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Stevia rebaudiana auch Susskraut Sussblatt Honigkresse oder Honigkraut genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Stevien Stevia innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Sie wird schon seit Jahrhunderten wegen ihrer starken Susskraft als Sussstoff Stevia verwendet Im November 2011 wurden die hauptsachlich aus Steviosid bestehenden Steviolglycoside durch die Europaische Kommission formell als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen 1 Zuvor wurde im April 2010 von der Europaischen Behorde fur Lebensmittelsicherheit eine positive Bewertung zur Sicherheit von Steviolglycosiden veroffentlicht 2 welcher ein gemeinsamer Antrag von Morita Kagaku Kogyo Co Japan Cargill Incorporated USA und der European Stevia Association EUSTAS Spanien vorausgegangen war Stevia rebaudianaStevia rebaudianaSystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus EupatorieaeGattung Stevien Stevia Art Stevia rebaudianaWissenschaftlicher NameStevia rebaudiana Bertoni Bertoni Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Taxonomie 4 Herkunft 5 Geschichte 6 Anbau 7 Verwendung 8 Zulassung als Lebensmittel in Europa 9 Medizinische Bedeutung 9 1 Inhaltsstoffe 9 2 Traditionelle Uberlieferungen 9 3 Positive Eigenschaften 9 4 Debatte um Risiken 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Einzelnachweise 13 WeblinksBeschreibung BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen alle Merkmale sind nur marginal aber die meisten gar nicht beschrieben ist so kein hinreichender Lebewesenartikel Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst nbsp Stangel und gegenstandige Laubblatter nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes mit BlutenkorbchenVegetative Merkmale Bearbeiten Stevia rebaudiana ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 70 bis 100 Zentimetern erreicht Die gegenstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Die einfache Blattspreite ist 2 bis 3 Zentimeter lang 3 Generative Merkmale Bearbeiten In einem trugdoldigen Gesamtblutenstand befinden sich die korbchenformigen Teilblutenstande Die Bluten sind weiss 3 Okologie BearbeitenDie windbestaubte Stevia rebaudiana ist selbststeril Die Keimquote der Samen liegt selbst bei frischen Samen nur bei etwa 13 bis 15 Prozent Stevia rebaudiana keimt nur aus Saatgut welches nicht alter als ein halbes Jahr ist 3 Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte unter dem Namen Basionym Eupatorium rebaudianum 3 Die Neukombination zu Stevia rebaudiana Bertoni Bertoni wurde 1905 durch Mose Bertoni in Anales Ci Parag ser 1 5 3 veroffentlicht Herkunft BearbeitenStevia rebaudiana stammt ursprunglich aus Paraguay in Sudamerika Naturliche Vorkommen Stevia rebaudiana findet man im Hochland des Grenzgebietes zwischen Brasilien und Paraguay zum Beispiel im Departamento Amambay Geschichte BearbeitenSeit Jahrhunderten wird Stevia rebaudiana schon von der indigenen Bevolkerung Brasiliens und Paraguays als Sussstoff und Medizin verwendet Die Guarani Indianer nennen es ka a he ẽ Susskraut und nutzen es um ihren Mate zu sussen 4 Die Europaer lernten Stevia rebaudiana im 16 Jahrhundert kennen als die spanischen Konquistadoren daruber berichteten dass die sudamerikanische Bevolkerung die Blatter einer Pflanze benutze um Krautertee zu sussen Wissenschaftlich untersucht wurde die Pflanze erstmals um 1888 durch den aus dem Tessin nach Paraguay ausgewanderten Botaniker Moises Santiago Bertoni der 1899 auch die erste Beschreibung verfasste 5 Anbau BearbeitenDiese warmeliebende Pflanzenart stammt aus den Subtropen ist nicht frosthart 6 und wird deshalb meist als einjahrige Pflanze kultiviert Stevia ist eine Kurztagspflanze 7 Ohne Frosteinwirkung ist die Pflanze in Paraguay vier bis sechs Jahre lang nutzbar 6 Anderswo mussen Stevia Kulturen aufgrund der fehlenden Frostharte jedes Jahr neu angelegt werden Um die Vegetationszeit zu verlangern werden die Pflanzen dabei aus Samen oder Stecklingen im Treibhaus vorgezogen 8 Geerntet wird zwischen September und Oktober jedoch spatestens vor dem ersten Fruhfrost 6 In Anbauversuchen mit Stevia wurden Ertrage von 1000 kg ha erreicht aus denen 60 kg Steviosid extrahiert werden konnten 3 Bei einer Bestandsdichte von 14 Pflanzen pro Quadratmeter im Folientunnel konnen bei mittlerem Wachstum Blattertrage uber 5 t ha und mit Dungung 7 6 t ha erreicht werden In Deutschland wird seit 1998 an der Universitat in Hohenheim an der Stevia Pflanze geforscht 9 und seit 2002 werden im Rheinland Feldversuche mit Stevia durchgefuhrt 6 Verwendung Bearbeiten nbsp Getrocknete SteviablatterStevia ist eine seit Jahrhunderten bekannte Pflanzenart die auch als ein naturlicher Sussstoff bezeichnet werden kann 10 Ihre Inhaltsstoffe haufig auch Stevioside genannt werden vor allem in Asien als Zuckerersatz zum Sussen von Tees und Nahrungsmitteln verwendet So produzierte Korea schon 1973 Stevia fur den japanischen Markt wo der Sussstoff der Stevia Pflanze inzwischen 40 des Zuckerersatzstoffmarktes ausmacht 11 Im Vergleich zum Rubenzucker sind Stevia Blatter 30 mal und der darin enthaltene sussende Stoff Steviosid ist in reiner Form sogar 150 bis 300 mal susser Dabei enthalt das Blatt nur ein 300stel des physiologischen Brennwerts der susskraftaquivalenten Menge von Haushaltszucker 11 Der Vorteil von Stevia gegenuber dem Sussstoff Aspartam ist dass er auch ausreichend temperaturstabil ist und daher auch zum Backen und Kochen verwendet werden kann 6 In getrocknetem Zustand konnen die Blatter uber Jahre aufbewahrt werden 3 Zulassung als Lebensmittel in Europa BearbeitenNachdem ein Expertengremium der UN im Juni 2008 Sussstoff aus Stevia gesundheitliche Unbedenklichkeit attestiert hat wurden in der Schweiz erste Einzelantrage zur Verwendung von Sussstoff Zusatz aus Stevia bewilligt 9 So wurde Stevia in der Schweiz fur einzelne Produkte wie Schokolade oder Eistee bewilligt 12 Des Weiteren ist Stevia flussig Tabs Pulver in der Schweiz mittlerweile auch in Apotheken und Drogerien seit Marz 2010 selbst in einigen Supermarkten erhaltlich In der EU ist der aus den Steviablattern gewonnene Sussstoff ab dem 2 Dezember 2011 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen 1 Frankreich hatte bereits zuvor als erster EU Staat per Dekret eine vorlaufige Zulassung fur Sussstoffe aus der Pflanze Stevia rebaudiana ausgesprochen 13 Die EU Zulassung sieht fur die verschiedenen Lebensmittel und Getranke Hochstwerte an Steviosid vor Vor der Zulassung bestand bereits ein reger Internethandel mit Steviapraparaten wobei diese um das Verbot bzw die Strafbarkeit zu umgehen z B wegen ihrer gleichzeitigen Anti Karies Wirkung als Zahnpflegemittel deklariert wurden Medizinische Bedeutung BearbeitenInhaltsstoffe Bearbeiten Hauptartikel Stevia Man stellte in den Blattern der Stevia rebaudiana uber 100 pflanzliche Wirkstoffe fest Diese gehoren vor allem zu den Gruppen der Terpene und Flavonoide Die Bestandteile die fur die Susse der Stevia verantwortlich sind wurden 1931 dokumentiert Dabei handelt es sich um acht bis dahin unbekannte Glycoside Der Gehalt an Steviosid in der frischen Pflanze liegt zwischen 3 7 und 4 8 6 In getrocknetem Zustand enthalten die Blatter durchschnittlich 9 Steviosid 14 wobei die Werte je nach Jahr und Kulturmethode zwischen 2 und 22 schwanken Neben Steviosid ist in getrockneten Blattern auch das besser wasserlosliche und um etwa 30 sussere Rebaudiosid A mit 3 8 enthalten 14 Des Weiteren sind noch 0 6 Rebaudiosid C und 0 9 Dulcosid enthalten 14 Traditionelle Uberlieferungen Bearbeiten Von den Guarani und aus brasilianischen und paraguayischen Traditionen wird uberliefert dass Stevia auch als Arznei verwendbar sei Stevia soll herzstarkend wirken ausserdem gegen Ubergewicht Bluthochdruck und Sodbrennen wirksam sein Untersuchungen zur Wirkung von Steviaextrakten auf die Sterilitat bei der Ratte zeigten keine einheitlichen Ergebnisse 15 16 17 Erste Hinweise stammen aus den 1960er Jahren 18 Die Wirkung von Stevia auf die Fertilitat Fruchtbarkeit gilt daher als wissenschaftlich nicht erwiesen und wird kontrovers diskutiert 19 Positive Eigenschaften Bearbeiten In Studien konnten blutdrucksenkende blutzuckersenkende antimikrobielle und gefasserweiternde Eigenschaften beobachtet werden In Japan und Sudamerika wurden keine negativen Wirkungen beobachtet Stevia ist auch fur Diabetiker geeignet und erhoht nicht den Blutzuckerspiegel 11 Sie hat eine plaquehemmende Wirkung und ist darum vorbeugend gegen Karies und damit zahnfreundlich 4 Es wurde keine Abhangigkeit beobachtet Debatte um Risiken Bearbeiten Dem eigentlichen Sussstoff dem Steviosid konnte keine mutagene oder genotoxische Wirkung nachgewiesen werden Die Mutagenitat des Abbauprodukts von Steviosid Steviol ist umstritten In einigen Studien wurden fruchtschadigende und mutagene Wirkungen in Hamstern 20 und Ratten 21 beschrieben ausserdem eine Mutagenitat in vitro Die der WHO vorliegenden Studien bezuglich der Auswirkungen von Steviol in vivo haben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen am Menschen ergeben Im Tierversuch an Ratten Hamstern und Mausen wurde eine akute und subchronische Toxizitat gezeigt 22 die zwar niedrig war aber Zweifel an der Anwendungssicherheit weckt In weiteren Studien an Ratten zeigten sich signifikante Beeintrachtigungen der mannlichen Fruchtbarkeit 18 Kritiker dieser Studien fuhren an dass die Einbussen der Fruchtbarkeit bei Ratten sich auf extrem hohe Dosen an frischen Stevia Blattern von taglich mehr als der Halfte des eigenen Korpergewichts beziehen 23 Untersuchungen in Brasilien und Japan zeigten dass bei einem Konsum von weniger als 38 5 mg Steviosid je kg Korpergewicht und Tag keine Toxizitat zu erwarten ist 3 Siehe auch BearbeitenAztekisches Susskraut Brazzein SussstoffpflanzeLiteratur BearbeitenUdo Kienle Stevia rebaudiana Naturliche Susse im Behordendschungel In journal culinaire Geschmacksbildung Anwendungen Forum Rezensionen Band 5 Edition Vincent Klink Stuttgart 2007 Gebunden ISBN 978 3 927350 86 1 S 59 69 online Text PDF 595 kB A Lavini M Riccardi et al Yield quality and water consumption of Stevia rebaudiana Bertoni grown under different irrigation regimes in southern Italy In Italian Journal of Agronomy 2008 Volume 2 Nr 3 S 135 143 Ingrid und Peter Schonfelder Das Neue Handbuch der Heilpflanzen Botanik Arzneidrogen Wirkstoffe Anwendungen Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12932 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Entscheidung PDF der EU Kommission vom 11 November 2011 EFSA bewertet die Sicherheit von Steviolglycosiden Webnachricht vom 14 April 2010 a b c d e f g W Franke Nutzpflanzenkunde Nutzbare Gewachse der gemassigten Breiten Subtropen und Tropen 6 Auflage G Thieme Verlag Stuttgart u New York 1997 ISBN 3 13 530406 X S 351 a b K Greiner A Weber Der grosse GU Kompass 300 Fragen zu Krautern Grafe Und Unzer 2008 S 204 205 ISBN 3 8338 0965 5 Die Entdeckung der Stevia Pflanze In Stevia Ratgeber PDF Datei 2 9 MB 28 Juli 2012 a b c d e f R Pude Stevia Anbau lohnt sich 300 Mal susser als Zucker und ohne Kalorien In Gemuse Nr 10 Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2005 S 27 28 A D Kinghorn Stevia the genus Stevia CRC Press 2002 ISBN 0 415 26830 3 S 75 C Lankes R Pude Zur Anzucht von Stevia Pflanzen Wie bewurzelt das Susskraut am besten in Gemuse Nr 3 Eugen Ulmer Verlag Stuttgart S 23 26 a b Leonardmair Lembens Schiel Stevia kommt Schweiz fuhrt als erster europaischer Staat vielversprechenden Natur Sussstoff ein Pressemitteilung Universitat Hohenheim 2008 Spiegel Online Lebensmittelriesen starten die Zucker Revolution a b c B Mars The Desktop Guide to Herbal Medicine Band 3 3 Verlag Accessible Publishing Systems PTY 2008 S 187 189 ISBN 1 4429 9369 3 ARD W wie Wissen vom 10 Januar 2010 www konsumo de Stevia Frankreich genehmigt den Natursussstoff Mitteilung vom 12 Oktober 2009 Memento vom 14 Oktober 2009 im Internet Archive a b c J E Brandle et al Stevia rebaudiana Its agricultural biological and chemical properties In Canadian Journal of Plant Science 19 Marz 2011 doi 10 4141 P97 114 M S Melis Effects of chronic administration of Stevia rebaudiana on fertility in rats In Journal of Ethnopharmacology 67 1 November 1999 S 157 61 doi 10 1016 S0378 8741 99 00081 1 R M Oliveira Filho O A Uehara C A Minetti und L B Valle Chronic administration of aqueous extract of Stevia rebaudiana Bert Bertoni in rats endocrine effects In General Pharmacology 20 2 1989 S 187 191 PMID 2785472 V Yodyingyuad und S Bunyawong Effect of stevioside on growth and reproduction In Hum Reprod 6 1 Januar 1991 S 158 165 PMID 1874950 a b Gladys Mazzei Planas and Joseph Kuc Contraceptive Properties of Stevia rebaudiana Science 1968 Nov 29 162 3857 1007 doi 10 1126 science 162 3857 1007 S Bohm Etablierung von in vitro Methoden zur Bestimmung des endokrinen Potentials von Fremdstoffen Dissertation der Technischen Universitat Kaiserslautern 2002 Online Datei Wasuntarawat C P Temcharoen C Toskulkao P Mungkornkarn M Suttajit and T Glusukon Developmental toxicity of steviol a metabolite of stevioside in the hamster Drug and Chemical Toxicology 21 207 222 1998 doi 10 3109 01480549809011648 Oliveira Filho R M O A Uehara C A Minetti and L B Valle Chronic administration of aqueous extract of Stevia rebaudiana Bert Bertoni in rats endocrine effects General Pharmacology 20 2 187 191 1989 PMID 2785472 Medon P J J M Pezzuto J M Hovanec Brown N P Nanayakkara D D Soejarto S K Kamath and A D Kinghorn Safety assessment of some Stevia rebaudiana sweet principles Fed Proc Federation Proceedings 41 1568 1982 Abstract Federation of American Societies for Experimental Biology Abstracts of Papers 66th Annual Meeting New Orleans Louisiana 3sat nano Sussstoff Kraut Stevia rebaudiana macht heimischen Zuckerruben Konkurrenz Memento des Originals vom 6 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www 3sat de 19 August 2005Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stevia rebaudiana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scientific Committee on Food SCF der EU Kommission Verwendung von Steviosiden als Sussstoffe Memento vom 25 April 2006 im Internet Archive PDF Scientific Committee on Food SCF der EU Kommission Verwendung von Stevia rebaudiana Bertoni Pflanzen und Blattern Memento vom 31 Dezember 2005 im Internet Archive PDF Weltgesundheitsorganisation WHO Evaluation of certain food additives PDF 1 MB Weltgesundheitsorganisation WHO Safety evaluation of certain food additives PDF 18 MB European Stevia Association EUSTAS Honigblatt Stevia rebaudiana Bertoni Asteraceae Stevia Dossier in Die Zeit 2008 Nr 47 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stevia rebaudiana amp oldid 220912763