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Die denkmalgeschutzte St Marien Magdalenen Kirche in Erfde ist eine um 1200 gebaute romanische Feldsteinkirche Sie gehort seit dem 1 Januar 2019 zusammen mit der Katharinenkirche Suderstapel und der Kirche von Bergenhusen zur Kirchengemeinde Stapelholm im Kirchenkreis Schleswig Flensburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Die Kirche von SW An den unterschiedlichen Fensterleibungen lasst sich die Erweiterung des Kirchenschiffs nach Westen 1682 erkennen Kirche und Glockenturm von NO zwischen den kleinen romanischen Fenster der Ausseneingang zur EmporeBlick zum Altar Durch den niedrigen Chorbogen ist das Altarretabel nur halb zu sehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ursprunglich sehr kleine schlichte Kirche aus teilweise sehr grossen Feldsteinen stammt aus der Zeit kurz vor 1200 und unterstand dem Patrozinium der Maria Magdalena Das Langhaus und der eingezogene Chor sind flachgedeckt Einige kleine romanische Fenster und der niedrige enge Chorbogen sind im Original erhaltengeblieben Die Fenster der Sudwand wurden im Zusammenhang mit der Verlangerung der Kirche um funf Fach nach Westen 1682 1 vergrossert Dabei erhielt die Kirche auch ihr Westportal und den kleinen Dachreiter Die ursprunglichen Eingange an der Sud und Nordwand sind zugemauert Die Dithmarscher zerstorten die Kirche bei einem Uberfall 1402 teilweise Erneut musste die Kirche 1473 wieder aufgebaut werden weshalb sich ausser dem Taufstein kein mittelalterliches Inventar erhalten hat Beim Dorfbrand 1768 blieb die Kirche dagegen anders als das Pastorat und die meisten umliegenden Hauser verschont 2 Der abseits stehende holzerne Glockenturm wurde 1781 errichtet Im Kirchspielgebiet befand sich eine Schanze an der Sorge die die Grenze des Herzogtums Schleswig Holstein Gottorf sicherte Fur die seelsorgerliche Betreuung der Besatzung dieser Schanze erhielt der Pastor eine Vergutung aus der Landeskasse 1700 wurde die Schanze durch koniglich danische Truppen zerstort 1 Ausstattung BearbeitenDie Kirchenausstattung stammt grosstenteils aus nachreformatorischer Zeit Einzig der Taufstein konnte kurz nach der Erbauung angeschafft worden sein Er ist aus gotlandischem Kalkstein deren Export nach 1230 begann Die Lilienbandverzierung ist in Schleswig Holstein einmalig Der Stein ist mit einem Metallband eingefasst mit Osen zur Befestigung eines Taufdeckels der das Wasser im Taufbecken vor Verunreinigung schutzen sollte Der holzerne Deckel wurde 1635 von demselben Kunstler der auch die Kanzel herstellte vermutlich dem in Wilster ansassigen Jurgen Heitmann angefertigt In der Laterne ist abgebildet wie Jesus von Nazareth von Johannes dem Taufer getauft wird Daruber steht Laset de Kinderken zu mir kamen und weret en nicht S I RG Mt 19 14 EU Die Inschrift darunter erklart dass der herzogliche Hvresman in Tilenhem einem damals zum Kirchspiel gehorenden Gehoft 3 Simen Janzen den Dopedeckel aus miltrichen Hertzen stiftete Die Kanzel entstand ebenfalls 1635 in derselben Werkstatt im Renaissancestil Sie wurde der Gemeinde von Herzog Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf gestiftet Auch der Kirchspielvogt und ein Gemeindeglied gaben einen Anteil wie die lange Inschrift unter den farbiggefassten Reliefs verrat Diese zeigen in vier Szenen die Heilsgeschichte Adam und Eva Verkundigung des Herrn Geburt Christi und Kreuzigung In dem dazugehorigen sechseckigen Schalldeckel ist eine Taube als Symbol des heiligen Geists angebracht Zur Kanzel gehort eine in der Fensterleibung angebrachte Kanzeluhr mit vier Glasern nbsp Der Altar aus der Werkstatt des Hans GudewerthDas Altarretabel aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts stammt von einem Kunstler der Eckernforder Bildschnitzerschule Es zeigt den typischen Knorpelstil fur den besonders Hans Gudewerth der Jungere beruhmt ist In Hauptfeld und Predella befinden sich Gemalde Anbetung Christi und Abendmahl Auf einen Aufbau mit einem weiteren Gemalde wie in vergleichbaren Retabeln wurde wegen der niedrigen Deckenhohe verzichtet stattdessen befindet sich uber dem Altarbild eine geschnitzte Darstellung von Jesus Christus als Uberwinder von Tod und Teufel Die ubrigen Schnitzfiguren stellen von links nach rechts Moses die vier Evangelisten mit ihren Symbolen Matthaus und Markus rechts und links neben dem Altarbild Lukas und Johannes daruber sowie Johannes den Taufer dar Alle halten sie ein Buch in der Hand Das Triumphkreuz uber dem Chorbogen entstand um 1510 20 vermutlich in einer Rendsburger Werkstatt aus der Nachfolge Lutje Mollers 4 An der Brust des Gekreuzigten befindet sich eine unter der Bemalung von 1925 nicht mehr sichtbare Offnung mit rechteckigem Deckel in der sich eine Reliquie befand Die Ende des Kreuzes zeigen die Evangelistensymbole Die Assistenzfiguren Maria und Johannes befinden sich seit 1925 im Stadtischen Museum Flensburg 5 Hinter dem Taufstein befindet sich an der Wand des Chores ein Gestuhlsaufsatz mit den Wappen von Herzog Adolf von Schleswig Holstein Gottorf und seiner Frau Christine von Hessen Herzog Adolf und seine Nachfolger hielten sich haufig zur Jagd in Erfde auf und besuchten dort auch den Gottesdienst Auch 1559 im Zusammenhang mit der Eroberung Dithmarschens und erneut 1570 als er die Treene bei Friedrichstadt abdammen liess weilte Herzog Adolf in Erfde An der Sudwand des Langschiffs hangen drei Epitaphe aus dem 16 und 17 Jahrhundert sowie das Bild des Pastor Christoph Clodius der 55 Jahre lang von 1617 bis 1672 Pastor in Erfde war wahrend der letzten Jahre unterstutzt von seinem spateren Nachfolger Thomas Theye Sein Name findet sich auch auf der Widmungsaufschrift der Kanzel Unter der Decke hangt neben den Kronleuchtern auch ein Votivschiff Die Empore an West und Nordseite wurde 1794 eingezogen Sie ist auch durch eine Treppe direkt von aussen zuganglich Die Brustungsfullungen sind mit einer Art Bilderbibel bemalt die die Heilsgeschichte von Adam und Eva bis zur Apostelgeschichte abbildet nbsp Kanzel von 1635 im Fenster die Kanzeluhr nbsp Uber dem romanischen Taufbecken hangt ein Deckel von 1635 dahinter das Gestuhl mit dem herzoglichen Wappen nbsp Triumphkreuz von 1510 nbsp Bilder von der Nordempore Konigin Ester Tobias Geburt und Taufe ChristiLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 3 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 422 03120 3 S 246 247 Kunst Topographie Schleswig Holstein Neumunster 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Magdalenen Kirche Erfde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Marien Magdalenen Kirche in ErfdeEinzelnachweise Bearbeiten a b Johann Adrian Bolten Beschreibung und Nachrichten von der im Herzogthume Schleswig belegenen Landschaft Stapelholm nebst einer Landkarte von derselben Wohrden 1777 S 301 Die Geschichte von Erfde Zu Tielenhemme siehe Johann Adrian Bolten Beschreibung und Nachrichten von der im Herzogthume Schleswig belegenen Landschaft Stapelholm nebst einer Landkarte von derselben Wohrden 1777 S 314 Jan Friedrich Richter Ursula Lins Triumphkreuz gruppe In Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Bd IV 1 Die Kirchen im Landesteil Schleswig Aventoft bis Nordhackstedt Ludwig Kiel 2019 S 113 116 Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band IV 1 Ludwig Kiel 2020 ISBN 978 3 86935 342 5 S 113 116 54 30861 9 31785 Koordinaten 54 18 31 N 9 19 4 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Magdalenen Kirche Erfde amp oldid 236725608