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St Leodegar ist die katholische Pfarrkirche in Bad Bellingen Sie ist dem heiligen Bischof Leodegar von Autun Gedenktag 2 Oktober geweiht Baustilistisch ist sie sowohl dem Spatbarock wie auch dem Fruhklassizismus zuzuordnen Die selbstandige Pfarrei Bad Bellingen verlor in den Jahren 1631 bis 1796 ihre Selbstandigkeit und wurde von Bamlach mitbetreut Seither ist sie wieder eigene Pfarrei 1 Pfarrkirche St Leodegar in Bad Bellingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Kirchengebaude 2 2 Inneres und Ausstattung 2 3 Orgel 2 4 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Bad Bellingen wurde 1298 erstmals genannt B de Hartkilch rector ecclesie in Bellikon 2 und ein Pfarrer bereits 1265 plebanus in Bellicon 3 Da die Kirche schon damals dem Patrozinium des heiligen Leodegar geweiht war vermutet man dass eine heute im Dreilandermuseum in Lorrach aufbewahrte Sitzfigur aus dem 15 Jahrhundert von der Bad Bellinger Kirche stammt 4 Im Jahr 1624 brach man in einer ersten Bauphase den Chor ab und baute ihn als polygonalen Chor in Form eines 3 8 Ecks wieder auf Der spatgotische Baukorper besteht im Inneren aus einem hochprofilierten Rippengewolbe das auf dunnen Wandsaulen ruht Die zwei Schlusssteine zeigen die Jahreszahl 1624 und das Christus Monogramm IHS Ursprunglich war das Gewolbe ausgemalt 5 1738 erhielt die Kirche noch eine barocke Ausstattung bis 1782 wegen des baufalligen Zustands Turm und Langhaus abgerissen und in grosseren Ausmassen an gleicher Stelle neu errichtet wurden Allerdings verzichtete man auf den Wiederaufbau einer damals am Langhaus angebauten Kapelle die der Heiligen Odilie geweiht war 6 Nach einjahriger Bauzeit wurde das Gotteshaus durch den Konstanzer Bischof geweiht 1791 wurde der neue Hochaltar fertiggestellt Im Zuge dieser Arbeit glich man die Seitenaltare aus dem Jahr 1738 dem Stil des Hauptaltars an Starke Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg machten in den Jahren 1953 bis 1955 Aussen und Innenrenovierungen notwendig In einer zweiten Phase gestaltete man in den Jahren 1974 bis 1976 unter anderem den Eingangsbereich neu das Gotteshaus erhielt ausserdem einen neuen Zelebrationsaltar und einen Ambo Beschreibung BearbeitenKirchengebaude Bearbeiten nbsp St Leodegar von Osten mit Friedhof und KapelleDie Kirche St Leodegar in Bad Bellingen steht inmitten des Friedhofs Sie besteht aus einem mit einem Satteldach gedeckten Langhaus und einem polygonalen Chor mit abgewalmtem Dach An der westlichen Seite des Langhauses erhebt sich ein dreigeschossiger Glockenturm mit Welscher Haube Im zweiten Geschoss steht in einer Nische eine Madonnenstatue des Freiburger Bildhauers Berthold Knittel die 1879 geschaffen wurde Im oberen Turmgeschoss befinden sich zu allen vier Seiten rundbogige Klangarkaden daruber nach Norden und Suden je ein rundes Zifferblatt der Turmuhr Die Rander des Turms sind in Anlehnung an die im Markgraflerland bei alteren Kirchen ubliche Eckquaderung sandsteinrot gestaltet Die ubrige Fassade ist mit dunnen ebenfalls sandsteinroten Lisenen akzentuiert Inneres und Ausstattung Bearbeiten nbsp Langhaus mit Blick zum ChorIm Innenraum ist in das vierjochige Gotteshaus eine flache Decke mit einem schlichten Stuckfeld eingezogen Sie wird von einem umlaufenden Gesims eingerahmt Die bei der barocken Umgestaltung 1738 errichteten Seitenaltare zeigen als Hauptbild links die Beweinung Christi und rechts die Witwe Irene die dem gemarterten aber dadurch nicht getoteten heiligen Sebastian einen Pfeil herauszieht Beide Gemalde wurden von dem Tessiner Kunstmaler Jakob Pellandella 1738 geschaffen 7 Der Chor ist vom Langhaus uber drei Treppenstufen unter einem schlichten Triumphbogen erreichbar Dort steht der Hochaltar aus dem Jahr 1791 Die drei konkaven Altare werden von Saulen flankiert Anlasslich der Errichtung des Hauptaltars wurden auch die Seitenaltare klassizistisch uberarbeitet Diese Schreiner Bildhauer und Goldfassarbeiten leisteten die Freiburger Werkstatten Bretz Hauser und Nussler Die Gemalde des Hauptaltars stammen ebenso wie die den Seitenaltaren zugefugten Oberbilder von dem Barockmaler Simon Goser 1735 1815 Der Hauptaltar zeigt den Martyrer und Kirchenpatron Leodegar umgeben von Engeln die neben einem Lorbeerkranz und einen Martyrerpalme auf einer Schale die ihm herausgeschnittenen Augen Lippen und Zunge einen Bohrer und das Schwert halten mit dem der Heilige letztlich enthauptet wurde Im Oberbild wird die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt die die Ankunft des Heiligen im Himmel erwartet Das Oberbild des linken Seitenaltars zeigt die zum Himmel blickende heilige Ottilie als Abtissin auf einem Buch liegen Augen als Symbol ihrer Blindheit bis zur Taufe wahrend ein Engel den Krummstab halt Rechts ist kniend der heilige Johannes Nepomuk zu sehen der anbetend das Kruzifix vor sich halt wahrend sich hinter ihm ein Engel zur Symbolisierung des Beichtgeheimnisses einen Zeigefinger vor den Mund halt Die mit Bandornamenten und Blumengirlanden geschmuckte klassizistische Kanzel aus dem Jahr 1797 stammt von einem Freiburger Kunstler Ihr Schalldeckel wird von Symbolen der vier Evangelisten geziert Der neue Zelebrationsaltar und der Ambo aus Stahl und Marmor sind von Gunther van Look Diese ersetzten in den 1970er Jahren die barocken Ausstattungsstucke 8 Orgel Bearbeiten Die Orgel aus dem Jahr 1793 erbaute Johann Dreyer 1737 1825 aus Laufenburg sie wurde 1794 und 1869 umgebaut 1896 setzte F W Schwarz ein neues Werk ein 9 Diese Orgel wurde 2008 nach Wolfshagen Uckerland verkauft und dort in der Dorfkirche aufgestellt Dieses Instrument arbeitet heute mit Kegelladen einer elektro pneumatischen Spiel und Registertraktur 2007 baute die Firma Metzler Orgelbau aus der Schweiz in St Leodegar eine neue rein mechanische Orgel ein Sie verfugt uber 21 Register auf zwei Manuale und Pedal 10 Die Orgel befindet sich auf der Empore uber dem westlichen Eingangsbereich nbsp Blick auf die OrgelbuhneI Hauptwerk C a31 Principal 8 2 Hohlflote 8 3 Octave 4 4 Spitzflote 4 5 Superoctave 2 6 Cornett IV 4 7 Mixtur IV 1 1 3 II Schwellwerk C a38 Bourdon 8 9 Salicional 8 10 Principal 4 11 Rohrflote 4 12 Nasard 2 2 3 13 Doublette 2 14 Tierce 1 3 5 15 Sifflet 1 16 Trompette harmonique 8 17 Basson Hautbois 8 Tremulant Pedalwerk C f118 Subbass 16 19 Octavbass 8 20 Choralbass 4 21 Fagott 16 Koppeln II I auch als Suboktavkoppel I P II PGlocken Bearbeiten nbsp GlockenturmDas dreistimmige Bronzegelaut von St Leodegar setzt sich wie folgt zusammen 11 Name Gussjahr Giesserei O Gewicht SchlagtonLeodegarsglocke 1959 F W Schilling Heidelberg 908 mm 499 kg a 2Muttergottesglocke 1959 F W Schilling Heidelberg 807 mm 347 kg h 2Kleine Glocke 1866 Carl Rosenlacher Konstanz 663 mm 130 kg d 2Die kleine d Glocke zeigt ein Bild des heiligen Sebastian am Marterbaum und tragt die Inschrift Der Name des Herrn sei gepriesen Literatur BearbeitenOswald Meyer St Leodegar Kirche Bad Bellingen Schnell und Steiner Kunstfuhrer Nr 1102 1977 Johannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 35 36 St Leodegar Bad Bellingen in Hans Otto Muhleisen Kirchen und Kapellen der Seelsorgeeinheit Schliengen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2017 ISBN 978 3 95976 074 4 S 36 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Leodegar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrgemeinde St Leodegar in Bad Bellingen Metzler Orgel der Kirche St Leodegar Bad Bellingen Beitrag auf Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Meyer S 14 F X Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogtums Baden Band V 1901 S 96 R Wackernagel u a Urkundenbuch der Stadt Basel 1890 ff Band 1 S 332 A Heimann Schwarzweber Kunstlandschaft Markgraflerland In W Muller Hrsg Das Markgraflerland 1969 S 154 Helm S 35 01 2 Helm S 36 03 02 Meyer S 12 13 Meyer S 9 Helm S 36 01 5 Informationen zur Orgel Glockeninspektion Erzbistum Freiburg Kath Pfarrkirche St Leodegar in Bad Bellingen abgerufen am 15 Oktober 201747 732122100833 7 5584650038889 Koordinaten 47 43 55 6 N 7 33 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Leodegar Bad Bellingen amp oldid 236531785