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Die Michaelkirche ist ein unter Denkmalschutz stehendes katholisches Kirchengebaude im Dortmunder Stadtteil Lanstrop Michaelstrasse 2 Der Kirchenpatron ist der Erzengel Michael St Michael Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Kirchenbau von 1912 bis 1913 3 Architektur 3 1 Die Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ursprunglich zum Kirchspiel Kurl gehorende Gemeinde in Lanstrop bekehrte sich im Jahre 1569 durch Pfarrer Hermann Rosenbaum zum evangelischen Glauben Nach dessen Tod 1619 setzte sich durch den Patronatsherrn Dietrich von der Recke der alte katholische Glaube fort Somit blieb die Gemeinde Lanstrop bis ins 20 Jahrhundert weitgehend katholisch anders als die grossenteils evangelischen Nachbargemeinden Im Zuge der Industrialisierung besonders der Kohleforderung der benachbarten Zechen Kurl und Preussen stieg die Bevolkerung in Lanstrop weiter an Dadurch wurde die St Johannes Baptist Kirche in Dortmund Kurl zu klein und schon bald wuchs der Wunsch nach einer eigenen Kirche Am 4 Juli 1897 beantragte die katholische Mannerversammlung aus Lanstrop und Niederaden beim Pfarrer in Kurl in Lanstrop einen eigenen Gottesdienst zu feiern Der Pfarrer willigte ein sodass eine angemietete Scheune der Gaststatte Brockhaus in einen Betsaal umgebaut und am 1 Juni 1898 feierlich eingeweiht wurde Im gleichen Jahr schenkte Freiherr von Wenge Wulffen dem Kirchenbauverein ein Grundstuck In den Jahren 1907 1908 errichtete man direkt neben dem Kirchengrundstuck eine Vikarie des spateren Pfarrhauses Man beauftragte den Architekten Hermann Wielers der eine neugotische Teilkirche ohne Turm fur etwa 57 000 Mark vorschlug Doch der Kurler Kirchenvorstand lehnte diesen Vorschlag ab Daraufhin erstellte Wielers am 2 April 1911 den endgultigen Entwurf einer vollstandigen neuromanischen Hallenkirche mit Turm Nach der Zustimmung des Kirchenvorstands begannen die Bauarbeiten Inzwischen war Lanstrop seit dem 1 Oktober 1910 eine selbststandige Kirchengemeinde und loste sich somit von der Muttergemeinde Kurl Der Bau einer eigenen Kirche wurde fur die Gemeinde Lanstrop ein Zeichen der Selbststandigkeit Der Kirchenbau von 1912 bis 1913 Bearbeiten nbsp Michaelkirche von der Alekestrasse gesehenAm 6 Oktober 1912 erfolgte die Grundsteinlegung Die Bauarbeiten wurden weitgehend an heimische Unternehmen vergeben etwa den Bauunternehmer Grundmann aus Lanstrop Spenden der Gemeindemitglieder trugen zur Verschonerung des Kirchenbaus von innen und aussen bei Nach einjahriger Bauzeit war die Kirche vollendet und am 28 September 1913 erfolgte die Einweihung Die Gesamtkosten des Kirchenneubaus betrugen uber 81 000 Mark Architektur BearbeitenDie Michaelkirche ist eine dreischiffige neuromanische Stufenhalle mit einem zur Ostseite gerichteten Seitenturm und einer zur Westseite anschliessenden Kapelle mit halbrunder Apsis Das uberragende Langhaus wird von abgestuften Seitenschiffen flankiert die vor der Chorapsis enden Den Abschluss der Kirche bildet eine nach Norden gerichtete halbrunde Chorapsis an die sich der Sakristeianbau anschliesst Die aus Ziegeln errichteten Langhausmauern sind durch Strebepfeiler und Rundbogenfenster gegliedert Zwischen Strebepfeilern und Rundbogenfenstern sind die Wandflachen durch Lisenen gegliedert Daruber befinden sich auffallig gestaltete Bogenfriese die sich mit den Lisenen vereinen Die Eckfassungen Strebepfeiler und Gesimse sind mit Werksteinen aus Ruthener Sandstein verblendet und verleihen der Kirche einen wehrhaften Charakter Die Zwischenflachen wurden in Kieselwaschputztechnik verputzt Die Sudseite ist mit insgesamt drei Portalen ausgestattet von den das mittlere das Hauptportal bildet Es besteht aus einem wenig hervortretenden schmuckvoll gestalteten Giebelvorbau in dem ein neuromanisches Stufenportal mit schmalen Saulen und Kapitellen eingefasst ist Auf dem Giebelvorbau befindet sich eine figurliche Darstellung des heiligen Erzengels Michael dem Namengeber der Kirche Dahinter erhebt sich ein grosszugig gestaltetes Radfenster dass in sechs Speichen unterteilt ist Daruber folgt ein schlicht geformter Dreiecksgiebel mit schwungvollen Bogenfriesen und einem in Stein eingefassten Drillingsfenster Der an das ostliche Seitenschiff anschliessende markante Seitenturm ist in vier Turmsegmente unterteilt An den beiden untersten Turmsegmenten ist das Mauerwerk durch Drillings und Biforienfenster durchbrochen im dritten Turmsegment durch jeweils zwei rundbogig gestaltete Schallluken Darin befindet sich die Glockenstube in der sich insgesamt drei Glocken befinden Die daruberliegenden parallel zum Unterbau stehenden Giebeldreiecke sind mit jeweils einer Turmuhr versehen Darauf folgt ein mit Kupferblech gedeckter Rhombenhelm mit Turmkugel Turmkreuz und Wetterhahn Die Glocken Bearbeiten Kurz vor der Fertigstellung der Kirche wurden drei Glocken bei der Glockengiesserei Otto in Bremen Hemelingen bestellt Sie waren auf die Tone c g und a abgestimmt und wurden am 20 September 1913 dem hl Michael der hl Maria und dem hl Franziskus geweiht Im Kriegsjahr 1917 mussten die zwei grossten Glocken fur Rustungszwecke abgeliefert und eingeschmolzen werden Der Gemeinde verblieb daraufhin nur die kleine a Glocke Erst im Jahr 1926 wurden zwei neue Glocken bestellt die am 28 Februar 1926 eingeweiht wurden Im Zweiten Weltkrieg wurden wiederum die zwei grossten Glocken eingeschmolzen 1 2 1968 wurden zwei neue Glocken vom Bochumer Verein angeschafft Sie erklingen in e und g Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Dortmund Lanstrop Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seiten der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 519 528 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 483 489 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen 51 576344 7 56705 Koordinaten 51 34 34 8 N 7 34 1 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Lanstrop amp oldid 210145400