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Die Tabgatsch in chinesischen Quellen Tuoba 拓拔 oder 拓跋 Tuo ba fruher oft T o pa transkribiert waren eine der bedeutendsten Stammeskonfoderationen die nach dem Zusammenbruch des Xiongnu Reiches entstanden waren Tuoba Wei im Osten der Karte zwischen 330 und 555Nachdem sie grosse Teile Nordchinas erobert hatten bezeichnete ihr Name in der Folgezeit bei den Volkern Innerasiens das gesamte China so in der in den Runeninschriften vom Orchon uberlieferten altturkischen Form des Namens Tavġac in byzantinischen Quellen so bei Theophylaktos Simokates Taugast Taygὰst 1 oder bei den Arabern Tamġaǧ 2 Insofern besteht Ahnlichkeit zur Verallgemeinerung des Namens Cathay mit dem Marco Polo China bezeichnete der von den Kitan abgeleitet ist die mit ihrer Liao Dynastie Nordchina beherrschten Die Macht der Tabgatsch erstreckte sich gegen Ende des vierten Jahrhunderts von Shanxi und Hebei bis zum Gelben Fluss Hier grundeten sie die Nordliche Wei Dynastie Die Herrscher der Tabgatsch waren uberwiegend buddhistisch 2 Inhaltsverzeichnis 1 Ethnologisches 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEthnologisches BearbeitenDie Tabgatsch werden im Allgemeinen als eine der Untergruppen der mongolisch dominierten Xianbei bestehend aus Tuoba 拓跋 Tuo ba Yuwen 宇文 Yǔwen Qifu 乞伏 Qǐfu Murong 慕容 Murong und Duan 段氏 Duanshi bezeichnet 3 Wolfram Eberhard gab an dass 60 der Stamme turkisch 35 mongolisch mindestens zwei Stamme Tungusen und ein Stamm indogermanisch waren Der Kernstamm also der Stamm in dessen Hand die politische Macht lag sei turkisch gewesen 4 Annemarie von Gabain kommt ausgehend offenbar von ahnlichem Material zu einem anderen Ergebnis Ein Drittel des uberlieferten Sprachmaterials sei als turkisch erkennbar ein weiteres Drittel als mongoloid ein anderes wiederum undefinierbar sie zieht daraus den Schluss die Sprache der Tabgatsch sei nicht turkisch sondern gemein altaisch gewesen 5 Geschichte BearbeitenUm 260 gelangten die Tabgatsch im Norden von Shanxi nordlich der Grossen Mauer zur Macht 315 grundete Tuoba Yilu 拓拔猗盧 Tuoba Yilu Daiguo 代國 代国 Daiguo das Reich der Tabgatsch mit der Hauptstadt Shengle 盛樂 盛乐 Shengle nordlich des heutigen Hohhot Dieses Reich soll 119 verschiedene Stamme umfasst haben von denen ein Teil noch nomadisch lebte 6 Den Aufstieg der Tabgatsch begrundete Tuoba Gui 拓拔珪 Tuoba Gui 386 409 der dem Murong Clan der Xianbei nacheinander samtliche Stadte wegnahm seinem Volk eine feste Hauptstadt am Rand der Steppe im Norden von Shanxi bei Pingcheng der heutigen Stadt Datong zuwies sich selbst zum Kaiser ausrief und die Nordliche Wei Dynastie 北魏 Bei Wei begrundete 7 Dieses Wei Reich erstreckte sich uber Nordchina uber den Osten der heutigen Provinzen Gansu und Qinghai ferner das heutige Autonome Gebiet Ningxia der Hui bis zum Gelben Meer Die 20 Herrscher der Tabgatsch herrschten 170 Jahre lang uber Nordchina Wahrend dieser Zeit nahmen die Wei chinesische Sitten an und wurden so sinisiert Doch mit dem stetigen Zuzug von Han Chinesen in das Herrschaftsgebiet der Tabgatsch veranderte sich die Situation Die herrschende Klasse verarmte langsam und ab 530 begannen burgerkriegsahnliche Zustande die von den benachbarten Gokturken ausgenutzt wurden Schliesslich zerfiel das Reich in zwei Teilreiche die untereinander verfeindet waren und von zwei Generalen geleitet wurden Die Ostlichen Wei 東魏 东魏 Dōng Wei und die Westlichen Wei 西魏 Xi Wei Ihnen folgten die Nordliche Qi Dynastie 北齊 北齐 Bei Qi sie umfasste den Osten des einstigen Wei Reiches wahrend die Nordliche Zhou Dynastie 北周 Bei Zhōu den Westen umfasste Nach 580 ging das Reich der Tabgatsch unter und sein Gebietsstand wurde der Sui Dynastie einverleibt Die Herrschaftszeit der Tabgatsch wird im Allgemeinen in drei Phasen eingeteilt die Zeit der Nordlichen Wei 386 534 535 auch als Wei Dynastie bezeichnet 7 die Zeit der ostlichen Dong Wei 534 550 und der westlichen Xi Wei 535 554 Diese entstanden 534 35 als das Reich zwischen zwei rivalisierenden Armeen aufgeteilt wurde 7 die Zeit der Nordlichen Qi Dynastie 550 577 und der nordlichen Bei Zhōu Dynastie 557 581 Daher ist auch die Bezeichnung Tuoba Wei 拓跋魏 Tuoba Wei fur die Zeitspanne der Tabgatsch ublich geworden Literatur BearbeitenWolfram Eberhard Das Toba Reich Nordchinas Eine soziologische Untersuchung E J Brill Leiden 1949 OCLC 883933 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Shing Muller Die Graber der Nordlichen Wei Zeit 386 534 Band 1 3 Munchen 2000 OCLC 644740174 Shing Muller The nomads of the fifth century The Tuoba Xianbei In Annette L Juliano Judith A Lerner Hrsg Nomads traders and holy men along China s Silk Road Silk Road studies Nr 7 Brepols Turnhout 2002 ISBN 2 503 52178 9 S 33 44 Dorothy C Wong The origins of Buddhist steles under the Northern Wei In Chinese Steles Pre Buddhist and Buddhist Use of a Symbolic Form University of Hawaii Press Honolulu 2004 ISBN 0 8248 2783 X S 43 ff JSTOR j ctt6wqsbp eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mark Lewis China between empires The northern and southern dynasties History of imperial China Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Mass 2009 ISBN 978 0 674 04015 1 Charles Holcombe The Xianbei in Chinese history In Early Medieval China Band 19 Nr 1 2013 ISSN 1529 9104 S 1 38 besonders S 11 ff Abschnitt The Tuoba Xianbei doi 10 1179 1529910413Z 0000000006 Chang Chun Yu Li Xie Xiao Lei Zhang Hui Zhou Hong Zhu Genetic analyses on the affinities between Tuoba Xianbei and Xiongnu populations In Yi Chuan Band 29 Nr 10 29 Oktober 2007 ISSN 0253 9772 S 1223 1229 PMID 17905712 Einzelnachweise Bearbeiten George Coedes Texts of Greek and Latin authors on the Far East Band 1 Texts and translations Turnhout 2010 ISBN 978 2 503 53366 7 S 135 a b Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Darmstadt 1992 S 11 The Tuoba Xianbei and the Northern Wei Dynasty auf depts washington edu abgerufen am 30 August 2016 Wolfram Eberhard Der Prozess der Staatenbildung bei mittelasiatischen Nomadenvolkern in derselbe China und seine westlichen Nachbarn Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1978 ISBN 3 534 06483 6 S 267 271 S 268 erstmals veroffentlicht in Forschungen und Fortschritte Bd 25 1949 Nr 5 6 S 52 54 Annemarie von Gabain Uber die Ahnen der Turkvolker Betrachtungen zu Franz Altheim Literatur und Gesellschaft im ausgehenden Altertum In Mitteilungen des Instituts fur Orientforschung Bd 1 1953 S 474 479 S 475 476 Tabgac 385 550 PDF auf zentralasienforschung de abgerufen am 30 August 2016 a b c Wei dynasty Chinese history 386 534 535 In Encyclopaedia Britannica britannica com abgerufen am 30 August 2016 Normdaten Sachbegriff GND 4288627 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tabgatsch amp oldid 226585081