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Der Sibljak 1 serbokroat Sibljak ist eine weit verbreitete sommergrune naturliche bis halbnaturliche Gebuschwaldformationen der sub mediterranen Lander Sudosteuropas die insbesondere in den subadriatischen Dinariden auf Kalkstein sehr haufig ist und hier auf ehemaligen Waldstandorten der supramediterranen wie der unteren montanen Stufe als dominierende Ersatzgesellschaft auftritt Der Sibljak ist physiognomisch der Macchie verwandt die im Unterschied zum Sibljak von Hartlaubelementen der Mediterraneis aufgebaut wird Sibljak ersetzt in der klimatisch determinierten Verbreitungsgrenze der Macchie diese in den darauf folgenden Hohenstufen 2 In der alteren botanischen und geographischen Literatur wurde als Oberbegriff der auf Kalksteinen stockenden Buschformationen der Dinariden Karstwald verwendet der jedoch zum Teil auch andere Formationen wie die Pseudomachie unter demselben Begriff zusammenfasst 3 Submediterrane Sibljak Formationen die vom Christusdorn und verkruppelter Mazedonischer Zerr und Ungarischer Eiche aufgebaut werden bedecken die Hanglagen im Tal des Karst Flusses Trebisnjica Bei den dunkelgrunen Waldern handelt es sich um Schwarzkiefer Walder Der Sibljak der oromediterranen Stufe mit der pflanzensoziologischen Ordnung Lonicero Rhamnion Velje leto im Orjen Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Charakteristik 3 Synsoziologie 4 Okologie 5 Typen 6 Etymologie 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDer Sibljak ist fur die gesamte Balkanhalbinsel eine charakteristische Vegetations Formation In den kontinental gepragten klimatischen Raumen des Balkans ist wo die Waldvegetation durch anthropogene Einflusse vernichtet wurde deren eigentliches Charakteristikum wird jedoch auch in den transititaren Klimaten zwischen Mediterraneis und Gemassigter Zone gefunden Selbst im Mediterranen Raum vertritt der Sibljak die Macchie ab der supra oromediterranen Hohenzone 4 Charakteristik BearbeitenAdamovic sowie Heinrich Brockmann Jerosch und Eduard Rubel haben den Sibljak als Typform der Sommergebusche genommen die im europaischen Rahmen gegen die Wintergrunen Machie Garigue sowie Lorbeewaldartigen Gebusche Pseudomachie unterscheiden 5 So sind Sibljak Formationen von licht und warmeliebenden sommergrunen Gebuschen aufgebaut Obwohl die Standorte manchmal eine Degradationsform ehemaliges Eichenwaldstandorte sind insbesondere der Ungarischen und Makedonischen Eiche sind an seinem Aufbau keine hochwachsenden Baume sowie keine aus Eichenwaldern stammenden Arten beteiligt An der Nordadria wird der Sibljak ab 350 m an der Sudadria ab 550 m angetroffen Je nach Hohenlage und Breitengrad kommen hier und da Hartlaubgewachse hinzu Charakteristisch sind jedoch sommergrune mediterrane Straucher oder strauchartig entwickelten Baume Synsoziologie Bearbeiten nbsp Berberis illyrica in der subalpinen Krummholz Sibljak Assoziation Berberidi Rhamnetum Hor Fur die Sibljak Gesellschaften des Balkans wurden verschiedene pflanzensoziologische Ordnungen aufgestellt Die echten submediterranen Sibljak Formationen sind im Verband Paliuro Cotinetalia Fuk mit der Ordnung Paliuro Petterion Fuk zusammengefasst Hierin unterscheidet Fukarek die Assoziationen Paliuretum submediterraneum und Juniperetum oxycedri Als immergrune Bestandteile wurde hierin im Tal der Trebisnjica in der sudwestlichen Herzegowina zum einen Breitblattrige Steinlinde Phillyrea media und die Steineiche Quercus ilex gefunden Die am hochsten auftretenden Sibljak Formationen gehoren zu einem eigenen Verband Rhamnetalia fallacis Fuk mit der Ordnung Lonicero Rhamnion und der Hauptassoziation Berberidi Rhamnetum In diesen sind der Kreuzdorn Rhamnus fallax und die Berberitze Berberis illyrica die Charakterarten Im Artenspektrum der an die Hartlaubstufe der Ostadria anschliessenden supramediterranen Mischlaubstufe beteiligen sich Punica granatum Paliurus spina christi Jasminus fruticans Crataegus pyracantha gemischt mit Pistacia terebinthus Colutea Coronilla emeroides Rhus cotinus Staphylea pinnata etc 6 Unter den gelegentlich eingestreuten immergrunen Elementen Juniperus oxycedrus Phyllirea ssp Ruscus aculeatus u a Aus den hoheren oromediterranen Mischlaubstufen treten daneben hoherwarts noch Petteria ramentacea Fraxinus ornus Ostrya carpinifolia Carpinus orientalis Acer monspessulanum Prunus mahaleb Colutea arborescens Rhamnus ssp sowie Rubus ssp u a hinzu 7 Die Bodenvegetation des Sibljak ist oromediterran mit dem submediterranen submontanen Hopfenbuchenwald ahnlich Ostrya carpinifolia Sesleria autumnalis Paeonia peregrina Asparagus tenuifolius Aristolochia pallida Mercurialis ovata Spiraea ulimifolia mit dem Carpinetum orientalis verbindende Kennarten Fraxinus ornus Celtis australis Prunus mahaleb Pyrus amygdaliformis Acer monspessulanum Coronilla emeroides Colutea arborescens Hellebours istraiacus Cotinus coggygria Die von Pavle Fukarek aufgestellte Sibljak Ordnung Lonicero Rhamnion ist aus den hoheren Stufen der subadriatischen Dinariden beschrieben worden und wird nach EUNIS zu den reliktischen laubwerfenden subalpinen Krummholzgebuschen gezahlt 8 Hierbei sind Rhamnus fallax Lonicera glutinosa Berberis illyrica und Viburnum maculatum neben verschiedenen Rosen der Eibe und Baumhasel hauptsachliche Charakterarten in der Geholzschicht Lilium martagon var cattaniae tritt in der Assoziation Berberido Rhamnetum wie von Fukarek aus dem Orjen beschrieben als besondere Begleitpflanze auf 9 Diese Assoziation kann bei Aufkommen der Weisstanne in den Dinarischen Karstblockhaldenwald ubergehen 10 Okologie BearbeitenSibljak ist entweder eine naturliche Formation an Felsen oder stellt eine halbnaturliche Ersatzgesellschaft von klimazonalen oder azonalen Einheiten Da viele der Straucher die die Formation aufbauen fast nie oder nur sporadisch als Unterholz in den Waldern vorkommen verdankt die Sibjlak Formation der Entwaldung nur ihre Verbreitung nicht aber ihre ursprungliche Entstehung 11 Die Formation bestockt zumeist Rohboden der Bodenklasse Rendzic Leptosols die in tierferen Lagen auch zu Terra rossa gehoren konnen In Hochlagen werden tieferen entwickelte Kalkokambisole als organogene Humusboden die durch minerogene Anreicherung gepragt sind vom Verband Lonicero Rhamnion Fuk wie beispielsweise im Orjen Gebirge bestockt 12 Die tiefer entwickelten organo minerogenen Boden der Sibljak Standorte sind noch durch Tonanreicherung gekennzeichnet Damit kann Wasser adsorptiv besser gehalten werden was diese weniger schnell austrocknen lasst Wegen der im Meditrranen Klimaraum kritischen Wasserhaltefahigkeit sind auf Kalkomelanosolen auch nur solche Formationen entwickelt die sich an die starker xerophytischen Verhaltnisse anpassen konnen zu denen Sibljak Formationen zuzurechnen sind Typen BearbeitenNach den Faziesbildenden Leitpflanzen hatte Adamovic unter andern folgende Typen unterschieden Cotinus Typ sowie Paliurus Typ Weitere Typen mit Coriaria Syringa Petteria Cercis Chamaecerasus Amygdalus Forsythia Zizyphus Punica Lantana Berberis und Quercus 13 Etymologie BearbeitenDer Begriff wurde in der Okologie durch Lujo Adamovic 1901 09 eingefuhrt Im serbokroatischen bedeutet der Begriff eigentlich nur Gebusch 14 Literatur BearbeitenIvo Horvat Vjekoslav Glavac Heinz Ellenberg Vegetation Sudosteuropas Gustav Fischer Stuttgart 1974 S 258 259 Lujo Adamovic 1901 Die Sibljak Formation ein wenig bekanntes Buschwerk der Balkanlander Engler s Botanische Jahrbucher 8 XXXI 1 29 3 4 Einzelnachweise Bearbeiten Duden online Sibljak William Bertram Turrill 1929 The Plant Life of the Balkan Peninsula Clarendon Press Oxford S 153 Lujo Adamovic 1929 Die Pflanzenwelt der Adrialander Gustav Fischer Jena S 52 William Bertram Turrill 1929 The Plant Life of the Balkan Peninsula S 153 Heinrich Brockmann Jerosch und Eduard Rubel 1912 Die Einteilung der Pflanzengesellschaften nach okologisch physiognomischen Gesichtspunkten W Engelmann Leipzig S 413 1 2 Vorlage Toter Link bibdigital rjb csic es Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF S 414 Lujo Adamovic 1929 Die Pflanzenwelt der Adrialander S 157 Lujo Adamovic 1929 Die Pflanzenwelt der Adrialander S 67 EUNIS Habitat classification 2011 Subalpine deciduous scrub Pavle Fukarek 1970 Fitocenoloska istrazivanja i kartiranja sumskih i sibljackih zajednica na hercegovackim planinama Orjen Prenj i Cvrsnica Radovi ANUBiH 39 l 175 229 1970 Sarajevo Hier S 189 Pavle Cikovac 2002 Soziologie und Standortbedingte Verbreitung Tannenreicher Walder im Orjen Gebirge Montenegro S 40 1 Hannes Mayer 1984 Walder Europas Gustav Fischer Stuttgart ISBN 3 437 30441 0 S 378y Pavle Cikovac 2002 Soziologie und standortbedingte Verbreitung tannenreicher Walder im Orjen Gebirge Montenegro Diplomarbeit im Department fur Geographie LMU Munchen Hier S 40 2 I Horvat V Glavac H Ellenberg 1974 Vegetation Sudosteuropas Gustav Fischer Stuttgart S 258 259 I Horvat V Glavac H Ellenberg 1974 Vegetation Sudosteuropas S 258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sibljak amp oldid 223381319