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39 841808 45 325341 Koordinaten 39 50 31 N 45 19 31 O Zionskirche von NordwestenSchatiwank armenisch Շատին վանք andere Umschriften Shativank Shatinvank Schatin Vank Satinvank Satin vank ist ein ehemaliges Kloster der Armenisch Apostolischen Kirche in der sudarmenischen Provinz Wajoz Dsor In einsamer Lage an einem Berghang blieben die Ruine einer dreischiffigen Basilika aus der Mitte des 17 Jahrhunderts und Teile der Festungsmauer erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenVon der Schnellstrasse M2 zweigt zwischen Areni und Jeghegnadsor beim Dorf Getap die M10 nach Norden ab die in der Ebene am Fluss Jeghegis entlang nach zehn Kilometern am Dorf Schatin vorbei fuhrt und jenseits des 2400 Meter hohen Selim Passes den Sewansee erreicht Eine Nebenstrasse von Schatin in ostlicher Richtung folgt dem Jeghegis drei Kilometer bis zum Dorf Artabuynk Von dort ist zu Fuss die hoch in den Bergen gelegene Klosterruine Tsakhats Kar zu erreichen Nach Shativank fuhrt in der Ortsmitte von Schatin ein schmaler Fahrweg uber den Fluss wendet sich am Hang zunachst nach Suden bis zu einem Friedhof erklimmt dann in Serpentinen den Hugel und fuhrt in sieben Kilometern bis zu seinem Endpunkt an dem vom Dorf in nordostlicher Richtung gelegenen Kloster Ein Fusspfad der am nordlichen Ortsende beginnt und zunachst an einem Bach entlang durch ein Tal verlauft halbiert etwa die Strecke Die Klosterruine liegt auf 1612 Metern Hohe an einem flachen Hang nahe dem Gipfel einer Hugelkette und oberhalb eines kleinen Taleinschnitts mit einem Wasserlauf unter Baumen Aus dem mit Gras und vereinzelten Buschen bewachsenen zerklufteten Gelande ragen teils machtige Basaltfelsen in unterschiedlichen Erscheinungsformen hervor Geschichte Bearbeiten nbsp Bastion an der sudlichen FestungsmauerMoglicherweise war der Ort bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt Das Kloster soll im Jahr 929 von Prinz Smbat und seiner Frau Sophia gegrundet worden sein Der zur Siunik Dynastie gehorende Smbat wird als ein moglicher Namensgeber fur die ebenfalls aus dem 10 Jahrhundert stammende Festung Smbataberd genannt die auf einer Hugelspitze zwischen Artabuyuk und Jeghegis im Tal des gleichnamigen Flusses thront Der Name Shativank geht auf einen seiner Grunder zuruck den Monch Shatik Menakiats des Klosters Verin Noravank dessen Lage nicht eindeutig lokalisiert ist Im 14 Jahrhundert wurde Shativank zerstort Ein reicher Handler aus Dschugha ermoglichte in der Mitte des 17 Jahrhunderts die Neugrundung des Klosters Dies geschah zu einer fur Armenien ruhigen Zeit nach mehreren Kriegen zwischen dem Osmanischen Reich und den persischen Safawiden um die Vorherrschaft uber den Sudkaukasus In den vergangenen beiden Jahrhunderten litt die Bevolkerung unter Hungersnoten Plunderungen und Ausbeutung Die Notlage gipfelte 1604 in der Deportation grosser Teile der armenischen Bevolkerung nach Isfahan durch den persischen Schah Abbas I Armenische Einwanderer siedelten sich danach erneut in der Umgebung an und durch die Wiedereroffnung alter Handelsrouten begann ein wirtschaftlicher Aufschwung In Shativank wurden innerhalb einer Festungsmauer die Kirche mit Glockenturm und Nebengebaude errichtet Zu den im 17 und 18 Jahrhundert wiederaufgebauten oder restaurierten Klostern gehorten ferner die Anlagen von Tatew Chor Virap Haritschawank Vorotnavank und Mughni 1 Durch persische Uberfalle Ende des 18 Jahrhunderts und nachfolgende Erdbeben verfielen die Gebaude Architektur Bearbeiten nbsp Sudseite der KircheDas Hauptgebaude ist die um 1655 fertiggestellte dreischiffige Basilika Surb Sion Heiliger Zion Die Neubelebung des armenischen Kirchenbaus im 17 Jahrhundert nach einer Phase weitgehend unterbrochener kunstlerischer Bautatigkeit fuhrte besonders im Suden des Landes zu einem Wiederaufgreifen des fruhchristlichen Stils der Pfeilerbasiliken Bei Kuppelbauten wurden fur die gewolbten Dachflachen und die Tamboure Ziegel verwendet um das Gewicht der oberen Bauteile wegen der Erdbebengefahr zu reduzieren Wo wie im Fall von Shativank ausschliesslich schwere Basaltquader zur Verfugung standen errichtete man Basiliken ohne Kuppel deren drei Schiffe unter einem gemeinsamen Satteldach untergebracht wurden Die Surb Sion von Shativank gehort zu den langgezogenen Basiliken des 17 Jahrhunderts deren Kirchenschiff durch zwei massive Pfeilerpaare aufgeteilt wird Einen entsprechenden archaisch wirkenden Grundriss besitzen oder besassen die Muttergotteskirche von Bist und die Kirche von Nirgud Norakert beide in Ordubad Nachitschewan die Kloster Mec Anapat 1662 neu gegrundet und Haranc Anapat 1613 gegrundet und 1658 durch ein Erdbeben zerstort in der Provinz Sjunik sowie die erhaltene Hripsime Kirche in Alt Chndsoresk 1665 erbaut und die Kirche im Dorf Tandzaver 1705 erbaut ebendort 2 nbsp Kirchenschiff und AltarapsisDer Kirchenraum ist in ein breites Mittelschiff mit einem spitzbogigen Tonnengewolbe und schmale niedrige Seitenschiffe unterteilt Die Pfeiler sind in Langsrichtung durch halbhohe Rundbogen miteinander verbunden Das mittlere Tonnengewolbe gliedern Gurtbogen zwischen den beiden Pfeilerpaaren und ein weiterer Gurtbogen am Ubergang zur halbrunden Apsis Neben der Apsis befinden sich rechteckige Kammern die nur durch einen kleinen Fensterschlitz in der Ostwand von oben etwas Licht erhalten Sie werden durch Turen von den Seitenschiffen betreten Die Wande sind heute bis auf einen Rest an der Altarruckwand unverputzt und ohne Ornamentierung lediglich die Stirnseite des Bema Podest des Altarraums wird von einem doppelten Wulstfries umrahmt Reste der einstigen Wandmalereien zeigen geometrische und florale Motive mit Weinranken Analog zur Ostwand besitzt die Fassade im Westen ein grosseres Fenster am Giebel und zwei kleinere Fenster seitlich Zwei Fensterschlitze sind in die obere Mitte der Sudwand eingelassen Hinzu kommt ein kleines kaminartiges Turmchen in der Mitte am Dachfirst Die beiden Eingange befinden sich in der West und Sudwand Mit der Nordseite ist das Gebaude an den Hang gebaut Dort ragt die Traufe nur wenig uber das heutige Gelandeniveau hinaus Das dem Zerfall uberlassene Hauptgebaude blieb bislang abgesehen von einigen Mauerausbruchen in seiner Grundstruktur erhalten Uber die Halfte der Steinplattendeckung des Daches sind bereits abgerutscht Anstelle des mittelalterlichen quadratischen Gawits war wie auch bei den oben aufgezahlten Basiliken vor dem Westgiebel eine fur fruhere armenische Kirchen seltene Galerie mit drei Rundbogenarkaden angebaut 3 Das nordliche Drittel dieses profanen Zwecken dienenden Anbaus steht noch in situ Zu den als Trummerhaufen vorhandenen Nebengebauden gehorten Wohnquartiere ein Speise und ein Versammlungsraum der Monche Die Unterkunfte und Wirtschaftsgebaude umgaben wie fur diese Zeit ublich den Klosterhof an mehreren Seiten und stellten mit ihren fensterlosen Wanden einen Teil der Wehranlage dar Im Nordwesten befinden sich im oberen Bereich des Gelandes die Mauerreste eines Getreidespeichers Uber das Klosterareal verstreut stehen einige Chatschkare Diejenigen aus dem 17 Jahrhundert tragen Reliefs mit floralen Mustern und Tierfiguren wie sie auch an zeitgenossischen muslimischen Grabsteinen vorkommen Eine gut zwei Meter hoch erhaltene Festungsmauer schliesst im Norden das Gelande ab Im Suden war die Mauer zweigeschossig und durch drei Rundturme verstarkt teilweise blieb hier der Gewolbegang des Erdgeschosses intakt Ausserhalb im Sudosten ist ein Rest einer massiv gemauerten Wasserleitung mit einer Tonrohre zu sehen in der vor Angreifern geschutzt Trinkwasser uber eine Entfernung von drei Kilometern hergeleitet wurde Laut einer Inschrift an der um 1666 erbauten nahe gelegenen Tsatur Brucke uber den Jeghegis lebten 90 Monche im Kloster eine fur die Zeit sehr grosse Zahl 4 Literatur BearbeitenPaolo Cuneo Architettura Armena dal quarto al diciannovesimo secolo Band 1 De Luca Editore Rom 1988 S 206fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Shativank Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rick Ney Vayots Dzor PDF 1 7 MB TourArmenia 2009 S 18 Shativank Monastery Armeniapedia Shatinvank findarmenia comEinzelnachweise Bearbeiten Stepan Mnazakanjan Architektur In Burchard Brentjes Stepan Mnazakanjan Nona Stepanjan Kunst des Mittelalters in Armenien Union Verlag VOB Berlin 1981 S 96 Jean Michel Thierry Armenische Kunst Herder Freiburg B 1988 S 321 ISBN 3 451 21141 6 Jean Michel Thierry Armenische Kunst Herder Freiburg B 1988 S 323 Rick Ney S 18 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schatiwank amp oldid 151491373