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Dieser Artikel beschreibt das Projekt Stadtbahn zum Vorlaufer der S Bahn Hamburg siehe unter Hamburg Altonaer Stadt und Vorortbahn zum Vorlaufer der geplanten Stadtbahn siehe unter Strassenbahn Hamburg Stadtbahn HamburgBasisdatenOrtslage HamburgVerkehrsverbund HVVBetreiber HHAEroffnung Projekt eingestelltNetzLinien im Endausbau 4Streckenlange im Endausbau ca 50 kmStationen im Endausbau ca 85Fahrgastzahl keineTechnikFahrzeugtypen keineSpurweite Normalspur 1435 mm Stromsystem 750 V Oberleitunggeplantes NetzDie Stadtbahn Hamburg war ein bereits in der Planfeststellung befindliches Projekt des OPNV in Hamburg Vorgesehen war zunachst der Bau einer Strecke mit erganzender Funktion zum bestehenden S und U Bahn Netz der Hansestadt Das Stadtbahnnetz sollte ausgehend von der ersten Strecke kontinuierlich erweitert werden und dabei insbesondere die Stadtteile erschliessen die bislang nicht oder nur unzureichend durch den schienengebundenen OPNV versorgt werden Die Eroffnung der ersten Strecke war fur Ende 2014 geplant das Gesamtnetz sollte in seinem zurzeit geplanten Umfang bis zur Mitte der 2020er Jahre realisiert werden 1 Betreiber sollte die stadtische Hamburger Hochbahn AG werden die bis zu deren Stilllegung 1978 auch die Hamburger Strassenbahn betrieb und zurzeit die Hamburger U Bahn sowie grosse Teile des Busnetzes betreibt 2 Anfang Dezember 2010 stoppte der Burgermeister Christoph Ahlhaus die Planungen offiziell und beendete somit das Vorhaben in Hamburg erneut einen Strassenbahnbetrieb einzufuhren 3 Nach der daraufhin folgenden Burgerschaftswahl 2011 erklarte der neue Erste Burgermeister Olaf Scholz dass das Projekt nicht erneut aufgenommen werde sondern stattdessen der Busverkehr sowie das U und S Bahn Netz ausgebaut werden solle 4 Inhaltsverzeichnis 1 System 2 Netz 2 1 Erste Linie 3 Stand der Planung 4 Betrieb 4 1 System und Trassierung 4 2 Wagenmaterial 4 3 Haltestellen 4 4 Takt 4 5 Infrastruktur 5 Kosten und Finanzierung 5 1 Kosten 5 1 1 Erster Bauabschnitt 5 1 2 Zweiter Bauabschnitt 5 1 3 Dritter und Vierter Bauabschnitt 5 2 Finanzierung 5 3 Offentlicher Dialog 6 Geschichte des Projektes 7 Offentliche Rezeption 8 Quellen 9 WeblinksSystem BearbeitenDer Begriff Stadtbahn wird von verschiedenen Verkehrsunternehmen fur eine Vielzahl schienengebundener Verkehrssysteme verwendet die sich in ihren Merkmalen zuweilen erheblich voneinander unterscheiden Das fur Hamburg geplante System ist seinen Merkmalen gemass als modernisierte Strassenbahn zu betrachten das System soll nach aktuellem Planungsstand vollstandig im allgemeinen Strassenraum trassiert werden Tunnelabschnitte aufgestanderte Streckenabschnitte und vergleichbar aufwandige Anlagen waren ausdrucklich nicht vorgesehen Das System sollte jedoch zu 80 bis 90 Prozent auf besonderem Bahnkorper trassiert werden die Stadtbahn bewegt sich zusammen mit anderen Verkehrsarten insbesondere dem motorisierten Individualverkehr MIV im Strassenraum jedoch auf einer fur andere Verkehrsarten im Regelfall nicht zuganglichen Trasse Auf diese Weise wird u a eine grossere Unabhangigkeit von Beeintrachtigungen durch andere Verkehrsarten erreicht beispielsweise nach Unfallen Dies spricht zusammen mit der angestrebten durchgehenden Barrierefreiheit fur eine Modernisierung gegenuber traditionelleren Strassenbahnkonzeptionen u a auch im Vergleich zur alten Hamburger Strassenbahn vergleiche auch Dresdner Stadtbahnkonzept Netz BearbeitenDie Planungen sahen ein Gesamtnetz von rund 50 Kilometern Streckenlange mit insgesamt etwa 85 Haltestellen vor Das Netz sollte aus drei weitgehend auf das Stadtzentrum ausgerichteten Radialstrecken Linien 1 3 und 4 und einer Tangentialstrecke Linie 2 bestehen die sieben Schnell und Eisenbahnstrecken miteinander verbindet und zudem radial auf das Bezirkszentrum Altonas ausgerichtet ist Ein Grossteil der geplanten Strecken basierte auf alteren Planungen fur S und U Bahn Strecken die aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht realisiert worden waren Das Stadtbahnnetz erfullt somit nicht ausschliesslich erganzende Funktionen fur hoherwertige Verkehrsmittel sondern sollte diese auch teilweise ersetzen Als Zielzeitraum fur die Entwicklung des Gesamtnetzes wurde die Mitte der 2020er Jahre angegeben Geplant waren folgende Linien Die Reihenfolge der Nennung stellt keine Priorisierung von Seiten des Senats oder der Hochbahn dar Die Angaben zur Liniennummerierung sind nicht verbindlich Linie Start Ziel Verlauf Anmerkungen1 Bramfeld Dorfplatz Hauptbahnhof Bramfeld Dorfplatz Steilshoop U S Barmbek Uhlenhorst St Georg Hauptbahnhof greift altere Planungen fur die U Bahn Linie U4 auf2 Rahlstedt Altona Rahlstedt U Farmsen Steilshoop S Rubenkamp City Nord U Kellinghusenstrasse Eppendorf Hoheluft Eimsbuttel S Holstenstrasse Altona kombiniert den Verlauf der Metrobus Linien M20 M25 und M263 Hauptbahnhof U Niendorf Markt Hauptbahnhof U S Jungfernstieg U Gansemarkt Bf Dammtor Universitat U Hoheluftbrucke Lokstedt U Niendorf Markt entspricht dem Verlauf der Metrobus Linie M5 die mit 60 000 Fahrgasten am Tag die meistfrequentierte Buslinie Europas ist greift altere Planungen fur eine U Bahn Strecke auf und entspricht nahezu der letzten betriebenen Linie 2 der 1978 eingestellten Strassenbahn Hamburg4 U Emilienstrasse Osdorfer Born U Emilienstrasse S Diebsteich Bahrenfeld Lurup Osdorfer Born entspricht dem Verlauf der Metrobus Linien M2 und M3 greift altere Planungen fur eine U oder S Bahn Strecke auf die S Bahn Station Diebsteich wird voraussichtlich in den 2020er Jahren in einem neuen Fernbahnhof aufgehen eine Stichstrecke zu den Sportarenen im Altonaer Volkspark wird berucksichtigtErste Linie Bearbeiten Stationen deren Namen in fetter Schrift angegeben sind bieten Moglichkeiten zum Wenden eines Zuges Linie Start Ziel Stationen fur zweite Phase unter Vorbehalt Lange1 Bramfeld Dorfplatz U Kellinghusenstr Altona Bramfeld Dorfplatz Borchertring Erich Ziegel Ring Cesar Klein Ring Fritz Flinte Ring Eichenlohweg Hebebrandstrasse S Rubenkamp Uberseering Ost Jahnring Ohlsdorfer Str Winterhuder Markt U Kellinghusenstrasse Zweite Phase Bezirksamt Hamburg Nord Breitenfelder Str Gartnerstrasse Kottwitzstrasse Schulweg Fruchtallee Alsenplatz S Holstenstrasse Max Brauer Allee Mitte Gerichtstrasse Bf Altona 14 kmVorgesehen war zunachst der Bau einer Strecke vom Bramfelder Dorfplatz uber die Grosswohnsiedlung Steilshoop zum Bahnhof Altona Die Strecke hatte eine Gesamtlange von rund 13 8 km und sollte uber 24 Stationen verfugen die Fahrtzeit zwischen den Endhaltestellen hatte rund 36 Minuten betragen Die Strecke sollte in zwei Etappen eingerichtet werden der erste rund 7 7 km lange Abschnitt sollte den Bramfelder Dorfplatz mit der U Bahn Station Kellinghusenstrasse verbinden Die Strecke sollte nach den Planungen uber dreizehn Stationen verfugen die Fahrtzeit wurde rund 20 Minuten betragen Der Senat beauftragte die Hochbahn am 23 November 2010 mit der Genehmigungsplanung fur den zweiten rund 6 1 km langen Bauabschnitt zwischen U Kellinghusenstrasse und Altona Diese erste Linie kombiniert zwei Strecken die im geplanten Endausbau des Systems getrennt sein sollten die ostlichen Streckenteil nach Bramfeld sollte spater uber U S Barmbek zum Hauptbahnhof durchgebunden werden der westliche Teil nach Altona mit dem Ast nach Rahlstedt Der dritte und der vierte Bauabschnitt sollte eine Lange von jeweils rund 7 Kilometern haben womit das Netz eine Gesamtlange von rund 28 Kilometern erreicht hatte Die Planungen fur den dritten Abschnitt hatten ab 2013 die des vierten ab 2016 aufgenommen werden konnen Stand der Planung Bearbeiten nbsp Langfristig sollte das Stadtbahnnetz den Altonaer Volkspark erreichenDas Planfeststellungsverfahren fur den ersten Streckenabschnitt wurde Ende Oktober 2010 begonnen Die Plane lagen ab dem 1 November 2010 offentlich aus und wurden zudem von der Hochbahn im Internet zur Einsicht bereitgestellt 5 Bei gunstigen Verlauf des Verfahrens wurde mit einer erfolgreichen Planfeststellung Ende 2011 gerechnet Nach anschliessender Ausschreibung der Bauleistungen und Baubeginn Anfang 2012 wurde mit einer Fertigstellung bis 2014 gerechnet Am 23 November 2010 beauftragte der Senat die Hochbahn mit der weiteren Vorbereitung des Baus des ersten Streckenabschnitts sowie mit der Durchfuhrung der Genehmigungsplanung fur den zweiten Bauabschnitt und der vertiefenden Netzuntersuchung zur Auswahl des dritten und vierten Bauabschnitts 6 Am 30 November 2010 jedoch ordnete Hamburgs Erster Burgermeister Christoph Ahlhaus CDU an die Planungen fur die Stadtbahn unverzuglich stoppen zu lassen und nahm damit die eine Woche zuvor ergangene Beauftragung der Hochbahn zuruck Als Grunde nannte Ahlhaus die Projektkosten und Bedenken bei der Trassenfrage obwohl es sich bei der ersten geplanten Strecke um die Trasse handelt die von der CDU selbst vorgeschlagen wurde Es wird spekuliert dass der Ausstieg der GAL aus der Regierungskoalition Anlass fur diese Entscheidung war Davon unbenommen wurde das laufende Planfeststellungsverfahren zunachst fortgesetzt Betrieb BearbeitenSystem und Trassierung Bearbeiten nbsp Grosse Teile der Trasse sollten als Rasengleis angelegt werdenDie Stadtbahn ware uber konventionelle Oberleitung mit Strom versorgt und normalspurig ausgefuhrt worden Das System sollte nach letztem Planungsstand im allgemeinen Strassenraum jedoch bis zu 90 Prozent auf besonderem Bahnkorper trassiert werden Der erste Streckenabschnitt zwischen Bramfeld Dorfplatz und Kellinghusenstrasse sollte bereits zu 88 Prozent uber einen eigenen Bahnkorper verfugen Trassierungen im allgemeinen Strassenraum beschrankten sich im Wesentlichen auf Kreuzungsbereiche sowie den Streckenabschnitt zwischen den Stationen Ohlsdorfer Strasse und Winterhuder Markt Zur Gewinnung des benotigten Raums waren Neuordnungen der bestehenden Verkehrstrassen und des Fahrbahnrandbereichs erforderlich worden Insgesamt sollten die Beeintrachtigungen fur andere Verkehrsarten und in die Eingriffe in die strassenbegleitenden Grunraume moglichst gering gehalten werden insbesondere im Hinblick auf die Akzeptanz des Systems Die Hochbahn verfolgte nach eigener Erklarung einen besonders ambitionierten Anspruch bei der Gestaltung der Trassen und insbesondere bei deren stadtebaulicher Integration in das bestehende Umfeld So sollte das System moglichst harmonisch in den Bestand eingefugt werden und im Idealfall zur Aufwertung des Stadtraumes beitragen Die Hochbahn plante in diesem Zusammenhang u a die Anlegung von Rasengleisen die sich aufgrund der weitgehend unabhangigen Trassierung in besonderer Weise anboten Auf dem ersten Streckenabschnitt sollten etwa 60 Prozent der Strecke als Rasengleis realisiert werden Fur die Trasse war eine Vorrangschaltung an den Lichtsignalanlagen vorgesehen so dass ein Anhalten der Zuge nur an den Haltestellen notwendig und die Streckenabschnitte zwischen den Stationen ohne Unterbrechung hatten befahren werden konnen Wagenmaterial Bearbeiten nbsp Fahrzeug der Bremer Strassenbahn als Werbemassnahme fur die Stadtbahn am JungfernstiegAufgrund des vergleichsweise fruhen Projektstadiums konnten keine detaillierten Angaben uber Modell Leistung und Hersteller des eingesetzten Wagenmaterials gemacht werden Vorgesehen waren niederflurige komplett durchgangige Zweirichtungsfahrzeuge mit einer Breite von 2 65 m und einer Hochstgeschwindigkeit von 70 km h Die Fahrzeuge sollten in zwei Langen beschafft werden einen kurzeren 37 m langen und einen langeren 46 m langen Typ die jedoch miteinander kompatibel sein sollten Die Fahrzeuge sollten gemass Ausschreibung optional in Doppeltraktion eingesetzt werden konnen Auf der ersten Teilstrecke war der Einsatz des 37 m langen Fahrzeugs vorgesehen die beschrankte Lange der Haltestellen hatte auf diesem Abschnitt keine Mehrfachtraktionen zugelassen Die kurzere Variante ware vergleichbar mit den von der Bremer Strassenbahn eingesetzten Wagen des Typs GT8N 1 Als Werbemassnahmen fur die Stadtbahn wurde im Rahmen des Autofreien Sonntags am 20 Juni 2010 ein entsprechendes Fahrzeug der BSAG auf dem Jungfernstieg ausgestellt siehe Abbildung rechts Fur den Betrieb des ersten Streckenabschnitts sollten 14 Fahrzeuge beschafft werden so dass ein Funf Minuten Takt hatte angeboten werden konnen Fur den zweiten Abschnitt wurden neun weitere Fahrzeuge benotigt Die Ausschreibung der Fahrzeuge befand sich im November 2010 in der zweiten Stufe in der sich die sechs in der ersten Runde ausgewahlten Hersteller um den Auftrag bewarben Die Hamburger Burger sollten nach Angaben der BSU in der Frage der optischen Gestaltung der Fahrzeuge beispielsweise fur Fahrzeugkopf und Farbe beteiligt werden Haltestellen Bearbeiten Alle Haltestellen des ersten Streckenabschnitts sollten eine einheitliche Lange von 42 m besitzen und je nach verkehrlichen Anforderungen uber vier Meter breite Mittel oder je rund drei Meter breite Seitenbahnsteige verfugen die abhangig von den Platzverhaltnissen und den verkehrlichen Gegebenheiten am Fahrbahnrand oder in Mittellage auf der Fahrbahn angelegt werden sollten Funf Haltestellen sollten uber Mittel und sechs uber Seitenbahnsteige verfugen Die Haltestelle Ohlsdorfer Strasse sollte als einzige uber zwei Mittelbahnsteige mit zwei aussen und einem zwischen den Bahnsteigen angeordneten Gleis verfugen die Endhaltestelle Bramfeld Dorfplatz uber einen Mittel und einen Seitenbahnsteig Die einzelnen Haltestellen hatten auf dem ersten Bauabschnitt zwischen mindestens 400 und maximal 1000 m voneinander entfernt gelegen Aufgrund der Niederflurigkeit des Systems hatten die Bahnsteige eine Hohe von lediglich 25 cm gehabt und sich so wesentlich gunstiger in das Strassen und Stadtbild einpassen lassen als Hochbahnsteige wie sie bei konventionellen U Bahnen und hochflurigen Stadtbahnsystemen anderer Stadte verwendet werden Alle Haltestellen sollten vollstandig barrierefrei zuganglich und mit dynamischen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet werden Takt Bearbeiten Der Grundtakt auf der ersten Strecke sollte tagsuber zehn Minuten betragen in den Hauptverkehrszeiten funf Minuten Wie bei den Hamburger Schnellbahnen sollte in den Wochenendnachten und vor Feiertagen ein durchgehender Nachtverkehr im 20 Minuten Takt angeboten werden Infrastruktur Bearbeiten nbsp Ehemaliges Depot in Altona heute ein VerbrauchermarktDie Einrichtung des Systems erfordert den vollstandigen Neubau der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur nachdem samtliche Betriebsgebaude Trassen und der uberwiegende Teil der Oberleitungsmasten nach Stilllegung der Strassenbahn zuruckgebaut oder umgewidmet wurden 7 Das Betriebswerk der Stadtbahn war im Gleisdreieck zwischen der U bzw S Bahn Strecke nach Ohlsdorf nordwestlich der S Bahn Station Rubenkamp City Nord geplant Kosten und Finanzierung BearbeitenKosten Bearbeiten Die damalige BSU und die Hochbahn erwarteten fur die ersten vier Bauabschnitte des Netzes mit insgesamt rund 28 Kilometern Streckenlange Gesamtkosten in Hohe von rund 1 Milliarde Euro Der genannte Kostenrahmen umfasste samtliche mit dem Projekt verbundenen Kosten neben der eigentlichen Trassenherstellung waren dies insbesondere die Beschaffung der Fahrzeuge die Planungskosten sowie die allgemeine asthetische und stadtraumliche Aufwertung des Trassenumfelds Auf den Hamburger Haushalt waren rund 394 Millionen Euro entfallen die sich uber einen Zeitraum von rund zehn Jahren verteilten hatten Umgerechnet auf das Haushaltsvolumen hatten die durchschnittlichen jahrlichen Kosten von 39 4 Millionen Euro weniger als 0 35 des Haushaltes entsprochen 2009 11 Milliarden Euro 8 Die restliche Summe hatte sich zu verschiedenen Anteilen auf die Hochbahn und den Bund verteilt siehe folgende Abschnitte Grundlage der Gesamtkostenprognose waren die konkretisierten Berechnungen fur den ersten Streckenabschnitt Erster Bauabschnitt Bearbeiten Die damalige BSU veroffentlichte am 29 Juni 2010 die vorlaufige Kostenprognose fur den ersten Streckenabschnitt zwischen Bramfeld Dorfplatz und U Kellinghusenstrasse Die Kosten teilten sich demnach wie folgt auf Planung 18 Millionen Euro Herstellung der Trasse Baukosten netto 152 Millionen Euro 19 7 Millionen Euro km Ausfuhrungsplanung 22 Millionen Euro Ubergeordnete Leistungen 17 Millionen Euro Rucklage fur unerwartete Mehrkosten 15 Millionen Euro Grunderwerb 5 Millionen Euro Anlegung Betriebshof 61 Millionen Euro Beschaffung Fahrzeuge 48 Millionen Euro Summe 338 Millionen EuroBei der Kostenaufstellung ist zu berucksichtigen dass der Betriebshof eine einmalige Investition gewesen ware und in seiner Kapazitat so ausgelegt ware dass er fur das gesamte Netz bzw fur alle Fahrzeuge genutzt worden ware Ausserdem benotigte die Infrastruktur der Hochbahn ohnehin einen neuen Betriebshof d h wurde kein Hof fur die Stadtbahn gebaut musste ein kostenahnlicher Hof fur die Busflotte eingerichtet werden Die Kosten von 61 Millionen Euro waren somit nicht spezifisch der Stadtbahn zuzuordnen Aktuelle Neubauprojekte anderer Strassenbahnsysteme bestatigen den von der BSU genannten Kostenrahmen die Strassenbahn Dresden eroffnete am 29 November 2008 eine rund 2 8 km lange Erweiterung der Strassenbahnlinie 7 deren Parameter im Wesentlichen denen des damals geplanten Hamburger Systems entsprachen Die Kosten des Projektes betrugen 57 Millionen Euro was rund 20 4 Millionen Euro pro Streckenkilometer entspricht 9 Fur eine geplante 4 7 km lange Erweiterung der Bremer Strassenbahnlinie 1 zur Grosswohnsiedlung Tenever wurden Kosten in Hohe von 86 Millionen Euro erwartet dies entsprach rund 18 3 Millionen Euro pro Streckenkilometer 10 11 Zweiter Bauabschnitt Bearbeiten Fur den zweiten Bauabschnitt waren ausgehend von der Prognose des ersten Streckenabschnitts Kosten von 203 Millionen Euro vorgesehen diese schlossen u a die Kosten fur die neun zusatzlich erforderlichen Fahrzeuge ein Dritter und Vierter Bauabschnitt Bearbeiten Die erwarteten Kosten fur die rund 14 Kilometer des dritten und vierten Bauabschnitts betrugen 469 Millionen Euro Finanzierung Bearbeiten Die prognostizierten Gesamtkosten von 338 Millionen Euro fur den ersten Streckenabschnitt sollten sich wie folgt aufteilen Die Hochbahn hatte die Kosten fur den Bau des Betriebshofs und die Beschaffung der Fahrzeuge getragen zusammen 109 Millionen Euro Weitere 98 Mio Euro wurden durch das Regionalisierungsgesetz 26 Mio Euro und das Entflechtungsgesetz 72 Mio Euro aus Bundesmitteln bereitgestellt Vom verbleibenden Anteil von 131 Mio Euro waren 74 Mio Euro grundsatzlich forderungsfahig aus Bundesmitteln durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVFG Nachdem die Fordermittel von Regionalisierungs und Entflechtungsgesetz bereits gesichert waren 12 hatten die Antrage fur die Forderung im Rahmen des GVFG voraussichtlich im Marz 2011 gestellt werden sollen sobald die Hochbahn uber ausreichend belastbare Planungsunterlagen verfugt Die standardisierte Bewertung des Vorhabens durch das Bundesverkehrsministerium konnte bereits ein positives Kosten Nutzen Verhaltnis bestatigen das heisst dass der zu erwartende monetarisierte Nutzen den Kostenaufwand uberstiegen hat Der errechnete Faktor betragt 1 18 das bedeutet dass fur jeden investierten Euro 1 18 Euro volkswirtschaftlicher Nutzen entsteht Der Nachweis uber ein gunstiges Verhaltnis ist eine der zentralen Voraussetzungen fur die finanzielle Zuwendung des Bundes fur das Projekt 13 Sofern die Forderung wie vorgesehen erfolgt ware ware fur Hamburg ein Restbetrag von 57 Millionen Euro verblieben der uber einen Zeitraum von rund vier Jahren hatte aufgebracht werden mussen Offentlicher Dialog Bearbeiten Hochbahn und BSU waren bereits in einer fruhen Phase des Planungsprozesses in den Dialog mit den Anwohnern der kunftigen Stadtbahntrasse getreten Ziel war es dabei insbesondere die Anwohner uber das kunftige System zu informieren und von seinen Qualitaten zu uberzeugen Fragen zu beantworten sowie Einwande und Anregungen der Anwohner aufzunehmen und in der Planung zu berucksichtigen So wurde als Ergebnis des Burgerdialogs unter anderem die Trassenfuhrung im Bereich des Stadtparks geandert und die Station Erich Ziegel Ring in der Grosswohnsiedlung Steilshoop zusatzlich eingefugt Projektbegleitend fuhrte die Hochbahn eine Informations Website Parallel zum laufenden Planfeststellungsverfahren richtete der Senat Ende 2010 das so genannte Burgerforum Stadtbahn ein in dem Hochbahn und Senat die Burger intensiviert uber das Vorhaben und den Planungsstand informierten und mit den Burgern diskutierten Die Ergebnisse der Diskussion sollten Eingang in die weiteren Planungen finden Um eine moglichst grosse Transparenz des Planfeststellungsverfahrens zu erlauben waren alle Planunterlagen die im Rahmen der offentlichen Auslegung ausgelegt waren zusatzlich auf der begleitenden Projektseite der Hochbahn einsehbar Geschichte des Projektes BearbeitenDie Stilllegung der Hamburger Strassenbahn geschah vor dem Hintergrund des planerischen Leitbildes der autogerechten Stadt in dem dem motorisierten Individualverkehr ein besonderes Gewicht eingeraumt wird und das seinen Ausdruck vor allem in einer moglichst umfassenden Kfz freundlichen Erschliessung findet Strassenbahnen stellten aus Perspektive dieses Leitgedankens ein uberholtes Konzept dar das mit dem Kfz Verkehr um den Platz im Strassenraum konkurriert Die Stilllegung war bereits zum Zeitpunkt ihres Beschlusses 1958 und wahrend ihrer Durchfuhrung bis Ende 1978 umstritten und in den Folgejahren wurde vielfach die Wiedereinfuhrung des Verkehrsmittels gefordert Auch der Senat befasste sich mehrfach mit einer moglichen Wiedereinfuhrung unter anderem Ende der 1980er Jahre Anfang der 1990er Jahre und im Jahr 2001 1991 liess die Wirtschaftsbehorde ein 90 seitiges Gutachten fur 160 000 DM erstellen das zwei Grundnetze von 46 bzw 69 Kilometer Lange zu einem Preis von 516 bzw 619 Millionen DM untersuchte Das erste kleinere von der Expertise angenommene Netz umfasste Strecken die auch in der Zukunft immer wieder in den Planungen auftauchen sollten Osdorfer Born nach Altona Niendorf Markt in die Innenstadt und von dort weiter nach Bramfeld eine Tangentiallinie von Altona uber Eppendorf nach Bramfeld eine Linie von Steilshoop nach BramfeldDie Gutachter von 1991 kamen nach einem Artikel des Hamburger Abendblatts zu dem Schluss dass die Stadtbahn wenn uberhaupt schnell kommen musse und das heisst Zehn Jahre fur Planung und Bauzeit 14 Die Planungen hatten 2001 Realisierungsreife erreicht am 12 Juli 2001 stimmte der rot grune Senat der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens fur den ersten Streckenabschnitt eines insgesamt rund 40 Kilometer langen Stadtbahn Kernnetzes zu das bereits im Verkehrsentwicklungsplan vom Dezember des vorangegangenen Jahres festgeschrieben war 15 Die Planfeststellung fur die rund 12 Kilometer lange Strecke zwischen Hauptbahnhof und Steilshoop hatte im August desselben Jahres begonnen werden sollen Aufgrund des Regierungswechsels in der zweiten Jahreshalfte wurde das Verfahren jedoch ausgesetzt Die seitdem regierende CDU sprach sich prinzipiell gegen die Einfuhrung einer Strassen bzw Stadtbahn aus Erst im Rahmen der gegenseitigen Annaherung wahrend der Koalitionsverhandlungen zur Bildung des Senats zwischen CDU und GAL Anfang 2008 lenkten die Christdemokraten ein und entsprachen der Forderung der GAL zur Einfuhrung einer Stadtbahn Die Absichtserklarung zum Bau wurde im Marz 2008 erbracht und mit der Unterschrift des Koalitionsvertrags durch die Parteispitzen am 17 April 2008 bestatigt 16 Am 27 April 2008 stimmte die Mitgliederversammlung der GAL dem Vertrag zu am 28 April 2008 folgte die Zustimmung zum Koalitionsabkommen durch die CDU Am 18 September 2008 stellte die Behorde fur Stadtentwicklung und Umwelt BSU einen ersten Entwurf fur das Streckennetz vor Im Herbst 2008 wurden die konkreten Planungen aufgenommen deren vorlaufige Ergebnisse am 8 Januar 2009 der Offentlichkeit vorgestellt wurden siehe Abschnitt Netz Am 1 Juli 2009 veroffentlichte die BSU die weiter konkretisierten Planungen fur den Streckenverlauf des ersten Bauabschnitts zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und der U Bahn Station Kellinghusenstrasse vor 17 Am 13 Oktober 2009 wurde die Stadtbahn nach einstimmigem Beschluss der Hamburgischen Burgerschaft in den Verkehrsentwicklungsplan des Landes Hamburg aufgenommen am darauffolgenden Tag stellte die Hochbahn die weiter konkretisierten Planungen fur den ersten Streckenabschnitt vor u a mit der Festlegung auf die Lage der Stationen und der baulich materiellen Gestaltung der Trasse 18 Im Sommer 2009 war die Hochbahn in die Phase der Abstimmung mit den Tragern offentlicher Belange TOBs eingetreten die im November desselben Jahres abgeschlossen wurde Von den rund 70 beteiligten TOBs gingen insgesamt rund 1400 Anmerkungen zu den vorgelegten Planungen ein die in die Weiterentwicklung der Planungen Eingang fanden Zum gleichen Zeitpunkt hat das Unternehmen Besprechungen mit den Anliegern der kunftigen Trasse begonnen um diese uber das Projekt zu informieren Als Resultat der Aufkundigung des Senats Ahlhaus durch die GAL stellte die Hochbahn die Planungen nach Anweisung durch den Senat am 3 Dezember 2010 ein 19 Entsprechend stoppte der Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn unter Vorsitz des neuen Wirtschaftssenators Frank Horch bei einer Sondersitzung im Mai 2011 das komplette Projekt Stadtbahn und entschied das Planfeststellungsverfahren wieder einzustellen Die Vorbereitungen hatten bis dahin etwa acht Millionen Euro gekostet 20 Offentliche Rezeption BearbeitenDas Projekt wurde unterschiedlich bewertet Hochbahn Senat und andere Befurworter verwiesen auf seine Wichtigkeit fur die Weiterentwicklung des Hamburger Verkehrssystems speziell unter dem Gesichtspunkt der Ausweitung des barrierefreien Verkehrsangebotes das vor dem Hintergrund des demographischen Wandels immer hoheres Gewicht gewinnt die im Vergleich zum Bus niedrigeren Lebenszykluskosten den niedrigeren Energieverbrauch den hoheren Fahrkomfort die grossere Beforderungskapazitat die kurzere Reisezeit die geringeren Gerausch und Schadstoffemissionen sowie die asthetische Aufwertung des Trassenumfeldes die im Zuge der Trassenanlegung realisiert werden sollte Auch die Handelskammer Hamburg unterstutzte das Vorhaben da sie sich durch eine Veranderung des Modal Split das heisst der Verkehrsmittelwahl zugunsten des OPNV eine Verbesserung der Strassensituation fur den Wirtschaftsverkehr versprach und die Stadtbahn ebenfalls als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Hamburger Verkehrs und zur Sicherung der Mobilitat der Bevolkerung betrachtete Kritiker auf der anderen Seite bemangelten vor allem die Investitionskosten des Projektes sowie moglicherweise entstehende Beeintrachtigungen fur den motorisierten Individualverkehr durch Reduzierung von Fahrstreifen und Umlegung von Park und Stellplatzen Am 2 Februar 2013 erschien ein Leitartikel im Hamburger Abendblatt aus dem hervorging dass es teilweise auch von den ortlichen Medien in Hamburg massive Kritik gibt dass statt der Stadtbahn in Hamburg ein Busbeschleunigungsprogramm kurzfristig von den Politikern und speziell dem Burgermeister Olaf Scholz umgesetzt werde um Kapazitaten fur den mittel bis langfristigen Ausbau des Schnellbahnnetzes zu schaffen Laut dem Bericht durfe eine Stadt die auf uber 2 Millionen Einwohner wachsen wolle kein Verkehrsmittel in diesem Falle den Bus in den Mittelpunkt stellen das prinzipiell eher fur die Erschliessung von Kleinstadten geeignet sei Wenn die Hansestadt Hamburg laut dem Artikel weiter wachsen sollte bedurfe es grosserer Losungen bedurfe es der Stadtbahn in Hamburg 21 Quellen Bearbeiten Bau der Stadtbahn beginnt voraussichtlich 2012 In Hamburger Abendblatt vom 19 September 2008 URL http www abendblatt de daten 2008 09 18 939629 html abgerufen am 18 September 2008 WELT ONLINE Neue Route Hamburger Stadtbahn soll Lattenkamp ansteuern URL https www welt de regionales hamburg article2443539 Hamburger Stadtbahn soll Lattenkamp ansteuern html abgerufen am 14 September 2008 Hamburger Abendblatt Hamburg Ahlhaus stoppt die Hamburger Stadtbahn 1 Dezember 2010 abgerufen am 23 Juli 2019 Keine Visionen In Die Tageszeitung vom 23 Marz 2011 Planfeststellungsunterlagen Memento vom 8 Marz 2011 im Internet Archive Senat informiert uber Stand der Planungen zur Stadtbahn Pressemitteilung der Behorde fur Stadtentwicklung und Umwelt vom 22 November 2010 URL http www hamburg de pressearchiv fhh 2639574 2010 11 22 bsu stadtbahn html abgerufen am 22 November 2010 Peter Ulrich Meyer Neue Stadtbahn Die Plane von CDU und GAL In Hamburger Abendblatt vom 13 Marz 2008 Finanzbehorde der Freien und Hansestadt Hamburg Hrsg Der Hamburger Haushalt 2009 auf einen Blick Hamburg 2009 Stefan Vockrodt Hoch uber Dresden In Strassenbahn Magazin Heft 3 2009 GeraMond Munchen 2008 Frank Muth An der Weser tut sich was In Strassenbahn Magazin Heft 4 2008 GeraMond Munchen 2008 Andreas Mausolf Am Stau vorbei wird teurer In Strassenbahn Magazin Heft 1 2009 GeraMond Munchen 2009 Der Massstab der Zukunft In taz vom 2 November 2010 abgerufen am 2 November 2010 Sinnvolle Schienen In taz vom 16 Oktober 2010 abgerufen am 21 Oktober 2010 Strassenbahn Senat will ein zweites Gutachten Studie schlagt zwei Grundnetze in Hamburg vor In Hamburger Abendblatt vom 19 Marz 1991 Seite 10 Baubehorde Hrsg Grunes Licht fur die Stadtbahn Planfeststellung fur die Stadtbahn wird eingeleitet Pressemitteilung der Behorde URL http web archive org web 20080424110811 http www hamburg de Behoerden Pressestelle Meldungen tagesmeldungen 2001 juli w30 di bb24 htm im Webarchiv Abgerufen am 27 Oktober 2017 Schwarz Grun so gut wie perfekt In Hamburger Abendblatt vom 10 April 2008 abgerufen am 10 April 2008 Erste Stadtbahntrasse fuhrt uber Kellinghusenstrasse Pressemitteilung der Behorde fur Stadtentwicklung Umwelt abgerufen am 2 Juli 2009 Stadtbahn macht den OPNV zukunftsfahig Pressemitteilung der Behorde fur Stadtentwicklung Umwelt abgerufen am 31 Marz 2010 stadtbahn hochbahn de 1 2 Vorlage Toter Link stadtbahn hochbahn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Stadtbahn am Ende Planfeststellungsverfahren gestoppt Memento vom 19 September 2012 im Webarchiv archive today Strassenbahn Hamburg de 10 Mai 2011 Zeit fur die Stadtbahn Hamburg muss als wachsende Stadt neue Wege in der Verkehrspolitik wagen In Hamburger Abendblatt vom 2 Februar 2013Weblinks BearbeitenTrassenfuhrung in allen Ausbaumoglichkeiten in google maps Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbahn Hamburg amp oldid 233431184