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Die katholische Pfarrkirche St Georg im Ortsteil Gern der niederbayerischen Stadt Eggenfelden Hofmark 46 gehorte ursprunglich zum Erzbistum Salzburg kam 1817 zum Bistum Passau Heute gehort die Pfarrei St Georg in Gern zum Pfarrverband Wurmannsquick Pfarrkirche St Georg in Gern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Innenausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 WeblinksGeschichte BearbeitenEs wird vermutet dass es hier bereits im 13 Jahrhundert zu einer ersten Kirchengrundung durch einen namentlich nicht bekannten Vertreter der ortlich ansassigen edelfreien Herren von Geren gekommen ist Ab 1315 sind hier die Closen der zwischenzeitlich unter wittelsbacherscher Oberherrschaft stehenden Hofmark nachgewiesen Die Pfarrei zu Gern und die erste romanische Pfarrkirche sollen aus dem Jahre 1418 stammen In romanischer Zeit bestand eine Eigenkirche ublicherweise aus einem einschiffigen Saalbau mit einem Zugang auf einer Schmalseite und einer halbrunden Apsis auf der anderen meist Richtung Osten weisenden Seite Einen Eindruck uber diesen ursprunglichen Zustand vermitteln die Abbildung auf der Sudinnenwand und eine andere auf einem Priestergrabmal rechts vom Eingang zur Kirche Der Umriss eines romanischen Rundbogenfensters in der Kirchenaussenmauer zeigt sich ebenfalls noch an der Sudaussenwand Um 1450 wurde dieser romanische Vorgangerbau im spatgotischen Stil umgebaut verbreitert und erhoht dies entspricht Grossteils noch dem heutigen Aussehen An den romanischen Bau wurde dabei ein Chor angesetzt fur den 1418 der Kirchenerbauer und Patronatsherr Alban von Closen das Ewige Licht gestiftet hatte Die Aufhangung einer Ewig Licht Ampel galt als Zeichen fur die Vollendung eines Kirchenbaus oder anbaus sowie als Symbol fur die Einkehr oder Wiederkehr des Allerheiligsten in das Gotteshaus Als Eigenkirchenherr hatte er damit dem kanonischen Recht Genuge getan wonach die Gewahrung des Patronatsrecht uber eine Kirche und Pfarrei die Erfullung dreier Pflichten voraussetzt den Baugrund zu stellen den Bau zu errichten und fur die Ausstattung und den Unterhalt von Kirche und Priester Sorge zu tragen Tria faciunt patronum fundus aedificatio dos Die Kirche zu Gern hat wie dies haufig in dieser Zeit zu finden ist den hl Georg den Drachentoter zum Schutzpatron Es war Brauch den jahrlich zu feiernden Patroziniumstag am 23 April dem sog Georgitag mit einem Markttag zu verbinden aus dem sich in Gern der heute noch bestehende Gerner Markt entwickelt hat Der Kirchweihtag ist fur die Kirche nach dem Pfarr Salbuch aus dem 17 Jahrhundert auf den Tag nach St Laurentius 10 August bezeugt wird aber nicht mehr gefeiert Baubeschreibung BearbeitenDie gelb bemalte Kirche wird zusammen mit der Schlossokonomie ostlich und sudlich noch von einem Wassergraben umzogen der einst sowohl den Burgberg von Schloss Gern wie auch diesen Teil der Hofmark umschloss Der Richtung Schlosspark gelegene Wassergraben ist heute nicht mehr vorhanden Die Kirche besitzt einen 30 Meter hohen barocken Zwiebelturm vermutlich von dem Baumeister Matthias Weidtinger aus Neuotting errichtet Aussenanlagen der Pfarrkirche St Georgen nbsp Wappen der Closens auf der Kirchenaussenwand nbsp Gotisches Eingangsportal in der Seitenwand nbsp Friedhofsmauer mit Wappen nbsp Grabmal derer von LoschDie Kirche ist von einem Friedhof umgeben der zahlreiche Begrabnisstatten der Closens aber auch der von Losch sowie von Gerner Hofmarksrichtern und Pfarrherrn enthalt Auch an der Kirchenwand sind entsprechende Epitaphe angebracht Die Grabdenkmaler weisen bis 1461 zuruck Die Kirche ist ein spatgotischer Strebepfeilerbau Aus gotischer Zeit stammen noch die spitzbogigen Fenster und Portale die Strebepfeiler am Schiff und die Dreiecksstreben am Chor im Inneren die Gewolberippen im Glockenhaus und in der Closenkapelle die Empore mit den drei Kielbogen und den zwei Tragstutzen sowie die eisenbeschlagene Sakristeiture Wahrend der Renaissancezeit wurden wahrscheinlich die Hochwande und Fenstereinfassungen mit Abbildungen und floralen Verzierungen bemalt die man aber spater wieder ubertuncht hat Bei Innenrestaurierungen im 20 Jahrhundert hat man einen kleinen Teil wieder freigelegt Innenausstattung BearbeitenAls Zeichen der Verdienste die sich die Closens um die Kirche erworben haben ist das Closenwappen mit den neun Ballen und dem Uttenschwalb auch im Kircheninneren haufig auffindbar und zwar uber dem Chorbogen und am Kanzelkorpus als Allianzwappen Closen Degenberg Forster an den geschnitzten Stuhlwangen und ubermalt uber dem Oratoriumsfenster im Chor An der Decke von Schiff und Chor wurden in der Barockzeit die Rippen abgeschlagen und dadurch am Gewolbe ein grossflachiger freier Platz geschaffen Auf diesem gestaltete der Eggenfeldener Maler Antoni Scheitler 1763 einen geoffneten Himmel mit der Heiligsten Dreifaltigkeit im Chor dem von der Erde erhobenen St Georg im Schiff und dem Engelskonzert uber der Empore Innenausstattung der Pfarrkirche St Georgen nbsp Blick auf den Altar nbsp Chorbogenkreuz mit Engeln nbsp Altar und Deckenfresko nbsp Empore mit OrgelBarockisiert sind ebenfalls die drei Altare aus Stuckmarmor In dem von zwei Sauen flankierten Hochaltar findet sich das Gemalde des Drachtoters St Georg gemalt 1764 von dem Braunauer Johann P Ehrmiller Die versilberten Reliquienpyramiden zeigen zwei nicht entratselte Inschriften G F PF und I G PF von 1776 Der Altar besitzt zudem an Antependium und am Altarauszug kranzformig geschnitztes Dekor Fur die inzwischen nicht mehr vorhandenen Seitenaltare schnitzte Wenzel Jorhan 1729 die noch vorhandenen Engel und Saulenkapitelle Auch das ehemalige Chorbogenkreuz an der Nordwand konnte aus seiner Griesbacher Werkstatt stammen Eine geschnitzte Gruppe von im Fegefeuer leidenden Armen Seelen aus dem abgerissenen Seelenkerker an der Sudaussenwand ist unter der Empore in einer vergitterten Nische untergebracht die man in die Westinnenwand gebrochen hat Diese waren fruher im sogenannten Seelenkerker aussen an der Kirchenwand neben Olberg und Closenkapelle angebracht Im Dezember 2007 sturzte die Kanzel im Inneren der Kirche ab Dabei wurden einige Verzierungen beschadigt Orgel Bearbeiten In dem Orgelgehause von 1900 befindet sich ein neues Pfeifenwerk mit zehn Registern das von der Orgelbaufirma Weise Plattling 1986 87 geschaffen wurde Vorher befand sich hier eine Orgel des Passauer Orgelbaumeisters Martin Hechenberger Glocken Bearbeiten Der Glocken musste im 20 Jahrhundert durch die teilweise Ablieferung wahrend der beiden Weltkriege 1914 18 und 1939 45 zweimal erganzt werden Die jetzigen vier Glocken von 1949 und 1971 kommen aus der Glockengiesserei Rudolf Perner in Passau Die gesprungene historisch wertvolle Glocke des Braunauer Glockengiessers Josef Sallock von 1762 konnte nicht mehr gerettet werden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Gern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ludwig Albrecht Pfarrkirche St Georg Schlosskirche St Georg Gern auf Regiowiki Schlosskirche St Georg Denkmalliste Eggenfelden48 4006228 12 7759551 405 Koordinaten 48 24 2 2 N 12 46 33 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Gern amp oldid 219795786