutz Bonn 2 S abgerufen am 29 Mai 2014 Michael D Guiry G M Guiry Undaria pinnatifida In Algaebase World wide electronic publication National University of Ireland Galway abgerufen am 27 Mai 2014 Ole G Mouritsen Prannie Rhatigan Jose Lucas Perez Llorens World cuisine of seaweeds Science meets gastronomy In International Journal of Gastronomy and Food Science Band 14 2018 S 57 doi 10 1016 j ijgfs 2018 09 002 englisch a b c Michael Guiry The Seaweed Site information on marine algae Seaweed as Human Food abgerufen am 27 Mai 2014 Ole G Mouritsen Prannie Rhatigan Jose Lucas Perez Llorens World cuisine of seaweeds Science meets gastronomy In International Journal of Gastronomy and Food Science Band 14 2018 S 57 doi 10 1016 j ijgfs 2018 09 002 englisch a b Nori Wakame und Kombu Die Algenkuche fur Gourmets In biothemen de Biothemen abgerufen am 27 Mai 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Undaria pinnatifida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Wakame Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Undaria pinnatifida amp oldid 239551416