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Erebia gorge weniger ublich auch Seidenglanz Mohrenfalter Gorge Mohrenfalter 1 Anmerkung 1 oder Felsen Mohrenfalter 2 ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Familie der Edelfalter Nymphalidae Das Artepitheton leitet sich von Gorge einer der funfzig Tochter des Danaos aus der griechischen Mythologie ab 3 Seidenglanz MohrenfalterSeidenglanz Mohrenfalter Erebia gorge SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Edelfalter Nymphalidae Unterfamilie Augenfalter Satyrinae Gattung Mohrenfalter Erebia Art Seidenglanz MohrenfalterWissenschaftlicher NameErebia gorge Hubner 1804 Unterseite des Seidenglanz Mohrenfalters Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Falter 1 2 Ahnliche Arten 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 Anmerkung 8 WeblinksMerkmale BearbeitenFalter Bearbeiten Die Falter haben eine Flugelspannweite von etwa 26 bis 32 Millimetern Die Grosse nimmt mit zunehmender Grosse tendenziell ab Die Vorderflugel der Falter sind dunkelbraun gefarbt und zeigen einen seidigen oftmals leicht violettroten Glanz In der Zeichnung und Ausbildung der Augenflecken ist die Art sehr variabel In der Postdiskalregion befindet sich eine breite orangebraune oder rotbraune Binde mit meist zwei bis zu funf schwarzen weiss gekernten Augenflecken diese konnen auch ganz fehlen Exemplare mit drei Augen am Apex werden als f triopes solche mit augenloser rostroter Binde als f erynis bezeichnet Auf den dunkelbraunen Hinterflugeln ist eine rotbraune Binde mit einigen weiss gekernten Augenflecken meist undeutlich ausgebildet oft fehlen diese Merkmale aber ganz Das Saumfeld hat haufig einen leicht blaulichen Schimmer Die Hinterflugelunterseiten sind schlierenartig dunkelgrau oder dunkelbraun leicht weisslich uberstaubt und besitzen in der Postdiskalregion eine charakteristische mehr oder weniger scharf begrenzte breite meist anthrazitschwarze stark gezackte Binde Gelegentlich sind am Aussenrand kleine weisse Augenflecke sichtbar Die Mannchen haben auf der Vorderflugeloberseite einen gut erkennbaren Duftschuppenfleck Mannchen und Weibchen haben einen etwas unregelmassigen Hinterflugelaussenrand Er springt bei Ader M3 meist deutlich vor Das Ei ist an beiden Polen abgeplattet die Aussenseite weist Langsrippen auf Die Rippenzahl schwankt von 22 bis 31 Rippen Kurz nach der Eiablage ist das Ei hellgelb nach einigen Tagen farbt es sich grau mit einigen dunkleren Punkten Es kommen zwei Farbvarianten der Raupe vor die Grundfarbe ist entweder grunlich oder braunlich rotbraunlich beige In der Zucht wurden bisher nur braunliche Raupen beobachtet Im L4 Stadium ist die dunkelbraun bis schwarz gefarbte Ruckenlinie ist weiss oder gelblichweiss gesaumt Die Nebenruckenlinien sind zunachst schwarzbraun spater nur noch schwach olivgrun gefarbt Die zum Rucken hell begrenzte epistigmale Seitenlinie ist zunachst ein breites olivfarbenes Band mit einem Keilfleck in der Mitte des Segments spater bleibt nur noch der Keilfleck ubrig Die stigmatale Seitenlinie ist zunachst noch schwach erkennbar die Farbung verschwindet aber zum Ende des L4 Stadiums vollig Der Kopf ist dunkelgrun olivgrun oder braunlich gefarbt Die Raupe tragt verzweigte Borsten Die Puppe ist etwa 11 bis 11 5 mm lang Sie wirkt gedrungen mit einem verhaltnismassig stumpf endenden Abdomen Der Thorax und die Flugelscheiden sind grunglich gefarbt der Kopf und der Hinterleib hellbraun gefarbt Es ist eine relativ breite aber schwach gezeichnete braungrune Ruckenlinie vorhanden Epistigmatale und Fussstreifen sind grauoliv gefarbt die Stigmen selber rotbraun Der Kremaster ist gerundet und tragt keine Borsten Ahnliche Arten Bearbeiten Eine gewisse Ahnlichkeit besteht zu den Arten Schillernder Mohrenfalter Erebia tyndarus sowie Erebia cassioides Beide Arten besitzen aber mehr gerundete Flugel und nie mehr als zwei Augenflecke auf den Vorderflugeln und die Flugel bei tyndarus schillern oftmals leicht grunlichgolden Hauptunterschied ist jedoch die hellere Farbung der Hinterflugelruckseite Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenErebia gorge kommt im Kantabrischen Gebirge den Pyrenaen Alpen Apuseni Gebirge Apennin Karpaten den Gebirgen des Balkan und im Dinarischen Gebirge in Hohen von etwa 1600 bis uber 3200 Metern vor Die Art fliegt an vegetationsarmen felsigen Platzen und Gerollhalden Erdabrissstellen Moranen steilen Ufern von Bergbachen Trockenrasen mit Geroll und kann an einzelnen Stellen durchaus zahlreich sein Lebensweise BearbeitenErebia gorge hat einen zweijahrigen Entwicklungszyklus Die Falter fliegen von Juli bis Mitte September Sie sind ausserordentlich aktive Flieger und fliegen bei Sonnenschein in niedrigem schnellem Flug zusammen mit dem Eismohrenfalter Erebia pluto uber Gerollfelder und sonnen sich gerne auf Felsen oder an den Spitzen von Wacholderzweigen Juniperus 4 Das Weibchen kittet die Eier einzeln an verdorrte Pflanzenteile nur wenige Zentimeter uber dem Boden Die Eiraupen schlupfen noch im Sommer etwa 10 bis 12 Tage nach der Eiablage Sie uberwintern als L1 oder L2 Nach der ersten Uberwinterung wachst die Raupe nur sehr langsam Die Raupen ernahren sich von verschiedenen Graserarten Poaceae Tolman amp Lewington geben als Nahrungspflanzen an Kleines Rispengras Poa minor Alpen Rispengras Poa alpina Kalk Blaugras Sesleria albicans und Alpen Schwingel Festuca alpina Sonderegger gibt ausserdem Felsen Schwingel Festuca halleri Niedriger Schwingel Festuca quadriflora und Violettschwingel Festuca violacea als Raupennahrungspflanzen an Die Raupe uberwintert im 3 Stadium ein zweites Mal Nach der zweiten Uberwinterung hautet sie sich schnell zur L4 und wachst danach sehr schnell heran In nur einer bis mehreren Wochen verpuppt sie sich In der Natur liegt die Puppe frei unter Steinen In der Zucht spinnt sich die Raupe dagegen aus einigen Spinnfaden und trockenen Pflanzenteilen eine kleine Kammer Die Puppenruhe dauert in der Natur ca 4 Wochen Taxonomie BearbeitenDie Taxonomie der Art besonders die Untergliederung der Art in Unterarten ist noch in der Diskussion Insgesamt wurden etwa 30 Taxa im Art und Unterartrang sowie im infraspezifischen Bereich Varietat Form Aberration und Modifikation fur diese Art vorgeschlagen In den Alpen werden allgemein zwei Unterarten ausgeschieden Eine dritte Population die ursprunglich als selbstandige Art vorgeschlagen wurde spater als Unterart zu Erebia gorge gestellt wurde ist erynis Esper 1805 Sonderegger 2005 billigt ihr unter Vorbehalt einer Gesamtrevision der Art nur Form Status zu Erebia gorge gorge Hubner 1804 unterschiedlich grosse Falter mit meist zwei Punkten oder auch ohne Punkten Erebia gorge triopes Speyer 1865 mittelgrosse bis grosse Falter mit drei oder mehr Augenflecken sudlich des Inn haufig nordlich des Inn selten in den ubrigen Alpen sehr selten Erebia gorge f ramondi Oberthur 1909 Pyrenaen Hinterflugelober und Unterseite mit vier bis funf Augenflecken Vorderflugel mit zwei Augenflecken selten auch drei Augenflecke Erebia gorge f erynis Esper 1805 Augenflecke fehlen uberwiegend Seealpen und Westalpen in den ubrigen Alpen seltenIn der neueren Literatur sind noch folgende nichtalpine Unterarten oder Varietaten zu finden Erebia gorge albanica Rebel 1917 Postdiskalbinde der Vorderflugeloberseite bei den Mannchen schmal und undeutlich mit kleinen weiss gekernten Augenflecken in M1 bis M3 Die Hinterflugeloberseite ist annahernd schwarz und ohne Zeichnung Die Hinterflugelunterseite ist dunkelbraun mit einem undeutlich begrenztem Band im Saumfeld Albanien Montenegro Serbien Erebia gorge vagana Lorkovic 1954 Kroatien 5 Erebia gorge hercegovinensis Rebel 1903 Bosnien Herzegowina 6 Erebia gorge rudkowskii Bang Haas 1933 Tatra Slowakei Polen Erebia gorge fridericikoenigi Varga 1999 Piatra Craiului Gebirge Rumanien Erebia gorge carboncina Verity 1916 die Falter sind kleiner etwas dunkler mit schmaleren Postdiskalbinden die Augenflecke sind sehr klein bis fehlend Apuanische Alpen Mittlerer Apennin Monti Sibillini Italien Erebia gorge var gigantea Oberthur 1884 Falter sehr gross Kantabrisches GebirgeGefahrdung BearbeitenIn Deutschland kommt die Art nur an einigen Stellen der bayerischen Alpen vor und wird auf der Roten Liste gefahrdeter Arten in Kategorie R extrem seltene Art mit geographischer Restriktion gefuhrt 7 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Rote Listen bei Science4you Erebia gorge Felsen Mohrenfalter Bestimmungshilfe des Lepiforum abgerufen am 31 Mai 2016 Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas Band 1 E Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1908 S 38 D Hans Freiherr von der Goltz Die Erebien Ein Blick auf das Leben der Gesamtheit Entomologische Rundschau 52 9 14 28 37 47 50 58 66 78 81 91 99 05 110 124 127 162 164 172 174 Stuttgart 1935 I Mihoci M Sasic und N Tvrtkovic New data on the distribution of the Croatian endemic butterfly Erebia stirius kleki Lorkovi 1955 Papilionoidea Nymphalidae Satyrinae Nat Croat 16 2 139 146 Zagreb 2007 PDF Suvad Lelo Revised inventory of the butterflies of Bosnia and Herzegovina Insecta Lepidoptera Hesperioidea Papilionidea Nat Croat 9 2 139 156 Zagreb 2000 PDF Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Rote Liste gefahrdeter Tiere Deutschlands Landwirtschaftsverlag Munster 1998 ISBN 3 89624 110 9 Literatur Bearbeiten Walter Forster und Theodor A Wohlfahrt Schmetterlinge Mitteleuropas Band II Tagfalter Diurna Rhopalocera und Hesperiidae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1955 Peter Sonderegger Die Erebien der Schweiz Lepidoptera Satyrinae Genus Erebia 712 S Biel Bienne 2005 Tom Tolman und Richard Lewington Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07573 7 W John Tennent A checklist of the satyrine genus Erebia Lepidoptera 1758 2006 Zootaxa 1900 1 109 Auckland 2008 PDF Abstract und erste SeiteAnmerkung Bearbeiten Die deutschen Namen sind unublich Sonderegger 2005 stellt explizit fest Kein gebrauchlicher deutscher Name verfugbar Auch Tolman amp Lewington 1998 geben keinen deutschen Trivialnamen an Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seidenglanz Mohrenfalter Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Taxonomie und Fotos www schmetterlinge deutschlands de Gefahrdung Fauna Europaea Taxonomie englisch Europaische Schmetterlinge und ihre Okologie www tagschmetterlinge de Erebia gorge in Bulgarien euroleps ch Website von Heiner Ziegler Erebia gorge in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von van Swaay C Wynhoff I Verovnik R Wiemers M Lopez Munguira M Maes D Sasic M Verstrael T Warren M amp Settele J 2009 Abgerufen am 18 Februar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seidenglanz Mohrenfalter amp oldid 225429007