www.wikidata.de-de.nina.az
Teleosauridae auch Loffelsaurier genannt 1 ist eine Familie ausgestorbener Meereskrokodile die wahrend der Periode des Jura entlang der Kusten des damaligen Tethysmeeres verbreitet waren Im Gegensatz zu den meisten anderen ausgestorbenen Meereskrokodilen lebten einige Teleosauriden auch bevorzugt in Sussgewassern Fossilien von Teleosauriden wie Mystriosaurus Platysuchus Aeolodon und Sericodon wurden dabei auch im deutschsprachigen Raum gefunden TeleosauridaePlatysuchus multiscrobiculatus aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden Baden WurttembergZeitliches AuftretenUnterjura Toarcium bis Oberjura Tithonium eventuell Unterkreide182 7 bis 147 7 Mio JahreFundorteEuropa AsienSystematikArchosauriaCrocodylomorphaThalattosuchiaTeleosauroideaTeleosauridaeWissenschaftlicher NameTeleosauridaeCope 1871UnterfamilienTeleosaurinae Aeolodontinae Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Palaookologie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Schadel von Mystriosaurus laurillardi aus dem Unterjura von Deutschland und Grossbritannien nbsp Lebendrekonstruktion eines Teleosauriden zusammen mit einem Vertreter der Rhomaleosauridae in den unterjurassischen Meeren von Europa Teleosauriden ahnelten auf den ersten Blick den heutigen Gavialen Bei den meisten Arten war die Schnauze dunn und stark verlangert und mit alternierend ineinandergreifenden Zahnen besetzt Wie bei anderen Mitgliedern der Uberfamilie Teleoauroidea war der Kopf flach die Vorderbeine vergleichsweise kurz und der Korper von Hautknochenplatten bedeckt Bei einigen Gattungen wie Teleosaurus oder Platysuchus war die Ruckenpanzerung besonders stark ausgepragt Spatere Formen wie Aeolodon hatten den Hautknochenpanzer stattdessen reduziert und auch kurzere Gliedmassen entwickelt Von ihren nachsten Verwandten unterschieden sich die Teleosauriden unter anderem durch ihre nach vorne gerichtete Nasenoffnung die Auspragung der oberen Schlafenfenster und einigen Anpassungen im Gaumen und Hirnschadel Im Gegensatz zu ihrer Schwestergruppe die Machimosauridae waren Teleosauriden verhaltnismassig kleine Meereskrokodile Nur wenige Formen wie Mystriosaurus und Mycterosuchus konnten Langen von mindestens vier Metern erreichen Systematik BearbeitenDie Teleosauridae umfasste ursprunglich alle langschnauzigen gavialahnlichen Arten innerhalb der Thalattosuchia welche den delfinahnlichen Meereskrokodilen der Metriorhynchidae gegenuberstanden Nahere phylogenetische Untersuchungen fuhrten hingegen zu einer Neusortierung der Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Thalattosuchia Wahrend sich einige langschnauzige Formen wie Pelagosaurus als nahe Verwandte der Metrioryhnchiden herausstellten Uberfamilie Metriorhynchoidea wird Teleosauridae nun dementsprechend auch in eine eigene Uberfamilie gestellt Teleosauroidea Die eigentliche Teleosauridae umfasst innerhalb dieser Uberfamilie nur noch die nahere Verwandtschaft um den namensgebenden Teleosaurus Der Grossteil der verbliebenen Teleosauroidea wie Macrospondylus oder Machimosaurus bilden ihre Schwesterfamilie die Machimosauridae Die Teleosauridae selbst wird nochmals in die beiden Unterfamilien Teleosaurinae und Aeolodontinae unterteilt Gekurztes Kladogramm der Teleosauroidea nach Johnson et al 2020 Teleosauroidea Plagiophthalmosuchus Machimosauridae Teleosauridae Mystriosaurus Indosinosuchus Teleosaurinae Teleosaurus Platysuchus Aeolodontinae Mycterosuchus Aeolodon Sericodon BathysuchusPalaookologie Bearbeiten nbsp Fossil von Aeolodon priscus aus dem Oberjura von Bayern Ein pelagisch lebendes Mitglied der Teleosauridae Auch wenn die Teleosauridae als Teil der Gruppe Thalattosuchia allgemein zu den sogenannten Meereskrokodilen gezahlt werden waren nicht alle Arten an ein Leben im Meer angepasst und entwickelten nie typische Spezialisierungen wie Paddel oder Schwanzflossen Die schwergepanzerten Arten der Unterfamilie Teleosaurinae sowie Mycterosuchus bewegten sich regelmassig wohl auch ausserhalb des Wassers fort Die thailandische Gattung Indosinosuchus kam entgegen anderer Meereskrokodile sogar vorwiegend im Susswasser vor wie Strontiumisotopenanalysen der Zahne belegen 2 Nur innerhalb der Unterfamilie Aeolodontinae finden sich deutliche Anpassungen an eine pelagische Lebensweise wie eine deutliche Reduktion des steifen Hautknochenpanzers starke Verkurzung der Gliedmassen und hervortretende Augen Im Hinblick ihrer Ernahrung waren Teleosauriden wohl Generalisten Dennoch lassen sich unter den Arten Unterschiede in der Schnauzenlange beobachten Bei Mystriosaurus und Indosinosuchus war die Schnauze vergleichsweise kurz wahrend sowohl die schwergepanzerten Landganger als auch die Hochseeformen eine deutlich verlangerte Schnauze zeigen Literatur BearbeitenJohnson M M Young M T Brusatte S L 2020 The phylogenetics of Teleosauroidea Crocodylomorpha Thalattosuchia and implications for their ecology and evolution PeerJ 8 e9808 doi 10 7717 peerj 9808 Michael J Benton Palaontologie der Wirbeltiere Ubersetzung der 3 englischen Auflage durch Hans Ulrich Pfretzschner Pfeil Munchen 2007 ISBN 978 3 89937 072 0 Robert L Carroll Palaontologie und Evolution der Wirbeltiere Thieme Stuttgart u a 1993 ISBN 3 13 774401 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Teleosauridae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Glockner E F 1839 Grundriss der Mineralogie mit Einschluss der Geognosie und Petrefactenkunde Verlag von Johann Leonhard Schrag Munchen S 851 Martin J E Deesri U Liard R Wattanapituksakul A Suteethorn S Lauprasert K amp Telouk P 2015 Strontium isotopes and the long term residency of thalattosuchians in the freshwater environment Paleobiology 42 1 143 156 doi 10 1017 pab 2015 42 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teleosauridae amp oldid 224461606