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Das Sitterviadukt anfanglich auch Krazern Bahnbrucke 1 ist eine Eisenbahnbrucke der Bahnstrecke St Gallen Winterthur der Schweizerischen Bundesbahnen SBB uber die Sitter bei St Gallen Sie steht gut 400 Meter nordlich der bekannteren Sudostbahn Brucke uber die Sitter Auf der Sudseite ist die Brucke mit einem Fuss und Radwegsteg versehen Der St Galler Bruckenweg fuhrt am Viadukt vorbei Sitterviadukt SBBUberfuhrt Bahnstrecke St Gallen Winterthur SBB Unterfuhrt SitterOrt St GallenLageKoordinaten 742161 252006 47 403519444444 9 3221138888889 Koordinaten 47 24 13 N 9 19 20 O CH1903 742161 252006Sitterviadukt SBB Stadt St Gallen f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Brucke 1856 1925 1 2 Zweite Brucke 1925 heute 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Brucke 1856 1925 Bearbeiten Erste Brucke 1856 1925 nbsp Erste Brucke 1856 1925 Sitterviadukt von 1856Konstruktion durchlaufender Gitterbalken auf drei gusseisernen PfeilernGesamtlange 165 mAnzahl der Offnungen Hauptbrucke 4Anschlussbrucke 2Langste Stutzweite 38 4 mPfeilerachsabstand 39 5 42 42 39 5 mHohe 63 mBauzeit 1853 1856Zustand 1926 abgebrochenLageKoordinaten 742161 252006 47 403519444444 9 3221138888889w1f1 Die erste Bahnbrucke wurde zwischen Oktober 1853 und Marz 1856 vom Ingenieur Gaspard Dollfus 2 aus Mulhausen fur die Sankt Gallisch Appenzellischen Eisen bahn SGAE erbaut Sie galt als spektakularstes Bauwerk der Bahnstrecke und des damaligen Eisenbahnbaus in der Schweiz Zuvor hatte Dollfus bereits die Kettenbrucke in Aarau gebaut Der Entwurf der Sitterbrucke stammte von Carl von Etzel dem Baudirektor der SGAE der gleichzeitig auch Oberingenieur der Schweizerischen Centralbahn SCB war Weitere am Bruckenbau Beteiligte waren Friedrich Wilhelm Hardmann Reinhard Lorenz und Adolf Naeff Die von Carl von Etzel ursprunglich vorgeschlagene schmiedeeiserne Bogenbrucke kam nicht zur Ausfuhrung 1 vielmehr kam eine Brucke mit einem horizontalen kastenformigen durchlaufenden Trager zur Ausfuhrung ahnlich der Britanniabrucke 3 Im Gegensatz zum englischen Vorbild bei der der schmiedeeiserne Hohlkastentrager die Gleise umschloss wurde in der Schweiz eine Konstruktion gewahlt bei der die Gleise im oberen Drittel des Gittertragers zwischen den Wanden angeordnet waren sodass diese zusatzlich die Funktion eines Gelanders ubernehmen konnten 4 Es handelte sich um die erste schmiede und gusseiserne Eisenbahnbrucke auf dem europaischen Kontinent uberhaupt 5 Der Gittertrager der sich auf drei 48 Meter hohe gusseiserne Pfeiler abstutzte 3 bestand aus gewalztem Flusseisen 6 mit waagrechten Gurtungsplatten an welchen die Gitterstabe angenietet waren Die Pfeiler waren aus aufeinander gestapelten gusseisernen Rahmen ausgefuhrt 4 Das Bauwerk hatte eine Lange von 165 Metern und seine Fahrbahn lag 61 Meter uber dem Wasserspiegel Die Achsabstande der einzelnen Felder betrugen 39 5 42 42 39 5 Meter auf der Stadtseite schloss sich noch ein Steinbogenviadukt mit zwei Bogen an 4 Der Trager hatte eine Wandhohe von 3 6 Metern Fur den Bau der Brucke wurden 1350 Tonnen Eisen verwendet davon entfielen 425 Tonnen Schweiss und Flusseisen auf den Uberbau und 925 Tonnen Gusseisen auf die Turmpfeiler 4 Die Montage erfolgte mit einem Lehrgerust uber das Eisenbahnschienen gelegt wurden sodass die Gitterwande des Tragers paarweise auf Hilfswagen mit einer von zehn Mann bedienten Handwinde von einem Widerlager aus uber das Lehrgerust zur finalen Montageposition gezogen werden konnten 5 Die Brucke wurde nach dreijahriger Bauzeit anlasslich einer Inspektionsfahrt am Palmsonntag dem 16 Marz 1856 am Morgen um 6 Uhr 7 erstmals von einer Lokomotive befahren Nachdem die Brucke als letztes Bauwerk der Strecke fertiggestellt worden war konnte die Bahnstrecke Winterthur St Gallen am Ostermontag 24 Marz 1856 durchgehend eroffnet werden wobei die Weihe vom St Galler Bischof durchgefuhrt wurde 3 nbsp Zeichnung der Brucke nbsp Alter Sitterviadukt mit Kraftwerk Kubel im Vordergrund nbsp Sittertobel mit dem ersten Eisenbahnviadukt in der Mitte vorne Krazernbrucke fur den Strassen verkehr hinten Sitterviadukt der dama ligen Bodensee Toggenburg Bahn Zweite Brucke 1925 heute Bearbeiten Zweite Brucke 1925 heute nbsp Zweite Brucke 1925 heute Sitterviadukt von 1925Konstruktion Bogenbrucke aus StampfbetonGesamtlange 209 mAnzahl der Offnungen 6Langste Stutzweite 30 mHohe 63 mBaukosten 2 Mio SFr Bauzeit 1924 1925LageKoordinaten 742161 252006 47 403519444444 9 3221138888889w1f1 Die eingleisige Sitterbrucke aus den 1850er Jahren genugte anfangs des 20 Jahrhunderts dem gestiegenen Verkehrsaufkommen und den schwereren Fahrzeugen nicht mehr weshalb sie im Rahmen des Doppelspurausbaus und der Elektrifizierung in den Jahren 1924 bis 1925 durch einen zweigleisigen mauerwerksverkleideten Stampfbetonviadukt ersetzt wurde Das neue Bauwerk ist 207 86 Meter lang und uberquert die Sitter auf einer Hohe von 63 Metern Die Brucke besteht aus funf Bogen mit 30 Metern Spannweite und einem sechsten in das Widerlager integrierten Bogen von 17 Metern Spannweite 1 Die Pfeiler haben eine Grundflache von 12 16 Metern Fur die Verkleidung der Brucke die wahrend des Baus auch als Schalung fur den Beton diente wurde Nagelfluh aus dem Steinbruch Schachen bei Degersheim gewonnen Der sudlich an die Brucke angebaute offentliche Gehweg ist in Stahlbeton ausgefuhrt Die neue Brucke wurde einige Meter bergwarts von der bestehenden errichtet In der Sitter musste der im Flussbett stehende Pfeiler 4 mittels Senkkasten erstellt werden Das Bauwerk hat ein Volumen von ungefahr 25 000 Kubikmetern und kostete rund 2 Millionen Schweizer Franken 6 Nachdem die neue Brucke fertiggestellt war wurde die alte Brucke im Freivorbau abgebrochen Damit der auskragende Trager wahrend des Ruckbaus der Pfeiler genugend tragfahig war musste eine Ruckhaltekonstruktion uber dem letzten Pfeiler angebracht werden Das abgebaute Material wurde direkt auf Bahnwagen verladen die auf dem noch bestehenden Teil der Brucke herangefuhrt wurden 4 Der Viadukt ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung mit KGS Nummer 17031 nbsp Bau der neuen Brucke 1924 nbsp Abbruch der eisernen Sitterbrucke 1927 nbsp Sitterviadukt bei Bruggen ca 1948Literatur BearbeitenPeter Marti Orlando Monsch Massimo Laffranchi Schweizer Eisenbahnbrucken Gesellschaft fur Ingenieurbaukunst Bd 5 Herausgegeben von der Gesellschaft fur Ingenieurbaukunst vdf Hochschul Verlag an der ETH Zurich 2001 ISBN 3 7281 2786 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sitterviadukt SBB Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Daniel Studer Peter Rollin Krazern Bahnbrucke In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Inventar der neueren Schweizer Architektur INSA 1850 1920 Stadte Band 8 Orell Fussli Zurich 1996 ISBN 3 280 02410 2 S 160 161 doi 10 5169 SEALS 9217 Nicolas Schreck Gaspard Dollfus In Historisches Lexikon der Schweiz 23 Juni 2004 a b c Peter Rollin St Gallen Stadtveranderung und Stadterlebnis im 19 Jahrhundert Stadt zwischen Heimat und Fremde Tradition und Fortschritt VGS Verlags Gemeinschaft St Gallen St Gallen 1981 ISBN 3 7291 1014 4 S 191 192 a b c d e P Sturzenegger Der Abbruch der alten Eisenbahnbrucke uber die Sitter bei Bruggen St Gallen In Schweizerische Bauzeitung Band 89 Nr 16 1927 S 214 216 doi 10 5169 SEALS 41680 e periodica ch abgerufen am 6 Dezember 2020 a b Daniel Studer Peter Rollin St Gallen In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Inventar der neueren Schweizer Architektur INSA 1850 1920 Stadte Band 8 Orell Fussli Zurich 1996 ISBN 3 280 02410 2 2 5 Gallus 1856 ein zweiter Grundungsakt S 59 61 doi 10 5169 SEALS 9217 a b St Gallische und Appenzeller Bruckenbauten In Schweizerische Bauzeitung Band 84 Nr 20 1924 S 244 doi 10 5169 SEALS 82905 St Galler Tagblatt 1856 S 319 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sitterviadukt SBB amp oldid 233298143