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Die evangelische Stiftskirche Frose ist eine romanische Kirche im Ortsteil Frose der Gemeinde Seeland in Sachsen Anhalt Sie gehort zur Evangelischen Kirchengemeinde Frose im Kirchenkreis Ballenstedt der Evangelischen Landeskirche Anhalts und besitzt das Patrozinium St Cyriakus Die Stiftskirche Frose ist eine Station der Strasse der Romanik Stiftskirche St Cyriakus Frose Westansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Varia 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im 9 Jahrhundert wurde in Frose moglicherweise ein Kloster oder Stift durch Konig Ludwig den Deutschen gegrundet 1 936 wurde Vrosa in einer Urkunde von Konig Otto I wieder genannt 2 und 950 an Markgraf Gero ubergeben Dieser wandelte es um 960 61 in ein Kanonissenstift um und gliederte es als Propstei in sein neugegrundetes Stift Gernrode ein Damit verlor es seine formale Selbststandigkeit 1446 wurde ein grosses Feuchtgebiet nordlich von Frose durch den Halberstadter Bischof mit Wasser gefullt wodurch der Propstei grossere Flachen von Landbesitz verloren gingen Nach uber 50 jahrigem Rechtsstreit verzichtete Frose letztendlich auf seine Anspruche 1511 verliessen die letzten beiden Stiftsdamen die Propstei 1515 und 1516 war Thomas Muntzer Propst in Frose Mit der Einfuhrung der Reformation 1544 wurde die ehemalige Stiftskirche in eine evangelische Pfarrkirche umgewandelt Baugeschichte Bearbeiten nbsp Chor mit SandsteinkanzelDie Stiftskirche wurde anstelle eines durch Grabungen nachgewiesenen Grundungsbaus um 1170 als flachgedeckte Basilika mit sachsischem Stutzenwechsel errichtet Sie besitzt einen zweiturmigen Westbau und halbkreisformige Apsiden an den Querschiffarmen und am Chor Im 13 Jahrhundert wurden Veranderungen am Westbau und am Chor vorgenommen Nach Beschadigungen erfolgten im 18 Jahrhundert Wiederherstellungsarbeiten dabei wurden die Querschiffarme zu Seitenschiffsteilen verandert und die Nebenapsiden abgerissen Der Obergaden erhielt rechteckige Fenster Bei einer im 19 Jahrhundert vorgenommenen Restaurierung wurden die Seitenschiffe neu aufgebaut und die Nebenapsiden erganzt Seit 1991 erfolgten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten Architektur Bearbeiten nbsp Altarfenster nbsp Blick zur Empore im WestbauDie gedrungenen Saulen im Langhaus stehen auf hohen Basen Sechs der acht Saulenkapitelle sind als Wurfelkapitelle ausgebildet Die Kapitelle der Sudseite zeigen profilierte Schilde auf denen der Nordseite befinden sich feingezeichnete Palmetten Weitere zwei Palmettenkapitelle der Nordseite wirken starr und blockhaft Die Kampferplatten sind teils mit Kehlprofilen ausgebildet teils auch wulstformig mit Schachbrettmuster Auf dem Kampfer der letzten ostlichen Saule auf der Nordseite befindet sich ein Palmettenfries der bis zur folgenden Pfeilervorlage fortgesetzt ist Die Arkadenzone wird durch eine profilierte Leiste aus Rundstab und Platte abgeschlossen Der streng und blockhaft wirkende Westbau besitzt keinen Eingang Zwischen den Turmen liegt im Erdgeschoss eine mit zwei Kreuzgratgewolben gedeckte Halle die ursprunglich zum Schiff geoffnet war daruber liegt eine tonnengewolbte Empore mit Offnungen zum Mittelschiff die durch eingestellte Saulchen und Blendbogen reich gegliedert sind Aussen am Glockengeschoss des Zwischenbaus befinden sich je drei zweigeteilte rundbogige Schalloffnungen deren eingestellte Saulchen bereits fruhgotische Formen zeigen wie auch die der Arkaden in den Turmobergeschossen Ausstattung BearbeitenDie einheitlich neuromanische Ausstattung wurde 1892 geschaffen Zur Ausstattung gehoren der Altar eine Kanzel ein Taufstein und Glasmalereien Die Orgel des Orgelbauers Ernst Rover aus dem Jahr 1900 ist seit 2007 ausgelagert 3 Seitdem sind die Emporenoffnungen im Turm wieder sichtbar Varia BearbeitenDie Kirche wurde als Kirche des Monats Dezember 2020 der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmaler in Deutschland Stiftung KiBa ausgewahlt 4 5 Die Stiftskirche St Cyriakus Frose gewann bei der Wahl zur Kirche des Jahres 2020 der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmaler in Deutschland Stiftung KiBa den zweiten Preis 6 sie erhielt bei der Abstimmung 2 187 Stimmen 7 Literatur BearbeitenRudiger Kempe Kurt Engmann Die Stiftskirche Frose St Stephanus St Sebastian St Cyriacus hrsg von ARGE 1075 anlasslich der 1075 Jahrfeier im Jahr 2011 Frose 2011 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 226 227 Horst Scholke Romanische Architektur am Harz E A Seemann Verlag Leipzig 1987 ISBN 3 363 00064 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche St Cyriakus Frose Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kanonissenstift Frose GSN 264 in Germania Sacra http klosterdatenbank germania sacra de gsn 264 Website der Kirchengemeinde Frose Die Stiftskirche Frose in 130 BildernEinzelnachweise Bearbeiten Abschrift einer undatierten Urkunde angeblich von Konig Ludwig deutsche Ubersetzung in Gerlinde Schlenker Das Kloster Ballenstedt Hauskloster der fruhen Grafen von Anhalt In Harz Zeitschrift Lukas Verlag Berlin 2012 S 24 Anm 7 Fur die Grundung des Stifts Quedlinburg wurden 24 familias horiger Slawen aus Vrosa zugesichert in Theodor Sickel Hrsg Diplomata 12 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Hannover 1879 S 89 90 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Nr 1 Webseite der Evangelischen Kirchengemeinde Frose Abgerufen am 4 Juli 2017 https www stiftung kiba de kirche des monats ein stuck romanik wird saniert 4511 php abgerufen am 28 Mai 2021 https www ekd de kirche des monats dezember 2020 61393 htm abgerufen am 28 Mai 2021 abgerufen am 28 Mai 2021 Angela Stoye Kleine Gemeinde grosse Aufgabe in Glaube und Heimat Nr 22 30 Mai 2021 Seite 9Normdaten Geografikum GND 4361938 1 lobid OGND AKS VIAF 247361841 51 795805 11 379894 Koordinaten 51 47 44 9 N 11 22 47 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche St Cyriakus Frose amp oldid 238393064