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Die katholische Filialkirche St Wolfgang 1 in Thaining einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech ist eine ehemalige Votiv und Wallfahrtskirche die in den Jahren 1449 50 errichtet wurde Sie befindet sich im Sudteil des Ortes am Ostrand eines platzartigen Angers Die Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 St Wolfgang von NordenInnenraumInnenraum mit Blick zur Empore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Thaininger Bauer Hans Scheffler liess die Kirche in den Jahren 1449 und 1450 nach einem Gelobnis das mit seiner Wallfahrt nach St Wolfgang im Salzkammergut im Jahre 1430 in Verbindung stand errichten Auf der Heimreise nach Thaining erkrankte er schwer wurde aber infolge des Gelobnisses eine Votivkirche zu Ehren des heiligen Wolfgang zu erbauen wieder gesund Die um 1500 einsetzende Wallfahrt erlebte im 17 und 18 Jahrhundert ihre grosse Blute Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Kirche um den westlichen oktogonalen Langhausabschluss verlangert und mit einer komplett neuen Ausstattung versehen Die Umgestaltung der Kirche zog sich bis 1710 hin Dabei wurden auch die Empore und die Kassettendecke eingezogen Um 1825 30 wurde der sudliche Haupteingang zugemauert und zu einer Kerkernische umgestaltet Durchgreifende Renovierungen fanden 1952 53 im Innern und von 1979 bis 1981 im Ausseren statt Baubeschreibung BearbeitenDie spatgotische Kirche ist ein niedriger Saalbau mit hohem Satteldach das den altesten Dachstuhl des Landkreises aufweist Am Nordosteck des Langhauses ist der mit Fialenaufsatzen und Masswerkfriesen reich gegliederte Satteldachturm angebaut Der zweijochige Chor mit Dreiachtelschluss weist getreppte Strebepfeiler auf Etwa drei Meter westlich vom Turm befindet sich das wenig hervortretende Vorzeichen Dem Turm sudostlich gegenuber ist die barocke Sakristei angebaut zuvor diente der winzige Raum im Turmerdgeschoss als Sakristei Innen an der westlichen Langhauswand ist der schmale Aufgang zur Empore eingebaut Das Langhaus das innen etwa nur funf Achtel der Breite an Hohe aufweist ist mit einer einfachen Holzfelderdecke die mit kleinen Rosetten verziert ist gedeckt Der Chor weist ein Kreuzgratgewolbe auf Die Wande des Langhauses sind ungegliedert Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp Rechter SeitenaltarDie volkstumliche einheitlich wirkende Fruh und Hochbarockausstattung mit manieristischem Einschlag ist von hoher Qualitat und wurde von bedeutenden Kunstlern aus dem Sudwesten des Kurfurstentums Bayern ausgefuhrt Der 1664 ausgefuhrte Hochaltar mit zwei von Weinlaub umrankten gedrehten Saulen und seitlichen Baldachin Konsolen zeigt im Innern den Kirchenpatron den heiligen Wolfgang flankiert von Johannes dem Taufer und dem heiligen Leonhard ausserhalb der Saulen stehen links der Apostel Petrus und daruber die heilige Apollonia rechts der Apostel Paulus und daruber die heilige Afra Im Auszug ist die Halbfigur Gottvaters mit der Taube des Heiligen Geistes und daruber als Abschluss der Erzengel Michael Das Gemalde an der Altarmensa zeigt den heiligen Wolfgang am Wolfgangsee im Hintergrund das Stift Mondsee Die Skulpturen stammen von Hans Deglers Sohn David Degler Den gesamten Chorschluss umlauft das Chorgestuhl aus der Zeit um 1710 Die 22 Sitze werden durch gedrechselte Saulen getrennt und von Schweifgiebeln und Putten die Leidenswerkzeuge tragen bekront Uber dem Chorgestuhl an der Wand befinden sich zwei grosse Engel mit den Attributen des Kirchenpatrons Beil und Kirche gefertigt von Johann Luidl Unter dem Chorbogen steht der Kreuzaltar aus der Zeit um 1700 10 dessen Kruzifix eine spatgotische Arbeit aus dem fruhen 16 Jahrhunderts ist Die Figuren der Mater Dolorosa des Johannes und der Maria Magdalena sowie die Blut auffangenden Putti stammen von dem Landsberger Bildhauer Lorenz Luidl In der Mensa ist zwischen sechs winzigen gedrehten Saulen eine Heilig Grab Kulisse eingebaut Diese ist ebenso eine Arbeit von Lorenz Luidl Die Mensa umlauft eine Kniebank Die Seitenaltare fertigte 1675 Ambrosius Degler der Enkel von Hans und Sohn von David Degler Sie orientieren sich im Aufbau stark am Hochaltar Im Retabel des linken Altars ist die heilige Ottilia zwischen der heiligen Katharina und der heiligen Barbara aussen stehen die heilige Veronika und Katharina von Siena im Auszug stellt ein Relief die Himmelfahrt Mariens dar Im Retabel des rechten Altars ist der heilige Stephanus zwischen dem heiligen Vitus und dem heiligen Christophorus dargestellt aussen stehen der Kirchenvater Augustinus und der Papst Silvester I im Auszug stellt ein Relief die Kronung Mariens dar Die um 1675 gemalten Mensabilder stellen links ein Vesperbild und rechts den heiligen Benedikt als Patron der Guten Sterbestunde dar Die aus dem Jahr 1681 stammende Kanzel wurde aus unterschiedlichen Holzarten gefertigt und ist seit 1952 53 ungefasst Der Korb wird durch Saulen und Pilaster gegliedert und ist mit den vier Evangelistenfiguren von Lorenz Luidl in Muschelnischen bestuckt Den Chorbogen schmuckt eine Kartusche mit Engeln die wohl um 1670 80 von Lorenz Luidl oder David Degler geschaffen wurde An der Sudwand befinden sich zwei Doppeltafelgemalde mit der Entstehungsgeschichte der Kirche von 1657 die mit Versen des damaligen Pfarrers David Guett unterlegt sind und in grosser Detailfreude das Dorf mit seinen Hausern und Bewohnern zeigen Angefertigt wurden sie durch den Mesner und Schneider Matthias Augustin Weitere Heiligenfiguren aus der Landsberger Luidl Werkstatt befinden sich an den Chor und Langhauswanden sie stellen im Chor den heiligen Nikolaus und den heiligen Erasmus und im Langhaus den heiligen Ulrich und den Kirchenvater Ambrosius sowie den heiligen Martin und den heiligen Narzissus dar Die im Grundriss trapezformige Holzempore wird von gedrechselten Saulen mit geschnitzten korinthisch inspirierten Kapitellen getragen Die Segmentbogenfelder der Brustung werden ebenfalls von Saulen gegliedert nbsp Kreuzaltar nbsp Heiliges Grab in der Kreuzaltar Mensa nbsp Doppeltafelbild von 1657 zur Entstehungsgeschichte der Kirche nbsp ChorgestuhlLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1160 Karl Gattinger Grietje Suhr Landsberg am Lech Stadt und Landkreis Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 14 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2449 2 S 758 762 Michael Meier Die Kunst und Kulturdenkmaler in der Region Munchen Westlicher Umkreis Deutscher Kunstverlag Munchen 1977 S 150 151 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wolfgang Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Filialkirche St Wolfgang Bistum Augsburg Denkmalliste fur Thaining PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 81 142 2 47 969895 10 958445 Koordinaten 47 58 11 6 N 10 57 30 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wolfgang Thaining amp oldid 236703560