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Haggen von althd hacko hago haggo mhd hake hagge vorspringender Berg ist ein Wohnviertel im Sudwesten der Stadt St Gallen Es gehort zum politischen Kreis West zur Ortsburgergemeinde Straubenzell und zur Quartiergruppe Bruggen wovon es den sudlichen und mit rund 670 770 m u M hoher gelegenen Teil bildet Als Teil der ehemaligen Gemeinde Straubenzell wurde Haggen 1918 in St Gallen eingemeindet Das Quartier wird im Suden von den Flussen Wattbach und Sitter im Osten vom Menzlenwald und im Norden und Osten durch die Bahnlinie der SOB begrenzt Wattbach und Sitter bilden zugleich die Grenze zum Kanton Appenzell Ausserrhoden Haggen 1987 Blick nach Westen Im Vordergrund Schlossli Quartier Bildmitte Haggenschlossli links Kapelle St Wolfgang Inhaltsverzeichnis 1 Topographie und Geomorphologie 2 Geschichte 3 Wirtschaft und Infrastruktur 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTopographie und Geomorphologie BearbeitenDie Topographie Haggens ist im Wesentlichen eiszeitlich gepragt Insbesondere das Stein am Rhein Stadial der Wurmeiszeit hat in der Molasselandschaft seine Spuren hinterlassen Die vorherrschende Grundmoranendecke wird von Seiten und Endmoranenwallen durchzogen so beispielsweise die langgestreckte Hugelkette nordlich der Oberstrasse mit den Quartieren Wilen Haggenhalden und Bernhardswis oder die Kuppe auf welcher die Kapelle St Wolfgang steht 1 Der moorig sumpfige Bereich beim Boppartshof ist ein Uberbleibsel eines ehemaligen Gletschersees welcher sich nach dem Ruckzug der Sitter Zunge des Bodensee Vorlandgletschers vor ca 19 000 Jahren gebildet hatte 2 Beim Lindeli und Menzlen kommt der anstehende Felsuntergrund der oberen Meeresmolasse zum Vorschein An etlichen schonen Aufschlussen finden sich in diesem Sedimentgestein fossile Muscheln und Meerestiere sowie deren Abdrucke Nach dem Ruckzug der Gletscher konnten sich Wattbach und Sitter ins Gelande einfressen und formten so die heute eindruckliche Schluchtenlandschaft 3 Haggen liegt hoher als das Stadtzentrum von St Gallen und bietet eine schone Aussicht auf den Bodensee das Furstenland und den Alpstein Das Gelande ist nach Osten zum Menzlen hin ansteigend Wald ist nur in der Wattbach und Sitterschlucht sowie auf dem Menzlen vorhanden In den ubrigen nicht uberbauten Bereichen dominieren Wiesen Geschichte BearbeitenIn Haggen sind bisher keine Hinweise auf eine stein oder bronzezeitliche Besiedlung aufgetreten Das Gebiet war entweder nicht besiedelt oder entsprechende Funde sind uns bisher verborgen geblieben Es fehlen auch Hinweise aus keltischer und romischer Zeit Ein im Jahre 1824 entdeckter romischer Munzschatzfund im Moos bei Bruggen wird in der Fachliteratur als schicksalhaftes Einzelereignis interpretiert und nicht als Indiz fur eine romische Prasenz 4 Die erste schriftliche Erwahnung von Haggen stammt aus dem Hochmittelalter Im Jahre 1219 werden Zinsen ad Hacon et ad Bruccon et ad Chrazarun 5 erwahnt Es durfte sich nur um einige wenige Hofe gehandelt haben welche zur Hoheit des Klosters gehorten und fest in dessen Herrschaft eingebunden waren 6 Der Flurname Haggen ruhrt vermutlich von der bei der Sitter und Wattbachschlucht beinahe senkrecht abfallenden Felswand her welche dort zum Gelande annahernd einen rechten Winkel einen Haken bildet 7 Haggen umfasst heute die Quartiere Hinterberg Wolfganghof Boppartshof Bernhardswis Rosenbuchel Schlossli und Wilen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenHaggen ist in erster Linie ein Wohnquartier Industrie gibt es nur im Bereich des SOB Bahnhofs St Gallen Haggen mit der Debrunner Koenig AG Am Schlossli und Wilenhang gibt es einige wenige Bauernhofe Restaurants sind nicht zahlreich wobei v a das Haggenschlossli zu nennen ist Einkaufsmoglichkeiten gibt es im Wolfganghof und beim Bahnhof Die Anknupfung an das offentliche Verkehrsnetz wird durch den SOB Bahnhof St Gallen Haggen und die Buslinien 2 7 und 8 der VBSG gewahrleistet Das Quartier verfugt uber ein Primarschulhaus das Schulhaus Boppartshof sowie uber mehrere Kindergarten und Spielgruppen Vier Brucken verbinden Haggen mit Appenzell Ausserrhoden die Eisenbahnbrucke der SOB die Ganggelibrugg sowie zwei historische Huslibrucken uber Sitter und Wattbach aus dem Jahre 1787 Beliebte Ausflugsziele sind die Kapelle St Wolfgang das Haggenschlossli sowie die Spazierwege am Menzlen und im Bereich der Brucken Am Bahnhof St Gallen Haggen beginnt der St Galler Bruckenweg Literatur BearbeitenMartin Arnet Was Namen erzahlen In Ortsburgergemeinde Straubenzell Hrsg Straubenzell Landschaft Gemeinde Stadtteil St Gallen 2006 S 55 64 ISBN 3 907928 58 X Burgerrat der Ortsgemeinde Straubenzell Hrsg Straubenzeller Buch St Gallen 1986 Oskar Keller Landschaftsgeschichte In Ortsburgergemeinde Straubenzell Hrsg Straubenzell Landschaft Gemeinde Stadtteil St Gallen 2006 S 10 29 ISBN 3 907928 58 X Stefan Sonderegger Straubenzell im Mittelalter zwischen Kloster und Stadt In Ortsburgergemeinde Straubenzell Hrsg Straubenzell Landschaft Gemeinde Stadtteil St Gallen 2006 S 66 85 ISBN 3 907928 58 X Regula Steinhauser Zimmermann Urgeschichtliches Straubenzell In Ortsburgergemeinde Straubenzell Hrsg Straubenzell Landschaft Gemeinde Stadtteil St Gallen 2006 S 30 34 ISBN 3 907928 58 XEinzelnachweise Bearbeiten Geomorphologische Karte in Keller 2006 S 21 Karte Wurmeiszeitliche Gletscherzungen und Eisrandentwasserung im Raum St Gallen in Keller 2006 S 25 Keller 2006 S 23 Steinhauser Zimmermann 2006 S 30 34 Chart Sang III Nr 1076 Sonderegger 2006 S 69 Arnet 2006 S 55 47 401632 9 339902 Koordinaten 47 24 N 9 20 O CH1903 743508 251829 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haggen St Gallen amp oldid 232727204