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Der Steinsperling Petronia petronia ist eine Vogelart aus der Familie der Sperlinge Er kommt im Suden Eurasiens sowie im Norden Afrikas vor SteinsperlingSteinsperling Petronia petronia SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Sperlinge Passeridae Gattung PetroniaArt SteinsperlingWissenschaftlicher Name der GattungPetroniaKaup 1829Wissenschaftlicher Name der ArtPetronia petronia Linnaeus 1766 SteinsperlingeEs handelt sich um einen kompakt gebauten Sperling mit einem im Verhaltnis zum Korper grossen Kopf und einem kraftigen Schnabel Er unterscheidet sich von den Weibchen des Haussperlings und des Weidensperlings durch den gestreiften Kopf und den Schwanz der in einer kurzen weissen Spitze endet Auch die Brust sowie die Flanken sind gestreift jedoch ist dieses Merkmal besonders bei Feldbeobachtungen haufig nicht deutlich erkennbar Der Steinsperling weist ausserdem gewohnlich an der unteren Kehle einen gelben Fleck auf Dieser ist jedoch kurz vor der Mauser bei einigen Individuen nicht mehr auszumachen und fehlt bei noch nicht geschlechtsreifen Vogeln 1 Die IUCN stuft den Steinsperling als nicht gefahrdet least concern ein Er ist nach momentaner Systematik 2019 der einzige Vertreter der Gattung Petronia Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenDer Steinsperling erreicht eine Korperlange von 14 0 bis 15 5 Zentimetern Es besteht kein auffalliger Sexualdimorphismus allerdings ist bei den Weibchen der gelbe Kehlfleck gewohnlich etwas kleiner und etwas blasser Steinsperlinge weisen in der Mitte der Kopfoberseite einen graubraunen Streifen auf der am Schnabelende beginnt uber die Stirn verlauft sich am Oberkopf etwas verbreitert und im Nacken auslauft Uber dem Auge verlauft an jeder Kopfseite ein dunkelbrauner Streif der gleichfalls im Nacken endet Die Wangen die Ohrdecken und die Nackenseiten sind hell graubraun Der Nacken ist graubraun der Mantel ist graubraun und dunkelbraun gestreift Der Rucken der Burzel und die Oberschwanzdecken sind graubraun Die Steuerfedern sind gleichfalls graubraun und weisen am Ende der Innenfahne jeweils einen kleinen weissen Fleck auf der bei den mittleren Steuerfedern am grossten ist Das Kinn und die Zone bis zur Mitte der oberen Kehle sind blass graubraun In der Mitte des unteren Kehlbereichs findet sich ein zitronengelber Fleck Die ubrige Korperoberseite ist blass graubraun die Brust und die Flanken weisen unscharf graubraune Streifen auf Der Schnabel ist auf der Oberseite braun die Schnabelunterseite ist gelblich mit einer dunkelbraunen Spitze Die Augen sind blass graubraun Die Beine sind hell fleischfarben bis hell hornfarben Fruher wurden die Arten der Gattung Gymnoris ebenfalls in die Gattung der Steinsperlinge Petronia eingeordnet da auch diese einen gelben Kehlfleck besitzt Molekulargenetische Untersuchungen weisen darauf hin dass es sich dabei um eine rein ausserliche Ahnlichkeit handelt 2 3 Verbreitung BearbeitenSteinsperlinge kommen auf Madeira auf den Kanarischen Inseln in Sudeuropa sowie vom Nordwesten Afrikas in ostlicher Richtung uber den Nahen Osten und den Aralsee bis zum Nordwesten Indiens dem Westen der Mongolei dem Westen der Mandschurei und dem Norden von Sechuan vor Als Irrgast erreichen sie gelegentlich Grossbritannien Polen die Azoren Malta Zypern und Israel 1 Der Steinsperling ist mittlerweile in Mitteleuropa ausgestorben und in seiner derzeitigen europaischen Verbreitung auf Sudeuropa beschrankt 4 Die letzten mitteleuropaischen Brutvorkommen erloschen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts ein Wiederansiedlungsversuch in Rheinland Pfalz in den Jahren 1959 und 1960 scheiterte 5 Irrgaste erreichen jedoch gelegentlich noch Polen 6 Als Ursache des Verschwindens des Steinsperlings gelten neben menschlicher Nachstellung und einer zunehmenden Nistplatzkonkurrenz mit Star und Haussperling auch kuhlere feuchtere Sommer Die prognostizierte Klimaerwarmung fuhrte bisher nicht zu einer Wiederbesiedlung der vormaligen mitteleuropaischen Brutgebiete Es wird aber erwartet dass bis zum Ende des 21 Jahrhunderts der Steinsperling wieder an der niederlandischen und belgischen Kuste brutet 7 Lebensraum BearbeitenDie Steinsperlinge leben vorwiegend in baumlosen Hugellandschaften mit sparlichem Grasbewuchs und Felsen und Erdabbruchen sowie Felsenklippen Sie besiedeln ausserdem Dorfer mit alten Bauten Ruinen nicht mehr bewohnte Gebaude Brunnenanlagen und Steinmauern alpine Matten strauchbestandene Uferregionen sowie offene Waldrander sofern diese Baume mit Baumhohlen aufweisen Lebensweise BearbeitenSteinsperlinge sind ausserhalb der Fortpflanzungszeit sozial lebende Vogel die kleine Schwarme von 30 bis 50 Individuen bilden Eher selten sind auch Schwarme mit bis zu 100 oder 200 Individuen zu beobachten 8 Im Winterhalbjahr sind sie haufig auch mit Haussperlingen und Ammern vergesellschaftet Steinsperlinge ernahren sich ganzjahrig von Samen im Fruhjahr auch von Wirbellosen und im Herbst von Beeren Ihre Nahrung finden sie fast ausschliesslich am Boden Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Gelege eines SteinsperlingsDiese Sperlingsart gehort zu den Hohlenbrutern und bevorzugt Mauerlocher Mehlschwalbennester Erdlocher und manchmal auch hohle Baume Gewohnlich brutet der Steinsperling in kleinen lockeren Kolonien seltener auch einzelgangerisch Er geht sowohl monogame als auch polygyne Beziehungen ein Bei letzteren nisten zwei bis drei Weibchen in unmittelbarer Nahe zueinander Die Nester unterschiedlicher Paare sind meist 10 bis 15 Meter voneinander entfernt Das Mannchen verhalt sich territorial und verteidigt die unmittelbare Nistumgebung Meist ziehen Steinsperlinge zwei Bruten im Jahr gross 8 Das Gelege umfasst zwischen vier und acht Eier Diese weisen eine glatte glanzende Oberflache auf Die Eierschalen sind schmutzig weiss mit dunkelgrauen rotbraunen und schwarzbraunen Flecken und Kleckseln Es brutet vermutlich ausschliesslich das Weibchen Die Nestlinge werden von beiden Elternvogeln versorgt Die Nestlingszeit betragt maximal 21 Tage die meisten Nestlinge werden an ihrem 18 oder 19 Lebenstag flugge 8 Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Band 2 Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 648 0 Einhard Bezzel Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1996 ISBN 3 405 14736 0 C Hilary Fry und Stuart Keith Hrsg The Birds of Africa Volume VII Christopher Helm London 2004 ISBN 0 7136 6531 9 Brian Huntley Rhys E Green Yvonne C Collingham Stephen G Willis A Climatic Atlas of European Breeding Birds Durham University The RSPB and Lynx Editions Barcelona 2007 ISBN 978 84 96553 14 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinsperling Petronia petronia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Petronia petronia in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Steinsperling Petronia petronia auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Petronia petronia Steinsperling bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Fry S 47 T D Price D M Hooper C D Buchanan U S Johansson D T Tietze P Alstrom U Olsson M Ghosh Harihar F Ishtiaq S K Gupta J Martens B Harr P Singh und D Mohan Niche filling slows the diversification of Himalayan songbirds In Nature Band 509 2014 S 222 225 J M Fjeldsa M Irestedt P G P Ericson und D Zuccon The Cinnamon Ibon Hypocryptadius cinnamomeus is a forest canopy sparrow In Ibis Band 152 2010 S 747 760 Bezzel S 40 Bauer et al Band 2 S 461 C Hilary Fry und Stuart Keith Hrsg The Birds of Africa Volume VII Christopher Helm London 2004 ISBN 0 7136 6531 9 S 47 Huntley et al S 427 a b c Fry et al S 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinsperling amp oldid 236705123