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Als Nagelstein wird ein Menhir bezeichnet in den bis in die Zeit des Mittelalters Nagel aus Eisen eingeschlagen wurden Zum Teil wurden als kultische Handlung wahrend starken Regens oder Gewitter Nagel eingeschlagen Ferner waren Nagel auch von Beschuldigten im Rahmen eines Gottesurteils einzuschlagen vergleiche auch Bauernstein Ahnlich wie bei Rillensteinen gelten die Brauche die zu diesen Aktivitaten fuhrten noch nicht als vollends erforscht 1 Nagel 1m Menhir Steinerne JungfrauInhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verbreitung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie als Nagelsteine verwendeten Steinblocke bestehen aus porosen Gesteinssorten Von dem Ermslebener Nagelstein heisst es dass er kleine Rohrchen besass die mit Ton und Sand gefullt waren welcher dann bei langerem Regen weich wurde so dass das Einschlagen der Nagel leichter moglich war 2 Fur das 19 Jahrhundert ist dieser Brauch noch fur den Steinberg bei Erdeborn Aseleben belegt wo ein Lehrer mit Schulern Hufnagel in Steinblocke einschlug 3 Hier wie auch in anderen Berichten dieser Zeit wird darin nur noch eine Art Zeitvertreib und Ubung gesehen So heisst es im Jahr 1828 zu Krimpe das Einhauen der Steine sei blosse Spielerei mussiger Knechte oder Hirten und die Speckseite wurde zum Prufstein fur Handwerksgesellen die nach der Prufung hier mit dem Nageleinhammern ihr Konnen beweisen mussten 4 Auch umherziehende Schmiede und Zimmermannsgesellen sollen im 19 Jahrhundert auf diese Art gluckliches Gelingen bevorstehender Aufgaben erhofft haben 5 Aufgrund des Zusammenhangs mit Gewittern und prahistorischen Steinen wird ein Donar Bezug vermutet 6 Auch sollen die Nagel mit Hammern eingeschlagen worden sein die Donar geweiht waren 7 Neben dem dadurch erzielten Gottesurteil in Streitfragen wurde auch versucht damit die Heilung von Krankheiten zu erreichen indem diese in den Stein gebannt wurde 8 9 10 11 Verbreitung Bearbeiten nbsp Gerbstedt EinschlaglocherLaut Hermann Grossler 1896 der sich auf Aussagen Alfred Kirchhoffs bezieht gibt es in Mitteldeutschland sudlich von Apolda keine Nagelsteine Zudem sollen sie in Thuringen generell seltener sein 12 Es wird vermutet dass das vorhandene Steinmaterial Kohlensandsteine Braunkohlenquarzite ein wesentlicher Einflussfaktor fur die Verbreitung darstellt denn der porose Charakter ermoglicht uberhaupt erst das Einschlagen von Nageln Zudem gibt es Vermutungen uber einen Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet der Angeln und Warnen 13 14 bestehende NagelsteineAschersleben Speckseite 15 Dolau Steinerne Jungfrau 16 Einzingen Bauernstein 17 Ermsleben Nagelstein 18 Gerbstedt Lochriger Stein 19 Hettstedt Der verworrene Stein 20 Krimpe Viersteine uber 100 Nagel 21 Morl Menhir Rather Menhir Sangerhausen Menhire 22 Teicha zwei wohl namenlose Steine beim Portal der Dorfkirche von Teicha 1 23 Wethau Menhireverschwundene NagelsteineHohenedlau Stein am Schulzenhof am ostlichen Ortsausgang 24 25 Naumburg Holzmarkt zwei Steine einer 1881 nach Berlin verkauft der andere mit 40 Nageln 26 Schraplau Kutschstein 27 vermutete NagelsteineWelfesholz Feldpredigerstein Zerbst TeufelsteinSiehe auch BearbeitenCoin tree WunschbaumLiteratur BearbeitenWernfried Fieber Udo Munnich Bodo Wemhoner Kleindenkmale in Sachsen Anhalt Kleine Hefte zur Archaologie 14 Halle Saale 2017 Wernfried Fieber Reinhard Schmitt Kleindenkmale Definition und Typologie Beispiele aus Halle und dem Saalkreis In Denkmalpflege in Sachsen Anhalt 8 Jg 2000 Heft 2 S 164 175 Bernhard Gremler Speckseiten oder Sprechsteine Wie unsere germanischen Vorfahren an altheiligen Steinen einst mit den Gottern sprachen Teil 1 Das Landschaftsgebiet von Bernburg In Bernburger Bar 53 Jg 2015 Nr 134 S 39 41 Bernhard Gremler Speckseiten oder Sprechsteine Wie unsere germanischen Vorfahren an altheiligen Steinen einst mit den Gottern sprachen Teil 2 Die Umgebung von Aschersleben In Bernburger Bar 54 Jg 2016 Nr 135 S 10 11 Hermann Grossler Altheilige Steine in der Provinz Sachsen In Neujahrsblatter Herausgegeben von der Historischen Kommission der Provinz Sachsen Halle 1896 S 2 64 Hermann Grossler Nagelsteine In Die Scheuer Blatter fur Heimatforschung und heimatliches Leben 3 Folge Heft 3 4 um 1925 S 18 22 Waldemar Mohlner Geschichtliche Statten zwischen Saale Unstrut und Harz Heimat im Bilde 2 Halle Saale 1924 Erich Neuss Die Vier Steine bei Krimpe In Mansfelder Heimatkalender 9 Jg 1930 S 52 53 Bodo Wemhoner Kleindenkmale im Stadtkreis Halle und im Saalkreis eine Bestandsaufnahme In Archaologie in Sachsen Anhalt 2 2004 S 73 80 Bodo Wemhoner Ralf Schwarz Routen der Archaologie Band 1 Halle und der Saalkreis Halle Saale 2006 Weblinks BearbeitenNagelsteine Nagelstein von ErmslebenEinzelnachweise Bearbeiten a b Fieber Schmitt S 169 Grossler 1896 S 24 Grossler 1896 S 21 Wemhoner Schwarz S 76 bzw Gremler 2015 S 10 Wemhoner Schwarz S 81 Gremler 2016 S 10 Neuss 1930 S 52 Gremler 2015 S 40 Grossler 1896 S 21 Wemhoner Schwarz S 80 Fieber Munnich Wemhoner S 24 Grossler 1896 S 8 Grossler 1896 S 21 23 Gremler 2015 S 40 Gremler 2016 S 10 Mohlner 1924 S 18 Grossler 1896 S 10 Grossler 1896 S 24 Grossler 1896 S 15 Grossler 1896 S 16 Neuss 1930 S 52 53 Grossler 1896 S 21 Wemhoner 2004 S 79 Grossler 1896 S 19 Gremler 2015 S 39 40 Grossler 1896 S 8 9 Grossler 1896 S 11 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nagelstein Menhir amp oldid 228939308