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Das Unternehmen Stromeyer war in der Textilindustrie tatig Stromeyer Konstruktion Bedachung des Olympiastadions in MunchenStromeyer Uberdachung bei der Konzertmuschel im Stadtgarten KonstanzBleiche und Wasserturm der ehemaligen Fabrik in Stromeyersdorf in KonstanzNotgeldschein uber 1 Million Mark 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Neuwerk eG 2 Produkte und Projekte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLudwig Stromeyer und Julius Landauer grundeten am 16 April 1872 in Romanshorn im Schweizer Kanton Thurgau die Zeltfabrik Landauer amp Stromeyer 1873 wurde das Unternehmen nach Konstanz in die Munzgasse verlegt um auch auf dem deutschen Markt prasent zu sein Zudem wurde an der Konstanzer Gasanstalt auf einem 4000 m grossen Gelande wasserdichte Stoffe produziert und gefarbt Hauptabnehmer dieser Stoffe waren die Eisenbahnen und das Militar 1878 stieg das Unternehmen in die Herstellung grosser Zirkuszelte ein und eroffnete eine Weberei in Weiler im Allgau Im gleichen Jahr verliess Mitgrunder Landauer das Unternehmen aber erst drei Jahre spater wurde der Unternehmensname Firma in L Stromeyer amp Co geandert 1885 wurde am Seerhein in Konstanz ein 150 000 m grosses Gelande aufgekauft und eine Fabrik gebaut die Namensgeber fur das Viertel Stromeyersdorf war In der Folgezeit entstanden Zweigbetriebe in Hufingen Kreuzlingen Mannheim Markdorf und Uberlingen 1 Um die Jahrhundertwende arbeiteten rund 100 Mitarbeiter in Konstanz 1910 zerstorte ein Brand Teile der Fabrik beim Wiederaufbau und der Erweiterung wurde der heute unter Denkmalschutz stehende Wasserturm fur die Brauch und Loschwasserversorgung errichtet Die das Firmengelande von Stromeyersdorf bis zuletzt pragende bauliche Gestaltung entstand zwischen 1905 und 1925 Mit Philipp Jakob Manz 1861 1936 hatte das Unternehmen einen der fuhrenden Industriearchitekten dafur gewonnen Zwischen dem 22 August 1923 und dem 15 Januar 1924 gab das Unternehmen rund 57 000 Notgeldscheine in Werten von 100 000 bis 20 Milliarden Mark aus Die gute Auftragslage machte es moglich dass 1929 insgesamt 800 Menschen fur Stromeyer arbeiteten Insbesondere die Aufrustung der Wehrmacht brachte weiteren Schwung in das Geschaft Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs demontierten die franzosischen Besatzer einen Teil des Maschinenparks Das Wirtschaftswunder brachte Stromeyer gute Geschafte und renommierte Projekte Unter anderem waren die Mitarbeiter wahrend der Olympischen Sommerspiele 1972 fur die Textilbauten verantwortlich Neben neuartigen grossformatigen Segeltuchkonstruktionen platzierte sich das Unternehmen mit pneumatisch aufspannbaren Sport und Industriehallen am Markt Umso unerwarteter war 1973 die Konkursanmeldung Das Verfahren dauerte uber acht Jahre und war das bis dahin langste Verfahren der Bundesrepublik Die Produktion in Deutschland lief noch bis Ende 1984 weiter Die endgultige Liquidierung kam 1986 Als Auskopplung machte die in Radolfzell ansassige Stromeyer Innovation GmbH bis 1990 weiter Dann erwarb des ebenfalls im Textil und Campinggeschaft tatige Unternehmen Mehler diese Firma Mehler vertrieb nun das Zeltgeschaft unter dem Namen Mehler Stromeyer Camping GmbH Das Ende dieser Firma in Radolfzell folgte im Jahr 2000 wobei die Sparte fur Schwarzzelte der deutschen Pfadfinder und Jugendbewegung aufgegeben wurde Ehemalige Stromeyer Mitarbeiter grundeten daraufhin in Radolfzell das Unternehmen Tortuga das bis heute Campingzelte sowie die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg begonnene Stromeyer Produktion von Schwarzzelten unter neuem Namen fortsetzt Im Jahr 1998 Jahre erwarb Mehler das 1908 gegrundete tschechische Unternehmen Technolen technicky textil s r o aus Lomnice nad Popelkou Dort liess Mehler Zelte unter der Marke Stromeyer vertreiben Stromeyer ist inzwischen eine Herstellermarke von Technolen heute immer noch eine Tochterfirma von Mehler Da die Aktienmehrheit bei Mehler 1997 98 von der Beteiligungsgesellschaft KAP AG ubernommen wurde gehort auch Technolen zu diesem Konsortium Der Neuanfang von Technolen und des ebenfalls tschechischen Textilherstellers Texlen im Jahr 2007 wieder mit Schwarzzelten unter dem Namen Stromeyer in Deutschland Fuss zu fassen wurde von der Protect GmbH aus Essen begleitet Diese Unternehmung war nicht von Erfolg gekront daher wurde die Sparte Pfadfinder und Jugendbewegung nach 2009 wieder aufgegeben Neuwerk eG Bearbeiten Nach dem Konkurs stand das Fabrikgelande in Konstanz kurzzeitig leer Zwischenzeitlich gehorte das Gelande dem Bundesvermogensamt Im Jahr 2000 kaufte die Genossenschaft Neuwerk das hundert Jahre alte Gebaudes der ehemaligen Stromeyer Zeltfabrik Es wurde bis 2005 grundlegend saniert und erweitert Heute vereinen sich auf rund 9000 m Flache Gewerbe Handwerk Hobby Kunst und Kultur unter einem Dach Produkte und Projekte BearbeitenZu den Produkten von Stromeyer zahlten Zelte besonders Zirkuszelte Uberdachungen Planen und Markisen Decken Kleidung Rucksacke sowie die konstruktive Planung von Grosszeltprojekten Bekannte Grosszeltprojekte waren das 1912 fur das Sangerbundfest in Nurnberg erstellte 20 000 Personen fassende Grosszelt im Jahr 1967 der Deutsche Pavillon der EXPO Montreal 1967 bis 1972 mit Frei Otto die konstruktive Planung fur die Bedachung des Olympiastadions in Munchen 1970 das Zeltdach des Naturtheaters Luisenburgbuhne in Wunsiedel sowie 1975 das in Uganda erstellte Rundzelt mit 40 Meter Durchmesser als Zeltkirche Weblinks Bearbeiten Ludwig Stromeyer Eine Konstanzer Karriere erschienen bei Warndorf Konzept Text amp PR am 2 11 09 Internetprasenz Stromeyer Hallen Internetprasenz Stromeyer Planen Website der Neuwerk GenossenschaftEinzelnachweise Bearbeiten Dr Jens Uwe Rixen Notgeldausgaben im badischen Bodenseegebiet 1914 1948 Abschnitt 12 Konstanz L Stromeyer und Co In HEGAU Band 41 42 Singen Hohentwiel September 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stromeyer Unternehmen amp oldid 238382755