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Der 10 Tage Krieg auch Slowenienkrieg Slowenischer Unabhangigkeitskrieg war ein vom 26 Juni bis zum 7 Juli 1991 andauernder militarischer Konflikt zwischen der Jugoslawischen Volksarmee und der slowenischen Territorialverteidigung in Jugoslawien infolge der Unabhangigkeitserklarung Sloweniens vom 25 Juni 1991 1 Der Krieg wurde durch Unterzeichnung des Brioni Abkommens beendet Er gilt als Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien 10 Tage KriegTeil von JugoslawienkriegePanzer nahe Nova GoricaDatum 26 Juni bis 7 Juli 1991Ort SlowenienCasus Belli Unabhangigkeitserklarung seitens SloweniensAusgang Slowenischer SiegFolgen Unabhangigkeit SloweniensKonfliktparteienSlowenien Slowenien Jugoslawien JugoslawienTruppenstarkeca 30 000 ca 35 000Verlusteca 19 Tote und 182 Verwundete 44 Tote und 146 Verwundete 4 693 Gefangene durch die TO NATO Angaben 12 zivile Tote darunter die Journalisten Nikolas Vogel und Norbert Werner Jugoslawienkriege 10 Tage Krieg Kroatienkrieg Bosnienkrieg Kosovokrieg Inhaltsverzeichnis 1 Der Konflikt 2 Die Streitkrafte 3 Ablauf 3 1 26 Juni 3 2 27 Juni 3 3 28 Juni 3 4 29 Juni 3 5 30 Juni 3 6 1 Juli 3 7 2 Juli 3 8 3 Juli 3 9 4 6 Juli 4 Ende des Krieges 5 Das Ergebnis 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDer Konflikt BearbeitenNachdem die kommunistischen slowenischen Abgeordneten im Fruhjahr 1989 das Nationalparlament Jugoslawiens aus Protest endgultig verlassen hatten wurden im September 1989 die ersten demokratischen Wahlen in Slowenien eingeleitet Die bis dahin allein regierende slowenische kommunistische Partei stimmte den Wahlen im November 1989 zu obwohl die Belgrader Parteizentrale auf ein Verbot drangte Im April 1990 wurden daher trotz massiver Drohungen Belgrads die ersten freien Parlaments sowie Prasidentschaftswahlen durchgefuhrt Die neue demokratisch legitimierte Regierung Sloweniens versuchte daraufhin sich mit der jugoslawischen Staatsfuhrung auf eine Art konfoderative Staatsstruktur zu einigen jedoch scheiterte dies Die slowenische Regierung und der slowenische Prasident Milan Kucan sowie die katholische Kirche begannen im Juli 1990 mit der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs im Kocevski Rog um einen unbelasteten Neuanfang Sloweniens zu beginnen mit weitgehender Zustimmung der Bevolkerung 2 Am 23 Dezember 1990 fand ein Referendum uber die Unabhangigkeit Sloweniens statt Mit einem Ergebnis von 88 2 stimmten die Slowenen fur die Eigenstaatlichkeit Im Fruhjahr 1991 versuchte die slowenische Regierung zum letzten Mal einen Konsens in Form einer Konfoderation Sloweniens mit der jugoslawischen Staatsfuhrung zu finden auch dieser Versuch scheiterte Am 25 Juni 1991 losten sich Slowenien und Kroatien aus dem Staatsverband Jugoslawien und erklarten ihre Unabhangigkeit Die slowenische Polizei und die Streitkrafte der slowenischen Territorialverteidigung Teritorialna Obramba TO ubernahmen unmittelbar danach die Kontrolle an den Grenzubergangen zu Italien Osterreich und Ungarn und die Sicherung der Luftkontrolle auf den slowenischen Flughafen Der jugoslawische Ministerprasident Ante Markovic ermachtigte daraufhin die Jugoslawische Volksarmee JNA die Staatsgrenzen zu schutzen sowohl an Grenzubergangen als auch in Regionen die im Grenzgebiet liegen Die Kampfe begannen am 27 Juni Es kam zu mehreren Gefechten zwischen slowenischen Polizisten und der slowenischen Territorialverteidigung einerseits und der jugoslawischen Volksarmee andererseits Besonders an internationalen Grenzubergangen wie z B Spielfeld wurde wahrend der kriegerischen Handlungen haufig eine Gefahr darin gesehen dass Osterreich in diese bewaffneten Auseinandersetzungen mit hineingezogen werden konnte Aus diesem Grund verlegte das Osterreichische Bundesheer Truppen an die Grenze zu Slowenien An Grenzubergangen in der Nahe von Kasernen gab es heftige Kampfe hohe Schaden und einige Todesopfer Viele Panzereinheiten der jugoslawischen Volksarmee erreichten nie ihre Ziele im Norden Sloweniens da die slowenische Territorialverteidigung nach monatelanger Vorbereitung in der Lage war sich mit Panzersperren an den wichtigen Verkehrspunkten erfolgreich zur Wehr zu setzen Da das nordliche Slowenien alpines Gebiet ist konnte die gut gerustete Jugoslawische Volksarmee nicht mit Luftschlagen kontern Dennoch verirrten sich jugoslawische MIGs bis weit in den osterreichischen Luftraum Graz Zugleich wurden in Kroatien das gerade selbst nach staatlicher Unabhangigkeit strebte viele Kasernen blockiert und sabotiert Kroaten und Bosnier in der jugoslawischen Volksarmee ergaben sich sofort der slowenischen Territorialverteidigung da sie nicht fur Jugoslawien kampfen wollten Innerhalb weniger Tage ergaben sich etwa 3800 Soldaten der jugoslawischen Volksarmee der slowenischen TO Laut offiziellen Angaben nahm die slowenische Territorialverteidigung 4693 Angehorige der JNA und 252 Bundespolizisten gefangen 3 Nach zehn Tagen wurde ein Waffenstillstand vereinbart Daher spricht man bis heute vom 10 Tage Krieg Im Oktober 1991 verliess der letzte jugoslawische Soldat slowenischen Boden Die Streitkrafte BearbeitenBei dem Konflikt standen etwa 30 000 Angaben des Stabes bis 35 200 Angaben der NATO Mann der Jugoslawischen Volksarmee rund 26 000 Angaben der NATO bis 30 000 Angaben des Generalstabes der slowenischen TO der slowenischen Territorialverteidigung gegenuber Diese wurden vom neuen Staat Slowenien hauptsachlich aus Verbanden der fruheren jugoslawischen Territorialverteidigung Sloweniens und der Polizei rekrutiert Allerdings sind die Zahlen der JNA kritisch zu bewerten da unterschiedliche Angaben des Stabes der JNA und verschiedene Pressemitteilungen aus dieser Zeit vorliegen Auch aufgrund vieler Fahnenfluchtiger Uberlaufer zur slowenischen Territorialverteidigung und blockierter Einheiten in den Kasernen und Strassen werden wohl die Halfte der entsandten Einheiten der jugoslawischen Volksarmee tatsachlich ihre Stellungsziele erreicht bzw den slowenischen Einheiten gegenubergestanden haben 30 der Gesamtstarke der RV i PVO jugoslawische Luftwaffe und in einigen Einheiten bis zu 76 der Piloten waren slowenischer Abstammung Etwa 200 Mann der RV i PVO entschieden sich dazu noch vor dem Ende des Konflikts die Seite zu wechseln 4 Ablauf Bearbeiten nbsp Karte mit den Operationen der JNA wahrend des 10 Tage Krieges26 Juni Bearbeiten Am Morgen des 26 Juni verliessen Einheiten des 13 Korps der Jugoslawischen Volksarmee ihre Kasernen in Rijeka Kroatien um sich in Richtung der slowenisch italienischen Grenze zu bewegen Dies fuhrte unmittelbar zu starken Reaktionen lokaler Slowenen die spontan Barrikaden errichteten und Demonstrationen gegen die Aktionen der Jugoslawischen Volksarmee organisierten Noch gab es keine Kampfe beide Seiten bemuhten sich anscheinend darum nicht den ersten Schuss abzufeuern Zu diesem Zeitpunkt setzte die slowenische Regierung bereits ihren Plan in die Tat um die Kontrolle uber die Grenzposten der Republik und uber den Flughafen der Hauptstadt Ljubljana zu erlangen Die Grenzposten waren ohnehin uberwiegend mit Slowenen besetzt so dass die Ubernahme meist ohne Kampfe ablief und nur in einem Austausch der Uniformen und Rangabzeichen bestand Ziel war es laut Janez Jansa die Souveranitat des Landes zunachst in den kritischen Bereichen Grenzkontrolle Zoll und Luftuberwachung durchzusetzen Die Besetzung der Grenzubergange hatte sowohl okonomische als auch strategische Bedeutung Zolleinnahmen stellten einen bedeutenden Anteil an den Einnahmen der jugoslawischen Foderation dar Ausserdem brachte sich Slowenien hierdurch vor dem Hintergrund des erwarteten Eingreifens der jugoslawischen Volksarmee in die Position des Verteidigers Eine wichtige strategische Bedeutung lag vor allem darin dass Slowenien im Falle einer Besetzung der Grenzen durch die Jugoslawische Volksarmee vom Ausland isoliert gewesen ware 27 Juni Bearbeiten Eine Einheit des 306 Luftabwehrregiments der JNA stationiert in Karlovac Kroatien uberquerte die slowenische Grenze bei Metlika Einige Stunden spater verliess eine Kolonne aus Panzern und Schutzenpanzerwagen der JNA ihre Kasernen in Vrhnika Oberlaibach nahe der slowenischen Hauptstadt Ljubljana in Richtung des Flughafens der Hauptstadt Sie trafen einige Stunden spater ein und besetzten die Gebaude Im Osten verliessen Einheiten der JNA Maribor in Richtung des nahegelegenen Grenzubergangs Sentilj und der etwas weiter westlich gelegenen Grenzstadt Dravograd Die Jugoslawische Luftwaffe verteilte Flugblatter uber verschiedenen Teilen Sloweniens Die slowenische Fuhrung wurde fruh uber die Truppenbewegungen der JNA informiert Die Militarfuhrung des 5 Militarbezirks der auch Slowenien umfasste stand in telefonischem Kontakt mit dem slowenischen Prasidenten Milan Kucan und informierte ihn daruber dass es die Aufgabe der Einheiten war die Grenzubergange und den Flughafen zu ubernehmen Eine Sitzung des slowenischen Kabinetts wurde eilig einberufen in der Kucan und die anderen Mitglieder den bewaffneten Widerstand beschlossen 5 Die slowenische Regierung war gewarnt worden dass die JNA Spezialeinheiten mit Hubschraubern an strategischen Orten absetzen wurde Sie warnte die Fuhrung des 5 Militarbezirks in der kroatischen Hauptstadt Zagreb dass alle militarischen Hubschrauber abgeschossen werden wurden Die Fuhrung der JNA liess die Warnung unbeachtet da sie annahm dass die Slowenen keinen ernsthaften Widerstand leisten wurden Dies stellte sich als gravierende Fehleinschatzung heraus Am Nachmittag des 27 Juni schossen Einheiten der slowenischen Territorialstreitkrafte TO uber Ljubljana zwei Hubschrauber der JNA ab wobei deren Insassen ums Leben kamen unter ihnen auch ein slowenischer Pilot Die slowenischen Territorialstreitkrafte bezogen ausserdem Stellung um verschiedene Kasernen der JNA und fuhrten einige Angriffe auf JNA Einheiten in Slowenien durch Eine Einheit der TO griff die JNA Einheiten an die den Flughafen der Hauptstadt besetzt hielten In Trzin starben bei einem Feuergefecht vier Soldaten der JNA die restlichen ergaben sich auf Seiten der TO starb dabei ein Soldat In Pesnica Ormoz und Koseze nahe Ilirska Bistrica griffen Einheiten der TO Panzerkolonnen der JNA an Eine Panzerkolonne der 32 Mechanisierten Brigade die aus Varazdin in Kroatien vorstiess wurde in Ormoz nahe der slowenisch kroatischen Grenze gestoppt und konnte die slowenischen Barrikaden nicht aus eigener Kraft durchbrechen Ungeachtet der Verwirrung und der Kampfe war die JNA in der Lage den Grossteil ihrer Mission erfolgreich zu bewaltigen Am Ende des 27 Juni waren alle Ubergange nach Italien alle bis auf drei Ubergange nach Osterreich und mehrere der neu nach Kroatien errichteten Ubergange eingenommen worden Viele Einheiten der JNA steckten jedoch noch in ungeschutzten Stellungen innerhalb Sloweniens fest 28 Juni Bearbeiten In der Nacht auf den 28 Juni erhielten die Einheiten der slowenischen Territorialstreitkrafte den Befehl eine allgemeine Offensive gegen die JNA Einheiten zu beginnen Das Slowenische Verteidigungsministerium ordnete an An allen Orten wo die Streitkrafte der Slowenischen Republik einen taktischen Vorteil besitzen werden offensive Aktionen gegen feindliche Einheiten und Gebaude ausgefuhrt Der Feind wird aufgefordert sich zu ergeben unter Stellung eines knappestmoglichen Ultimatums und unter Einsatz aller verfugbaren Waffen Wahrend des Einsatzes sind alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen um Siedlungen zu evakuieren bzw zu schutzen Im Laufe des Tages wurde die Panzerkolonne der JNA die am Vortag bei Pesnica angegriffen worden war bei Strihovec einige Kilometer vor der osterreichischen Grenze durch eine aus LKW gebildete Barrikade aufgehalten und geriet unter Beschuss durch Einheiten der TO und der Polizei Die jugoslawische Luftwaffe flog zwei Angriffe gegen die slowenischen Stellungen und totete dabei vier Lkw Fahrer Bei Medvedjek in Zentral Slowenien starben bei einer anderen Lkw Barrikade sechs Lkw Fahrer bei Luftangriffen Schwere Kampfe brachen bei Nova Gorica an der italienischen Grenze aus dort zerstorten slowenische Spezialeinheiten drei T 55 Panzer der JNA und erbeuteten drei weitere Vier Soldaten der JNA starben und nahezu 100 ergaben sich Der Grenzubergang bei Holmec osterr Bleiburg Grablach wurde durch slowenische Einheiten gehalten mit zwei Toten auf slowenischer und elf auf jugoslawischer Seite Bei einem Raketenangriff durch die JNA von der oberhalb des Grenzubergangs befindlichen Kaserne wurde der gesamte Grenzubergang zerstort 91 Soldaten der JNA wurden gefangen genommen Die JNA Kasernen bei Bukovje nahe Dravograd wurden attackiert und das JNA Waffendepot bei Borovnica fiel in die Hande der slowenischen TO was ihren Nachschub mit Waffen deutlich verbesserte Die jugoslawische Luftwaffe flog weitere Angriffe insbesondere am Flughafen Ljubljana bei denen zwei Osterreicher der Journalist Nikolas Vogel und sein Fahrer Norbert Werner getotet und vier Linienflugzeuge der Adria Airways schwer beschadigt wurden Die Luftwaffe griff auch das militarische Hauptquartier bei Kocevska Reka an und flog Einsatze gegen die Sendeanlagen Kum Trdinov Vrh auf dem Krimberg und dem Nanos um den Einfluss der slowenischen Regierung auf die Bevolkerung zu limitieren In den alpinen Regionen der Grenzubergange war die jugoslawische Luftwaffe allerdings kaum erfolgreich weshalb die Angriffe im Norden rasch nachliessen Am Ende des Tages hielt die JNA immer noch viele ihrer Positionen verlor aber schnell an Boden Ausserdem litt sie bereits unter zunehmenden Fallen von Fahnenflucht Viele kroatische und verbliebene slowenische Soldaten der JNA verliessen ihre Einheiten oder liefen zur Gegenseite uber Weder die Einheiten vor Ort noch die Fuhrung in Belgrad hatten konkrete Plane fur das weitere Vorgehen und waren mit der unerwarteten Situation in Slowenien schlichtweg uberfordert 29 Juni Bearbeiten Der Ausbruch der Kampfe fuhrte zu diplomatischen Bemuhungen seitens der Europaischen Gemeinschaft ein Ende der Krise herbeizufuhren Drei EG Aussenminister trafen sich in der Nacht zum 29 Juni in Zagreb mit Reprasentanten der jugoslawischen und slowenischen Regierung Es wurde eine Einigung uber einen Waffenstillstandsplan erzielt der aber nicht in die Tat umgesetzt wurde In den Morgenstunden erzielte die slowenische Seite einige wichtige militarische Erfolge Die JNA Einheiten am Flughafen von Ljubljana ergaben sich den Truppen der TO die den Komplex in der Nacht umstellt hatten Im Norden bei Strihovec wurden einige Panzer der JNA erbeutet und in eine Panzereinheit der TO integriert Spezialeinheiten der JNA versuchten eine Seelandung bei Hrvatini wurden jedoch von Slowenen erwartet und zuruckgeschlagen Die Grenzubergange bei Vrtojba und Sentilj fielen ebenfalls an die Slowenen die Panzer und andere Waffen erbeuten und damit ihr Arsenal aufstocken konnten Die JNA stellte ein Ultimatum an die slowenischen Streitkrafte das die Einstellung aller Kampfhandlungen bis 9 00 Uhr am 30 Juni verlangte Das slowenische Parlament wies das Ultimatum zuruck und verlangte in einer Resolution eine friedliche Losung des Konfliktes die die Unabhangigkeit Sloweniens beinhaltete 30 Juni Bearbeiten Am 30 Juni einem Sonntag nahmen slowenische Einheiten den strategisch wichtigen Karawankentunnel in den Alpen an der Grenze zu Osterreich ein und erbeuteten neun JNA Panzer nahe Nova Gorica Die gesamte JNA Garnison von Dravograd 16 Offiziere und 500 Soldaten ergab sich nachdem sie tagelang eingekesselt war ebenso die Garnisonen bei Tolmin und Bovec Die erbeuteten Waffen wurden schnell an die slowenischen Einheiten verteilt 1 Juli Bearbeiten Am 1 Juli konnten slowenische Einheiten die JNA Anlagen bei Nova Vas sudlich von Ljubljana einnehmen Das Munitionsdepot der JNA bei Crni Vrh fing Feuer und wurde durch eine heftige Explosion zerstort wobei auch ein Grossteil der Stadt in Mitleidenschaft gezogen wurde Die Depots in Pecovnik Bukovzlak und Zaloska Gorica konnten jedoch eingenommen werden wodurch die Slowenen in den Besitz von 70 Lkw Ladungen Munition und Sprengstoff kamen Das 306 Luftabwehrregiment zog sich aus seiner exponierten Position bei Medvedjek zuruck zum Wald von Krakovski in Richtung der kroatischen Grenze Bei Krsko stiess es auf eine Strassensperre und wurde von slowenischen Einheiten umstellt In der Hoffnung auf Hilfe durch eine Entsatzeinheit weigerte es sich sich zu ergeben Zu diesem Zeitpunkt ersuchte die Fuhrung der JNA um Erlaubnis die jugoslawischen Operationen zu beschleunigen Verteidigungsminister Veljko Kadijevic informierte das jugoslawische Kabinett dass der ursprungliche Plan eine beschrankte Aktion zur Sicherung der slowenischen Grenzen gescheitert war und dass es nun Zeit sei fur eine grossangelegte Invasion und die Ausrufung des Kriegsrechts Das Kabinett unter Leitung des Serben Borisav Jovic weigerte sich jedoch dies zu autorisieren Der Stabschef General Blagoje Adzic war wutend und erklarte offentlich die jugoslawischen Bundesorgane wurden die Armee kontinuierlich behindern und Verhandlungen verlangen wahrend die Slowenen mit allen verfugbaren Mitteln angreifen wurden 2 Juli Bearbeiten Die schwersten Kampfe des Krieges fanden am 2 Juli statt Dieser Tag sollte sich als katastrophaler Tag fur die JNA erweisen Die Panzereinheit im Wald von Krakovski geriet unter anhaltendes Feuer slowenischer Einheiten und war gezwungen sich zu ergeben Einheiten des 4 Panzerkorps der JNA versuchten von Jastrebarsko in Kroatien aufzurucken wurden aber nahe der Grenzstadt Bregana zuruckgeschlagen Slowenische Einheiten griffen die Grenzposten Sentilj Gornja Radgona Fernetici und Gorjansko an nahmen sie ein und machten zahlreiche Gefangene Ein langeres Gefecht fand bei Dravograd statt Allein an diesem Tag machte die slowenische Territorialverteidigung etwa 100 Gefangene 3 Juli Bearbeiten Am Morgen des 3 Juli setzte sich ein grosserer Konvoi von Belgrad aus in Bewegung angeblich in Richtung Slowenien Dort kam er aber nie an nach offiziellen Angaben aufgrund von Maschinenschaden Andere Beobachter ausserten die Vermutung die eigentliche Absicht hinter den Truppenbewegungen sei gewesen sich fur einen bevorstehenden Angriff auf das kroatische Ostslawonien in Stellung zu bringen In Slowenien selbst dauerten die Kampfe wahrenddessen an Eine Einsatzeinheit der JNA auf dem Weg nach Gornja Radgona wurde bei Radenci gestoppt Auch am Grenzposten bei Krog wurde die JNA angegriffen Am Abend willigte die jugoslawische Volksarmee schliesslich in einen Waffenstillstand ein und zog sich in die Kasernen zuruck 4 6 Juli Bearbeiten Wahrend des Waffenstillstands ubernahmen die slowenischen Einheiten die Kontrolle uber alle Grenzubergange des Landes wahrend es den Einheiten der jugoslawischen Volksarmee erlaubt war sich ungestort in die Kasernen oder nach Kroatien zuruckzuziehen Ende des Krieges BearbeitenUnter Vermittlung der UNO der EG und der osterreichischen Regierung konnte mit dem Brioni Abkommen benannt nach den kroatischen Brijuni Inseln ein Kompromiss erzielt werden der den Konflikt endgultig beendete Slowenien sollte ebenso wie Kroatien den Vollzug der Unabhangigkeit fur die Dauer von drei Monaten aussetzen im Gegenzug wurden der slowenischen Polizei und den slowenischen Streitkraften die Kontrolle uber das slowenische Territorium uberlassen und die dortigen Soldaten der JNA die ihren Prasenzdienst in Slowenien leisteten mussten sich zuruckziehen wobei schweres Gerat und schwere Waffen an Slowenien zu ubergeben waren Beide Seiten hielten sich an die Vereinbarung und so konnte am 8 Oktober 1991 die Unabhangigkeit der Republik Slowenien in Kraft gesetzt werden Wahrend die Kriegshandlungen in Slowenien somit schon nach kurzer Zeit eingestellt wurden und Slowenien unabhangig wurde entbrannte in Kroatien ein weiterer Krieg Das Ergebnis BearbeitenAufgrund verschiedener Angaben wurden durch die slowenische Regierung folgende Zahlen durch Uberschlagsrechnung ermittelt Die Jugoslawische Volksarmee JNA hatte 44 Gefallene und 146 Verwundete die slowenische Seite ca 19 Tote und 182 Verwundete zu beklagen Zwolf auslandische Staatsburger wurden wahrend der Kampfhandlungen getotet Es gibt keine zuverlassigen Daten uber die Zahl von slowenischen Soldaten die getotet wurden wahrend sie versuchten aus der Jugoslawischen Volksarmee zu fluchten Die Zahl wird aber auf etwa 150 geschatzt Es gab insgesamt 72 bewaffnete Auseinandersetzungen wahrend des Kriegs Die slowenische Regierung hat Angaben aus der NATO Statistik 1991 und Zahlen des slowenischen Generalstabes mit berucksichtigt Vor allem wurden schwer Verletzte welche spater verstarben in den Zahlen mit erfasst Die Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in dieser Zeit sind unzuverlassig da sich diese uberwiegend auf die offiziellen Angaben beider Militarstabe wahrend der kriegerischen Auseinandersetzung stutzen Naturgemass hatte wahrend der kriegerischen Handlungen keine von beiden Parteien ein Interesse daran die tatsachlichen Zahlen Propaganda beider Seiten aller verwundeten und gefallenen Soldaten zu veroffentlichen Es gab keine grosseren Zerstorungen was die Entwicklung der slowenischen Wirtschaft nach der Unabhangigkeit begunstigte Anders als in Kroatien sowie in Bosnien und Herzegowina zogen sich die militarischen Auseinandersetzungen nicht in die Lange Begunstigt wurde dies vor allen Dingen durch folgende Faktoren Slowenien hatte als einzige Teilrepublik eine recht homogene Bevolkerungsstruktur Die serbische Minderheit Sloweniens ohne kompaktes Siedlungsgebiet war mit circa zwei Prozent deutlich kleiner als in den anderen Teilstaaten so dass in Slowenien und im Rest Jugoslawiens mit einer entsprechend geringeren Unterstutzung fur eine Annexion zu rechnen war Aus dem gleichen Grund ware vermutlich auch der internationale Druck hoher gewesen Die alpinen Nordregionen Sloweniens konnten von den Panzereinheiten der JNA nicht erreicht werden und waren von der jugoslawischen Luftwaffe schwer zu kontrollieren Viele kroatische und bosnische und noch verbliebene slowenische Soldaten ergaben sich sofort der slowenischen Territorialverteidigung Zudem befanden sich viele junge Rekruten in der JNA die mit der Situation uberfordert waren Literatur BearbeitenWarren Zimmermann Origins of a Catastrophe Yugoslavia and its destroyers New York Times Books New York 1996 John B Allcock et al Conflict in the Former Yugoslavia ABC CLIO Denver 1998 Central Intelligence Agency CIA Office of Russian and European Analysis Hrsg Balkan Battlegrounds A Military History of the Yugoslav Conflict 1990 1995 Band 1 Washington D C 2002 OCLC 499994548 Central Intelligence Agency CIA Office of Russian and European Analysis Hrsg Balkan Battlegrounds A Military History of the Yugoslav Conflict 1990 1995 Band 2 Washington D C 2003 OCLC 164856939 James Gow Cathie Carmichael Slovenia and the Slovenes C Hurst London 1999 James Gow The Serbian Project and its Adversaries C Hurst London 2003 Branka Magas Ivo Zanic Hrsg The War in Croatia and Bosnia Herzegovina 1991 1995 Frank Cass London 2001 Brigadier Janez J Svajncer Vojna za Slovenijo Cankarjeva zalozba Ljubljana 1991 Obranili domovino Ljubljana 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 10 Tage Krieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Detaillierter Verlauf des Krieges mit Filmaufnahmen slowenisch Memento vom 29 Juli 2007 im Internet Archive Janez J Svajncer Slovenska vojska Memento vom 21 Marz 2008 imInternet Archive Mai 2001 auf den Seiten des Informationsburos der slowenischen Regierung englisch offizieller Bericht der slowenischen Regierung englisch Memento vom 29 August 2008 im Internet Archive Janez J Svajncer Military History of Slovenians PDF S 72 73 186 kB auf nato gov siEinzelnachweise Bearbeiten Xavier Fraudet France s Security Independence Originality and Constraints in Europe 1981 1995 Peter Lang 2006 ISBN 978 3 03911 141 1 S 129 englisch Google Books derStandard at vom 12 Juni 2016 Unabhangigkeit Slowenien Nichts mehr so wie es war RUCKBLICK Samo Kobenter erinnert an den Beginn des Jugoslawienkrieges und fuhrt die einzigartige innerslowenische Versohnungspolitik als Beispiel moglicher Grunde an dass der Krieg fur Slowenien kurz und glimpflich ablief im Unterschied zu Kroatien das damals unter Franjo Tudjman ideologisch gar auf faschistische Traditionen zuruckgriff Brigadier Janez J Svajncer War for Slovenia 1991 Slovenska vojska Mai 2001 Brigadier Janez J Svajncer War for Slovenia 1991 Slovenska vojska May 2001 Slovenian Government NATO Statistics 1991 Laura Silber Allan Little The Death of Yugoslavia Penguin London 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 10 Tage Krieg amp oldid 236184702