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Sankt Jakobi auch Sankt Jacobi ist die evangelische Stadtpfarrkirche von Perleberg der Kreisstadt des Landkreises Prignitz im Bundesland Brandenburg Sie gehort zum Pfarrsprengel Perleberg im Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz St Jakobi heute rechts Sudostportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber den Bau der St Jakobikirche ist nicht viel bekannt Fest steht dass sie spater als die im 18 Jahrhundert abgerissene St Nikolaikirche errichtet wurde Ihre altesten Uberreste sind der Turmsockel die Ostwand mit Triumphbogen und die Fundamente des Chores was den Schluss nahelegt dass in der ersten Bauphase mit dem Turm und dem Chor jeweils in Feldstein begonnen wurde 1 Untersuchungen zu dem auffalligen Materialwechsel vom Feldstein hin zum Backstein in der fruhen Bauphase lassen fur den Erstbau auf einen Zeitraum zwischen 1280 und 1290 schliessen 2 Zum ersten Mal wird St Jakobi in einer Stiftungsurkunde von 1294 erwahnt in der ein Heinrich Normann den beiden Kirchen zu Perleberg eine Hebung zu Wein und Oblaten schenkt 3 Nach Ablassen fur die Kirche 1295 4 und 1321 stifteten im Jahr 1324 die Gewandschneider und 1332 die Mariengilde jeweils einen Altar 5 Die dreischiffige und vierjochige Backsteinhalle deren Grundform zwischen 1320 und 1335 entstand bekam ihr Dachwerk in den 1330er Jahren Von den vier heutigen Portalen des Langhauses existierte ursprunglich nur das sudwestliche das auf der Nordseite ein Aquivalent besass Im 15 Jahrhundert wurde das Portal auf der Nordseite offensichtlich ersetzt und zwei neue kamen im Sudosten und Nordosten hinzu 6 Der Anbau des Chores bei dem es sich wahrscheinlich um einen Neubau auf den Grundresten eines alteren handelt lasst sich auf die Jahre nach 1361 datieren Inschrift an der ausseren Chornordwand 7 Vermutlich in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts erhohte man den Kirchturm und errichtete das bis heute erhaltene Glockengeschoss Im selben Jahrhundert wurden die dreibahnigen spatgotischen Fenster eingebaut und manche Laibungen mit Motiven wie Apostelbildern versehen Letztere wurden aber womoglich 1912 durch Verputzen beseitigt Weiterhin errichtete man im sudlichen Bereich des Chores eine Sakristei und im nordlichen Bereich eine Marienkapelle die jedoch zusammen mit Kapellenanbauten an der Nordseite des Langhauses durch Restauratoren nach 1850 entfernt wurden 8 1517 1518 erhielt St Jakobi vier Glocken die Katharinenglocke bzw Sonntagsglocke die Apostelglocke 1537 an Hamburg verkauft die Schellglocke 1823 zersprungen und 1824 ersetzt und die Marienglocke die der Rat der Stadt bei Glockengiessmeister Heinrich von Kampen aus Lubeck in Auftrag gegeben hatte nbsp St Jakobi rechts mit dreistufigem Kirchturm auf einem Stahlstich von Poppel und Kurz von vor 1860Wahrend einer Visitation durch Bischof Daniel Amadeus Neander 1847 stellte man erhebliche bauliche und asthetische Mangel fest Man beauftragte den preussischen Baumeister Friedrich August Stuler in den 1850er Jahren das Innere und Aussere der Kirche zu restaurieren Daher blieb von der ursprunglichen Architektur und der barocken Innenausstattung nicht viel erhalten Stuler veranlasste u a im Chor und Turm jeweils ein Portal einzubauen was die Portale an den Seiten des Langhauses uberflussig machte Ausserdem ersetzte er im Jahr 1854 das mit Fachwerkturmchen besetzte Walmdach durch ein Satteldach und eine dreistufige Turmspitze 9 sodass der Turm eine Hohe von etwa 80 m aufwies 10 Wie bereits im Jahr 1632 brannte der Kirchturm am 27 November 1916 durch einen Blitzschlag ab Die verlorene Turmspitze wurde durch ein Satteldach ersetzt sodass die Hohe heute 49 m betragt 10 Auch die funf Bronzeglocken wurden bei dem Brand zerstort Zu Beginn des 20 Jahrhunderts liess man die heutigen Buntglasfenster einsetzen die von dem deutschen Architekten Curt Steinberg der auch fur Restaurierungsarbeiten 1912 13 verantwortlich war entworfen und zum grossten Teil vom Berliner Gottfried Heinersdorff umgesetzt wurden 10 Ausstattung Bearbeiten nbsp Jehmlich Orgel von 1958 im Gehause der VorgangerorgelVom einstigen Kirchenausstattung ist nicht mehr viel erhalten Es existieren noch das gotische Chorgestuhl und der Levitensitz die beide von um 1400 stammen sowie ein grosser funfarmiger Messingleuchter der 1475 vom Hamburger Giesser Harmen Bonstede hergestellt wurde 11 Weiterhin gibt es noch Hangeleuchter im Mittelschiff von denen einer barocken Ursprungs 1685 ist 10 und ein Epitaph des Burgermeisters Konow 12 Der Orgelbauer Johann Friedrich Turley Sohn des Backers und Orgelbauers Johann Tobias Turley errichtete hier 1831 seine zweitgrosste Orgel mit 36 Registern Das heutige pneumatische 35 registrige Werk stammt von den Gebrudern Jehmlich aus dem Jahr 1958 und wurde in das Gehause der Vorgangerorgel von Faber amp Greve von 1913 gebaut Eine Uberholung erfolgte 2016 13 14 Literatur BearbeitenFranz Grunick Chronik der Kreis und Garnisonstadt Perleberg Verlag F Grunick Nachf Perleberg 1939 DNB 573591148 S 137ff Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg Die Baugeschichte Berlin 2010 ISBN 978 3867320849 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtpfarrkirche St Jakobi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160368 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg St Jacobi Kirche auf der Website des Evangelischen Kirchenkreises Prignitz Perleberger Reimchronik Die St Jacobykirche Gedicht von August Hopfner Perleberger Reimchronik Sankt Jakob Gedicht von August HopfnerEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg Die Baugeschichte Berlin 2010 ISBN 978 3867320849 S 18 Erlauterungen dazu vgl Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 21 Adolph Friedrich Johann Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Bd 1 Berlin 1838 S 124 online Franz Grunick Chronik der Kreis und Garnisonstadt Perleberg S 13 Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 23 Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 34ff Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 43 Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 47ff Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 51ff a b c d St Jacobi auf den Seiten des evangelischen Kirchenkreises Prignitz abgerufen am 21 Juli 2013 Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 49f Dieter Hoffmann Axthelm St Jakobi in Perleberg S 51 Informationen zur Orgel beim Institut fur Orgelforschung Brandenburg Abgerufen am 26 August 2023 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 26 August 2023 53 076951 11 86149 Koordinaten 53 4 37 N 11 51 41 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakobi Perleberg amp oldid 237360466