www.wikidata.de-de.nina.az
Die Steinerne Jungfrau alternativ auch Dolauer Jungfrau Heidenstein oder Langer Stein genannt ist ein vorgeschichtlicher Menhir in Dolau einem Stadtteil von Halle Saale in Sachsen Anhalt Mit einer Hohe von ca 5 5 m ist sie nach dem Gollenstein bei Blieskastel im Saarland der zweitgrosste Menhir Mitteleuropas Die Steinerne Jungfrau ist im ortlichen Denkmalverzeichnis als Bodendenkmal eingetragen 1 Steinerne Jungfrau Dolauer Jungfrau Heidenstein Langer SteinDer Menhir Steinerne Jungfrau in Halle Dolau Der Menhir Steinerne Jungfrau in Halle DolauSteinerne Jungfrau Sachsen Anhalt Koordinaten 51 31 9 N 11 52 46 O 51 519167 11 879444 Koordinaten 51 31 9 N 11 52 46 OOrt Halle Saale Sachsen Anhalt Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Der Menhir in Brauchtum und Sagen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Stein befindet sich am nordlichen Ortsrand von Dolau am leicht abfallenden Sudosthang einer Gelandeerhebung Er ist uber den von der Neuragoczystrasse abzweigenden Jungfrauenweg erreichbar und mit einer Informationstafel versehen In unmittelbarer Nahe des Steins befindet sich die Kleingartenanlage Steinerne Jungfrau die nach dem Menhir benannt ist In der naheren Umgebung gibt es zahlreiche weitere vorgeschichtliche Fundorte Sudostlich in der Dolauer Heide befinden sich 36 Grabhugel eine jungsteinzeitliche Siedlung auf der Bischofswiese sowie die Steinkiste am Waldkater 3 km nordostlich befindet sich der Menhir von Morl Ostnordostlich bei Morl und nordlich bei Brachwitz liegen weitere Grabhugel Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Steinerne Jungfrau mit herabgesturzten Bruchstucken im VordergrundDer Menhir besteht aus grauweissem Braunkohlenquarzit der durch Verschmutzung grosstenteils dunkelgrau bis schwarz verfarbt ist Er hat einen etwa C formigen Querschnitt und eine stark zerkluftete Oberflache Zudem geht ein deutlich sichtbarer Riss durch den Stein 2 Seine Breite betragt 2 6 m und seine Tiefe 1 55 m 3 Zur Hohe existieren unterschiedliche Angaben Waldtraut Schrickel gab 1957 5 8 m an 4 in neuerer Literatur bspw Bodo Wernhorner Ralf Schwarz oder Britta Schulze Thulin sind hingegen nur 5 5 m angegeben 5 6 Ursprunglich war er wohl noch hoher Christian Keferstein vermutete 1846 eine ursprungliche Hohe von 25 Fuss etwa 8 m 7 Herumliegende Bruchstucke belegen dass durch Verwitterung immer wieder Teile des Menhirs abgebrochen sind Zuletzt war dies 1890 der Fall Da jedoch Johann Christoph von Dreyhaupts Hohenangabe von 8 5 Ellen im Jahr 1755 8 in etwa mit der heutigen Hohe ubereinstimmt scheinen in den letzten Jahrhunderten lediglich von den Seiten des Menhirs Bruchstucke abgebrochen zu sein Die Abbruche von seiner Spitze fallen in die Zeit vor den ersten schriftlichen Erwahnungen und seine ursprungliche Hohe ist damit nicht sicher zu bestimmen Unklar ist ob die Steinerne Jungfrau ursprunglich Teil einer Gruppe von Menhiren war Auf einer Karte von 1840 werden drei Steinerne Jungfrauen erwahnt 4 Dreyhaupt nennt hingegen bereits 1755 nur einen Stein 8 Funde aus der Umgebung des Menhirs stammen aus Schnurkeramik der Vollbronzezeit der Eisenzeit dem slawischen Fruhmittelalter und dem Mittelalter 4 Der Menhir in Brauchtum und Sagen Bearbeiten nbsp Eingeschlagener EisennagelIm Mittelalter wurde der Menhir als Nagelstein genutzt wie noch heute eine Reihe Nagel belegen Zudem gibt es eine Uberlieferung nach der nur bei Platzregen oder Gewitter Nagel eingeschlagen werden konnen 4 Nach einer weiteren Uberlieferung mussten die drei Pfarrer der umliegenden Orte abwechselnd einmal jahrlich am Menhir eine Messe abhalten was deutlich dessen besondere lokale Bedeutung belegt 7 Eine Sage berichtet dass sich einst eine Riesen Jungfrau wahrend eines Unwetters auf dem Heimweg vom Einkauf befand Um Pfutzen und Schlamm zu uberqueren ohne sich zu beschmutzen beging sie schliesslich den Frevel ein gerade gekauftes Brot in den Schmutz zu werfen um daruber zu steigen Sie wurde auf der Stelle zu Stein verwandelt Eine Variante dieser Sage schreibt den gleichen Frevel einer Mutter mit zwei Kindern zu In einer weiteren Abwandlung war es ein Madchen das nach Lettin zum Tanz wollte 4 Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die megalithischen submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thuringer Wald Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 1 Wilkau Hasslau 1991 S 65 Johann Christoph von Dreyhaupt Pagus Neletici et Nudzici oder Ausfuhrliche diplomatisch historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Erzstift nunmehr aber durch den westphalischen Friedensschluss secularisierten Herzogthum Magdeburg gehorenden Saalkreyses Band 2 1755 S 895 Online Johannes Felix Max Nabe Uber Beziehungen von Steindenkmalern und erratischen Blocken zum Kultus zu Sagen und Volksgebrauchen In Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Band 42 1915 S 7 8 Klaus Friedrich Betul Sahin Manfred Fruhauf Hrsg Halle und sein Umland Geographischer Exkursionsfuhrer Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2002 ISBN 3 89812 167 4 Alfred Gotze Paul Hofer Paul Zschiesche Die vor und fruhgeschichtlichen Altertumer Thuringens Kabitzsch Wurzburg 1909 S 8 Online Johannes Groht Menhire in Deutschland Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Halle Saale 2013 ISBN 978 3 943904 18 5 S 450 Christian Keferstein Ansichten uber keltische Alterthumer die Kelten uberhaupt und besonders in Teutschland Band I Halle 1846 S 24 Online Horst Kirchner Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke Akademie der Wissenschaften und der Literatur Abhandlungen der Geistes und Sozialwissenschaftlichen Klasse Jahrgang 1955 Nr 9 Wiesbaden 1955 S 178 Waldtraut Schrickel Westeuropaische Elemente im Neolithikum und in der fruhen Bronzezeit Mitteldeutschlands Teil I Katalog Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Dresden Band 5 VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1957 S 38 39 Siegmar Schultze Die Geschichte des Saalkreises von den altesten Zeiten ab Halle 1912 S 63 Britta Schulze Thulin Grosssteingraber und Menhire Sachsen Anhalt Thuringen Sachsen Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2007 ISBN 978 3 89812 428 7 S 95 96 Bodo Wemhoner Kleindenkmale im Stadtkreis Halle Eine Bestandsaufnahme In Archaologie in Sachsen Anhalt N F Band 2 2004 S 73 80 Bodo Wernhorner Ralf Schwarz Halle und der Saalkreis Herausgegeben von Harald Meller Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Halle Saale 2006 ISBN 3 910010 97 X Routen der Archaologie 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinerne Jungfrau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal Jungfrau von Dolau KLEKs Online Steinerne Jungfrau grosssteingraeber de Der Menhir Steinerne Jungfrau in Halle Dolau tw strahlen org Menhir Steinerne Jungfrau Halle Dolau Halle im Bild Steinerne Jungfrau suehnekreuz de Dolau OT von Halle sagen halle saalekreis de Die Steinerne JungfrauEinzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 25 02 2016 Drucksache 6 4829 KA 6 9061 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Johannes Groht Menhire in Deutschland 2013 S 450 Waldtraut Schrickel Westeuropaische Elemente im Neolithikum und in der fruhen Bronzezeit Mitteldeutschlands Teil I Katalog S 38 a b c d e Waldtraut Schrickel Westeuropaische Elemente im Neolithikum und in der fruhen Bronzezeit Mitteldeutschlands Teil I Katalog S 39 Bodo Wernhorner Ralf Schwarz Halle und der Saalkreis 2006 S 64 Britta Schulze Thulin Grosssteingraber und Menhire Sachsen Anhalt Thuringen Sachsen 2007 S 96 a b Christian Keferstein Ansichten uber keltische Alterthumer die Kelten uberhaupt und besonders in Teutschland 1846 S 24 a b Johann Christoph von Dreyhaupt Pagus Neletici et Nudzici Band 2 1755 S 895 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinerne Jungfrau amp oldid 238252248