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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Fuge und Un Fuge fehlen kein Scherz Begriffe evtl alphabetisch ordnen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Terminologie Heideggers entstand vor allem aus der Bemuhung heraus sich von bestimmten grundlegenden Merkmalen und Tendenzen philosophischer Traditionen loszusagen Martin Heidegger wollte ein Vokabular entwickeln das seinem eigenen theoretischen Anliegen eher gerecht wird Dies betrifft vor allem seine spezifische Fassung der Frage nach dem Sein Der Artikel gibt eine Ubersicht uber die wichtigsten Termini und ihren Bedeutungswandel in der zeitlichen Entwicklung von Heideggers Denken Es wird ausserdem der Ort ihres Vorkommens in Schriften der Gesamtausgabe angegeben Inhaltsverzeichnis 1 Heideggers Umgang mit Sprache 1 1 Unbegriffliche Sprache 1 2 Ablehnung der Metaphorik 1 3 Die Sprachkritik und Sigetik des spaten Heidegger 2 Termini 2 1 Sein und Seiendes 2 2 Dasein 2 3 Existenz 2 4 Existenzialien 2 5 Jemeinigkeit 2 6 In der Welt sein 2 7 Faktizitat 2 8 Geworfenheit 2 9 Sein zum Tode 2 10 Angst 2 11 Zeitlichkeit 2 12 In Sein 2 13 Erschlossenheit 2 14 Streit 2 15 Scheu 2 16 Verhaltenheit 2 17 Grundstimmung 2 18 Seinsfrage 2 19 Seinsvergessenheit 2 20 Seinsverlassenheit 2 21 Sigetik 2 22 Sorge 2 23 Verfallen 2 24 Wahrheit 2 25 Wesen 2 26 Welt Weltlichkeit 2 27 Zuhandenheit 2 28 Gestell 3 Kritik 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHeideggers Umgang mit Sprache BearbeitenDa fur Heidegger die Geschichte der abendlandischen Metaphysik durch Seinsvergessenheit bestimmt ist sah er keine Moglichkeit an deren Vokabular anzuknupfen In dieser geschichtlichen Sprachnot sah sich Heidegger der Schwierigkeit ausgesetzt eine Terminologie fur etwas zu entwickeln das seiner Meinung nach in der bisherigen Tradition stets ungedacht geblieben ist Unbegriffliche Sprache Bearbeiten Wahrend der fruhe Heidegger noch in Sein und Zeit dazu tendiert Neologismen zu schaffen um diesem Anspruch gerecht zu werden andert sich sein Vokabular spater dahingehend dass er Begriffe der Umgangssprache entlehnt diese jedoch stark umdeutet In spaten Texten wandelt sich dies noch einmal Heidegger tendiert nun zu einer unbegrifflichen Sprache die sich teilweise an das Dichterische anlehnt Diese Unbegrifflichkeit findet sich zum Beispiel auch in der Umgangssprache so gibt es Gegenstande wie die Welt die Geschichte oder der Mensch von denen wir weder eine Anschauung haben da die Welt uns niemals als Ganze gegeben ist noch sind diese Gegenstande begrifflich fassbar Unter eine solche Gruppe von Gegenstanden lasst sich auch Heideggers spater Begriff des Seins einordnen 1 Heidegger hat verschiedene Konzepte entwickelt um das Problem der Unbegrifflichkeit zu explizieren und Alternativen vorzuschlagen Zentrales Anliegen war ihm dabei immer dass die philosophischen Begriffe den Menschen angehen mussen sie mussen ihn er greifen Da es zugleich der Mensch ist der philosophiert also in dem sich die Metaphysik vollzieht ist er in die Metaphysik und deren Begriffe einbezogen Metaphysik ist also ein inbegriffliches Denken So noch 1930 Heidegger wird spater die Bezeichnung Metaphysik fur sein Denken ablehnen Damit der Mensch von den philosophischen Begriffen angegangen ja angegriffen werden kann muss er sie sich zu eigen machen Die ihn sc den Menschen aufbrechenden Begriffe sind nur dann verstehbar wenn sie nicht als Bedeutung von Beschaffenheiten und Ausstattungen eines Vorhandenen genommen werden sondern als Anzeige dafur dass das Verstehen erst den vulgaren Auffassungen des Seienden sich entwinden und eigens sich in das Da sein in ihm verwandeln muss 2 Die Begriffe zeigen also nicht direkt auf ein vorhandenes Ding sondern sie weisen wenn sie den Menschen betreffen auf zeitliche Strukturen hin die keinen Dingcharakter haben Vgl bspw Existenz Daher kommt es dass ein Begriff nur im strukturellen Zusammenhang mit anderen Begriffen Sinn ergibt Nimmt man die Begriffe nicht in dem Zusammenhang auf welchen Heidegger hinweisen mochte passiert es schnell dass man sie wieder in ihrer alten Bedeutung auffasst und so meint sie wurden etwas Vorhandenes anzeigen Zwar hat man das Problem des Begriffszusammenhangs so Heidegger in der Geschichte der Philosophie gesehen was dazu gefuhrt hat die Begriffe in einem System zu ordnen Da nun aber der den Menschen bestimmende Zusammenhang geschichtlich gewachsen ist kann es kein ewig gultiges System philosophischer Begriffe geben Die Geschichtlichkeit des Daseins verwehrt noch mehr als eine Systematik jede Isolierung und isolierte Ablosung einzelner Begriffe 3 Ablehnung der Metaphorik Bearbeiten Heideggers Sprache wirkt haufig metaphorisch Da Heidegger selbst jedoch seinen Sprachgebrauch nicht als metaphorisch verstanden wissen wollte bleibt dieser offensichtliche Widerspruch Gegenstand der Forschung 4 Dabei wird zum einen davon ausgegangen dass die Metaphern des spaten Heidegger dazu dienen den weder in der Anschauung noch begrifflich fassbaren Gegenstand von dem sie sprechen zu konstituieren indem von ihm durch sie gesprochen wird Ein Beispiel hierfur ist Heideggers Lichtmetaphorik wenn er schreibt dass im Lichte des Seins das Seiende als das Seiende das es ist erscheine Das Licht welches das Sein auf das Seiende wirft lasst dieses erst erscheinen das heisst sein Was zuvor dunkel war wird nun sichtbar Die Lichtung des Seins ist der Mensch der jedoch nicht daruber verfugen kann ob und wie im geschichtlichen Prozess das Licht des Seins in seine Lichtung fallt und dort das Seiende sein lasst Er kann sich nur offen fur das einfallende Licht halten Dieser ganze Vorgang ware wohl ausserhalb der Metaphorik nicht sagbar 1 Heidegger selbst hat es stets abgelehnt seine Sprache als metaphorisch zu bezeichnen So schreibt er zum Beispiel im Brief uber den Humanismus uber sein Wort von der Sprache als das Haus des Seins Die Rede vom Haus des Seins ist keine Ubertragung des Bildes vom Haus auf das Sein sondern aus dem sachgemass gedachten Wesen des Seins werden wir eines Tages eher denken konnen was Haus und wohnen sind 5 Bestimmte sprachliche Gebilde als metaphorische Konstruktion aufzugreifen stellte fur Heidegger eine von ihm kritisierte metaphysische Verfehlung dar die davon ausgeht dass ein Innen auf ein Aussen ubertragen wird So ist der Ausdruck ein langweiliges Buch nicht als ein metaphorischer Transport eines Drinnen auf ein Draussen zu verstehen 6 Heidegger mochte damit die traditionelle Opposition von subjektiv und objektiv sinnlich und unsinnlich uberwinden Daher ist die Destruktion der Metapher ein wesentlicher Teil der Metaphysikkritik Das Metaphorische gibt es so Heidegger nur innerhalb der Metaphysik 7 Schon in Sein und Zeit hat es Heidegger abgelehnt den Ruf des Gewissens als eine Metapher aufzufassen die ahnlich wie Kants Bild vom Gewissen als Gerichtshof zu verstehen sei Diese Charakteristik des Gewissens als Ruf ist keineswegs nur ein Bild etwa wie die Kantische Gerichtshofvorstellung vom Gewissen Wir durfen nur nicht ubersehen dass fur die Rede und somit auch fur den Ruf die stimmliche Verlautbarung nicht wesentlich ist 8 Heidegger sah das was den Menschen in seinem Weltbezug dem ek statischen Hinausstehen ausmacht als in erster Linie nicht durch die vernunftig begriffliche Erfassung einzelnen Seiendes bestimmt Stattdessen sah er das was uns im Umgang mit der Welt grundlegend be stimmt in der Stimmung Die Stimmung geht allem Bezug auf einzelne Dinge in der Welt voraus Sie wird auch nicht durch eine einzelne innerweltliche Sache erregt sondern ist immer schon vor und mitgangig wenn wir uns auf etwas beziehen Die Grundstimmung ist aber keine innerliche Einstellung des Subjekts sondern ist selbst wesentlich im Bezug zur Welt bestimmt da der Mensch als ek statischer immer schon draussen ist Sie ist eine Totalempfindung die auch einzelnen Sinnesdaten vorausgeht Weil der Mensch als ek statisches Wesen durch seinen Weltbezug gestimmt ist werden auch Sinnesdaten stets in diese Stimmung eingetaucht Der Mensch empfangt keine Rohdaten wie etwa primitive tierische Organismen So wie es abhangig von der Situation ist ob wir Schmerz als qualvoll oder lustvoll empfinden so geht die Grundstimmung jeglichem Einzelerlebnis voraus Sie ragt ihrem Ursprung nach jedoch in unseren kulturellen und geschichtlichen Hintergrund hinein und ist daher breiter und tiefer als die Stimmung in einer Situation Das Sinnes Organ fur die Stimmung ist bei Heidegger das Herz 9 Es ist das Organ des nicht metaphysischen Denkens denn es beschrankt unseren Weltbezug nicht auf die Summe der einzelnen Sinnesorgane und die von ihnen gelieferten Daten sondern macht uberhaupt erst moglich dass wir etwas horen sehen fuhlen das uns in unserem Wesen angeht Dieses Gehor hangt nicht nur mit dem Ohr zusammen sondern zugleich mit der Zugehorigkeit des Menschen zu dem worauf sein Wesen gestimmt ist Ge stimmt bleibt der Mensch auf das von woher sein Wesen be stimmt wird In der Be stimmung ist der Mensch durch die Stimme betroffen und angerufen 10 Die metaphysische Trennung von Sinnlichem und Unsinnlichen geht fur Heidegger auf Platon zuruck 11 Die Trennung enthullt sich jedoch als rein konzeptioneller Abstand zwischen beiden Bereichen uber den hinweg die metaphorische Ubertragung geschahe Fur ein Denken welches versucht die Metaphysik zu uberwinden lassen sich solche Konzepte nicht aufrechterhalten Wenn nun das Herz als Organ der Stimmung jenes ist welches uns eigentlich sehen und horen lasst dann lasst sich auch die Aufspaltung des Seins in verschiedene Sinnesregionen nicht aufrechterhalten auch das Auge kann also horen und das Ohr sehen Dies ist von Heidegger daher nicht metaphorisch gemeint Was sollen diese Hinweise die sich wie eine Abschweifung ausnehmen Sie mochten uns zur Behutsamkeit bringen damit wir nicht voreilig die Rede vom Denken als einem Er horen und einem Er blicken fur eine blosse Metapher halten und sie so zu leicht nehmen Wenn unser menschlich sterbliches Horen und Blicken sein Eigentliches nicht im bloss sinnlichen Empfinden hat dann ist es auch nicht vollig unerhort dass Horbares zugleich erblickt werden kann wenn das Denken horend blickt und blickend hort 12 Dabei ist sogar das Nichts wie es Heidegger in Was ist Metaphysik ausarbeitet weder mit dem Auge zu erblicken noch mit dem Ohr vernehmbar Fur Heidegger ist es die Grunderfahrung der Angst also eine Stimmung welche uns mit dem Nichts konfrontiert dann namlich wenn die Welt in ihrer Bedeutsamkeit fur uns zusammensinkt und die Sinnangebote der Offentlichkeit nichts fur uns sind Insofern also die Stimmung bei Heidegger der Uberwindung metaphysischer Vorstellungen gilt lasst sich von hier aus auch seine Ablehnung gegenuber der Metapher verstehen die ja auf die metaphysischen Konzepte und denen sich daraus ergebenden Trennungen angewiesen ist Denn erst auf der Grundlage der metaphysischen Trennung lasst sich die Metapher als eine sprachliche Figur verstehen die das in einer Seinsregion gewonnene Verstandnis mittels ihrer Bildhaftigkeit in eine andere Seinsregion hinuber rettet Vielmehr ist die Welt stets ein ganzes innerhalb dessen es nichts gibt das wir sprachlich so erfassen dass sich von ihm sagen lasst wir kennen sein eigentliches Wesen und nutzen dieses noch in anderer Weise als Metapher oder Symbol So blickend sind wir versucht zu sagen Sonne und Wind geben sich als Naturerscheinungen und bedeuten dann auch noch etwas anderes sie sind uns Symbole Wenn wir so reden und meinen halten wir fur ausgemacht dass wir die Sonne und den Wind an sich kennen Wir meinen dass auch fruhere Volks und Menschentumer zunachst die Sonne den Mond und den Wind kennen lernten und dass sie dann ausserdem noch diese angeblichen Naturerscheinungen als Bilder fur irgendwelche Hinterwelten benutzten Als ob nicht umgekehrt erst die Sonne und der Wind je schon aus einer Welt zur Erscheinung kommen und nur sind was sie sind insofern sie aus dieser Welt gedichtet werden Die astronomische Sonne und der meteorologische Wind die wir Heutigen fortschrittlicher und besser zu kennen wahnen sind nicht weniger nur unbeholfener und undichterischer gedichtet Wir sollten darauf merken dass die Lehre vom Bild in der Dichtung von der Metapher im Bereich der Holderlinschen Hymnendichtung keine einzige Tur offnet und uns nirgends ins Freie bringt Auch die Dinge selbst sind schon bevor sie sozusagen Symbole werden jedesmal gedichtet 13 Allerdings gibt es in Heideggers Werk auch Hinweise darauf dass es ihm gelegentlich nicht vollig gelingt die bildliche Sprache zu verlassen Das Sagen des Denkens ist im Unterschied zum Wort der Dichtung bildlos Und wo ein Bild zu sein scheint ist es weder das Gedichtete einer Dichtung noch das Anschauliche eines Sinnes sondern nur ein Notanker der gewagten aber nicht gegluckten Bildlosigkeit 14 Die Sprachkritik und Sigetik des spaten Heidegger Bearbeiten Heidegger setzt an die Stelle von Logik Rede Wort lehre sein Konzept einer Sigetik Schweige lehre Dies nimmt Bezug auf seine Kritik an traditionellen Auffassungen daruber wie Sprache sich auf Gegenstande bezieht in traditionellen metaphysischen Positionen werden diese als wohldefinierte uber die Zeit hinweg stabile Objekte verstanden die objektiv gegeben vorhanden sind und vorgestellt als stabile Entitat fur sich vor das Bewusstsein gestellt werden Hier setzt Heideggers bereits eine Kritik an Platon und seinen Nachfolgern an dessen Ideenbegriff unterstelle dass man auf Objekte als zum Stand gebrachte Bezug nimmt wahrend es Heidegger um eine Analyse derjenigen Strukturen geht welche diese verobjektivierende Bezugnahme uberhaupt ermoglichen Die Stabilitat metaphysischer Ordnungsschemata wird als abkunftig verstanden beispielsweise gegenuber den praktischen und sinnhaft verstehenden Bezugen und Bewandtnissen deren Gesamtheit nennt Heidegger Welt die wir mit Dingen verbinden Ein stabiles erkennendes Subjekt eines je gleichen Typs von Vernunftwesen uberhaupt mit wohldefinierbaren Erkenntnisvermogen und schemata beispielsweise wird als wiederum abkunftig verstanden gegenuber dynamischen strukturellen Bedingungen darunter insbesondere die von Heidegger als Zeitlichkeit ausgewiesenen Ermoglichungsbedingungen dafur sich und anderen Objekten Zeitstellen und Permanenz zuzuschreiben Des Weiteren unterscheidet Heidegger unterschiedliche Modi Existenziale sich auf das Ganze von Welt zu beziehen kritisiert dabei berechnende technisch nutzenkalkulierende verobjektivierende Zugangsweisen und erklart deren Vorherrschaft zeitdiagnostisch Theorieversuche traditioneller Metaphysik sieht er vor diesem Hintergrund als unzulassige Engfuhrung weil sie sich lediglich an bereits zum Stand gebrachten ideierten vorhandenen Objekten orientiert an Seiendem und jede Frage nach Sinn und Ursprung von Seiendem dahingehend beantwortet dass sie dessen Sein als eine prinzipiierende Ursache nach dem Muster sonstiger Seiender beschreibt Um diese und andere Unterschiede seiner Methode die er zeitweise Fundamentalontologie im Unterschied zu ontischen Beschreibungsweisen nennt kenntlich zu machen spricht Heidegger von Seyn womit diejenige dynamisch prozesshafte Struktur gemeint ist welche als Ursprung von Seiendem uberhaupt begriffen wird Diese dynamische Zeitbezuglichkeit wird in Wendungen wie Wesen des Seyns ausgedruckt wobei Wesen nicht im Sinne einer statischen Essenz gemeint ist sondern verbal prozessual zu lesen ist das Seyn west und ist von dieser Wesung nicht als ein stabiles Objekt abhebbar Heidegger spricht auch von Er eignis und bezieht dies u a auch auf die zeitliche Konstitution je eigener subjektiver Bezuglichkeit Dieser Ursprung das Seyn bleibe durch traditionelle metaphysische Zugriffsweisen un und missverstanden stattdessen musse die Philosophie einen anderen Anfang denken und sagen Sowohl die theoretische auf die Benennung von je schon Seiendem verwiesene Sprache der Philosophie wie auch die Alltagssprache welcher Kultur auch immer werde nach Heidegger immer weitgreifender vernutzt und zerredet 15 Das Seyn lasse sich durch herkommliche Sprechweisen nicht benennen Das Wesen der Sprache werde insbesondere nicht eigentlich durch die am Aussagesatz orientierte Logik im traditionellen Sinn beschrieben sondern deren sie grundendes und ermoglichendes Wesen wird wiederum als Sigetik ausgewiesen 16 Heidegger sieht daher die Logik selbst als ein durch Systematisierung und Abstraktion hervorgebrachtes Regelsystem dem jedoch selbst eine nie ganz explizit zu machende sprachlich strukturierte Welt vorausgeht deren Reichtum sich eben nicht allein durch logische Beschreibung einholen lasst Die Wiedergabe der Sigetik als Schweigelehre ist aber insofern irrefuhrend als Heideggers Frage nach dem Sinn von Seyn sich nicht in ein regelgebundenes Schulfach sperren lasse allein schon weil wir die Wahrheit des Seyns nicht wissen sondern sie sich je nur er eignet 17 Stattdessen geht es um eine gegenuber Sachverhaltsaussagen ursprunglichere Redeweise die Heidegger auch schlicht das Sagen nennt Das Sagen beschreibt nichts Vorhandenes erzahlt nicht Vergangenes und rechnet nicht Zukunftiges voraus 18 Uberhaupt gilt Wir konnen das Seyn selbst nie unmittelbar sagen Denn jede Sage kommt aus dem Seyn her 15 Jedes Sagen ist gleichsam je schon zu spat und ruckbezogen auf seinen Ursprung der ihm gegenuber lediglich ex negativo als das Schweigen kenntlich zu machen ist welches diesem Sagen ermoglichend vorauslag und ihm mithin allein angemessen ware Es geht Heidegger allerdings nicht um blosses Schweigen Verschweigen sondern eine Hinweisung Nennen auf das eigentlich zu Sagende im Erschweigen Das hochste denkerische Sagen besteht darin im Sagen das eigentlich zu Sagende nicht einfach zu verschweigen sondern es so zu sagen dass es im Nichtsagen genannt wird das Sagen des Denkens ist ein Erschweigen Dieses Sagen entspricht auch dem tiefsten Wesen der Sprache die ihren Ursprung im Schweigen hat 19 Beispiele sieht Heidegger in der Dichtung Trakls Im Dunkel beginnt mit dem Vers Es schweigt die Seele den blauen Fruhling Heidegger dazu Ihn singt die Seele indem sie ihn schweigt 20 die von Trakl gesperrt gesetzte Wendung Ein Geschlecht kommentiert Heidegger dies birgt den Grundton aus dem das Gedicht das Geheimnis schweigt In dem betonten Ein Geschlecht verbirgt sich jenes Einende das aus der versammelnden Blaue der geistlichen Nacht einigt 21 Die Dynamik von Erschweigen und Sagen folgt hier der von Heidegger sonst etwa in Ursprung des Kunstwerks als Verbergung und Entbergung beschriebenen Struktur Erschweigen ist kein blosser Abbruch von Sprachlichkeit sondern meint das Ereignis des Bezogenseins auf das Seyn selbst Die Grunderfahrung ist nicht die Aussage sondern das Ansichhalten der Verhaltenheit gegen das zogernde Sichversagen in der Wahrheit der Not der die Notwendigkeit der Entscheidung entspringt 22 In fur das Spatwerk Heideggers typischen Formulierungen wie dieser ist nicht nur fast jedes Wort ein spezifischer Fachterminus Heideggers dessen Gebrauchssinn zu verstehen die Kenntnis seiner fruheren Schriften voraussetzt hinzukommt dass Heideggers Spatwerk einen dichten fast poetischen Stil sucht Man hat von einem Stil des ereignisgeschichtlichen Denkens gesprochen und diesen mit der Sigetik identifiziert 23 Termini BearbeitenSein und Seiendes Bearbeiten Siehe Hauptartikel ontologische Differenz Grundlegend fur den Heideggerschen Zugriff auf die Seinsproblematik ist die Unterscheidung von Sein und Seiendem die ontologische Differenz Mit Sein bezeichnet Heidegger vereinfacht gesagt den Verstandnishorizont auf dessen Grundlage erst die Dinge in der Welt das Seiende begegnen konnen Dabei vertritt Heidegger den Standpunkt dass das Sein bis in seine Gegenwart hinein nicht explizit thematisiert worden ist Nach Heidegger fuhrt dies seit der klassischen Ontologie der Antike zu einer Verwechslung von Sein und Seiendem Das Sein ist jedoch nicht nur der nicht thematisierte Verstandnishorizont sondern bezeichnet auch das was ist hat also eine ontologische Dimension Man konnte sagen Heidegger setzt Verstehen mit Sein gleich was bedeutet nur was verstanden wird ist auch und das was ist ist immer schon verstanden da Seiendes nur auf dem Hintergrund des Seins erscheint Dass etwas ist und was etwas ist gehen also stets miteinander einher Eine zentrale Verfehlung der klassischen Ontologie ist nach Heidegger dass sie die ontologische Frage nach dem Sein vermittels des bloss ontischen Seienden gestellt hat Unter Missachtung der ontologischen Differenz fuhrte sie also das Sein auf Seiendes zuruck Durch diese Ruckfuhrung verstellt sie aber gerade so Heidegger das Sein des Seienden Als Beispiel hierfur mag wieder der Hammer dienen Geht man davon aus dass nur Seiendes in Form von Materie ist dann wird man auf die Frage was ein Hammer ist antworten Holz und Eisen So kann man jedoch niemals verstehen dass der Hammer doch das Ding zum Hammern ist denn sein Sein zeigt sich erst innerhalb einer Welt von sinnhaften Bezugen Dasein Bearbeiten nbsp Die Darstellung zeigt den Zusammenhang zwischen den Hauptbegriffen in Sein und Zeit PDF Heideggers Begriff fur den Menschen den er wahlt um sich von anderen Disziplinen und damit verbundenen Assoziationen abzugrenzen Wie es ist Dasein zu sein also die phanomenologische Beschreibung bezeichnet Heidegger als In der Welt sein was Dasein ist also die ontologische Bestimmung bezeichnet er als Sorge Die Grundstrukturen des Daseins machen die Existenzialien aus In Sein und Zeit sollte die Fundamentalontologie und die damit verbundene Analyse des Daseins dazu dienen ein festes Fundament fur die Ontologie bereitzustellen Spater deutet Heidegger seine Verwendung des Begriffs Dasein in Sein und Zeit als dadurch motiviert den Bezug des Seins zum Wesen des Menschen als auch das Verhaltnis des Menschen zur Offenheit des Seins in einem Wort zu fassen Das Dasein hat sonach einen mehrfachen Vorrang vor allem anderen Seienden Der erste Vorrang ist ein ontischer dieses Seiende ist in seinem Sein durch Existenz bestimmt Der zweite Vorrang ist ein ontologischer Dasein ist auf dem Grunde seiner Existenzbestimmung an ihm selbst ontologisch Dem Dasein gehort nun aber gleichursprunglich als Konstituens des Existenzverstandnisses zu ein Verstehen des Seins alles nicht daseinsmassigen Seienden Das Dasein hat daher den dritten Vorrang als ontisch ontologische Bedingung der Moglichkeit aller Ontologien Das Dasein hat sich so als das vor allem anderen Seienden ontologisch primar zu Befragende erwiesen SuZ GA2 18 Vorkommen 1927 GA 2 Sein und Zeit bringt die umfassende Fundamentalanalyse des Daseins 1949 GA 9 S 372f Umdeutung Dasein soll schon zur Abfassung von Sein und Zeit dazu gedient haben eine Wesensbestimmung des Menschen als zum Sein zugehorig vorzunehmen Existenz Bearbeiten Das Wesen des Daseins liegt in seiner Existenz Heidegger richtet sich hiermit gegen eine Auffassung des Menschen als etwas bloss Vorhandenes der Mensch hat ein Leben zu fuhren er ist wesentlich dieser Lebensvollzug Er muss Entscheidungen treffen und Moglichkeiten verwirklichen oder fahren lassen Das Sein selbst zu dem das Dasein sich so oder so verhalten kann und immer irgendwie verhalt nennen wir Existenz SZ GA2 12 Heidegger deutet spater seinen Gebrauch des Begriffs um indem er diesen so auslegt dass schon zur Zeit der Abfassung von Sein und Zeit damit eine Wesensbestimmung des Menschen gemeint war die diesen als durch seinen Bezug zum Sein und zur Unverborgenheit her bestimmt Existenz ist der Titel fur die Seinsart des Seienden das wir je selbst sind das menschliche Dasein Eine Katze existiert nicht sondern lebt ein Stein existiert nicht und lebt nicht sondern ist vorhanden Vorlesung Metaphysische Anfangsgrunde der Logik im Ausgang von Leibniz SoSe 1928 GA 26 159 Vorkommen 1949 GA 9 S 374f Umdeutung Existenz soll schon in Sein und Zeit die Offenheit des Menschen fur das Sein gemeint haben Existenzialien Bearbeiten Die Existenzialien sind wesentliche Seinsstrukturen Zu den Existenzialien zahlen In sein in der Welt Mitsein Weltlichkeit Geworfenheit Entwerfen Reden Befindlichkeit Verstehen Angst Besorgen Sorge Sein zum Tode In den Existenzialien kann die Erschlossenheit von Sein uberhaupt selbsthaft aufgeschlossen sein wenn sie nicht nur eine Erschlossenheit des Daseins fur sich selbst also ein ontischer Vollzug ist sondern die Moglichkeit des Seins ausdrucklich ergriffen wird 24 Existenzialien sind scharf zu trennen von den Seinsbestimmungen des nicht daseinsmassigen Seienden die wir Kategorien nennen SuZ 44 Kategorien dienen also der naheren Bestimmung von Seiendem das nicht Dasein ist Existenzialien und Kategorien sind die beiden Grundmoglichkeiten von Seinscharakteren Das ihnen entsprechende Seiende fordert eine je verschiedene Weise des primaren Befragens Seiendes ist ein Wer Existenz oder ein Was Vorhandenheit im weitesten Sinne SuZ 45 Jemeinigkeit Bearbeiten Das Seiende dessen Analyse zur Aufgabe steht sind wir je selbst Das Sein dieses Seienden ist je meines Im Sein dieses Seienden verhalt sich dieses selbst zu seinem Sein Als Seiendes dieses Seins ist es seinem Sein uberantwortet Das Sein ist es darum es diesem Seienden je selbst geht SZ GA2 41 42 Zum existierenden Dasein gehort die Jemeinigkeit als Bedingung der Moglichkeit von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit Dasein existiert je in einem dieser Modi bzw in der modalen Indifferenz SZ GA2 53 In der Welt sein Bearbeiten Das Dasein ist in der Weise des In der Welt seins Heidegger meint hiermit die phanomenologische Beschreibung wie es ist Dasein zu sein Dazu macht er drei Strukturmomente des In der Welt seins aus Welt Selbst In Sein Faktizitat Bearbeiten Der Begriff der Faktizitat beschliesst in sich das In der Welt sein eines innerweltlichen Seienden so zwar dass sich dieses Seiende verstehen kann als in seinem Geschick verhaftet mit dem Sein des Seienden das ihm innerhalb seiner eigenen Welt begegnet SZ GA2 56 Anstelle des Begriffs der Faktizitat verwendet Heidegger auch den Begriff der Geworfenheit Geworfenheit Bearbeiten Mit Geworfenheit beschreibt Heidegger die Unausweichlichkeit des Daseins Das ungefragt in die Welt geworfen worden sein Der Begriff der Geworfenheit bezeichnet die willkurliche undurchsichtige und unwissbare Natur die Faktizitat des Daseins als konstitutive Bedingung des menschlichen Lebens Heidegger spricht dabei auch von der konstitutiven Tatsache da sein zu mussen 25 26 Die Geworfenheit ist jedoch kein blosses Attribut des Seienden sondern bildet zusammen mit der Rede und dem Verstehen die existenziale Grundstruktur des Seienden Das Dasein ist als Existenz bestimmt durch Geworfenheit und Entwurf es ist entworfener Entwurf Das Dasein hat nicht die Moglichkeit eines voraussetzungslosen Entwurfs sondern die Moglichkeit des Entwurfs ist ihm durch seine Geworfenheit bereits geschichtlich vorgegeben Die Geworfenheit aber ist die Seinsart eines Seienden das je seine Moglichkeiten selbst ist so zwar dass es sich in und aus ihnen versteht auf sie sich entwirft Das Selbst aber ist zunachst und zumeist uneigentlich das Man selbst Das In der Welt sein ist immer schon verfallen Die durchschnittliche Alltaglichkeit des Daseins kann demnach bestimmt werden als das verfallend erschlossene geworfen entwerfende In der Welt sein dem es in seinem Sein bei der Welt und im Mitsein mit anderen um das eigenste Seinkonnen selbst geht SuZ 39 Geworfenheit und Entwurf sind gleichursprunglich bestimmt durch die Rede als dem existenzialen Wesen der Sprache Der ausdrucklich vollzogene geworfene Entwurf der das Dasein auf seine seinsverstehende Existenz entwirft halt sein Entworfenes in einer durch die Rede gegliederten Verstandlichkeit 27 Sein zum Tode Bearbeiten Die Existenz des Daseins endet mit dem Tod Existieren heisst Moglichkeiten zu ergreifen und andere fallen zu lassen Der Tod ist die letzte Moglichkeit Die Befindlichkeit der Angst erschliesst den Tod als diese letzte Moglichkeit und dass es der jemeinige Tod ist also dass es im Tod ganz und nur um mich geht Angesichts des Todes eroffnet sich dem Dasein ein abgesteckter Entscheidungsraum innerhalb dessen es existiert Erst wenn es sich diesem bewusst annimmt existiert es als Ganzes Damit ist der Tod nicht einfach ein letztes Geschehnis sondern strahlt auf die Existenz des Daseins zuruck Die Sterblichkeit und Endlichkeit des Daseins bestimmt dieses schon wahrend seines Lebensvollzugs Diese Gesamtstruktur nennt Heidegger das Sein zum Tode Angst Bearbeiten Die Angst ist eine Stimmung die es dem Dasein ermoglicht aus dem Zustand des Verfallens wieder in sein eigentliches In der Welt Sein zu finden In der Angst kommt das Dasein zu sich selbst zu seiner Jemeinigkeit Dabei werden Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit offenbar Dem Dasein bietet sich die Moglichkeit der Entscheidung fur die Eigentlichkeit Die Angst benimmt so dem Dasein die Moglichkeit verfallend sich aus der Welt und der offentlichen Angelegenheit zu verstehen Sie wirft das Dasein auf das zuruck worum es sich angstet sein eigentliches In der Welt sein konnen Die Angst vereinzelt das Dasein auf sein eigenstes In der Welt sein das als verstehendes wesenhaft auf Moglichkeiten sich entwirft SuZ S 187 Die Angst offenbart im Dasein das Sein zum eigensten Sein konnen das heisst das Freisein fur die Freiheit des Sich selbst wahlens und ergreifens Die Angst bringt das Dasein vor sein Freisein fur propensio in die Eigentlichkeit seines Seins als Moglichkeit die es immer schon ist SuZ S 188 Allein in der Angst liegt die Moglichkeit eines ausgezeichneten Erschliessens weil sie vereinzelt Diese Vereinzelung holt das Dasein aus seinem Verfallen zuruck und macht ihm Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit als Moglichkeiten seines Seins offenbar Diese Grundmoglichkeiten des Daseins das je meines ist zeigen sich in der Angst wie an ihnen selbst unverstellt durch innerweltlich Seiendes daran sich das Dasein zunachst und zumeist klammert SuZ S 190 191 Zeitlichkeit Bearbeiten Die Zeitlichkeit ist ein Existenzial des Daseins Sie macht den Sinn der Sorge aus Das Dasein existiert nicht in der Zeit sondern es ist zeitlich Dies meint das Dasein wird nicht primar durch eine ihm externe Zeit bestimmt sondern bringt die Zeitlichkeit als etwas ihm Zugehoriges gleichsam mit Die messbare Zeit der Physik ist daher erst eine nachtraglich verausserlichte und verdinglichte Form der ursprunglichen Zeitlichkeit des Dasein Nur weil Dasein zeitlich ist wird es von der Gewesenheit Heideggers Begriff fur Vergangenheit her bestimmt es ist seine Vergangenheit kann es sich in der Gegenwart orientieren und auf eine Zukunft hin entwerfen Daher ist entsprechend der Bestimmung des Daseins als Sorge namlich als Sich vorweg schon sein in der Welt als Sein bei innerweltlich begegnendem Seienden die Zeitlichkeit fur die gesamte Sorgestruktur als grundlegend Zeitlichkeit ist der Sinn der Sorge Die Zeitlichkeit wird durch drei Ekstasen ausgemacht Gewesenheit Zukunft und Gegenwart Heidegger ordnet diese der entsprechenden Bestimmung der Sorge zu Schon sein in der Welt Gewesenheit Sein bei dem momentan zu Besorgendem Gegenwart Sich vorweg sein im Entwurf Zukunft Die Zeitlichkeit ist nicht etwas in der Welt sondern sie zeitigt sich Dabei zeitigen sich alle drei Ekstasen stets ganz Die Zuordnungen zu den drei Momenten der Sorge stellen daher nur die jeweils primare Ekstase dar So ist zum Beispiel auch im Sich vorweg sein die Gewesenheit und die Gegenwart von Bedeutung In Sein Bearbeiten Befindlichkeit Verstehen und Rede sind die drei Momente des In seins Sie machen als grundlegende Arten des Selbst und Weltbezugs die Erschlossenheit des Daseins aus Befindlichkeit Der ontologische Begriff fur die ontischen Stimmungen Heidegger mochte auch den Stimmungen die Moglichkeit zusprechen die Welt zu erschliessen wie sie ist und nicht nur wie etwa bei Kant der Vernunft diese Aufgabe uberlassen Dies entspricht der phanomenologischen Beobachtung dass uns offensichtlich die Dinge in der Welt etwas angehen in ihrer Widerspenstigkeit Schonheit Unverfugbarkeit usw Zentrale Bedeutung kommt dabei der Grundbefindlichkeit der Angst zu Verstehen Der Begriff bezeichnet bei Heidegger nicht nur das was die philosophische Tradition als Vernunft oder Verstand bezeichnet hat Heideggers Begriff ist sehr viel weiter gefasst und bezieht sich auf jegliche sinnhaften Bezuge innerhalb der Welt Rede Der ontologische Begriff fur die konkrete ontische Sprache Deutsch Englisch Franzosisch usw Die Rede ist fur Heidegger nicht nur eine Form der Mitteilung sondern strukturiert ausserdem den Welt und Selbstbezug Dies tut sie dadurch dass sich in ihr alle drei Ekstasen der Zeitlichkeit vereinen indem sie sich namlich stets auf Gewesenheit Gegenwart und Zukunft zugleich bezieht und beziehen muss Erschlossenheit Bearbeiten Die drei Momente des In seins namlich Befindlichkeit Verstehen und Rede machen die Erschlossenheit des Daseins aus Dass sich das Dasein uberhaupt auf sich und die Welt bezieht ist die ontologische Voraussetzung fur alle anderen Wahrheitsbegriffe wie etwa den der Aussagewahrheit Daher ist Dasein immer schon in der Wahrheit was Heidegger als Wahrheit der Existenz bezeichnet Allerdings ist das Selbst des Daseins zunachst durch das Man bestimmt weshalb Befindlichkeit Verstehen und Rede zunachst und zumeist uneigentlich sind namlich als Zweideutigkeit Verfallen und Gerede Erst durch den Ruf des Gewissens wird dem Dasein klar dass es sich meist seine sozio kulturellen Bestimmungen lenken lasst und die offentlichen Sinnangebote unreflektiert annimmt Der Ruf des Gewissens modifiziert die drei Momente des In seins zu Angst Entwerfen und Verschwiegenheit Sie ermoglichen es dem Dasein eigentlich zu sein d h es kann sich nun bewusst zu seinen sozio kulturellen Bestimmungen und den offentlichen Sinnangeboten verhalten und wahlen welche davon es innerhalb seines Lebenskontextes verwirklichen mochte Heidegger nennt diese eigentliche Erschlossenheit auch die Entschlossenheit Fur das was eine Person ausmacht reicht jedoch ein solches reflektiertes Verhalten zu sich und der Welt nicht aus Erst angesichts des Todes kann das Dasein im Sein zum Tode ganz sein Der Tod markiert als letzte Moglichkeit das Ende des Entscheidungsraums des Daseins Im Bewusstsein des Todes zu existieren nennt Heidegger das Vorlaufen in den Tod weshalb er die dem Tod bewusste Entschlossenheit auch vorlaufende Entschlossenheit nennt Streit Bearbeiten Der Streit ist fur Heidegger die ursprungliche Zusammengehorigkeit von Verbergung und Entbergung im Wahrheitsgeschehnis des Ereignisses Entsprechend ist Wahrheit nicht mehr in der Bedingungen der Anwesenheit oder Richtigkeit aufgefasst sondern in jener der Verlassenheit oder Verweigerung Der Streit dynamisiert zugleich die ontologische Differenz indem diese nicht mehr nur ein starrer Gegensatz von Sein und Seiendem ist sondern im Streit ausgetragen wird und so sich wandeln kann Der Streit ist notwendigerweise ursprunglicher als die ontologische Differenz denn keine spekulative Vermittlung kann den Streit erst nachtraglich herstellen Nur durch den Streit kann also der geschichtliche Wandel des Seins verstanden werden Er ist Bedingung der Seinsgeschichte Scheu Bearbeiten Siehe Verhaltenheit Verhaltenheit Bearbeiten Verhaltenheit ist eine Grundstimmung Sie ist die zum andersanfanglichen Denken gehorende Grundstimmung Sie ist ein Zugleichsein zweier Stimmungsmomente der Scheu und des Erschreckens Es ist das Erschrecken vor der Seinsverlassenheit in der Erfahrung des Nihilismus in welchen das Seiende nur noch Gegenstand der Machenschaft und des Erlebens ist Insofern sich hierbei jedoch ein gewandelter Bezug zum Sein ankundigt liegt in der Verhaltenheit zugleich die Scheu vor dem anklingenden Ereignis Vorkommen 1943 GA 9 S 307 Scheu ist der Angst ahnlich 1936 38 GA 65 S 396 Scheu vor dem anklingenden Ereignis Grundstimmung Bearbeiten Durch seine Gestimmtheit ist der Mensch ursprunglich bezogen auf die Welt Sie ist entsprechend seiner Geworfenheit nichts das er sich aussuchen konnte sondern sie uberfallt ihn aus seinem sozio kulturellen Hintergrund in den er hineingeboren wurde und den er sich zwangsweise zu eigen machen muss Besondere Bedeutung kommt dabei in Sein und Zeit der Grundstimmung der Angst zu Ist in Sein und Zeit die Grundstimmung noch ein gleichsam vorausgesetztes Moment der vorreflexiven Erschlossenheit so unterzieht sie Heidegger spater einer seinsgeschichtlichen Interpretation Die Grundstimmung wird damit abhangig vom Zuwurf des Seins Dies zeigt sich beispielsweise an der Philosophiegeschichte Der Denker ent spricht dem Zuspruch des Seins So ist jede Philosophie getragen von einer Grundbefindlichkeit in der sich der Denker vom Sein be stimmen lasst So ist beispielsweise das Erstaunen die Grundstimmung der Anfange der Philosophie bei den Griechen wahrend Descartes Zweifel die Philosophie der Neuzeit be stimmt Im Zuge der Uberwindung der Metaphysik versucht Heidegger einen anderen Anfang zu Denken Die zu diesem gehorige Grundstimmung ist die Verhaltenheit Seinsfrage Bearbeiten Die Frage nach dem Sinn von Sein bringt Heideggers Hauptwerk Sein und Zeit auf den Weg Heidegger fragt hier nach dem Sein also dem was ist Wenn er zugleich nach dessen Sinn fragt dann bedeutet dies dass die Welt keine amorphe Masse ist sondern es in ihr sinnhafte Bezuge gibt So gibt es beispielsweise einen Bezug zwischen dem Hammer und dem Nagel Wie konnen wir diesen sinnhaften Bezug beider aufeinander verstehen und was ist ein Hammer in diesem Zusammenhange wie bestimmen wir sein Sein Die Frage ist also nicht gleichbedeutend mit der Frage nach dem Sinn des Lebens Zwar hat die abendlandische Philosophie so Heidegger in ihrer Tradition verschiedene Antworten darauf gegeben was sie unter Sein versteht sie hat die Seinsfrage jedoch nie so gestellt dass sie dessen Sinn nachfragte also die dem Sein eingeschriebenen Beziehungen untersuchte Heidegger kritisiert am bisherigen Verstandnis dass Sein stets wie etwas einzelnes Seiendes etwas Vorhandenes charakterisiert worden sei Die blosse Vorhandenheit lasst jedoch noch keine Bezuge verstehen Von der Feststellung dass etwas ist lasst sich nicht verstehen was etwas ist Hinzu kommt dass bei der Vorstellung des Seins als Vorhandenes der Bezug zur Zeit vollkommen ausser Acht gelassen wird Bei einer Bestimmung des Seins als beispielsweise Substanz oder Materie wird das Sein nur in Bezug auf die Gegenwart vorgestellt Das Vorhandene ist gegenwartig jedoch ohne dass es Bezuge zu Vergangenheit und Zukunft hatte Heidegger mochte im Verlauf der Untersuchung zeigen dass hingegen die Zeit eine wesentliche Bedingung fur ein Verstandnis des Seins ist da sie vereinfacht gesagt einen Verstandnishorizont darstellt auf dessen Grundlage die Dinge in der Welt erst sinnhafte Bezuge zwischen einander ausbilden konnen So dient beispielsweise der Hammer dazu Nagel in Bretter zu schlagen um ein Haus zu bauen welches Schutz vor kommenden Unwettern bietet Es lasst sich also nur im Gesamtzusammenhang einer Welt mit zeitlichen Bezugen verstehen was der Hammer ausser einem vorhandenen Stuck Holz und Eisen ist Die Verfehlung der philosophischen Tradition die Bedeutung der Zeit fur das Verstandnis des Seins in den Blick zu bringen mochte Heidegger durch eine fundamentalontologische Untersuchung korrigieren Heidegger mochte also in Sein und Zeit die Ontologie auf ein neues Fundament stellen Heidegger wird spater von seinem in Sein und Zeit gewahlten Ansatz abkehren Wahrend er dort noch versuchte mit dem Dasein ein Fundament fur die Ontologie zu bestimmen beschaftigt ihn spater die Frage wie uberhaupt zu verstehen ist dass das Sein im Laufe der abendlandischen Geschichte so viele verschiedene Deutungen erfahren hat so wenn es beispielsweise von Platon als Idee aufgefasst wurde oder von Aristoteles als Substanz Dies ist offensichtlich nicht zu verstehen wenn man lediglich vom Dasein und die dieses bestimmende Strukturen ausgeht Stattdessen versucht Heidegger dem Sein selbst nachzudenken also wie sich dieses von sich her dem Menschen zeigt Heidegger versucht also nicht mehr das Sein zu bestimmen sondern zu verstehen wie sich dieses im Ereignis zeigt Dazu interpretiert er die Archive der abendlandischen Metaphysik wobei sich eine Seinsgeschichte zeigt die bis heute den Menschen und die neuzeitliche technologische Gesellschaft wesentlich bestimmt Vorkommen 1927 GA 2 dort die Einleitung 1949 GA 9 S 370 Die Metaphysik kann als vorstellendes Denken die Seinsfrage nicht stellen ausserdem bleibt sie ja in das Seinsgeschick eingebunden 1949 GA 9 S 331 Die Seinsfrage bleibt immer die Frage nach dem Seienden nicht die Frage nach dem Sein im Sinne der Wahrheit des Seins Seinsvergessenheit Bearbeiten Seinsvergessenheit ist ein Terminus mit welchem Heidegger verschiedene Aspekte der abendlandischen Metaphysik Wissenschaft und Philosophie bezeichnet Sie aussert sich in erster Linie dadurch dass die ontologische Differenz nicht bedacht wird d h der Unterschied zwischen Sein und Seiendem Seinsverlassenheit Bearbeiten Der Terminus Seinsverlassenheit soll gegenuber der Seinsvergessenheit betonen dass es kein Fehler oder Nachlassigkeit des Menschen ist wenn er nicht in einen Bezug zum Sein kommt sondern dies an der Weise liegt wie sich das Sein ereignet Der Mensch kann Wahrheit nicht dadurch herstellen dass er zum Beispiel transzendentale Kategorien auf das Seiende anwendet oder es ausschliesslich mit den Methoden der modernen Physik untersucht sondern er ist darauf angewiesen dass das Sein sich von sich her ereignet Fur das Ereignis jedoch kann er sich offen halten Die Seinsverlassenheit ist fur Heidegger also der Grund fur das Symptom der Seinsvergessenheit welche dem neuzeitlichen Menschen das Wohnen verwehrt und ihn in die Heimatlosigkeit fuhrt Vorkommen 1946 GA 9 S 339 Seinsverlassenheit als Grund fur die Seinsvergessenheit deren Zeichen die Heimatlosigkeit ist Sigetik Bearbeiten Heidegger hatte betont dass man das Sein selbst nie unmittelbar sagen konne 28 Insofern tritt Sigetik ungefahr an die Stelle einer an Aussagesatzen uber Seiendes orientierten Logik 29 30 siehe den gesonderten Artikel SigetikSorge Bearbeiten Nach der phanomenologischen Bestimmung Wie ist das Dasein bestimmt Heidegger das Dasein ontologisch Was ist das Dasein als Sorge Hierzu zieht er die Cura Fabel des Hyginus Fabulae 220 Cura cum fluvium transiret als vorontologische Bewahrung heran Heidegger mochte damit sicherstellen dass die Bestimmung des Daseins als Sorge nicht aus abstrakten Prinzipien her erfolgt sondern ihr Fundament in einer Selbsterfahrung des Menschen hat Die Sorge ist dabei fur Heidegger vor allem Sorge um das Selbst und in Form der Fursorge fur den Anderen Die Fursorge kann dabei in zwei Varianten auftreten namlich als einspringende Fursorge welche dem Anderen die Sorge abnimmt was fur diesen jedoch zur Abhangigkeit fuhrt oder aber sie kann fur den Anderen vorspringen so dass sie namlich dem Anderen hilft fur seine eigene Sorge frei zu werden Wie zum alltaglichen Besorgen die Umsicht gehort so eignet der Fursorge die Rucksicht und Nachsicht Mitsein ist also umwillen Anderer Besorgen umwillen seiner selbst Spater deutet Heidegger die Sorge nicht mehr als die Sorge um das Selbst oder den Anderen sondern als Sorge fur das Sein Der Mensch ubernimmt die Wachterschaft des Seins Dies ist auch aus einer Opposition zur technischen Beherrschung des Seienden gedacht in welcher Heidegger den Nihilismus am Werk sieht Vorkommen 1946 GA 9 S 343 Ek sistenz ist das ek statische Wohnen in der Nahe des Seins Sie ist die Wachterschaft das heisst die Sorge fur das Sein Verfallen Bearbeiten Das Dasein ist von ihm selbst als eigentliches Seinskonnen zunachst immer schon abgefallen und an die Welt verfallen Die Verfallenheit an die Welt meint das aufgehen im Miteinandersein sofern dieses durch Gerede Neugier und Zweideutigkeit gefuhrt wird SuZ 175 Wahrheit Bearbeiten Heidegger definiert Wahrheit als Aufgedecktheit d h Unverborgenheit des Seienden Logik Die Frage nach der Wahrheit GA21 S 6 Dabei gilt Satz ist nicht der Ort der Wahrheit sondern Wahrheit ist der Ort des Satzes GA21 135 Er untersucht den Begriff der Wahrheit in 44 von SuZ der fur ihn mit dem Sein eng verknupft ist Die traditionelle Auffassung des Wesens der Wahrheit SuZ 214 setzt er mit der Korrespondenztheorie der Wahrheit Ubereinstimmung eines Urteils mit der Wirklichkeit gleich Diese versuchte immer wieder die endlichen Weisen der zeitlichen und geschichtlichen Existenz des Daseins zu ignorieren Fur Heidegger hingegen ist die Aussagewahrheit in der Fundamentalstruktur des Daseins also im In der Welt sein begrundet SuZ 214 219 Die Aussage ist wahr bedeutet sie entdeckt das Seiende an ihm selbst Sie sagt aus sie lasst sehen ἀpofansis das Seiende in seiner Entdecktheit Wahrsein Wahrheit der Aussage muss verstanden werden als entdeckend sein SuZ 218 Eine Aussage ist wahr wenn sie Seiendes in seiner Unverborgenheit aufzeigt Hierdurch ent deckt die Aussage Seiendes Dabei ist die Erschlossenheit das ursprunglichste Phanomen der Wahrheit SuZ 219 223 Die Entdecktheit des innerweltlichen Seienden grundet in der Erschlossenheit der Welt SuZ 220 Dasein ist wesenhaft wahr so dass gilt Dasein ist in der Wahrheit SuZ 221 Wegen der Verfallenheit des Daseins das sich zumeist in die Offentlichkeit des Man verliert ist der traditionelle Wahrheitsbegriff abkunftig nicht fundamental SuZ 223 226 Das Dasein zeigt sich in der Weise des Scheins Das Dasein ist weil wesenhaft verfallend seiner Seinsverfassung nach in der Unwahrheit SuZ 222 Demnach gilt Das Dasein ist gleichursprunglich in der Wahrheit und Unwahrheit SuZ 223 Erst das entdeckende Erschliessen fuhrt zur Wahrheit Wahrheit im ursprunglichsten Sinne ist die Erschlossenheit des Daseins SuZ 223 Schliesslich stellt Heidegger fest dass die Wahrheit relativ auf das Dasein ist dieses also voraussetzt Suz 226 230 Wahrheit gibt es nur sofern und solange Dasein ist SuZ 226 31 In der spateren Philosophie Heideggers wird der Begriff der Wahrheit mit der Un verborgenheit a leitheia des Sein bestimmt Platons Lehre von der Wahrheit 32 Wahrheit als Richtigkeit der Aussage ist gar nicht moglich ohne Wahrheit als Unverborgenheit des Seienden Denn das wonach die Aussage sich richten muss um richtig werden zu konnen muss zuvor schon unverborgen sein GA 34 34 Ursprunglich wahr d h unverborgen ist gerade nicht die Aussage uber ein Seiendes sondern das Seiende selbst ein Ding eine Sache Ein Seiendes ist wahr griechisch verstanden wenn es sich selbst als das und in dem zeigt was es ist GA 34 118 Die Bedeutung von Sein im Sinne von Anwesenheit ist der Grund dafur dass aletheia Unverborgenheit sich abschleift zum blossen Vorhandensein Nicht weg und entsprechend die Verborgenheit zum blossen Wegsein GA 34 143 In den Beitragen zur Philosophie 1936 1938 bestimmt Heidegger die Wahrheit aus dem ursprunglichen Denken wie folgt Denken ist der Entwurf der Wahrheit des Seyns im Wort und Begriff GA65 S 21 Wie aber birgt der Denker die Wahrheit des Seyns wenn nicht in die schwere Langsamkeit des Ganges seiner fragenden Schritte und ihrer gebundenen Folge GA65 S 19 Weil die Philosophie solche Besinnung ist springt sie in die ausserste uberhaupt mogliche Entscheidung voraus und beherrscht mit ihrer Eroffnung im voraus alle Bergung der Wahrheit im Seienden und als Seiendes Deshalb ist sie herrschaftliches Wissen schlechthin obzwar nicht absolutes Wissen nach der Art der Philosophie des deutschen Idealismus GA65 S 44 Das Denken bleibt ambivalent Nur dort wo wie im ersten Anfang die Wesung nur als Anwesung heraustritt kommt es alsbald zur Scheidung zwischen dem Seiendem und seinem Wesen was eben die Wesung des Seyns als Anwesenheit ist Hier bleibt notwendig die Frage nach dem Seyn als solchem und d h nach seiner Wahrheit unerfahrbar und ungestellt GA65 295 Schliesslich stellt Heidegger im Brief uber den Humanismus 1946 fest Erst aus der Wahrheit des Seins lasst sich das Wesen des Heiligen denken Erst aus dem Wesen des Heiligen ist das Wesen von Gottheit zu denken GA9 S 351 Wesen Bearbeiten Heidegger verwendet den Begriff Wesen nicht im Sinne der Tradition d h er dient ihm nicht dazu einen unveranderlichen Wesenskern einer Sache anzuzeigen Stattdessen soll der Begriff anzeigen von wo her etwas sein Wesen hat was also wesentlich fur die Bestimmung einer Sache ist So ist fur den Hammer nicht wesentlich dass sein Griff aus Holz ist jedoch dass er das Ding zum Hammern ist Analog bestimmt Heidegger in Sein und Zeit den Menschen nicht von biologischen Gesichtspunkten aus zum Beispiel als vorhandenen Organismus sondern als dasjenige Seiende das existiert Der Mensch das Daseins steht zeit seines Lebens vor Entscheidungen und Moglichkeiten von denen er meist eine ergreifen kann und sich zugleich an der anderen schuldig macht Es ist dieser Lebensvollzug das Existieren der fur den Menschen als Mensch charakteristisch ist Daher sagt Heidegger Das Wesen des Dasein liegt in seiner Existenz Vor allem in seiner Holderlin Lekture fuhrt Heidegger diese Verwendung des Begriffs ins Extreme So gilt ihm beispielsweise in Holderlins Hymne Der Ister das Stromen der Donau wesentlich als Wanderschaft des Ortes und Ort der Wanderschaft und nicht als Ablauf physikalischer Prozesse in Raum und Zeit Zwar liesse sich der Fluss durchaus physikalisch beschreiben aber da sich dies mit jedem Prozess auf die immer gleiche Weise tun lasst ist dies gleichermassen nichtssagend also eine unwesentliche Beschreibung Die Aufgabe des Denkens ist daher im Vergleich zur Naturwissenschaft dem nachzudenken was uns und die Dinge in der Welt wesentlich bestimmt Vorkommen 1927 GA 2 S 42 Das Wesen des Daseins liegt in seiner Existenz 1929 30 GA 29 30 S 117f Jede beliebige Sache kann unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden Das heisst aber nicht dass diese alle wesentlich sind 1942 GA 53 S 36 59 Das Wesen der Strome bestimmt sich nicht durch die neuzeitliche Auffassung als eines physikalischen Ablaufs in Raum und Zeit Welt Weltlichkeit Bearbeiten Weltlichkeit ist ein ontologischer Begriff und meint die Struktur eines konstitutiven Moments des In der Weltseins Dieses aber kennen wir als existenziale Bestimmung des Daseins Weltlichkeit ist demnach selbst ein Existenzial SuZ S 66 Weil das Dasein weltlich ist kann sein Weltbezug nicht in einem Subjekt Objekt Verhaltnis bestehen Welt ist ontologisch keine Bestimmung des Seienden das wesenhaft das Dasein nicht ist sondern ein Charakter des Daseins selbst SuZ S 64 Zuhandenheit Bearbeiten Als Zuhandenheit bestimmt Heidegger das Sein des zunachst begegnenden innerweltlichen Seienden Demgegenuber ist Vorhandenheit das Sein des Seienden das in einem eigenstandig entdeckenden Durchgang durch das zunachst begegnende Seiende vorfindlich und bestimmbar wird Im dritten Schritt wird das Sein der ontischen Bedingung der Moglichkeit der Entdeckbarkeit von innerweltlichen Seiendem uberhaupt als die Weltlichkeit von Welt bestimmt SuZ S 88 Innerweltlich Seiendes wie etwa personliche Gebrauchsgegenstande die einem bestimmten Zweck dienen werden von Heidegger auch als Zeug bezeichnet 33 a 34 a Dies ist durch seine Unauffalligkeit charakteristisch Die Unauffalligkeit hat zur Folge dass sich das Wesen dieses Seienden des Gegenstandes erst dann enthullt wenn etwa so ein Werkzeug einmal nicht zuhanden ist bzw einmal nicht fur den gewohnten Gebrauch zur Verfugung steht Die Zuhandenheit steht im Gegensatz zur Vorhandenheit jener Dinge die den Einzelnen eigentlich nichts angehen vgl a Eigenwelt 33 b 34 b Gestell Bearbeiten Heidegger bezeichnet das technische und verobjektivierende Denken als das vorstellende Denken in dem Sinne dass dieses Denken das Seiende als Objekt vor sich bringt und zugleich damit im zeitlichen Modus der Gegenwart als fur es vorhandenes auffasst So stellt also der Mensch mittels Technik die Natur vor sich als blosse Ressource Er tut dies in Verwendung technischer Mittel deren Gesamtheit Heidegger Gestell nennt siehe Martin Heidegger Technik als GestellKritik BearbeitenJargon der EigentlichkeitLiteratur BearbeitenHildegaard Feick Index zu Heideggers Sein und Zeit Neu bearbeitete Auflage von Susanne Ziegler Niemeyer Verlag Tubingen 1991 Charles Guignon Hrsg The Cambridge Companion to Heidegger Cambridge University Press Cambridge 1993 Dieter Thoma Hrsg Heidegger Handbuch Leben Werk Wirkung J B Metzler Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 476 01804 0 Holger Granz Die Metapher des Daseins Das Dasein der Metapher Eine Untersuchung zur Metaphorik Heideggers Peter Lang Verlag Frankfurt am Main Berlin Bern Brussel New York Oxford Wien 2007 Michael Inwood Hrsg A Heidegger Dictionary Blackwell Publishing 1999 Einzelnachweise Bearbeiten a b Vgl Dirk Mende Brief uber den Humanismus Zu den Metaphern der spaten Seinsphilosophie In Dieter Thoma Hrsg Heidegger Handbuch Metzler Verlag Stuttgart 2003 S 251 GA 53 S 428 GA 53 S 432 Vgl zum Beispiel Giuseppe Stellardi Heidegger and Derrida on Philosophy and Metaphor Imperfect Thought Prometheus Books UK New York 2000 GA 9 S 358 GA 29 30 S 127f GA 10 S 89 Sein und Zeit GA 2 S 271 Vgl die Studie von Byung Chul Han Heideggers Herz Zum Begriff der Stimmung bei Martin Heidegger Wilhelm Fink Munchen 1996 GA 10 S 91 Vgl GA 53 S 18 GA 10 S 89 GA 52 S 39f GA 13 S 33 a b GA 65 S 79 GA 65 S 79 Das Wesen der Logik ist daher die Sigetik GA 65 S 78f Geschichte des Seyns S 29 Nietzsche Bd 1 471f zum spezifischen Sinn von Denken in dieser Formulierung s zum Beispiel GA 8 Was heisst Denken GA 12 S 79 GA 26 S 78 GA 65 80 Hervorhebungen getilgt So zum Beispiel Richard Sembera Unterwegs zum Abend Lande Heideggers Sprachweg zu Georg Trakl Diss Freiburg i Br SS 2002 bei F W von Herrmann S 51 ff Martin Michael Thome Existenz und Verantwortung Untersuchungen zur existenzialontologischen Fundierung von Verantwortung auf der Grundlage der Philosophie Martin Heideggers Konigshausen amp Neumann Wurzburg1998 58ff Heideggers Philosophie aus Sein und Zeit Stanford Encyclopedia of Philosophy Martin Heidegger Friedrich Wilhelm von Herrmann Weg und Methode zur hermeneutischen Phanomenologie des seinsgeschichtlichen Denkens Klostermann Frankfurt 1990 19 GA 65 S 78f GA 65 S 78 GA 65 S 79 Kritisch Ernst Tugendhat Heideggers Idee von Wahrheit in Otto Poggeler Hrsg Heidegger Perspektiven zur Deutung seines Werks Koln u a 1969 286 297 Heidegger Martin Vom Wesen der Wahrheit Zu Platons Hohlengleichnis und Theatet Hrsg von Hermann Mohrchen Frankfurt am Main 2 Aufl Klostermann Frankfurt 1997 GA 34 a b Martin Heidegger Sein und Zeit 1926 15 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 1979 ISBN 3 484 70122 6 a S 117 f zu Stw Zeug b S 118 zu Stw Vorhandenheit Zuhandenheit a b Heinrich Schmidt Philosophisches Worterbuch Kroners Taschenausgabe 13 21 Auflage neu bearbeitet von Georgi Schischkoff Alfred Kroner Stuttgart 1982 ISBN 3 520 01321 5 a S 770 zu Lemma Zeug b S 772 zu Lemma Zuhandenheit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Terminologie Heideggers amp oldid 235971203