www.wikidata.de-de.nina.az
Labradorit gilt wie Andesin heute nicht mehr als eigenstandiges Mineral sondern ist ein Plagioklas eine relativ haufig vorkommende Mineralmischung aus Albit und Anorthit aus der Gruppe der Feldspate und der Mineralklasse der Silikate Sein Anorthitgehalt betragt definitionsgemass 50 bis 70 An50 70 LabradoritAllgemeines und KlassifikationChemische Formel Ca Na Al Si Al 3O8Mineralklasse und ggf Abteilung Gerustsilikate Feldspatgruppe Anorthoklas Anorthit Banalsit Serie System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 03c VIII J 07 050 9 FA 35 76 01 03 04Ahnliche Minerale AndesinKristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 6 5Dichte g cm3 2 8Spaltbarkeit vollkommen nach 001 gut nach 010 Bruch Tenazitat uneben bis muscheligFarbe farblos weiss bis dunkelgrau grunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz bis mattKristalloptikOptischer Charakter zweiachsig positivPleochroismus farblosWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten zersetzt sich in Sauren mit Lotkolben schmelzbarBesondere Merkmale metallisch glanzendes Farbenspiel genannt Labradoreszenz Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Varietaten 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung als Schmuckstein 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften Bearbeiten nbsp Detailansicht eines geschliffenen LabradoritsAuffallig ist beim Labradorit das irisierende Farbenspiel in metallischem Glanz die sogenannte Labradoreszenz Verb labradorisieren welches durch Interferenz und Spiegelung des Lichtes an den submikroskopischen Entmischungslamellen verursacht wird Dieser Schimmer ist vorwiegend blau violett und grun aber gelegentlich auch in anderen Farben zu finden 1 Etymologie und Geschichte BearbeitenLabradorit wurde nach seinem ersten Fundort der Halbinsel Labrador benannt An deren Kuste entdeckte ihn 1770 der tschechische Missionar Pater Adolf Spektrolith wurde erstmals 1896 im Buch Edelsteinkunde von Max Bauer beschrieben Seinen Namen erhielt er jedoch vom finnischen Geologen und Mineralogen Aarne Laitakari aufgrund seines Irisierens in allen Spektralfarben Varietaten Bearbeiten nbsp Typische Spektrolithe aus Ylamaa FinnlandAls Spektrolith wird ein Labradorit aus Ylamaa in Finnland bezeichnet der sich durch das volle Farbspektrum der Labradoreszenz auszeichnet 2 Madagaskar Mondstein 2 oder auch Regenbogen Mondstein ist dagegen die Handelsbezeichnung fur einen weissen fast durchsichtigen Labradorit mit kraftig blauem Flachenschiller der gerne als Imitation fur den echten Mondstein verwendet wird 3 Bildung und Fundorte BearbeitenLabradorit bildet sich entweder magmatisch in Dunit Gabbros Basalt und Anorthosit oder metamorph in Amphibolit Wichtige Fundstatten sind Quebec und Nain in Labrador Kanada das Korostanskiymassiv in der Ukraine Ylamaa in Finnland die Umgebung von Larvik in Norwegen sowie Madagaskar Verwendung als Schmuckstein Bearbeiten nbsp Tabaksdose aus Gold mit eingelegten LabradoritenLabradorit wird aufgrund seines schonen Schimmers gerne zu Schmucksteinen und kunstgewerblichen Gegenstanden verarbeitet Seine hohe Empfindlichkeit gegenuber jedem Warmeeinfluss Sauren und Laugen sowie galvanischen Badern macht eine Verarbeitung jedoch schwierig Selbst eine Reinigung im Ultraschallbad schadigt den Stein Zudem ist Labradorit weicher als Quarz und daher kratzempfindlich gegenuber dem allgegenwartigen Staub der mehrheitlich auch feine Quarzkorner enthalt der die Oberflache des Steins mit der Zeit stumpf aussehen lasst Das gilt besonders bei mineralischen Bodenbelagen die Labradorit enthalten Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 266 Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 vollstandig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 123 Nils Nordenskjold Untersuchung einiger neuer Phanomene beim Farbenspiel des Labradors In Annalen der Physik und Chemie 19 zweites Stuck 1830 S 179 190 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Labradorit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Labradorit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Labradorit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Mai 2021 Mineraleigenschaften Farbe der Minerale III Pseudochromatische Farbung bei Labradorit Eberhard Karls Universitat Tubingen abgerufen am 21 Mai 2021 Labradorit im Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler BeyArs com abgerufen am 21 Mai 2021 Labradorite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Mai 2021 englisch David Barthelmy Labradorite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 Mai 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mineralien Lexikon Labradorit im Mineralien Lexikon Memento vom 23 Mai 2018 im Internet Archive a b Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 182 Bernhard Bruder Geschonte Steine Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien Neue Erde Saarbrucken 2005 ISBN 3 89060 079 4 S 12 45 90 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Labradorit amp oldid 231625359 Besondere Eigenschaften