www.wikidata.de-de.nina.az
Senotin deutsch Zinolten ist ein Ortsteil der Stadt Nova Bystrice Neubistritz im Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus Das Dorf liegt sechs Kilometer nordostlich von Nova Bystrice Der Ort war als ein Langsangerdorf angelegt SenotinSenotin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Jindrichuv HradecGemeinde Nova BystriceFlache 737 1 haGeographische Lage 49 4 N 15 9 O 49 064722222222 15 145833333333 668 Koordinaten 49 3 53 N 15 8 45 OHohe 668 m n m Einwohner 23 1 Marz 2001 Postleitzahl 378 33Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Cimer KlenovaBahnanschluss Jindrichuv Hradec Nova Bystrice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Quellen und Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarorte sind im Osten Klenova Leinbaum im Westen Dobra Voda Guttenbrunn im Suden Hurky Adamsfreiheit und im Norden Kunejov Kunas Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte Aufgrund besonderer Zwielaute unterscheidet sich diese Mundart von der mittelbairischen die im Osten Sudmahrens gesprochen wird Da diese Zwielaute in der nordbairischen Mundart verwendet werden durften die ersten Siedler aus dem oberpfalzischen Raum stammen 2 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahre 1420 gemeinsam mit der Nennung eines Grenzbaches am Fusse des Nesselberges Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Namensform des Ortes mehrmals So schrieb man 1564 Senotin 1790 Czimolden und ab 1842 die heutige Namensform Zinolten Der Ursprung des Ortsnamens durfte auf den Zinnabbau bei Adamsfreiheit im 16 Jahrhundert zuruckzufuhren sein da das abgebaute Zinn auf sogenannten Zinnholden gelagert wurde Am 25 Juni 1531 kaufte Adam Slawata von Neuhaus den Ort und fugte ihn so in die Herrschaft Neuhaus ein Auch begann man im 16 Jahrhundert mit dem Silberbergbau doch wurde dieser aufgrund fehlender Funde bald eingestellt Die Matriken des Ortes wurden seit 1769 bei Adamsfreiheit mitgefuhrt Bis zum Jahre 1848 gehorte der Ort zur Herrschaft Neuhaus Im 19 Jahrhundert wurde bei Zinolten eine Haltestelle fur eine Lokalbahn erbaut die ein grosser Umschlagplatz fur Nutzholz wurde Die Bewohner von Zinolten lebten grosstenteils von der Vieh und Landwirtschaft Ebenso gab es in mehreren Teichen in der Umgebung ertragreiche Fischwirtschaft Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es eine Muhle und eine Stickerei im Ort Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 ausschliesslich der deutschen Sprachgruppe angehorten durch den Vertrag von Saint Germain zur neuen Tschechoslowakischen Republik In der Zwischenkriegszeit verstarkten staatliche Massnahmen wie die Bodenreform 1919 und die Sprachenverordnung 1926 die Ansiedlung von Tschechen 3 Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Zinolten infolge des Munchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 25 Opfer zu beklagen Nach Kriegsende wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Zinolten wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Gleichzeitig mit den umliegenden Gemeinden wurde am 29 Mai 1945 der Ort von einer motorisierten Gruppe Tschechen besetzt Sie nahmen einige Geiseln und vertrieben die deutschen Bewohner und zuletzt die Geiseln uber die Grenze nach Osterreich Die in Osterreich befindlichen Zinoltener wurden entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen bis auf acht Familien nach Deutschland abgeschoben 4 5 6 Am 1 Juli 1970 wurde Senotin ein Ortsteil der Gemeinde Hurky Adamsfreiheit 1985 wurde dann diese Gemeinde in die Stadt Nova Bystrice eingemeindet Im Jahre 2001 bestand Senotin aus 30 Wohnhausern Wappen und Siegel BearbeitenBis ins 17 Jahrhundert wurden alle rechtlichen Angelegenheiten von Zinolten in Adamsfreiheit abgewickelt und auch mit dessen Siegel beglaubigt Ab 1684 verwendete der Gemeinderichter von Adamsfreiheit fur die Ortschaften Zinolten Grambrach und Kunas ein eigenes Gerichtssiegel Es war achteckig und zeigte die Initiale MK und darunter ein Aststuck aus dem drei funfblattrige Bluten herabhangen Zwar erhielt Zinolten im 19 Jahrhundert ein eigenes Siegel doch ist von diesem bis heute noch keine Abbildung gefunden worden 7 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 427 427 0 01890 383 359 24 01900 379 379 0 01910 371 371 0 01921 310 303 5 21930 329 287 38 41991 202001 23 8 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle St Michael 1793 Pestsaule Kriegerdenkmal 1935 Quellen und Literatur BearbeitenFelix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Wien u a 1989 ISBN 3 85002 279 X Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 40 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden In den Heimatkreisen Neubistritz Zlabings Nikolsburg und Znaim Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1992 ISBN 3 927498 16 5 S 257 f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 365 f Peter Glotz Die Vertreibung Bohmen als Lehrstuck Ullstein Munchen 2003 ISBN 3 550 07574 X Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Neubistritz Sudbohmen und das Zlabingser Landchen von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2008 S 142 Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 649635 Senotin Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 S 10 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Unter besonderer Berucksichtigung der Bundeslander Wien und Niederosterreich Wien 1995 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 maschinenschriftlich Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Wiener Osteuropa Studien 2 Lang Frankfurt am Main u a 1995 ISBN 3 631 48302 3 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 2001 S 365 f Hans Hadam Neubistritz Geschichte der Stadt und der ehemaligen Herrschaft Kreisrat Neubistritz der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart 1981 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Senotin amp oldid 229923060