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Der slawische Marsch b Moll op 31 des russischen Komponisten Peter I Tschaikowski auch unter dem Titel Serbisch Russischer Marsch bekannt ist ein programmatischer Konzertmarsch fur Orchester mit dem Hintergrund des serbisch turkischen Krieges von 1876 bis 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Komposition 3 Besetzung 4 Urauffuhrung 5 Bearbeitungen 6 Aufnahmen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas Werk entstand in den letzten Jahren des Unabhangigkeitskrieges der Serben deren Bestreben von Russland unterstutzt wurde gegen die osmanische Besatzung zu kampfen Die von den Turken unterdruckten Serben gewannen in Russland starke Sympathien welche von humanitaren Hilfeleistungen bis zum Eintritt Russlands 1877 in den Krieg auf Seiten der Serben fuhrten Der Erfolg des Krieges fuhrte 1878 in Berlin zur internationalen Anerkennung des Furstentums Serbien Tschaikowski der wie viele Russen mit den Serben sympathisierte bezeichnete das Werk im Autographen und in seiner Korrespondenz vor der Publikation als seinen serbisch russischen Marsch Im Erstdruck erhielt das Werk den Titel Slawischer Marsch den es seither behalten hat Die Komposition BearbeitenDer Slawische Marsch schildert in musikalischer Form den Kriegsverlauf Er ist in vier Abschnitte untergliedert Der erste Abschnitt behandelt die Unterdruckung des serbischen Volkes wahrend der osmanischen Besatzung die mit den Melodien zweier serbischer Volkslieder Du helle Sonne scheinst nicht allen gleich hell Sunce jarko ne sijas jednako Sunce јarko ne siјash јednako und Freudig zieht der Serbe zu den Soldaten Rado ide Srbin u vojnike Rado ide Srbin u voјnike umschrieben wird die zunachst in den Bratschen und Fagotten vorgestellt und dann mehrfach bis ins Orchester Fortissimo ausgebreitet werden Im zweiten Abschnitt wird mit einem militarisch anmutigen Thema der Klarinetten welches sogleich vom gesamten Orchester freudig wiederholt wird die russische Befreiungsarmee angekundigt die sich der gemeinsamen Sache annehmen mochten Die Zarenhymne Bosche Zarja chrani von Alexei Fjodorowitsch Lwow erklingt bereits siegessicher in der Tubastimme Im dritten Abschnitt der das Ersuchen der serbischen Bevolkerung um Hilfe darstellt bricht unerwartet nochmals das Anfangsthema im Fortissimo herein Im vierten Abschnitt leiten nun jedoch die Pauken und Klarinetten den endgultigen Sieg der Russen herbei das Zarenthema erklingt mit voller Wucht im tiefen Blech und die zaristische Pracht wird nochmals durch das Tamtam und freudentaumelnde Schlusstakte gefeiert Die Auffuhrungsdauer des Marschs betragt circa 10 Minuten Besetzung Bearbeiten2 Piccolofloten 2 Floten 2 Oboen 2 Klarinetten B 2 Fagotte 4 Horner F 2 Kornette B 2 Trompeten B 3 Posaunen Tuba Pauken Kleine Trommel Becken Grosse Trommel Tamtam 1 und 2 Violinen Bratschen Violoncelli KontrabasseUrauffuhrung BearbeitenDer Marsch entstand im September 1876 als Auftragswerk der Russischen Musikgesellschaft fur ein Benefizkonzert zugunsten des Roten Kreuzes Die Urauffuhrung am 5 Novemberjul 17 November 1876greg in Moskau unter der Leitung von Nikolai Rubinstein wurde ein grandioser Erfolg und das Stuck musste sogleich wiederholt werden Bearbeitungen BearbeitenDer Marsch liegt in einer Transkription fur Klavier zweihandig von Tschaikowski selber vor die wohl noch 1876 entstand und 1879 im Druck erschien Es existieren ferner Bearbeitungen fur Klavier vierhandig von Aleksandra Ivanovna Batalina fur zwei Klaviere achthandig von Eduard Langer sowie fur Blasorchester von Albert Kleinecke Da zu Zeiten der Sowjetunion das Abspielen der Zarenhymne verboten war wurde bei Auffuhrungen des Slawischen Marsches an den entsprechenden Zitatstellen ersatzweise eine Melodie von Michail Glinka eingefugt 1 Aufnahmen BearbeitenDer slawische Marsch wurde bereits mehrfach auf Schallplatte bzw auf CD aufgenommen darunter von Claudio Abbado mit den Berliner Philharmonikern Sir Adrian Boult mit dem London Philharmonic Orchestra Antal Dorati mit dem Detroit Symphony Orchestra Charles Dutoit mit dem Montreal Symphony Orchestra Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern Bernard Haitink mit dem Concertgebouw Orchestra Lorin Maazel mit den Wiener Philharmonikern Fritz Reiner mit dem Chicago Symphony Orchestra Leonard Slatkin mit dem Saint Louis Symphony Orchestra Leopold Stokowski mit dem London Symphony Orchestra Neeme Jarvi mit den Goteborger Symphonikern Leonard Bernstein mit dem Israel Philharmonic Orchestra Eugene Ormandy mit dem Philadelphia OrchestraLiteratur BearbeitenPolina Vajdman Ljudmila Korabel nikova Valentina Rubcova Thematic and Bibliographical Catalogue of P I Tchaikovsky s P I Cajkovskij s Works Jurgenson Moskau 2006 ISBN 5 9720 0001 6 S 362 364 Bernd Wiechert in Ich glaube das ware gerade etwas fur ihr Talent S 6 1999 Dt Grammophon GmbH HamburgWeblinks BearbeitenSlawischer Marsch op 31 Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Slavonic March Slavyanskij marsh Op 31 1876 bei Tchaikovsky Research englisch Das gesamte Auditorium sprang auf SWR2 Musikstuck der Woche vom 29 Oktober 2012Einzelnachweise Bearbeiten James Reel Slavonic March for orchestra Op 31 bei AllMusic englisch Normdaten Werk GND 300033877 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawischer Marsch amp oldid 232250798