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Smilax bockii ist eine Art der Gattung Smilax in der Familie der Stechwindengewachse mit Verbreitung in Ostasien Smilax bockiiSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Lilienartige Liliales Familie Stechwindengewachse Smilacaceae Gattung Stechwinden Smilax Art Smilax bockiiWissenschaftlicher NameSmilax bockiiWarb Die Art war bis etwa 2006 bekannt unter dem Namen Heterosmilax japonica Seitdem aber die ehemalige Gattung Heterosmilax als Sektion in die Gattung Smilax mit einbezogen worden ist musste ein Ersatzname gefunden werden die Kombination Smilax japonica war nicht moglich sie war bereits fur eine andere Art vergeben Prioritatsprinzip Und da auch alle anderen zur Verfugung stehenden Namen homonym waren wurde der vorher synonymisierte Name Smilax bockii als altester gultig beschriebener zum gultigen Namen der Art Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 2 1 Bluten 1 2 2 Beeren 1 2 3 Chromosomenanalyse 2 Verbreitung 3 Verwendung und Inhaltsstoffe 3 1 Inhaltsstoffe 4 Taxonomie 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Smilax bockii ist eine kletternde an anderen Pflanzen emporwindende Liane Der Spross erreicht zwei bis sieben Meter Lange und ist etwa zwei bis sieben Millimeter dick 1 Er ist im Querschnitt rundlich glatt und unbehaart und oberwarts verzweigt die Verzweigungen 10 bis 50 Zentimeter lang Altere Sprosse verholzen 2 3 Die Laubblatter sind gestielt die Blattstiele sind 1 bis 3 cm lang und bis zu einem Viertel bis Drittel geflugelt 2 Die Blattspreite ist vielgestaltig meist eiformig bis breiteiformig oder oval eiformig manchmal langer bis lanzettlich oder kurzer Sie ist 3 5 17 22 cm lang und 0 7 2 12 16 cm breit Ihre Spreitenbasis ist meist herzformig bis ausgerandet sie kann aber auch abgerundet bis hin zu keilformig sein die Blattspitze Apex ist spitz oder zugespitzt Die Spreite kann von hautig uber papierartig bis schwach ledrig sein sie besitzt funf vollstandige Langsadern dazwischen netznervig Jederseits an der Basis des Blattstiels entspringt eine Ranke diese ist an den Blattern des Hauptsprosses bis 20 Zentimeter an denjenigen der Seitensprosse bis 7 Zentimeter lang 1 Generative Merkmale Bearbeiten Bluten Bearbeiten Smilax bockii ist wie die gesamte Verwandtschaft zweihausig diozisch mit mannlichen und weiblichen Bluten auf verschiedenen Pflanzen Die doldigen Blutenstande stehen in den Blattachseln seltener in den Achseln von schuppenartigen Tragblattern 2 sie tragen je nach Region je 20 bis 50 2 10 bis 40 50 1 oder sogar nur 10 bis 12 3 Bluten Der Blutenstand ist 1 bis 3 2 5 1 Zentimeter lang gestielt die Blutenstiele sind 2 bis 7 selten bis 11 mm lang Die einfache Blutenhulle besteht wie typisch fur die Arten der Sektion Heterosmilax aus einer verwachsenen krug bis flaschenformigen Rohre mit drei freien Perigonzipfeln um die schmale Offnung Bei den mannlichen Bluten ist sie im Umriss breit bis schmal verkehrteiformig die Perigonzipfel dreieckig 1 Die Filamente der mannlichen Bluten sind miteinander auf ein Drittel bis zwei Funftel ihrer Lange saulenartig verwachsen jede mannliche Blute besitzt 3 selten 2 oder 4 Staubblatter Ihre langlichen Staubbeutel sind 0 5 bis 1 mm lang 2 Die Blutenhullen der weiblichen Bluten sind fast kugelformig oder eiformig kugelformig 2 5 bis 3 mm lang und 1 5 bis 2 mm breit mit drei winzigen dreieckigen Perianthzipfeln Die drei Narben sind aufrecht es gibt 3 selten bis 6 nadelformige Staminodien 2 1 Die Bluten erscheinen von Juni bis August 2 3 Beeren Bearbeiten Die Beeren sind kugelformig oder abgeflacht kugelformig mit einem Durchmesser von 6 bis 10 15 Millimeter und reif schwarz gefarbt Die Fruchtreife beginnt in China im Juli und endet im November 2 in Assam Indien von September bis Februar 3 Chromosomenanalyse Bearbeiten Die Chromosomenzahl von Smilax bockii ist 2n 32 4 Verbreitung BearbeitenSmilax bockii kommt in Sudostasien vor vom sudlichen Japan im Osten uber China bis Assam in Indien und dem nordlich angrenzenden Bhutan im Westen In China wachst sie im Sudosten des Landes in den Provinzen Anhui Fujian Gansu Guangdong Hunan Jiangxi im sudlichen Shaanxi Sichuan Yunnan und Zhejiang sie kommt auch auf der Insel Taiwan vor 2 Angegeben werden ausserdem Funde im Nordosten von Thailand 5 Smilax bockii wachst in Hohen von Meereshohe bis 2500 Meter 1 angegeben werden Vorkommen von 500 bis 1800 Metern in China 2 bzw 100 bis 1000 Metern in Assam 3 Die Art gedeiht in subtropischen bis tropischen Waldern 1 bevorzugt im Halbschatten in kleinen Auflichtungen des Waldes 3 Verwendung und Inhaltsstoffe BearbeitenDie Rhizome der Pflanze sind essbar Sie schmecken suss sind leicht verdaulich und nicht sehr gross 6 Smilax bockii findet in der traditionellen chinesischen Medizin Anwendung als Entzundungshemmer und als Antirheumatikum 7 Inhaltsstoffe Bearbeiten Smilax bockii enthalt Diosgenin 8 9 ein steroides Sapogenin welches in der Pharmazie gegen Mikroorganismen Viren und Krebs sowie andere Erkrankungen wirksam ist 10 Das in den Wurzelknollen der Pflanze enthaltene steroide Saponin Dioscin sonst weit verbreitet in Pflanzenarten der Familie der Yamswurzelgewachse wird in der Pflanze zu Diosgenin umgeformt 8 Dioscin wird auf diverse medizinische Anwendungsmoglichkeiten hin untersucht 11 Des Weiteren enthalt Smilax bockii das Flavonoid Kaempferol welchem eine grosse Palette vorbeugender gesundheitsrelevanter Aspekte gegen Entzundungen Diabetes Neurologische Erkrankungen sowie Herzerkrankungen in vitro und in vivo zugeschrieben werden 12 7 Neben Kaempferol und seinem Glykosid enthalt Smilax bockii das Polyphenol Quercetin und Isorhamnetin einen pflanzlichen Sekundarmetaboliten der zur Gruppe der Flavonoide gehort 7 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde zuerst 1850 von Karl Sigismund Kunth nach Pflanzen aus Japan unter dem Namen Heterosmilax japonica wissenschaftlich beschrieben dies ist die Typusart der ehemaligen Gattung Heterosmilax 1878 beschrieb sie Alphonse Pyrame de Candolle nach Pflanzen aus Assam als Heterosmilax indica Weitere alte Synonyme sind Smilax stemonifolia H Leveille amp Vaniot 1905 aus Hongkong Smilax planipedunculata Hayata 1911 aus Taiwan Heterosmilax arisanensis Hayata 1915 aus Taiwan Heterosmilax raishaensis Hayata 1920 aus Taiwan Heterosmilax tsaii F T Wang amp T Tang 1936 aus Yunnan 1 Im Jahr 2013 fanden Zhechen Qi und Kollegen in einer phylogenomischen Arbeit durch Vergleich homologer DNA Sequenzen heraus dass Heterosmilax nicht wie bis dahin gedacht Schwestergruppe von Smilax ist sondern in diese eingeschachtelt die Anerkennung einer Gattung Heterosmilax wurde diese also paraphyletisch machen 13 Dementsprechend stuften sie Heterosmilax zu einer Sektion innerhalb der Gattung Smilax herab was weithin akzeptiert wurde Als taxonomische Konsequenz ihrer Arbeit kombinierten sie 2013 die ehemaligen Heterosmilax Arten um und kamen so zu der Kombination Smilax japonica Kunth P Li amp C X Fu 14 Allerdings hatten sie dabei ubersehen dass bereits der amerikanische Botaniker Asa Gray im Jahr 1858 eine Smilax japonica beschrieben hatte heute ein Synonym von Smilax china L was ihren Namen zu einem illegitimen jungeren Homonym macht Auch der nachstaltere Name von De Candolle stand nicht zur Verfugung da Nicolaas Laurens Burman 1768 eine Smilax indica beschrieben hatte heute synonym zu Smilax zeylanica L 2018 schlug daher der thailandische Botaniker P Kladwong mit Kollegen als Ersatznamen Smilax goeringii Kladwong Chantar amp D A Simpson vor 5 Auch dieser Name hatte allerdings keinen Bestand da altere Synonyme zur Verfugung standen 1900 hatte Otto Warburg eine Art Smilax bockii neu beschrieben 15 von der Henry J Noltie vom Royal Botanic Garden Edinburgh 1994 herausgefunden hatte dass es sich um ein Synonym von Heterosmilax japonica handelte 16 Da es sich um das alteste Synonym handelte wurde dies nun zum validen Namen der Art Dadurch ist Otto Warburg heute formal der Erstbeschreiber Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Tetsuo Koyama 1984 A Taxonomic Revision of the Genus Heterosmilax Smilacaceae In Brittonia 36 2 184 205 JSTOR 2806629 a b c d e f g h i j k Heterosmilax japonica Kunth In Flora of China Vol 24 2000 PDF mit Bestimmungsschlussel Online a b c d e f Sanji Baruah 2016 Taxonomic study and habitat distribution modelling for reintroduction of Heterosmilax japonica Kunth a rare species of northeastern India Nebio 7 3 101 107 Kong Hang Hui Wang Ai Li Lee Joongku Fu Cheng Xin Studies of systematic evolution and karyotypic variation in Smilax and Heterosmilax Smilacaceae Taxonomica Sinica Volume 45 No 3 S 257 273 2007 doi 10 1360 aps050125 a b Pornchai Kladwong Pranom Chantraranothai David A Simpson 2018 Two new names and five lectotypified taxa for the genus Smilax Smilacaceae and the transfer of Smilax petiolatumidus to the genus Dioscorea Dioscoreaceae Thai Forest Bulletin Botany 46 1 44 57 doi 10 20531 tfb 2018 46 1 07 Zhuang Xi Johnson Creek Japanese Heterosmilax Smilax bockii Chinesisch abgerufen am 19 November 2020 a b c Jing Xu Xian li Peng Zhang Zhan Lin Li Yi wang Antiinflammatory Constituents from the Roots of Smilax bockii Warb Archives of Pharmacal Research 28 4 395 399 doi 10 1007 BF02977667 a b Jing Xu Xian Li Chun Chao Zhao Yi Wang 2005 Pregnane glycosides and steroid saponins from Smilax bockii Warb and their NGF potentiating activity Natural Product Research 22 10 884 889 doi 10 1080 14786410701642557 Li Wen Tian Zhen Zhang Hai Lan Long Ying Jun Zhang Steroidal Saponins from the Genus Smilax and their Biological Activities Natural Products and Bioprospecting 7 S 283 298 2017 doi 10 1007 s13659 017 0139 5 open access Kanika Patel Manoj Gadewar Vijay Tahilyani Dinesh Kumar Patel A review on pharmacological and analytical aspects of Diosgenin a concise report Natural Products and Bioprospecting 2 46 52 doi 10 1007 s13659 012 0014 3 Longfei Yang Shengnan Ren Fei Xu Zhiming Ma Xin Liu Lufei Wang Recent Advances in the Pharmacological Activities of Dioscin BioMed Research International Volume 2019 Article ID 5763602 13 pages doi 10 1155 2019 5763602 Jose Manuel Calderon Montano Estefania Burgos Moron C Perez Guerrero Miguel Lopez Lazaro A Review on the Dietary Flavonoid Kaempferol Department of Pharmacology Faculty of Pharmacy University of Seville Spain Mini Reviews in Medicinal Chemistry 2011 Nummer 11 S 298 344 Das Flavonoid Kaempferol Qi Zhechen Cameron Kenneth M Li Pan Zhao Yunpeng Chen Shichao Chen Guangcun Fu Chengxin 2013 Phylogenetics character evolution and distribution patterns of the greenbriers Smilacaceae Liliales a near cosmopolitan family of monocots Botanical Journal of the Linnean Society 173 4 535 548 doi 10 1111 boj 12096 Zhechen Qi Pan Li Chengxin Fu 2013 New combinations and a new name in Smilax for species of Heterosmilax in Eastern and Southeast Asian Smilacaceae Liliales Phytotaxa 117 2 58 60 O Warburg in L Diels Die Flora von Central China In Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie Band 29 Heft 2 1900 S 259 online bei Biodiversity Heritage Library H J Noltie 1994 Notes relating to the flora of Bhutan XXVI Smilacaceae Smilax Edinburgh Journal of Botany 51 2 147 163 Weblinks BearbeitenPlants of the World Online Smilax bockii Warb Royal Botanic Gardens Kew Science London Grossbritannien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smilax bockii amp oldid 232585474