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Die evangelische Dorfkirche St Nikolai ist ein spatgotischer Sakralbau in Selbelang einem Ortsteil der Gemeinde Paulinenaue im Landkreis Havelland in Brandenburg Sie gehort zur Evangelischen Kirchengemeinde Havellandisches Luch im Kirchenkreis Nauen Rathenow St Nikolai in Selbelang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Dorfes ist aus dem Jahr 1269 uberliefert Es ist daher denkbar dass zu diesem Zeitpunkt auch bereits eine Kirche existierte von der im 21 Jahrhundert jedoch keine Zeugnisse vorhanden sind Ab 1440 1 nutzen Baumeister die reichhaltigen Tonvorkommen der Region um aus Backstein ein Kirchenschiff mit einem Chor zu errichten 2 1749 erganzte die Kirchengemeinde das Bauwerk um den Westturm 1862 erfolgte ein erheblicher Umbau bei der unter anderem die zuvor gotischen Fenster barock sowie die Portale vergrossert wurden An Stelle der flachen Balkendecke erhielt das Kirchenschiff ein vierteiliges Gewolbe Im Zweiten Weltkrieg musste die Kirchengemeinde die rund 500 Jahre alte Glocke im Zuge der Metallspende des deutschen Volkes abgeben Sie wurde jedoch nicht eingeschmolzen sondern konnte nach Kriegsende vom Pfarrer Pachali aus dem Glockenfriedhof in Hamburg wieder zuruckgebracht und aufgehangt werden 3 Durch eine jahrzehntelange Melioration im Zuge der landwirtschaftlichen Nutzung der Region traten in der letzten Halfte des 20 Jahrhunderts am Bauwerk erhebliche Schaden auf Grossere Risse sowie Feuchtigkeit am Dach fuhrten zu einem Sanierungsbedarf dem sich seit Marz 2005 ein Forderverein annimmt 2008 begann eine umfangreiche Sanierung die 2013 erfolgreich abgeschlossen wurde 4 Architektur Bearbeiten nbsp Ansicht von NordenDas in Relation zur Gesamtlange vergleichsweise kurze Schiff entstand wie auch der ubrige Baukorper aus rotlichem Mauerstein Daran schliesst sich nach Osten der in etwa gleich lange Chor mit einem Dreiviertelschluss an Er ist in seiner Hohe nicht eingezogen jedoch ein wenig schmaler als das Kirchenschiff An der sudlichen Wand sind nach der Vergrosserung im 19 Jahrhundert zwei Masswerkfenster sowie an der westlichen Offnung einzelne Mauerreste der ursprunglichen Fenster Im Chor sind weitere gleichartige Fenster vorhanden An der Nordseite sind sowohl am Kirchenschiff wie auch am Chor zwei grosse zugesetzte Fenster bzw Offnungen zu erkennen die sorgfaltig mit Mauersteinen verschlossen wurden Der quadratische barocke Westturm ist schmaler als das Kirchenschiff und mit Lisenen gegliedert Ein Gesims trennt die beiden Geschosse mit dem grossen Westportal durch das die Kirche betreten werden kann Im Turmgeschoss sind bienenkorbformige Klangarkaden zu erkennen Dahinter hangt eine Glocke die im Jahr 1462 gegossen wurde Sie tragt die Inschrift Ave Maria gracia plena MCCCCLX II Sei gegrusst Maria voll der Gnade 1462 Zwischen den Klangarkaden und dem Dach ist an den vier Seiten eine Turmuhr mit einem weissen Ziffernblatt angebracht Der Turm selbst schliesst mit einer geschweiften Haube einer Turmkugel und einer Wetterfahne Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarDer Kanzelaltar ist auf das Jahr 1718 datiert und besteht aus korinthischen Saulen mit einem mittig angebrachten Kanzelkorb der mit Akanthus verziert ist Zwischen Fruchtgehangen stehen Schnitzfiguren von Jesus Christus und den vier Aposteln weitere sechs sind am Altar verteilt Die Figuren stammen vermutlich aus der Zeit vor der Reformation und wurden einem gotischen Altarretabel aus dem 15 Jahrhundert entnommen Die Figur der Maria fehlt jedoch Der Schalldeckel ist mit zwei Engeln und einer Darstellung von Martin Luther verziert Der Altar wurde bereits 1995 restauriert Die Orgel auf dem westlichen Teil der Hufeisenempore baute Friedrich Emanuel Marx im Jahr 1804 mit einem fruhklassizistischen Prospekt Zur weiteren Ausstattung gehoren vier Epitaphe die Figuren derer von Bardeleben zeigen darunter Balthasar gestorben 1579 Wichmann gestorben 1589 sowie ein Kinderepitaph von Elisabeth und einer weiteren Frau aus dem 17 Jahrhundert Das Kirchenschiff verfugt uber ein Gewolbe der Chor uber ein Kreuzrippengewolbe mit 5 8 Teilung und viertelstabformigen Konsolsteinen die im unteren Teil mit Luftungsrohren in Form von Drachenkopfen verziert wurden Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolaikirche Selbelang Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jens Wegener Bedrohliche Risse Verein will Selbelanger Kirche retten In Markische Allgemeine 29 November 2005 veroffentlicht auf der Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 14 Januar 2017 Die Dorfkirche von Selbelang Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 14 Januar 2017 84 Selbelang Webseite Kirchenwege im Havelland abgerufen am 14 Januar 2017 Informationstafel Selbelang St Nikolai Aushang an der Kirche Oktober 2016 52 633824 12 71381 Koordinaten 52 38 1 8 N 12 42 49 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolai Selbelang amp oldid 236714174