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Der St Galler Bruckenweg ist ein 8 2 Kilometer langer Wanderweg der am Bahnhof in St Gallen Haggen beginnt und bis nach Spisegg fuhrt Der als Nahtour 4 markierte Weg verlauft an 18 Viadukten Holz Betonbrucken und Hangestegen vorbei durch die Flusslandschaft des Naturschutzgebietes Sitter und Wattbachlandschaft Bei jeder Brucke enthalt eine Informationstafel Details uber Bau Baujahr und Konstruktion der Bauwerke St Galler BruckenwegInhaltsverzeichnis 1 Die Brucken 1 1 Fachwerkbrucke Haggen Stein A 1 2 Brucke bei der ehemaligen Nordmuhle B 1 3 Kleine Huslibrucke uber den Wattbach C 1 4 Grosse Huslibrucke uber die Sitter D 1 5 Gedeckte Holzbrucke uber die Urnasch E 1 6 Gedeckte Holzbrucke uber die Sitter F 1 7 SOB Sitterviadukt G 1 8 Kavernenbrucke der St Gallisch Appenzellischen Kraftwerke H 1 9 SBB Sitterviadukt I 1 10 Krazern Strassenbrucke J 1 11 Furstenlandbrucke K 1 12 Steg fur den Billenbergweg L 1 13 Rechenwaldbrucke M 1 14 Hangesteg im Rechen N 1 15 Sitterviadukt der A1 O 1 16 Sitterbrucke der Filtrox AG P 1 17 Gedeckte Spiseggbrucke Q 1 18 Neue Spiseggbrucke R 2 Bilder 3 Am Wegesrand 4 Daten und Fakten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksDie Brucken BearbeitenDie in Klammern gesetzten Buchstaben A R entsprechen den Markierungen im Plan Fachwerkbrucke Haggen Stein A Bearbeiten Hauptartikel Haggenbrucke Nach ersten Planen im Jahre 1884 gelangte die heutige Brucke 1936 1937 zur Ausfuhrung Sie wurde ohne Geruste montiert Die 355 Meter lange Fachwerkbrucke bei der 350 Tonnen Stahl verbaut wurden ist mit einer Hohe von 98 60 Metern einer der hochsten Stege Europas Sie ersetzt den alten Saumweg hinunter nach Zweibruggen uber die Sitter und den Wattbach und die 364 Stufen der Hundwiler Leiter hinauf und verbindet die Stadt St Gallen mit Stein im Kanton Appenzell Ausserrhoden Die Brucke wurde 2009 2010 umfassend saniert Brucke bei der ehemaligen Nordmuhle B Bearbeiten 1876 wurde an dieser Stelle 95 Fuss neben der alten Husli Brucke die bis 1787 als Ersatz fur verschiedene Stege gedient hatte der neue Ubergang gebaut Kleine Huslibrucke uber den Wattbach C Bearbeiten In Zweibruggen hat es schon 1655 eine Huslibrucke uber den Wattbach gegeben Die heutige Brucke wurde 1787 erbaut und 1974 grundlich renoviert Sie hat eine Spannweite von 14 20 Metern und ist 2 10 Meter breit Sie fuhrte zur Hundwiler Leiter einem mittlerweile erodierten sehr steilen Pfad zur St Galler Seite Die Brucke fuhrt daher heute nirgendwo mehr hin Grosse Huslibrucke uber die Sitter D Bearbeiten Die grossere Huslibrucke wird bereits 1479 als Schmidlinsbrugg und 1655 als Brugg im Sittertal erwahnt Ein Neubau von 1710 wurde 1787 durch die bestehende Holzbrucke Balken Vielecke mit dreifachen Strebenzugen die Portale sind aus gebogenen Querholzern gezimmert von Hans Jakob Altherr ersetzt Im Inneren finden sich viele verzierte Spruche mit wertvollen Daten Gedeckte Holzbrucke uber die Urnasch E Bearbeiten Hauptartikel Kubelbrucke Nachdem ein Hochwasser im Jahr 1778 alle Brucken und Stege entlang der Urnasch zerstort hatte baute der beruhmte Teufener Baumeister Hans Ulrich Grubenmann im Jahre 1780 diese 30 Meter lange und 6 50 Meter hohe gedeckte Brucke tragendes Balken Vieleck aus funf Feldern Aufgrund der vielen historischen Inschriften wird sie auch Sprechende Brucke genannt Gedeckte Holzbrucke uber die Sitter F Bearbeiten Als siebenfeldiges Vieleck mit dreifachem Strebenzug ist die 1800 vom Kloster St Gallen gebaute 22 40 Meter lange und 3 42 Meter breite gedeckte Holzbrucke uber die Sitter Saumweg von Herisau nach St Gallen ausgefuhrt Heute noch ist sie in voller Funktion und fur Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 4 Tonnen freigegeben Seit 1915 ist die Brucke im Besitz der St Gallisch Appenzellischen Kraftwerke AG SAK SOB Sitterviadukt G Bearbeiten Hauptartikel Sitterviadukt Sudostbahn Das Sitterviadukt der Schweizerischen Sudostbahn SOB wurde 1907 bis 1910 erbaut und am 1 Oktober 1910 zugleich Einweihung der Bodensee Toggenburg Bahn feierlich eroffnet Das 100 Meter hohe Viadukt gilt als hochste normalspurige Eisenbahnbrucke Europas in Stein Stahlkonstruktion Die Lange des Viadukts betragt 365 Meter die Mitteloffnung wird mit einem 120 m langen Stahltrager uberbruckt der auf Sand und Kalksteinpfeilern ruht Fur ihren Bau wurden uber 27 000 Kubikmeter Gestein benotigt Kavernenbrucke der St Gallisch Appenzellischen Kraftwerke H Bearbeiten Die vorfabrizierten vorgespannten rohrenformigen Balken bilden das Gerust der 1973 erbauten Kavernenbrucke Auf den Tragbalken ist eine 5 10 Meter breite Fahrbahndecke betoniert Die Brucke dient als direkter Zugang zur Kavernenzentrale der St Gallisch Appenzellischen Kraftwerke AG SAK SBB Sitterviadukt I Bearbeiten Hauptartikel Sitterviadukt SBB nbsp Kubel Kraftwerk um 1903 Im Hintergrund das alte SBB Viadukt von 1856Das 1924 1925 erbaute 209 Meter lange und 63 Meter hohe Sitterviadukt mit funf je dreissig Meter weiten Gewolben verkleidet mit 18 000 Tonnen einheimischer Bruchsteine hat die alte Einspur Stahlkonstruktion Brucke von 1856 im Zuge des Ausbaus der SBB Strecke St Gallen Winterthur auf Doppelspur ersetzt An der Sudseite ist heute ein zwei Meter breiter stark frequentierter Fussganger und Radweg angehangt Krazern Strassenbrucke J Bearbeiten Nach einer ersten Brucke im 13 Jahrhundert und der zwischen 1774 und 1778 erbauten nach Furstabt Beda Angehrn benannten und gedeckten Bedabrucke fur bis zu sechsspannige Fuhrwerke wurde 1811 nach dreijahriger Bauzeit die heutige Steinbrucke von Baumeister Hans Ulrich Haltiner aus Altstatten erbaut Sie hat eine Lange von 148 Metern eine Hohe von 25 Metern und zwei Gewolbe mit je 26 40 Metern Spannweite zwischen den aus Molassesandstein erstellten Pfeilern In den Jahren 1960 1976 wurde die Krazern Strassenbrucke mit einhergehender Verbreiterung der Fahrbahn grundlegend saniert Das ebenfalls von Haltiner 1778 erbaute Zollhauschen am ostlichen Bruckenende diente bis ins 18 Jahrhundert zur Erhebung des Bruckenzolls Furstenlandbrucke K Bearbeiten Die 1937 1941 von Charles Chopard erbaute und 1941 fur den Verkehr freigegebene Furstenlandbrucke ist die Ersatzbrucke fur die Krazernbrucke die dem immer weiter steigenden Verkehrsaufkommen der Dreissiger Jahre des 20 Jahrhunderts nicht mehr gewachsen war Aus 47 eingereichten Projekten wurde die heutige 489 Meter lange und 60 Meter uber dem Tal der Sitter verlaufende Konstruktion ausgewahlt Der Beton Zwillingbogen hat eine Spannweite von 134 Metern fur das Gerust zur Betonierung wurden 1200 Kubikmeter Holz aus den Waldern des Kantons geliefert Die Baukosten beliefen sich auf 3 6 Millionen Schweizer Franken Steg fur den Billenbergweg L Bearbeiten Der 64 Meter lange und 1 5 Meter breite Steg uber die Sitter ist ein beliebter Ubergang zum Billenberg und nach Abtwil Er wurde 1879 vom Rechen an den heutigen Standort versetzt und mittels einer Holzkonstruktion erweitert Nach Hochwasserschaden in den Jahren 1895 und 1910 wurde 1924 die Holzkonstruktion durch eiserne Trager ersetzt und 2002 die stahlerne Fachkonstruktion erneuert Rechenwaldbrucke M Bearbeiten Die Rechenwaldbrucke wurde 1976 als 70 Meter lange und 3 5 Meter breite Betonbrucke erbaut Sie erschliesst das Gebiet Tobel Bruggen Hangesteg im Rechen N Bearbeiten Der im Volksmund auch Ganggelibrogg genannte Steg wurde 1882 erbaut Er uberspannt mit einer Weite von 65 65 Metern die Sitter ohne Zwischenstutze Die zwei Tragseile haben einen Durchmesser von je 35 Millimetern zum Vergleich Hangebrucke uber die Argen 133 mm Golden Gate Bridge 920 mm und bieten eine Tragfahigkeit von fast 10 Tonnen das entspricht ungefahr 125 Personen Die Kosten fur den von der Eisengiesserei Romanshorn erstellten 1 2 Meter breiten Steg betrugen 10 000 Franken Sitterviadukt der A1 O Bearbeiten Das grosste Bruckenbauwerk im Kanton St Gallen das Zwillingsviadukt uber die Sitter tragt die Fahrbahnen der ca 410 Kilometer langen Autobahn A1 Bardonnex St Margrethen Das 655 Meter lange Viadukt erbaut in den Jahren 1984 bis 1986 uberbruckt in 64 Metern Hohe mit zehn Bruckenfeldern Spannweiten 45 bis 80 Meter das Flusstal Ein Steg fur Fussganger und Radfahrer wurde nachtraglich an das im Rohbau fertige Viadukt unterhalb der Fahrbahn angehangt Sitterbrucke der Filtrox AG P Bearbeiten Die 48 Meter lange zwei Felder zu je 24 Meter und 5 2 Meter breite Betonbrucke ersetzte 1980 die erste 1877 errichtete Fachwerkbrucke bei der Spisegg Die Baukosten betrugen 490 000 Schweizer Franken Gedeckte Spiseggbrucke Q Bearbeiten An dieser Stelle gab es wohl bereits im 15 Jahrhundert einen Steg und 1592 eine erste befahrbare Brucke Nach vielen Hochwasserschaden liess die Gemeinde Gaiserwald 1778 von Johann Ulrich Schefer Bauwart des Klosters St Gallen die heute noch bestehende gedeckte Holzbrucke nach Grubenmann Vorbild erbauen Bis 1964 diente sie noch dem regelmassigen Postautoverkehr Neue Spiseggbrucke R Bearbeiten Etwa 50 Meter unterhalb der gedeckten Spiseggbrucke wurde 1963 bis 1964 die 61 8 Meter lange und 6 2 Meter breite neue Spiseggbrucke erbaut Die Brucke besteht aus einem vorgespannten Plattenbalken mit zwei parallelgurtigen Haupttragern und hat eine Spannweite von 40 Metern Die Baukosten betrugen etwa 490 000 Franken Bilder Bearbeiten nbsp St Gallen Haggen mit dem Schlossli nbsp Fachwerkbrucke Haggen Stein uber die Sitter nbsp Zweibruggen Huslibrucken uber den Wattbach und die Sitter nbsp Kleine Huslibrucke uber den Wattbach nbsp Grosse Huslibrucke uber die Sitter nbsp Gedeckte Holzbrucke uber die Urnasch nbsp Gedeckte Holzbrucke uber die Sitter nbsp SOB Sitterviadukt nbsp SAK Kavernenbrucke uber die Sitter nbsp SBB Sitterviadukt nbsp Alte Krazernbrucke mit dem abtischen Zollhaus um 1790 nbsp Neue Krazernbrucke von 1811 nbsp Furstenlandbrucke uber die Sitter nbsp Billenbergsteg uber die Sitter nbsp Rechenwaldbrucke uber die Sitter nbsp Hangesteg im Rechen uber die Sitter nbsp A1 Sitterviadukt nbsp Sitterbrucke der Filtrox AG nbsp Gedeckte Spiseggbrucke uber die Sitter nbsp Neue Spiseggbrucke uber die SitterAm Wegesrand BearbeitenWer nicht nur Interesse an den oben beschriebenen Viadukten Brucken und Stegen hat findet unterwegs und etwas abseits des Weges immer wieder einige interessante Sehenswurdigkeiten Der St Galler Bruckenweg liegt im Natur und Landschaftsschutzgebiet Sitter und Wattbachlandschaft Es bietet naturnahe Flusslandschaft und damit Lebensraum fur viele teils geschutzte und bedrohte Pflanzen und Tiere Nahe dem Startpunkt bieten das 1642 1644 erbaute Haggen Schlossli und die Fruhbarockkapelle St Wolfgang die ersten kulturellen Ansichten am Weg Eine Kassettendecke mit Darstellung der Kreuzigung im Schlossli welches als barocker Landsitz fur Johann Boppart erbaut wurde und einen Barockaltar in der Kapelle Etwas unterhalb der Huslibrucke uber die Sitter sieht man am linksseitigen Ufer noch die Grundmauern der 1902 einem Feuer zum Opfer gefallenen mit Wasserkraft betriebenen Zweibruggenmuhle Nach der Furstenlandbrucke gelangt man zur ehemaligen Farberei Sittertal Dieses Gebiet wurde 1840 industrialisiert und auch der Seitenkanal fur die Farberei gebaut Die daruber fuhrende Brucke hat keinen Namen Entlang des St Galler Bruckenwegs gibt es zwischen Start und Endpunkt verschiedene Restaurants Daten und Fakten BearbeitenDer St Galler Bruckenweg max 705 m u M ist ungefahr 8 Kilometer lang Wanderer benotigen dafur ca zweieinhalb Stunden Die Strecke umfasst nur massige Steigungen 102 Meter und Gefalle 209 Meter Er ist in beide Wegrichtungen gut ausgeschildert Siehe auch BearbeitenSchweizer Fernwanderwege Liste der Brucken uber die Sitter St Galler Bruckenweg Grubenmann Sammlung Museum uber die Bruckenbauer Dynastie im benachbarten Teufen ARLiteratur BearbeitenWerner Stadelmann St Galler Brucken Ein Inventar der Brucken auf dem Gemeindegebiet der Stadt St Gallen St Gallen 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Galler Bruckenweg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage St Galler Bruckenweg Reisefuhrer St Galler Bruckenweg 18 Brucken bei gps tracks com Bruckenweg St Gallen bei wandersite ch St Galler Bruckenweg Wegbeschreibung mit vielen Bildern bei walter kalt ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Galler Bruckenweg amp oldid 233298095