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Die evangelisch lutherische Kirche St Johannis steht in Schalkau im Landkreis Sonneberg in Thuringen Die denkmalgeschutzte Stadtkirche die den hochsten Punkt eines Sandsteinfelsens einnimmt ist aufgrund ihrer exponierten Lage Stadtbild pragend St Johannis in Schalkau Inhaltsverzeichnis 1 Kirchengemeinde 2 Baugeschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 4 1 Innenraum 4 2 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKirchengemeinde BearbeitenIm hohen Mittelalter der Urpfarrei Meeder zugeordnet wurde die Pfarrei Schalkau im 13 Jahrhundert von dieser abgetrennt 1232 wurde erstmals ein Pfarrer in Schalkau erwahnt Ab 1445 besassen die Wettiner das Patronatsrecht 1507 wurde der Pfarreisprengel der kursachsischen Universitat Wittenberg angegliedert Die erste evangelische Kirchenvisitation erfolgte 1528 29 die auch eine neue Pfarreistruktur zur Folge hatte Das Kirchspiel umfasste damals neben den heutigen Ortschaften auch Heid Dohlau und Steinheid Steinheid wurde eine eigenstandige Pfarrei Dohlau der Pfarrei Effelder Heid und Gorsdorf der Pfarrei Rottenbach sowie Truckendorf Emstadt und Almerswind der Pfarrei Weissenbrunn zugeordnet Grumpen und Theuern blieben bei Schalkau wie Rauenstein bis zum Jahr 1892 Schalkau war der Superintendentur in Eisfeld unterstellt 1578 folgte eine Unterstellung der neu gegrundeten Adjunktur in Neustadt bis 1623 Schalkau eine eigenstandige Adjunktur wurde die wie das Gericht Schalkau auch die Pfarrei Effelder umfasste Mit der Grundung des Furstentums Sachsen Hildburghausen im Jahr 1680 kam es zum Aufstieg zur Superintendentur die neben Effelder auch die 1726 separierte Kirchgemeinde Mengersgereuth und Rauenstein umfasste Der Superintendent war kirchlicher sowie als weltlicher Verwaltungsbeamter fur das Schulwesen zustandig Nach der Grundung der Thuringer Landeskirche im Jahr 1920 erfolgte eine Neuordnung der kirchlichen Verwaltungsstruktur und die Superintendentur Schalkau ging im Oberpfarrbezirk ab 1944 Superintendentur Sonneberg auf Nach 1945 fuhrte die Innerdeutsche Grenze dazu dass die Orte Gorsdorf Truckendorf Emstadt und Almerswind wieder zum Schalkauer Kirchspiel gehorten Seitdem umfasst dies neben den genannten Orten die Stadt Schalkau sowie die Dorfer Weitesfeld Bachfeld Gundelswind Truckenthal Katzberg Ehnes Roth Oberroth und Selsendorf 1 Baugeschichte BearbeitenDie Sakristei kann als altester Teil einem romanischen Kirchenbau aus dem 13 Jahrhundert zugeordnet werden Im Jahr 1516 erfolgte nach einem Brand von 1505 ein Neubau mit dem spatgotischen Chor Im Jahr 1520 wurde das Gotteshaus als St Johannes Kirche geweiht Das Langhaus entstand erstmals im 16 Jahrhundert und wurde 1663 umgebaut Ein Feuer zerstorte 1690 grosse Teile des Stadtzentrums und die Kirche Der Wiederaufbau des Kirchenschiffes war im Jahr 1700 abgeschlossen der des Turmes sechs Jahre spater Im Jahr 1884 wurde ein Umbau nach Planen des Saalfelder Landesbaurates Karl Rommel durchgefuhrt Dabei wurde unter anderem die Orgel aus dem Chorraum auf die Westempore umgesetzt und der Chor bekam Sterngewolbe Die Umgestaltung des Kircheninneren erfolgte im Stil der Neugotik durch den Schalkauer Bildhauer Louis Blechschmidt und den Coburger Hofmaler Arthur Wang Der Triumphbogen erhielt leicht profilierte Pfeiler das Langhaus eine holzerne Flachdecke 1933 34 wurde der Innenraum durch eine hellere Fassung neu gestaltet 1967 68 folgte eine Restaurierung Architektur BearbeitenDas Langhaus ist durch ein Satteldach und grosse Rechteckfenster gekennzeichnet Im Innern steht auf drei Seiten eine zweigeschossige durch Schnitzereien verzierte Empore Den oberen Raumabschluss bildet eine Felderdecke Die Eingange befinden sich im Suden Westen und Norden Im Osten steht der eingezogene polygonal geschlossene Chor Seine Spitzbogenfenstern mit Masswerk sind wohl spatgotisch Das nordostliche Chorfenster entstand beim Umbau 1884 Ein Sterngewolbe mit Schlusssteinen die die Wappen der Lander die diese Stadt im Laufe der Jahrhunderte beherrschten tragen und mit gotisierenden Knospenkapitellen uberspannt den Raum Er hat eine Lange von 10 Metern und eine Breite von 7 4 Metern Unter dem Chor befindet sich die Gruft der Herren von Schaumberg Der Kirchturm im Nordosten hat unten einen etwa quadratischen und oben einen oktogonalen Grundriss Den Unterbau des Turmes bildet die 3 7 Meter lange sowie 3 Meter breite Sakristei die ein Tonnengewolbe hat Den oberen Abschluss bildet eine welsche Haube mit einer Laterne Ausstattung BearbeitenInnenraum Bearbeiten Der Altar wird durch neugotisches Blendmasswerk verziert Das Kruzifix hinter dem Altar wurde 1711 gestiftet Die neugotisch gestaltete Kanzel hat einen polygonalen Kanzelkorb mit Blendmasswerk Sie wurde 1884 von Ludwig Krapp aus Schalkau geschaffen Das holzerne Lesepult in Form eines Engels ist ein Werk von Louis Blechschmidt Im Chor befinden sich zwei Grabsteine von Angehorigen der Familie von Schaumberg die aus dem Jahr 1532 und dem 17 Jahrhundert stammen Die Orgel bauten 1875 unter Verwendung alterer Teile der Schmiedefelder Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Holland und sein Sohn Sie stellten das Instrument auf der Westempore mit 23 Registern auf zwei Manualen und Pedal auf An der sudostlichen Seite des Chores befindet sich aussen ein Kriegerdenkmal das 1925 der Maler und Grafiker Herrmann Blechschmidt aus Eisenach gestaltete Glocken Bearbeiten Im Kirchturm hangen drei Bronzeglocken die von Franz Schilling amp Sohne in Apolda gegossen wurden und die in den beiden Weltkriegen abgegebenen Glocken ersetzten Die grosse Glocke mit dem Ton fis tief hat bei einem Gewicht von 750 Kilogramm einen Durchmesser von 108 Zentimetern wurde 1920 gegossen Die mittlere Glocke mit dem Ton ais tief wiegt bei einem Durchmesser von 85 Zentimetern 350 Kilogramm und ist ein Jahr junger Die kleine Glocke eine Gebetsglocke mit dem Ton cis 71 Zentimetern Durchmesser und 210 Kilogramm Gewicht stammt aus dem Jahr 1949 Literatur BearbeitenThomas Schwammlein Kulturdenkmale in Thuringen Landkreis Sonneberg E Reinhold Verlag Altenburg 2005 ISBN 3 937940 09 X S 347 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien suptur sonneberg de Kirche St Johannis zu Schalkau Memento vom 12 Mai 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Schalkau Hrsg Festschrift 1362 2012 Schalkau S 27 50 393757 11 0053 Koordinaten 50 23 37 5 N 11 0 19 1 O Normdaten Geografikum GND 7547214 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Schalkau amp oldid 235252990