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Sinn ist ein in verschiedene wissenschaftliche Disziplinen hineinreichender Begriff der teilweise den Bedeutungs gehalt eines sprachlichen Ausdrucks bezeichnet in der Semantik oder allgemeiner der Klarung der Beziehung von Sprache Denken Intentionalitat und Wirklichkeit dient Inhaltsverzeichnis 1 Wortverwendungen 2 Philosophische Ansatze 2 1 Aristoteles 2 2 Luhmann 2 3 Weick 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWortverwendungen Bearbeiten Sinn wird in verschiedenen Gebieten unterschiedlich verwendet Als sprachlicher Sinn Sinn als Synonym zu Bedeutung englisch meaning Siehe auch Bedeutungstheorie Sinn heute Intension als Gegenbegriff zu Referenz bei Gottlob Frege der die Referenz allerdings als Bedeutung bezeichnet 1 Ahnlich Sinn als Intension bei Rudolf Carnap Sinn bezeichnet in der Linguistik auch die Bedeutungsauspragung oder Lesart eines Wortes engl sense Siehe unter Polysemie Als Handlungssinn Der Begriff des Handlungssinns bildet einen Ubergangsbereich von Soziologie und Philosophie Hierbei steht Sinn als Synonym fur Ziel oder Zweck der Handlung Siehe unter Handlungstheorie Philosophische Ansatze BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Unter dem teleologischen Sinn versteht man das wozu etwas da ist Dabei geht es um die Ausrichtung von Prozessen auf ein Ziel Vom metaphysischen Sinn des endlich Seienden spricht man wenn die Bezogenheit auf das unendliche Sein die Transzendenz bzw Gott betont werden soll Aristoteles Bearbeiten Die integrative Funktion des menschlichen Geistes wurde zuerst von Aristoteles beschrieben und als sensus communis in die Wissenschaft eingefuhrt de anima III 2 Das Erkennen von Bewegung Zahl Grosse und kausalen Zusammenhangen ist nach Aristoteles nicht Leistung der einzelnen Sinne sondern eines gemeinsamen Sinnes sensus communis Luhmann Bearbeiten Eine moderne systemtheoretische Betrachtung dieses Sinn Ganzen wird von Niklas Luhmann vertreten der Kommunikation als Essenz der Gesellschaft verstand und dem Sinn Begriff dabei eine bedeutende Stellung einraumte Er definiert Sinn ist laufendes Aktualisieren von Moglichkeiten Grundlegend ist sein Hauptwerk Soziale Systeme Luhmanns Systembegriff geht von einem Funktionszusammenhang aus welcher sich durch Abgrenzung von der Umwelt selbst im Zustand einer stabilen Ordnung halt Ein System muss demnach primar zur aktiven Erzeugung und Gestaltung von speziellen Grenzen fahig sein Psychische und soziale Systeme konstituieren sich fur Luhmann als Sinnzusammenhange Der Sinnbegriff umfasst jegliche Ordnungsform menschlichen bewussten Erlebens es gibt demnach kein sinnloses Erleben Die Welt ist viel zu komplex um perfekt von einem System erfasst zu werden Deshalb ist nach Luhmann das konstruierte Bild der Welt immer eine Vereinfachung eine Reduktion der unendlichen Komplexitat auf ein uberschaubares Mass An Stelle der ausseren Weltkomplexitat erzeugt das System Mensch eine innere Ordnung Dieses Geschehen versteht Luhmann als Sinnbildung Das Komplexitatsgefalle wird vom Sinn System in der Form eines subjektiven Weltentwurfs der die aussere Welt reduziert ausgeglichen Das System interpretiert die Welt selektiv und reduziert damit die Komplexitat auf das ihm zugangliche Mass hin Dadurch ermoglicht es strukturierte Moglichkeiten des eigenen Erlebens und Handelns Sinn tritt immer in abgrenzbaren Zusammenhangen auf und verweist zugleich uber den Zusammenhang dem er angehort hinaus er macht andere Moglichkeiten vorstellbar und genau hierin liegt nach Luhmann die Funktion der Sinnbildung Sinn ist in Luhmanns Sicht die Einheit der Differenz von Aktualitat und Potentialitat Kommunikation konstituiert immer Sinn ist aktuelle Selektion aus der Potentialitat aller zuvor gegebenen Moglichkeiten Sinn reguliert nach Luhmann die selektive Erlebnisverarbeitung ist die selektive Beziehung zwischen System und Welt Sinn ermoglicht gleichzeitig die Reduktion und Erhaltung von Komplexitat Sinn lasst sich demnach verstehen als Pramisse der Erlebnisverarbeitung Sinn ermoglicht dem Bewusstsein eine Auswahl und verweist uber das Gewahlte auf das Nichtgewahlte und somit auf die Grenzenlosigkeit der Welt Kommunikation kann nach dieser Terminologie keine Ubertragung von Sinn oder von Informationen sein sondern Kommunikation ist gemeinsame Aktualisierung von Sinn die mindestens einen der Teilnehmer informiert Die zentrale Bedeutung der Semantik besteht fur Niklas Luhmann in den erhaltenswerten Sinnpramissen innerhalb eines sozialen Systems Weick Bearbeiten Der amerikanische Organisationspsychologe Karl E Weick bezeichnet Sinn als das Ergebnis eines sozialen Prozesses den er Sensemaking englisch fur Sinn erzeugen nennt In dieser Betrachtungsweise ist Sinn eine psychische Konstruktion die im Prozess des Sensemakings entsteht und verandert wird 2 Siehe auch BearbeitenSinn des Lebens Semiotik Sinnkriterium Literalsinn Verstehende Soziologie Sinn einer Methodenlehre BedeutungssinnLiteratur BearbeitenGottlob Frege Uber Sinn und Bedeutung In Zeitschrift fur Philosophie und philosophische Kritik NF 100 1892 S 25 50 Auch in Gottlob Frege Funktion Begriff Bedeutung Funf logische Studien Herausgegeben und eingeleitet von Gunther Patzig Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1962 S 38 63 Niklas Luhmann Soziale Systeme Grundriss einer allgemeinen Theorie Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 518 28266 2 insbes das 2 Kapitel Sinn John Lyons Semantik Band I Beck Munchen 1980 ISBN 3 406 05272 X insbes S 210 ff Einzelnachweise Bearbeiten Gottlob Frege Uber Sinn und Bedeutung Karl E Weick Der Prozess des Organisierens Suhrkamp Wissenschaft Band 1194 1995 ISBN 978 3 518 28794 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinn Philosophie amp oldid 233169993