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Der Sender Donebach war ein Langwellensender in Donebach und Morschenhardt beide Ortsteile von Mudau im Neckar Odenwald Kreis Er wurde von der Deutschen Bundespost erbaut und befand sich zuletzt im Besitz der Media Broadcast GmbH Von der Inbetriebnahme am 10 Marz 1967 bis zum 1 Januar 2015 strahlte er das Programm des Deutschlandfunks aus ab 1975 auf der Frequenz 153 kHz Sender DonebachBlick von Osten auf die Anlage in der AbenddammerungBlick von Osten auf die Anlage in der AbenddammerungBasisdatenOrt Donebach MorschenhardtLand Baden WurttembergStaat DeutschlandHohenlage 510 m u NHN49 562806 9 178806 Koordinaten 49 33 46 1 N 9 10 43 7 OVerwendung FernmeldeanlageZuganglichkeit Sendeanlage offentlich nicht zuganglichBesitzer Media BroadcastAbriss 2 Marz 2018Daten zur SendeanlageAnzahl an Turmen Masten 2Hohe der Turme Masten 363 mBauzeit 1965 1967Betriebszeit 1967 2015Letzter Umbau Sender 1982Wellenbereich LW SenderPositionskarteSender Donebach Baden Wurttemberg Sender Donebach Blick von unten auf den Strahlermast mit Speiseleitungen vom Abstimmhaus links ausserhalb des Bildes Blick von der Durchgangsstrasse auf den ReflektormastWeithin sichtbar waren die zwei 363 m hohen Sendemasten der Anlage die zweithochsten Turme Deutschlands nach dem 5 m hoheren Berliner Fernsehturm Als sich nach der Ausserbetriebnahme keine Nachnutzung der Anlage fand wurden am 2 Marz 2018 die zwei Sendemasten zu Fall gebracht anschliessend wurde die Sendeanlage abgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung der Anlage 1 2 Einschrankungen und Umbau 1972 1 3 Genfer Wellenplan und Umbau 1982 1 4 Abschaltung und Abbau 2 Reichweite und Eichfrequenz 3 Lage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErrichtung der Anlage Bearbeiten Als der Deutschlandfunk am 1 Januar 1962 auf Sendung ging standen ihm nur zwei Sendeanlagen zur Verfugung der neu errichtete Mittelwellensender in Mainflingen und der Langwellensender des Vorgangerprogramms Deutscher Langwellensender in Hamburg Billwerder der dem NDR gehorte Bis zum Jahresende 1962 konnte die Deutsche Bundespost die fur den Sendebetrieb des Deutschlandfunks zustandig war in Mainflingen auch einen Langwellensender aufbauen der auf der Frequenz 151 kHz arbeitete am unteren Ende des Langwellenbandes Dieser Sender stellte jedoch nur eine Ubergangslosung dar Einen geeigneten Standort fand die Bundespost schliesslich auf der Hochebene westlich von Donebach im Odenwald Der im Jahr 1939 erbaute und 1943 stillgelegte ehemalige Feldflugplatz auf uber 500 m u NN hoch gelegen eignete sich ideal dazu Westdeutschland und die DDR abzudecken Von 1965 bis 1967 wurde die erste Sendeanlage auf dem Areal errichtet und am 10 Marz 1967 auf der Frequenz 151 kHz in Betrieb genommen Eingesetzt wurde eine Rundstrahlantenne aus vier Masten mit je 200 m Hohe deren Spitzen uber gespannte Seile miteinander verbunden waren Gespeist wurde der mittlere dieser vier Masten Einschrankungen und Umbau 1972 Bearbeiten Der Sendebetrieb auf 151 kHz erzeugte Gleichkanalstorungen mit dem auf 155 kHz arbeitenden Sender Brașov in Rumanien Als Abhilfe wurde zunachst angeordnet die Sendeleistung von den angestrebten 250 kW auf 70 kW zu drosseln Da es trotz dieser Massnahme weiterhin zu Gleichkanalstorungen kam wurde die Sendeanlage 1972 so umgebaut dass die in Richtung Brașov abgestrahlte Leistung geringer war Hierfur wurden zwei der vier Sendemasten abgebaut und die beiden verbliebenen Masten mit einer schirmartigen Dachkapazitat aus Kupferhohlseilen ausgestattet Der nordwestliche Mast arbeitete als Strahler der sudostliche Mast als Reflektor in Richtung Brașov Damit wurde ein storungsfreier Betrieb mit vollen 250 kW Sendeleistung moglich Genfer Wellenplan und Umbau 1982 Bearbeiten Im Genfer Wellenplan von 1975 wurde dem Sender Donebach die Frequenz 153 kHz offiziell zugeteilt Gleichzeitig wurden neue Leistungsgrenzen festgelegt Tagsuber durfte mit 500 kW und nachts mit 250 kW Leistung gesendet werden wobei tagsuber eine geringe und nachts eine starke Ausblendung in Richtung Brașov vorzunehmen war Um diese Auflagen zu erfullen wurden 1982 zwei neue Sendegerate fur 250 kW Ausgangsleistung mit Pulsdauermodulation installiert die wesentlich wirtschaftlicher arbeiteten als die bislang verwendeten Sendegerate Ausserdem wurden beide Antennenmasten von 200 m auf 363 m aufgestockt Hierzu wurden die Masten ab und unter Verwendung zusatzlicher Elemente wiederaufgebaut wobei die alteren Elemente die oberen Teile bildeten Wie die beiden Sendemasten der ahnlich ausgefuhrten Anlage in Aholming waren es geerdete Konstruktionen die Sendeleistung wurde in etwa 300 m Hohe uber die Halteseile eingespeist An jedem der selbststrahlenden Sendemasten stand ein Abstimmhaus in der Mitte dazwischen das Mittenhaus Die Masten standen 600 Meter auseinander der Richtungswinkel vom Sender zum Reflektormast betrug 110 Nach der Aufstockung stellten die beiden Masten die hochsten Bauwerke der damaligen Bundesrepublik dar nach der Wiedervereinigung wurden sie vom 368 m hohen Berliner Fernsehturm auf den zweiten Platz verschoben Abschaltung und Abbau Bearbeiten Angesichts der hohen Betriebskosten bei abnehmender Nutzung hatte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten KEF in ihrem 2011 erschienenen 18 Bericht angeordnet 1 den Lang und Mittelwellensendebetrieb des offentlich rechtlichen Rundfunks einzustellen Das war Bedingung fur die Bewilligung von Mitteln fur den weiteren Ausbau des digitalen Horfunks 2 3 Als Folge dieser Entscheidung wurde der Sender Donebach am 31 Dezember 2014 abgeschaltet wobei es wie auch im gleichzeitig abgeschalteten Sender Aholming in Niederbayern zu einigen technischen Unregelmassigkeiten kam die den tatsachlichen Sendebetrieb in den 1 Januar hinein verlangerten 4 Anfangliche Planungen die hohen Masten als Trager fur DAB Sendeanlagen zu nutzen wurden spater fallengelassen Da nach der Abschaltung des Langwellenbetriebes keine wirtschaftliche Nachnutzung gefunden werden konnte wurden die beiden verbliebenen Masten am 2 Marz 2018 durch Sprengung zu Fall gebracht 5 Von der Abschaltung bis zur Sprengung war der Sender Donebach mehrmals Ziel illegaler Roofingaktionen Dabei wurden die 363 m hohen Masten ohne Sicherung erklettert Einige sprangen auch mit Wingsuits von der Spitze in die Tiefe 6 Reichweite und Eichfrequenz BearbeitenDer Sender Donebach versorgte Deutschland flachendeckend mit Ausnahme von Ostbayern was auf die notwendige Ausblendung Richtung Brașov zuruckging Daruber hinaus war er in der Schweiz im Nordosten Frankreichs in Luxemburg Belgien den Niederlanden und weiten Teilen Grossbritanniens zu empfangen Als Fullsender fur Ostbayern wurde 1979 mit dem Sender Erching ein zusatzlicher Langwellensender fur den Deutschlandfunk in Betrieb genommen der 1989 durch den Sender Aholming ersetzt wurde Die Tragerfrequenz des Senders wurde von einer Rubidium Atomuhr hergeleitet die sich im Stationsgebaude befand Sie war damit ausreichend prazise um wie auch die Tragerfrequenz von DCF77 als Eichfrequenz zu gelten Lage BearbeitenGeographische Koordinaten der zwei zuletzt betriebenen Masten Strahlermast 49 33 40 2 N 9 10 22 7 O 49 561166666667 9 1729722222222 Reflektormast 49 33 33 5 N 9 10 50 7 O 49 559305555556 9 18075Der Reflektormast stand dabei auf Donebacher Gemarkung der Strahlermast in der Gemarkung Morschenhardt ebenfalls ein Ortsteil der Gemeinde Mudau Literatur BearbeitenHansjorg Biener Langwellenmasten in Donebach gesprengt In Radio Kurier 4 2018 S 16 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sender Donebach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum ehemaligen Langwellensender Donebach 153 kHz Memento vom 3 September 2011 im Internet Archive Fotos vom Sender Donebach Sender Donebach In StructuraeEinzelnachweise Bearbeiten KEF Berichte 18 Bericht Seite 239 abgerufen am 6 Marz 2018 Deutschlandradio Pressemitteilung Abschaltung Langwelle Deutschlandradio setzt auf moderne Verbreitungswege 28 November 2014 archiviert vom Original am 3 Marz 2016 abgerufen am 1 Januar 2015 Deutschlandradio Abschied von der Mittelwelle 17 Dezember 2015 abgerufen am 6 Marz 2018 http www radioeins de programm sendungen medienmagazin radio news beitraege 2014 langwelle html swr de abgerufen am 4 Marz 2018 swr de abgerufen am 4 Marz 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sender Donebach amp oldid 234480309