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Die Haggenbrucke offiziell Eisensteg Zweibruggen nach den unten im Tal liegenden zwei historischen Brucken im Volksmund auch Ganggelibrugg 1 oder Ganggelibrogg 2 von ganggelen schwanken im Ostschweizer Dialekt ist eine in den Jahren 1936 und 37 erbaute Talbrucke fur Fussganger und Radfahrer 3 uber die Sitter Die Stahl Fachwerkbrucke verbindet das St Galler Stadtviertel Haggen mit der Appenzell Ausserrhoder Gemeinde Stein Die Bezeichnung Ganggelibrugg erhielt die Brucke weil bei der Eroffnungsfeier das Bauwerk durch die Last der Besucher ins Schwanken geriet 4 HaggenbruckeHaggenbruckeOffizieller Name Eisensteg ZweibruggenUberfuhrt Fuss und RadverkehrUnterfuhrt SitterOrt St Gallen und Stein Appenzell AusserrhodenKonstruktion Jochbrucke mit durchlaufendem Fachwerktrager als UberbauGesamtlange 355 6 mBreite 3 8 mAnzahl der Offnungen 7Hohe 98 6Baukosten 348 826 SFr Baubeginn 1936Eroffnung 31 Oktober 1937Ingenieur Rudolf DickLageKoordinaten 743473 251620 47 399765 9 339371 600 Koordinaten 47 23 59 N 9 20 22 O CH1903 743473 251620Haggenbrucke Stadt St Gallen Hohe uber dem Meeresspiegel 600 m u M Einen ahnlichen Ubernamen hat auch die Hangebrucke zwischen Weinfelden und Bussnang Ganggelisteg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Bedeutung 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer alte Saumpfad durch die Sitterschlucht war muhsam gefahrlich und oft in schlechtem Zustand 1885 kam deshalb erstmals die Idee auf eine direkte Brucke zu bauen anstelle der zwei kurzen Holzbrucken in der Schlucht Im Kontext der Wirtschaftskrise und der Stagnation der Heimindustrie scheiterte das Projekt allerdings an der Finanzierung 5 1920 scheiterte ein zweiter Anlauf nbsp Rudolf Dick1926 prasentierte der junge Ingenieur Rudolf Dick aus Luzern an einer Interessentenversammlung in Bad Storgel Plane fur eine Eisenbrucke welche er in Eigeninitiative entworfen hatte Die Baukosten fur die 350 t schwere Brucke wurden damals auf 281 500 SFr veranschlagt Statt des fruher geplanten Ubergangs fur eine Hauptverkehrsverbindung St Gallen Stein wurde nur noch eine Brucke fur Fussganger und Radfahrer vorgesehen denn der Hauptverkehr wurde seit 1908 via Riethusli Teufen und die neu eroffnete Gmundertobelbrucke nach Stein gefuhrt Zwar wurde von Beginn an eine Verbreiterung des Uberbaus auf sechs Meter vorgesehen und bei der Projektierung die Belastung durch einen acht Tonnen schweren Lastwagen berucksichtigt jedoch wurde die Brucke nie fur den Autoverkehr freigegeben zumal die Zufahrtsstrassen schon bei der Projektierung als fur den Autoverkehr ungeeignet erachtet wurden Dennoch erhielt die nur einspurig befahrbare Brucke in den Drittelspunkten Ausweichstellen 3 Der Bau der Brucke wurde erst ernsthaft an die Hand genommen als die 365 Stufen der sogenannten Hundwiler Leiter 1933 wieder renovationsbedurftig wurden Der Zuschlag ging an die Arbeitsgemeinschaft von Rudolf Dick aus Luzern und dem Eisenbauunternehmer Ernst Scheer aus Herisau 3 Die Finanzierung wurde durch den Verkehrsfonds die Stadt St Gallen die Gemeinde Stein Bund Kanton und Private gewahrleistet Gerade die grosse Beteiligung von Privaten verlieh dem Bau die Aura einer Volksbrucke Die Gesamtkosten der Brucke beliefen sich auf 348 826 Franken 4 nbsp Freivorbau der BruckeDie Brucke wurde von der Steiner Seite aus im Freivorbau erstellt Der Materialbereitstellungsplatz befand sich beim Restaurant Schafli im Storgel 6 Die Schlossereiwerkstatt Zwicker aus St Gallen fertigte und montierte uber 700 m Gelander 4 Obwohl der seinerzeit spektakulare Bau fur die Arbeiter ziemlich gefahrlich war ereignete sich nur ein Unfall welcher glimpflich verlief Der damals 20 Jahre alte Maurerlehrling Ernst Buob sturzte 36 m in die Tiefe wurde von einer Tanne abgebremst und uberlebte 2 nbsp Eroffnung im Oktober 1937Am 28 Oktober 1937 wurde mit sechs 8 Tonnen Wagen die Belastungsprobe erfolgreich vollzogen Doch als zur Eroffnungsfeier am 31 Oktober 1937 5600 Besucher auf der Brucke weilten geriet diese in bedrohliche Schwingungen Der Kantonsingenieur von Appenzell Ausserrhoden erstellte daraufhin einen besorgniserregenden Bericht und es wurden Nachbesserungen an der Konstruktion gemacht In den Jahren 2009 und 2010 wurde die Brucke unter der Leitung von Basler amp Hofmann fur 6 3 Mio SFr saniert Zwischen Mai und Dezember 2009 wurden die Fundamente instand gesetzt sowie die alte Stahlbetonfahrbahnplatte 3 abgebrochen und durch eine Stahlplatte mit Gussasphaltbelag ersetzt 7 Im Jahr 2010 wurden zur Verminderung der Querbewegung vier Schwingungstilger unter der Fahrbahnplatte und zwei weitere bei den hochsten beiden Stutzen eingebaut Die Arbeiten fanden im Sommer und im Herbst statt Ebenso wurden wahrend dieser Zeit die Netze fur die Suizidpravention angebracht sowie der Anstrich erneuert Die Wiedereroffnung der Brucke fand am 24 April 2010 statt 8 Bauwerk BearbeitenDie Haggenbrucke ist 355 60 m lang an ihrer hochsten Stelle 98 6 m hoch 3 8 m breit und hat von der Appenzeller in St Galler Richtung eine Steigung von 3 9 sodass zwischen den beiden Widerlagern 14 m Hohenunterschied besteht 5 Fur die Fachwerkkonstruktion wurden rund 350 Tonnen Stahl verbaut Die Brucke steht auf sechs Jochen 3 welche direkt auf den Fels betoniert sind und teilweise bis zu drei Meter unter den Wasserspiegel der Sitter reichen Die aussersten beiden Stutzen sind als Pendelpfeilerbrucke ausgefuhrt Der Uberbau hat bei einer Temperaturanderung von 30 C auf 30 C eine Langenanderung von 22 cm weshalb er nur auf der Steiner Seite fest mit dem Widerlager verbunden ist und auf der Haggener Seite auf starken Rollen ruht 3 Bedeutung BearbeitenDie Haggenbrucke ist im schweizerischen Inventar der Kulturguter als Objekt von nationaler Bedeutung eingetragen Als Fussgangerbrucke ist sie ein beliebtes Ausflugsziel Die spektakulare Aussicht uber das Sitter und Wattbachtobel das Wanken bei starken Winden oder bei Belastung sowie der leichte Zugang zur Gemeinde Stein AR fur Wanderausfluge verleihen der Ganggelibrugg eine lokale Bedeutung Die Brucke wurde immer wieder fur Suizide verwendet weshalb schon fruh Warntafeln angebracht wurden 2010 wurden im Rahmen der Gesamtsanierung Auffangnetze angebracht Die zwei alten uberdachten Holzbrucken uber Wattbach und Sitter im Tal unterhalb der Ganggelibrugg bestehen weiterhin Der Wanderweg dem Wattbach entlang fuhrt uber die Sitterbrucke nach Suden und dann dort steil nach oben zur Appenzeller Seite der Stahlbrucke Die Holzbrucke uber den Wattbach dient keinem Zweck mehr denn der Weg der Hundwiler Leiter hinauf zum St Galler Ende der Haggenbrucke ist inzwischen durch Erosion ganzlich zerstort worden Der Fussweg von der Sitterbrucke hinauf zum St Galler Ende nimmt heute einen Umweg der etwa 500 Meter weiter ostlich mittels der Brucke bei der ehemaligen Nordmuhle den Wattbach uberquert siehe St Galler Bruckenweg Bilder Bearbeiten nbsp Seitenriss und Querschnitt der Haggenbrucke nbsp Luftaufnahme von 1949 von Werner Friedli nbsp Ganggelibrugg im Mai 2010 nbsp Blick durch die Sicherheitsnetze zu den Holzbrucken hinunterLiteratur BearbeitenWilli Rohner Willy Ringeisen Paul Preisig 1749 1999 250 Jahre Gemeinde Stein AR Berneck 1999 S 58 62 Kleinverkehr Strassenbrucke Haggen Stein In Schweizerische Bauzeitung Band 107 Nr 16 1936 S 177 178 doi 10 5169 SEALS 48286 Tiefbauamt Stadt St Gallen Hrsg Sanierung der Haggenbrucke 2012 in Docplayer verfugbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eisensteg Zweibruggen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Susanna Schoch Bau der Haggenbrucke In Homepage Appenzeller Geschichte in Zeitzeugnissen Zugriff am 7 Oktober 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Ryser Erinnerungen an den Bruckenbau In St Galler Tagblatt 8 Juni 2016 abgerufen am 9 Dezember 2020 a b Erich Gmunder Das Wunder von der Ganggelibrogg In riethusli ch Quartierverein Riethusli St Gallen 28 August 2009 abgerufen am 9 Dezember 2020 a b c d e f Schweizerische Bauzeitung 1936 a b c Wie die Haggenbrucke zur Ganggelibrugg wurde In St Galler Tagblatt 25 April 2010 abgerufen am 9 Dezember 2020 a b Schoch Die Geschichte der Ganggelibrogg PDF 240 kB Nicht mehr online verfugbar Quartierverein Riethusli ehemals im Original abgerufen am 7 Oktober 2012 1 2 Vorlage Toter Link qv riethuesli ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven David Scarano Sanierung Haggenbrucke Ein grosser Lupf In St Galler Tagblatt Abgerufen am 9 Dezember 2020 Tiefbauamt St Gallen 2012Normdaten Geografikum GND 1032892242 lobid OGND AKS VIAF 297069898 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haggenbrucke amp oldid 235844538