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Die South West African Territory Force SWATF auch afrikaans SWA Gebiedsmag SWA GM deutsch etwa Sudwestafrikanische Territorialstreitkrafte bzw Sudwestafrikanische Gebietsmacht war das Militar der sudafrikanischen Besatzungspolitik auf dem Gebiet des ehemaligen Sudwestafrika Namibia wahrend eines zeitlichen Teilabschnitts der Apartheid Untergeordnet tritt auch die Bezeichnung SWA N Territorial Force auf 1 South West African Territory ForceFuhrungOberbefehlshaber Generalmajor Charles Lloyd 1980 1983 Generalmajor Georg Meiring 1983 1987 Generalmajor Willie Meyer 1987 1989 Sitz des Hauptquartiers Windhoek SudwestafrikaMilitarische StarkeAktive Soldaten 10 100 1981 22 000 1987 Wehrpflicht Wehrtauglichkeitsalter GeschichteGrundung 1980Auflosung 1989Hochste Mannstarke 22 000 1987 Die SWATF verfugte uber eine Mannstarke von 10 100 im Jahr 1981 und 22 000 sechs Jahre spater 2 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Fuhrungspersonal 3 Regionale Truppenstruktur 4 Konfliktpunkte im rechtlichen Rahmen Auswahl 4 1 Fall Erick Binga 4 2 Volkerrecht 5 Beziehungen zur SADF 6 Nachrichtendienstliche Zusammenarbeit 7 Militarische Operationen 8 Historische Rezeption 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie ersten unter sudafrikanischer Verwaltung fur Sudwestafrika zustandigen und dort stationierten Militareinheiten entstanden in den 1920er und 1930er Jahren 1927 wurde von Sudafrikanern die Citizen Force SWA errichtet Deren Oberkommandeur war Oberst M J de Jager 5 6 Die Proclamation No 234 of 1939 der Sudafrikanischen Union stellte Sudwestafrika unter die Bestimmungen des Defence Act of 1912 Auf Grundlage der Verordnung entstand im November 1939 das SWA Command deutsch etwa Kommando Sudwestafrika aus Teilen der Burgerwehr Citizen Force Reservisten und weiteren Militareinheiten Am 1 Dezember 1939 wurde das 1 SWA Infantry Battalion kurz 1 SWA Inf Bn mit Hauptquartier in Windhoek errichtet das zur Union Citizen Force gehorte 5 Eine systematische Gewinnung einheimischer und nichteuropaischer Personen fur die in Sudwestafrika operierenden sudafrikanischen Streitkrafte begann im Jahre 1977 Die Rekrutierung verlief auf der Basis einer freiwilligen Militarausbildung fur Angehorige unterschiedlicher ethnischer Gruppen Das Angebot richtete sich vorrangig an Ovambos Kavangos Caprivianer Rehoboth Baster und San An einige Gruppen der Nama und Herero wurde die Frage zur Mitwirkung an diesem Militardienst herangetragen Die Dienstkonditionen beliefen sich auf einen monatlichen Sold in Hohe von 70 Rand sowie der unentgeltlichen Bereitstellung von Uniformen Unterkunften und Verpflegung In den Operationseinheiten der Nordgebiete stammten die Freiwilligen vorwiegend aus der ansassigen Bevolkerung Im Landesinnern gab es ethnisch gemischte Trainingseinheiten Die so ausgebildeten Soldaten waren Angehorige der South African Defence Force SADF Nach einer Interviewaussage vom September 1977 des Oberkommandierenden der sudafrikanischen Streitkrafte in Sudwestafrika Namibia Generalmajor Geldenhuys war die Uberleitung dieser Militarpersonen in die Strukturen einer kunftigen South West Africa Namibia Defence Force geplant 7 Eine relativ eigenstandige Armee des sudafrikanischen Besatzungsgebietes Sudwestafrika wurde 1980 auf Basis der dort langjahrig praktizierten Militarpolitik der Regierung in Pretoria geschaffen Formell entstanden diese Streitkrafte jedoch infolge der Proclamation No AG 105 1980 mit dem Titel Establishment of South West African Territory Force Die Veroffentlichung dieser Verordnung erfolgte in der Official Gazette of SWA No 4237 vom 1 August 1980 8 Faktisch konstituierten sich die SWATF Strukturen ab dem 6 September 1980 Zuvor bestanden bereits spezielle Militareinheiten in dieser Region unter dem Oberkommando der SADF Der Ubergang zur SWATF erfolgte in geordneten und kontinuierlich gestalteten Rahmenbedingungen Zunachst waren diese Militareinheiten formell dem Generaladministrator unterstellt seit 1985 gab es jedoch ein SWA Department of Defence Das Verteidigungsbudget fur die SWATF belief sich 1986 auf 186 Millionen Rand 9 Im Gegensatz zum rassenpolitisch determinierten Militarrecht von Sudafrika dienten in der SWATF weisse farbige und schwarze Militarangehorige in allen Truppeneinheiten und waren demzufolge gleichermassen an den bewaffneten Auseinandersetzungen mit der SWAPO bzw PLAN und FAPLA Forcas Armadas de Libertacao de Angola und anderen gegnerischen Gruppen beteiligt Dieser Gesichtspunkt erzeugte bis zur Auflosung der SWATF und uber diesen Zeitpunkt hinaus politisch ethnisch begrundete Binnen und Aussenkonflikte Die Wehrpflicht in Sudwestafrika Namibia innerhalb der SWATF wurde im Januar 1981 fur alle mannlichen Burger des besetzten Gebietes im Alter zwischen 18 und 24 Jahren eingefuhrt Auf eine Einberufung wurde bei Mannern verzichtet wenn diese in Grenzregionen lebten insbesondere in den Homelands Owambo Kavango und Caprivi Nach einer Verlautbarung eines Armeesprechers sollen ausreichend Freiwillige dieser Personenkreise in regionalen Bataillonen gedient haben Aus kirchlichen Gruppen und politischen Organisationen der schwarzen Bevolkerung kamen erhebliche Bedenken gegen eine Einberufung in diesen Gebieten zur Sprache weil sich dadurch Familienmitglieder auf verschiedenen militarischen Seiten gegenuberstehen konnten Die Damaraland Ratsversammlung lehnte die Anwendung dieses Militardienstes unter ihrer Bevolkerung ab 10 Fur politisch motivierte Wehrdienstverweigerer wurde der Pflichtdienst in nicht kampfenden Einheiten durchgefuhrt 11 Die SWATF bestand um 1987 aus funf Hauptkomponenten 9 Headquarters Personal fur Stabe Operationszentralen Informationsdienste Finanzen und Logistik Reaction Force Citizen Force ein Teil der SW Reserve Force zur Landesverteidigung und Terrorabwehr Area Force Commandos ein Teil der SW Reserve Force zur Aufklarung gegen PLAN Gruppen Full time Auxilliary Force Freiwilligendienst zur spateren Grundung nationaler Streitkrafte Air Force nur das 1 SWA Squadron sonst durch South African Air Force gewahrleistet Fuhrungspersonal BearbeitenIm Verlaufe der Bildung der SWATF ubertrug Sudafrika am 8 Februar 1980 das militarische Oberkommando auf dem Gebiet von Sudwestafrika Namibia vom SADF SWA Command unter Generalmajor Johannes Geldenhuys auf die neuen militarischen Kommandostrukturen der SWATF 12 Zum Oberkommandierenden der SWATF wurde mit ihrer Grundung der Generalmajor Charles Lloyd berufen 13 Dessen erster Stabschef war Brigadier Jan Klopper 14 Verordnungen die in Pretoria und in Windhoek am 1 August 1980 veroffentlicht wurden gaben die Aufstellung der SWATF offiziell bekannt Diese setzte sich aus den bisher hier stationierten Einheiten der sudafrikanischen Sicherheitskrafte zusammen Die exekutive Kontrolle ging im Zuge der Umsetzung dieser Rechtsgrundlagen von Sudafrika auf den Council of Minsters in SWA Namibia uber in dessen Folge sich hier ein Department of Defence bildete 15 Charles Lloyd ubergab am 9 November 1983 das SWATF Oberkommando General Officer Commanding the SWATF an Georg Meiring 16 Das Oberkommando uber die SWATF und die South African Army Forces in SWA ging am 23 Januar 1987 von Generalmajor Georg Meiring auf Generalmajor Willie Meyer uber Meyer diente vorher in Sudwestafrika als Second in Command bevor er im Januar 1983 als Officer Commanding of OVS Command eingesetzt wurde 16 9 Im Jahre 1979 begann die Ausbildung an der SWA Military School in Okahandja 16 5 Regionale Truppenstruktur BearbeitenDer Oberkommandierende der SWATF George Meiring teilte am 21 Dezember 1984 in einem Pressestatement mit dass die Truppenstarke der ihm unterstellten bewaffneten Krafte 19 000 Mann umfasse von denen 61 Prozent im Grenzgebiet zwischen SWA Namibia und Angola stationiert seien 17 Folgende Militarbezirke der SWATF haben existiert 18 Abkurzung AME in afrikaans Area Mag Eenheid AFU in englisch Area Force Unit Sektor 10 Kaokoland and Owambo Hauptquartier Oshakati Dieser Militarbezirk bestand aus vier modularen Bataillonen Bn Bn 51 in Ruacana Bn 52 in Oshakati Bn 53 in Ondangwa und Bn 54 in Eenhana Ferner die Einheiten der SWATF das 101 Bn in Ondangwa und 102 Bn in Opuwo 61 Mechanised Battalion in Omuthiya 25 Engineering Squadron in Oshakati 5 Maintenance Unit in Ondangwa und eine Ausbildungseinheit in Oshivelo Sektor 20 Kavango and Western Caprivi Hauptquartier Rundu 55 Bn in Nepara 32 Bn in Buffalo SWATF 201 Bn in der Omega base 202 Bn in Rundu und 203 Bn in Mangetti Sektor 30 Hauptquartier Otjiwarongo Citadel 301 Bn in Otjiwarongo SWATF Otjiwarongo AME Outjo AME Grootfontein AME Tsumeb AME Hereroland AME Ethosa AME Otavi AME Damaraland AME und UIS PL Die Einheiten waren ebenso verantwortlich fur die Regionen Grootfontein Tsumeb Otavi Outjo Otjiwarongo Hereroland und Damaraland Sektor 40 Hauptquartier Windhoek 911 Bn 1 SWA PRO Unit SWATF Alte Feste AME Khomas AME Hochl AME Okahandja AME Omaruru AME Swakopmund AME Rehoboth AME Katatura AME und Khomasdal AME Sektor 50 Hauptquartier Gobabis SWATF Aranos AME Auob AME Bo Nossob AME Aminius PL Gobabis AME Rietfont AME Mariental AME und Maltahohe AME Sektor 60 Hauptquartier Keetmanshoop SWATF Karasburg AME Keetmanshop AME Hoop AME Bethanien AME Oranjemund AME Luderitz AME und Namaland AME Sektor 70 Eastern Caprivi Hauptquartier Mpacha SWATF 701 Bn in Mpacha mit Unterstutzung der SWATF KfZ Infanterie und Artillerie Batterie Eine sudafrikanische Navy Marine Company war hier fur Patrouillen in den Flusszonen stationiert Ethnisch gemischte Einheiten existierten im Gegensatz zu Sudafrika in den Streitkraften von Sudwestafrika Es handelte sich um sogenannte Ethnic battalions Das waren hauptsachlich die Einheiten 21 Battalion 61 Battalion 62 Battalion und 101 Battalion Beispielsweise war der Angriff auf Cassinga eine von Sudafrika geleitete Militaroperation an der ethnisch gemischte Kampftruppen zum Einsatz kamen 19 Konfliktpunkte im rechtlichen Rahmen Auswahl BearbeitenFall Erick Binga Bearbeiten Im Jahre 1983 lag dem Supreme Court of South West Africa etwa Oberster Gerichtshof von Sudwestafrika in Windhoek eine Frage zur Prufung vor ob das damalige sudafrikanische Militarrecht in Sudwestafrika Namibia uberhaupt von Geltung sei Ein junger Wehrdienstpflichtiger Erick Binga entzog sich zunachst durch Flucht dem Einberufungsbefehl und dessen Vater erklarte vor dem Supreme Court diesen Einberufungsbefehl als null und nichtig Das Richterkollegium wies einen Klageantrag hierzu von Erick Binga ab wogegen er jedoch Berufung einlegte der am 21 September 1984 stattgegeben wurde Seine Klage richtete sich formal nun gegen den Administrator General den sudafrikanischen Minister of Defence und das Military Exemption Board mit der Begrundung dass das sudafrikanische Recht in Sudwestafrika nicht gultig sei Seiner Argumentation nach sei die angewandte Gesetzgebung fur das Gebiet eine ganzlich illegitime Machtausubung totally illegitimate exercise of power 20 Der Rechtsstreit zog sich uber mehrere Jahre hin und wurde 1988 Az 250 1984 vor der Supreme Court of South Africa Appellate Division in Bloemfontein verhandelt Binga s Auffassung wurde 1988 im Verlauf der Verhandlung zitiert It is a matter of no consequence to me that I have been called up by the South West Africa Territory Force and not the South African Defence Force In truth and in fact there is no essential difference between the two 21 deutsch etwa Es spielt keine Rolle dass ich von der South West Africa Territory Force und nicht von der South African Defence Force aufgefordert worden bin In Wahrheit und in Wirklichkeit gibt es zwischen den beiden keinen wesentlichen Unterschied Als Folge von Nachfragen und Protestnoten internationaler und nationaler Organisationen bezuglich der Anwendung sudafrikanischen Rechts South African Terrorism Act 1967 South African Defence Act 1957 mehreren Verordnungen Proclamations des Administrator General zwischen 1977 und 1978 im Geltungsbereich der Sicherheitsgesetzgebung auf dem Territorium von SWA Namibia kam die Rechtspraxis in eine zunehmend unhaltbare Situation Der Administrator General von SWA Namibia berief zur Klarung hierbei auftretender grundsatzlicher Fragen eine Kommission unter der Leitung des Richters H P von Dyk aus dem Kreise des Transvaal Bench of the Supreme Court deutsch etwa Transvaal Richterkollegium am Obersten Gerichtshof Der vollstandige Name dieses Gremiums lautete Commission to inquire into and to report and to make recommendations on the adequacy fairness and efficiency of legislation pertaining to the internal security 22 Volkerrecht Bearbeiten Das ursprungliche Mandat C des Volkerbundes sah fur die Sudafrikanische Union in Bezug auf das ehemalige Deutsch Sudwestafrika fur die militarische Kompetenz der Mandatsausubung folgende Regelung im Artikel IV des Mandate Agreement Regarding German South West Africa vom 17 Dezember 1920 vor 23 The military training of the natives otherwise than for purposes of internal police and the local defense of the territory shall be prohibited Furthermore no military or naval bases shall be established or fortifications erected in the territory Die militarische Ausbildung der Eingeborenen Indigene anders als zum Zwecke der inlandischen Polizei und der regionalen Verteidigung des Gebietes ist untersagt Ferner sollen in diesem Gebiet keine militarischen oder Marinebasen eingerichtet oder Befestigungen erbaut werden Seit 1946 erachtete die sudafrikanische Regierung das fruhere Volkerbund Mandat als erloschen da es mit Auflosung des Volkerbundes abgelaufen sei 24 Nach international verbreiteten Rechtsauffassungen stellte die Haltung Sudafrikas zu seinem Mandatsauftrag einen Rubikon dar und wurde als Bruch eines volkerrechtlichen Abkommens angesehen 25 Beziehungen zur SADF BearbeitenNur scheinbar war SWATF eine eigenstandige Armee Ihre Kommandostrukturen waren in die der SADF integriert Die SWATF unterschied sich ausserlich von der SADF durch eigene Uniformen Rangstrukturen und Besoldungen Der Auffassung ihres fruheren oberen Kommandeurs nach sollte sie ein Teil des Unabhangigkeitsprozesses sein und die Basis fur die Armee eines neuen Staates bilden 26 Nachrichtendienstliche Zusammenarbeit BearbeitenSchon vor Errichtung der SWATF waren Mitarbeiter des NIS in Windhoek am Hauptquartier der sudafrikanischen Streitkrafte SADF stationiert Nach Grundung der SWATF setzte sich die Zusammenarbeit mit dem sudafrikanischen Nachrichtendienst fort An diesem Ort waren Mitglieder des NIS Generalstabs aus Pretoria tatig Die Zusammenarbeit mit militarischen Ansprechpartnern erfolgte uber das lokale Joint Intelligence Coordinating Committee 27 Militarische Operationen Bearbeiten nbsp Sektoren der SWATF im Norden von SudwestafrikaIm Verlauf ihrer Existenz standen die SWATF vielfach in direkter militarischer Konfrontation mit der SWAPO bzw deren militarischen Suborganisation PLAN sowie der FAPLA in Sudangola 28 29 30 nbsp Militarfahrzeuge der ehemaligen FAPLA EinheitenGeneral Charles Lloyd berichtete in einer Pressekonferenz am 10 August 1981 in Windhoek uber die Installation eines gegnerischen radargestutzten Fruhwarnsystems in Sudangola und das Vorhandensein sowjetischer SAM Boden Luft Raketen im Hafen von Mocamedes und in Lubango Am 23 August 1981 zerstorten Bomber der sudafrikanischen Luftstreitkrafte die Anlagen des Fruhwarnsystems 31 Im Verlauf der Operation Protea im Zeitraum zwischen dem 24 und 29 August 1981 stiessen SWATF und SADF Einheiten aus Richtung Ruacana auf sudangolanisches Gebiet entlang der Kunenelaufs bis nach Calueque vor Bei Ongiva bombardierten Luftunterstutzungseinheiten der SA Air Force eine Fahrzeugkolonne der gegnerischen Seite wobei auch einige sowjetische Militarangehorige getotet wurden Armeechef Johannes Geldenhuys raumte in einer Pressekonferenz am 15 September in Oshakati ein dass hierbei auch 10 SADF Soldaten und zwei SWATF Soldaten sowie zwei sudafrikanische Luftwaffenangehorige bei einem Helikopterabschuss ihr Leben verloren hatten 32 Spezielle Einsatze besonders die der Luftwaffe wurden jedoch durch die SADF vorgenommen Canberra Bomber eskortiert von zwei Mirage Kampfjagern unterstutzen beispielsweise 1982 die SWATF bei der Luftaufklarung im sudangolanischen Gebiet als erneut die Installation von Raketenabwehrbasen mit SAM 3 und SAM 7 angenommen wurden Zwei MIG 21 griffen diesen Vorstoss an 33 Nach bewaffneten Konflikten im Januar 1987 in der Umgebung von Mongua Provinz Cunene zwischen angolanischen Streitkraften und SADF SWATF Einheiten mit insgesamt 61 Toten warnte die SWATF Fuhrung die Regierung des Nachbarlandes sowie die FAPLA Kommandeure den SWAPO Kraften weiterhin militarische Unterstutzung zu geben Die Konflikte hielten jedoch an Spater am 20 Mai 1987 erklarte der angolanische Prasident Jose Eduardo dos Santos dass sich gegenwartig sechs sudafrikanische Bataillone in Angola aufhielten und eine neue Offensive bevorstehe Nach Angaben von SWATF Kommandeur Georg Meiring sollen schliesslich mehrere Mirage III von einem Luftwaffenstutzpunkt in Nordtransvaal im sudlichen Angola MPLA Truppen bekampft haben Bei Kampfhandlungen im Herbst 1987 auf angolanischem Gebiet verloren Soldaten der SWATF und SADF ihr Leben Nach angolanischen Angaben standen zu dieser Zeit etwa 3 000 Mann der sudafrikanischen Streitkrafte in Angola und bis 35 000 Mann nach SADF nur 1 125 Mann sollen an der Nordgrenze von SWA Namibia stationiert gewesen sein Im Umfeld dieser Entwicklung kam Staatsprasident Pieter Willem Botha im November 1987 zu einem geheimen Truppenbesuch in das Gebiet von Sudangola Wenige Tage spater Anfang Dezember drangen die sudafrikanisch gefuhrten Sicherheitskrafte noch tiefer in angolanisches Gebiet ein Im Juni 1988 trafen sich in Kairo Politiker der Konfliktpartner Sudafrika Angola und Kuba zu einem von den USA geleiteten Treffen um die Moglichkeiten des Truppenabzugs aus dieser Kampfzone zu beraten 34 Historische Rezeption BearbeitenIm Jahr 2014 bildete sich die Organisation Namibia War Veterans Trust NAWVET deren Mitglieder aus ehemaligen Angehorigen der SWATF und Koevoet Einheiten stammen Sie fordern vom Staat Namibia sie als Kriegsveteranen offiziell anzuerkennen und ihnen denselben Status wie anderen Veteranen des Befreiungskampfes zu gewahren Die Forderung wurde anlasslich eines Treffens in Okankete unweit von Ondangwa formuliert Vertreter von NAMRIGHTS sowie des Forum for the Future FFF waren anwesend Der NamRights Chef meinte dass durch SWATF und Koevoet unsagliche Grausamkeiten gegen unschuldige Zivilisten im Land verubt worden waren aber auch SWAPO Fuhrer Blut an ihren Handen hatten 35 Staatsprasident Pohamba antwortete auf das Ansinnen I am asked to give veteran status to the SWATF Koevoet I will not give war veteran status to killers and if they continue to threaten They talk about national reconciliation but national reconciliation has its borders If you go beyond the borders you are opening up wounds deutsch etwa Ich werde ersucht einen Veteranenstatus an SWATF Koevoet zu verleihen Den Killern werde ich keinen Kriegsveteranenstatus geben und wenn sie weiterhin drohen Sie sprechen uber die nationale Versohnung aber nationale Versohnung hat ihre Grenzen Gehst du uber diese Grenzen offnest du Wunden 36 Die gegenwartige Politik in Namibia sieht die Mitglieder dieser ehemaligen Militareinheiten als enemy collaborators deutsch feindliche Kollaborateure Ausloser zu dieser Debatte war eine sudafrikanische Gerichtsentscheidung High Court Moses Mavundla aus dem Jahre 2012 nach deren Grundsatzaussage keiner der fruheren Apartheid Soldaten indigener Abstammung in die neue Armee SANDF integriert werden konne 36 37 Literatur BearbeitenWolfgang Reith Die Sudwestafrikanischen Territorialstreitkrafte 1980 1989 SWATF Brevi Manu Verlag Windhoek 2015 ISBN 978 99916 872 7 8 Weblinks BearbeitenSouth West African Territorial Forces SWATF in Sudwestafrika Namibia Heute Originaltext aus einem Magazin des Jahres 1980 online auf namibiana de deutsch Charles Dundas South West Africa The Factual Background South African Institute of International Affairs Johannesburg 1946 S 12 13 PDF Dokument S 15 16 englisch Lephophotho Mashike Age of Despair the Unintegrated Forces of South Africa In African Affairs Volume 107 2008 Heft 428 S 433 453 online auf oxfordjournals org englisch doi 10 1093 afraf adn027Einzelnachweise Bearbeiten SAIRR Survey of Race Relations in South Africa 1981 Johannesburg 1982 S 444 446 Victor Tonchi Historical Dictionary of Namibia S 405 FishEagle I Luv SA The Namibian Border War an appraisal of the South African strategy Part 6 Iluvsa blogspot com 21 Februar 2010 abgerufen am 9 November 2022 SADF info SADF info abgerufen am 30 April 2013 a b c S D Olley 1 SWA Provost Unit 1968 1989 auf home mweb co za englisch Andries M Fokkens The Suppression of Internal Unrest in South West Africa Namibia 1921 1933 In Scientia Militaria Vol 40 2012 Nr 3 S 109 146 online auf www ajol info englisch SAIRR Survey 1977 S 602 603 Andre du Pisani SWA Namibia The 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