www.wikidata.de-de.nina.az
Das Siebenstromland kasachisch Zhetisu Schetissu kirgisisch Zheti Suu Dscheti Suu russisch Semireche Semiretschje fruher auch Ssemiretschinsk 1 ist der historische Name fur eine Landschaft in Zentralasien Siebenstromland um 1900 im Russischen Reich Semiretschenskaja Oblast Die Region auf einer historischen Karte von 1874 Stielers Hand Atlas Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Siebenstromland ist eine von den Bergketten des nordlichen Tianshan und des Dsungarischen Alataus zum Balchasch Sassykkol und Alakol See geneigte Abdachungsebene Sie ist benannt nach den sieben Hauptflussen Ili Qaratal Bien Aqsu Lepsi Baskan und Sarqan Im Suden liegt der Bergsee Issyk Kul An das sudliche Flachufer des Balchaschsees schliessen sich breite Sandwusten Taukum Saryesik Atyrau Ljukkum an die von zahlreichen Trockentalern Bakanas durchzogen sind Das im Wesentlichen mit Wustenvegetation bedeckte Siebenstromland wird als Winterweide genutzt nur im Nordwesten im Bereich des wasserreichen Ili wird Bewasserungsfeldbau betrieben Die Vorgebirge sind bis in 2000 Meter Hohe von lichtem Laubwald daruber von Nadelwald bedeckt Jenseits der Randgebirge liegt im Suden das Tarimbecken und im Osten erst die Dsungarische Pforte und dahinter die Dsungarei Geschichte BearbeitenDas Siebenstromland war Teil vieler Steppenreiche so kam es im 5 Jahrhundert zum Reich der Rouran ab 552 bis 630 zum Ersten Turk Kaganat ab 715 gewannen die Turgesch die Herrschaft ihnen folgten ab 766 die Karluken Verbundet mit den Karluken kamen um 840 die Kirgisen eroberten Teile und gliederten es in ihr Kirgisisches Reich ein Nach 1125 errichteten die Kara Kitai im Siebenstromland ihr Reich Die Stadte im Siebenstromland erreichten im 11 und 12 Jahrhundert einen Hohepunkt ihrer Grosse und Bevolkerung im 14 Jahrhundert setzte ein Ruckgang ein 2 Um 1220 eroberten die Mongolen das Land spater gehorte das Siebenstromland zum mongolischen Tschagatai Khanat dessen Macht im 16 Jahrhundert verfiel Aus dieser Zeit stammt die Zurechnung des Gebietes zu Mogulistan 1643 kamen die Dsungaren unter Khungtaidschi Batur ins Land und eroberten es das Gebiet gehorte nun zum Dsungarischen Khanat In dieser Zeit trug es auch den Namen West Dsungarei 1755 eroberte China unter der Qing Dynastie das Siebenstromland und besiegte die Dsungaren Im 19 Jahrhundert ubernahm Russland die Herrschaft im grossten Teil des Gebietes indem es nach Kriegen mit zentralasiatischen Khanaten das Generalgouvernement Turkestan und weitere Verwaltungsgebiete bildete Zu diesem Generalgouvernement gehorten die Provinzen Semiretschie Syrdarja Fergana und Transkaspien Um 1878 war die Provinz in vier Kreise eingeteilt Wernoje Kopal Ssergiopol und Tokmak Das Verwaltungszentrum befand sich in Wernoje heute Almaty 1 3 Ab 1917 gelangte das Gebiet in den Machtbereich der Sowjetunion indem es Teil der neu errichteten Autonomen Sowjetrepublik Turkestan wurde 3 Seit 1991 gehort die Region des Siebenstromlands politisch grosstenteils zu Kasachstan die sudlichen und sudostlichen Randgebiete zu Kirgisistan und zum Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China Literatur BearbeitenV V Barthold History of the Semirechye In V V Barthold Four Studies on the History of Central Asia Volume I E J Brill Leiden 1956 russische Erstveroffentlichung Almaty 1893 Anton Gass Das Land der sieben Flusse im 2 bis 1 Jahrtausend v Chr In eTopoi Journal for Ancient Studies Volume 3 2014 S 87 106 ISSN 2192 2608 online auf www topoi org PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Region Jetisu Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Meyers Konversations Lexikon Band 14 3 Aufl Leipzig 1878 S 862 Jurgen Paul Zentralasien S Fischer Frankfurt am Main 2012 Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 S 292 a b Bert G Fragner Hochkulturen und Steppenreiche Der Kulturraum Zentralasien In Manfred Sapper Volker Weichsel Andrea Huterer Hrsg Machtmosaik Zentralasien Traditionen Restriktionen Aspirationen BpB Schriftenreihe 656 Bonn 2007 S 27 52 hier S 51 52 45 39845 78 046875 Koordinaten 45 23 54 N 78 2 49 O Normdaten Geografikum GND 4510129 2 lobid OGND AKS VIAF 234770193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siebenstromland amp oldid 239321020