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Die katholische Pfarrkirche St Antonius von Padua tschechisch kostel sv Antonina Paduanskeho in Jeleni deutsch Hirschenstand war ein spatbarockes Kirchengebaude das von 1832 bis 1835 errichtet und in den 1960er Jahren devastiert wurde St Antonius von Padau in Hirschenstand vor 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Vorgangerbau 1 3 Neubau 1 4 Abriss 2 Beschreibung 3 Umgebung 4 Pfarrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Hirschenstand das lange Zeit nur aus einem Anwesen bestanden hatte war nach dem Dreissigjahrigen Krieg wust Einer Legende nach soll die Frau des Reformators Martin Luther Katharina von Bora auf der Durchreise in dieser Gegend in einem Zechenhaus ubernachtet haben worauf der Ortsteil Bora benannt wurde 1 In der Seenliste des Elbogener Kreises von 1651 erscheint der Ort unter der Herrschaft Neudek nicht In den darauf folgenden Jahren wurde er von konvertierten Bergleuten aus Trinksaifen neu besiedelt und wuchs so zu einer grosseren Ansiedlung heran 2 Bis 1783 war das Dorf Filiale des Pfarrsprengels St Martin in Neudek Um die Messe zu besuchen mussten die Pfarrkinder den vor allem im Winter beschwerlichen Weg nach Neudek gehen 1773 kam es mit dem Pfarrer von Fruhbuss zu einem Vergleich der ab nun in den zur Pfarrei Neudek gehorenden Ortschaften Hirschenstand und Neuhaus die Taufen und Krankenbesuche vornahm 3 Vorgangerbau Bearbeiten Die im Laufe der Zeit gross gewachsene Ortschaft verlangte nach einem eigenen Gotteshaus Ein erstes Kirchlein unter dem Patrozinium des hl Antonius von Padua entstand 1779 auf dem Grund des alten Friedhofes Bauherr war der Besitzer der Herrschaft Neudek Graf Ludwig Hartig der auch uber das Patronatsrecht verfugte 4 Die Administration erfolgte von Neudek aus Der erste eigene Administrator Caspar Molitor bezog am 14 November 1782 das alte Pfarrhaus 1784 zahlte das Dorf 84 Hauser mit samtlich katholischen Einwohnern 5 Unter dem Kaplan Gottfried Pohl wurde Hirschenstand am 25 September 1786 zur eigenen Pfarrei erhoben Eingepfarrt war das Nachbarort Neuhaus und ein Teil von Sauersack 6 Neubau Bearbeiten nbsp Innenansicht vor 1945 nbsp Standort der Kirche heuteAm 24 Juli 1821 besichtigte der Oberstburggraf Karl Graf Chotek das Gotteshaus und befand dass sie dem Einsturz nahe war Auf Ansuchen der Bevolkerung wurde schliesslich ein Neubau bewilligt Die Grundsteinlegung im Ortszentrum erfolgte 1832 Die Plane fur den Bau kamen von einem unbekannten Architekten Die Weihe erfolgte am 19 Oktober 1835 durch Bezirksvikar Anton Melzer 1914 erhielt die Kirche eine neue Orgel von der Prager Orgelbaufirma Heinrich Schiffner 1930 zahlte die Gemeinde 1131 Katholiken und 71 Nichtkatholiken Als letzter Pfarrer fungierte bis 1945 46 Anton Holick aus Bruck 7 Abriss Bearbeiten Nach der Vertreibung der deutschen Bevolkerung nach Kriegsende 1945 46 verfiel die Kirche allmahlich Die Inneneinrichtung wurde vollstandig demoliert Die ehemalige Kirche diente dann zehn Jahre lang als provisorischer Kuhstall Die Dachschindeln wurden heruntergenommen und zu Brennholz verarbeitet 1955 verlor der Ort den Status einer Gemeinde In den 1960er Jahren wurde die Ruine von tschechischen Soldaten gesprengt und das Gelande mitsamt dem Friedhof eingeebnet Die Planierraupen deckten dabei Sarge und Skelettreste auf 8 Nach der politischen Wende von 1989 wurde an der Stelle der verschwundenen Kirche durch ehemalige deutsche Bewohner von Hirschenstand und Neuhaus ein Denkmal errichtet und am 15 Mai 1993 feierlich eingeweiht Beschreibung BearbeitenDie einschiffige Kirche mit rechteckigem Kirchenschiff schloss mit einem halbrunden Presbyterium ab Die Seitenwande des Presbyteriums wurden von schmalen halbkreisformigen Fenstern unterbrochen Der prismatische Glockenturm uber dem Eingang zur Nordwestfront war mit einer Zwiebelkuppel mit einer sechseckigen Laterne und zweiarmigen Kreuz an der Spitze bekront An der Nordseite des Presbyteriums befand sich eine Sakristei Das rechteckige Portal an der Sudseite diente als Seiteneingang Die Innenausstattung war im Stil des Klassizismus gehalten Umgebung BearbeitenZur Kirche gehorte ein Friedhof Ein erster Begrabnisplatz entstand moglicherweise in Zusammenhang mit der grossen Hungersnot und Pestepidemie in den Jahren 1771 bis 1772 die im Pfarrsprengel Neudek ca 600 Menschen zum Opfer fielen und in den Filialen Neuhammer Trinksaifen und Hirschenstand einen eigenen Friedhof erforderte Teilweise vergrub man die Toten auch hinter den eigenen Hausern 9 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde unterhalb der Kirche ein neues Schul und Pfarrgebaude errichtet Um die kleine Pfarrwiese zu unterhalten hatten einige Landbesitzer die Auflage jahrlich eine bestimmte Menge Heu an die Pfarrei abzuliefern Pfarrer BearbeitenMoschel Weigl Ferdinand Zaruba Josef Kopecky Josef Schmiedl Johann Hamerpl Johann Lang Johann Beck Johann Durmuth Anton HolickLiteratur BearbeitenUlrich Mockel Hirschenstand Von der Landkarte verschwunden aber nicht vergessen U Mockel Eigenverlag Schonheide 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Antonius von Padua Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Verein fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Joseph Virgil Schlesinger Grohmann Ludwig Schmalfuss A Mittheilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Brockhaus 1870 google de abgerufen am 27 Januar 2020 Josef Frantisek Jaroslav Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen darinn alle Stadte Flecken Herrschaften Schlosser Landguter Edelsitze Kloster Dorfer wie auch verfallene Schlosser und Stadte unter den ehemaligen und jetzigen Benennungen samt ihren Merkwurdigkeiten beschrieben werden Ellbogner Kreis Zweyter Theil in der k k Normalbuchdruckerei 1785 google de abgerufen am 27 Januar 2020 Josef Pilz Geschichte der Stadt Neudek Stadtgemeinde 1923 google de abgerufen am 25 Januar 2020 Neueste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch fur alle Stande Diesbach 1832 google 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