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Steviol ist ein naturlich vorkommendes chirales Diterpen aus der Gruppe der Kaurane bzw Kaurene Man findet es in den Blattern der sudamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana in Form diverser Glycoside Steviosid Die Glycoside haben einen stark sussen Geschmack Im Gegensatz zum stark sussen Steviosid ist Steviol geschmacklos 1 StrukturformelAllgemeinesName SteviolAndere Namen 13 Hydroxykaur 16 en 18 saureSummenformel C20H30O3Kurzbeschreibung kristalliner Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 471 80 7PubChem 452967ChemSpider 398979Wikidata Q426852EigenschaftenMolare Masse 318 45 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 215 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 3 1 Physikalische Eigenschaften 3 2 Chemische Eigenschaften 4 Biologische Bedeutung 4 1 Toxizitat 5 Nachweis 6 EinzelnachweiseVorkommen Bearbeiten nbsp Susskraut Stevia rebaudiana Steviol kommt in Form seiner Glycoside in Stevia vor Aus 1 kg der getrockneten Droge lassen sich bis zu 60 g Glycoside extrahieren Gewinnung und Darstellung BearbeitenSteviol kann aus den Glycosiden durch eine enzymatische Hydrolyse mit dem Enzym Diastase gewonnen werden Die saurekatalysierte Hydrolyse scheitert da Steviol sich dabei in Isosteviol umlagert Eigenschaften BearbeitenPhysikalische Eigenschaften Bearbeiten Der optische Drehwert a D betragt 65 CHCl3 1 Chemische Eigenschaften Bearbeiten Steviol ist bis 200 C temperaturbestandig Biologische Bedeutung BearbeitenSteviol ist strukturell verwandt mit Gibberellinen Entsprechend wirkt es schwach wuchsfordernd Eine Mutante des Pilzes Gibberella fujikuroi wandelt Steviol um in 13 Hydroxygibberellin 3 Steviol inhibiert die oxidative Phosphorylierung in Rattenmitochondrien und wirkt als Repellent gegen die Blattlaus Schizapis graminum 4 5 Steviol unterdruckt den Glukosestoffwechsel und die Translationsinitiation in Bauchspeicheldrusenkrebszellen Es hemmt auch die Glukoseaufnahme und Laktatproduktion in Bauchspeicheldrusenkrebszellen AsPC1 und HPAF II wirksam Das tumorigene und metastatische Potenzial menschlicher Bauchspeicheldrusenkrebszellen wird vermindert indem Steviol Apoptose und Zellzyklusstillstand in der G1 M Phase induziert Die metabolische Verschiebung durch Steviol wurde durch die Unterdruckung der Phosphorylierung von mTOR und Translationsinitiationsproteinen 4E BP1 eIF4e eIF4B und eIF4G vermittelt Insgesamt deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin dass Steviol den Glukosestoffwechsel und die Translationsinitiation in Bauchspeicheldrusenkrebszellen wirksam unterdrucken kann um deren Aggressivitat zu verringern Bauchspeicheldrusenkrebszellen sind hochgradig stoffwechselaktiv und typischerweise auf einen abnormen Glukosestoffwechsel umprogrammiert daher sprechen sie schlecht auf therapeutische Massnahmen an 6 Toxizitat Bearbeiten Ames Test S9 Aktivierung Chromosomenaberrationstest Mikrokerntest und HPRT Test In in vitro Studien erwies sich Steviol als schwach mutagen und genotoxisch 7 8 9 Die Wirkung wird Metaboliten des Steviols wie dem 15 Oxosteviol zugeschrieben Aufgrund fehlender Daten sind Steviol Glycoside in Nordamerika bisher nicht als Sussstoff zugelassen Nachweis BearbeitenSteviol ist per HPLC analysierbar 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Eintrag zu Steviol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 29 Dezember 2014 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden John R Bearder Valerie M Frydman Paul Gaskin Jake MacMillan Colin M Wels Bernard O Phinney Fungal products Part XVI Conversion of isosteviol and steviol acetate into gibberellin analogues by mutant B1 41a of Gibberella fujikuroi and the preparation of 3H gibberellin A20 In J Chem Soc Perkin Trans 1 1976 S 173 174 doi 10 1039 P19760000173 P V Vignais et al Effects of atractyligenin and its structural analogues on oxidative phosphorylation and on the translocation of adenine nucleotides in mitochondria In Biochim Biophys Acta 1966 Jun 15 118 3 S 465 483 PMID 4226320 N P Nanayakkara et al Characterization and feeding deterrent effects on the aphid Schizaphis graminum of some derivatives of the sweet compounds stevioside and rebaudioside A In J Nat Prod 1987 May Jun 50 3 S 434 441 PMID 3668559 Sonam Kumari et al Steviol Represses Glucose Metabolism and Translation Initiation in Pancreatic Cancer Cells In Biomedicines 2021 9 12 1814 doi 10 3390 biomedicines9121814 P J Medon et al Safety assessment of some Stevia rebaudiana sweet principles In Fed Proc 1982 41 S 1568 M Suttajit et al Mutagenicity and human chromosomal effect of stevioside a sweetener from Stevia rebaudiana Bertoni In Environ Health Perspect 1993 Oct 101 Suppl 3 S 53 56 PMID 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